W A S D I E B I B E L
L E H R T
Handbuch der
biblischen Lehre
Von
Oswald Riess
Übersetzt, überarbeitet und ergänzt
von
Roland Sckerl
Durmersheim
2011
Inhaltsverzeichnis
1. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DIE NATUERLICHE ERKENNTNIS
GOTTES?
2. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER SICH SELBST?
3. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER GOTT?
4. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DEN URSPRUNG UND DIE
ERHALTUNG DER WELT UND DES MENSCHEN?
5. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DIE ENGEL, DEN FALL DES
MENSCHEN UND DIE SUENDE?
6. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DEN WEG DER MENSCHHEIT VON
ADAM BIS MOSE?
Die
Unterscheidung von Gesetz und Evangelium
7. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER UNSERE PFLICHT GEGENUEBER
GOTT (DIE ZEHN GEBOTE, 1.-3. GEBOT)?
WAS LEHRT SIE UEBER DEN ZWECK UND DIE ERFUELLUNG DES
GESETZES?
10. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER GOTTES VOLK VON MOSE BIS
CHRISTUS?
11. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER JESUS CHRISTUS, DEN
GOTT-MENSCHEN?
12. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER UNSEREN ERLOESER IN SEINER
ERNIEDRIGUNG?
13. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER JESUS CHRISTUS IM STAND DER ERHOEHUNG?
14. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER CHRISTI AEMTER?
15. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DEN HEILIGEN GEIST UND SEIN
WERK?
16. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DIE VERGEBUNG DER SUENDEN
ODER DIE RECHTFERTIGUNG?
17. WAS LEHRT DIE HEILIGE SCHRIFT UEBER DIE KIRCHE UND
DIE KIRCHEN?
18. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DAS GEBET?
19. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DAS WESEN DER HEILIGEN
TAUFE?
20. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DEN NUTZEN DER HEILIGEN
TAUFE?
21. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DAS AMT DER SCHLUESSEL UND
UEBER DIE BEICHTE?
22. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DAS WESEN DES HEILIGEN
ABENDMAHLS?
23. WAS LEHRT DIE BIBEL UEBER DEN NUTZEN UND DEN RECHTEN
GEBRAUCH DES HEILIGEN ABENDMAHLS?
24. WAS
LEHRT DIE BIBEL UEBER DIE LETZTEN DINGE?
Anhang I: Ueberblick ueber das Kirchenjahr
Übersicht
über das ganze Kirchenjahr
Anhang II: Einfuehrung in den evangelisch-lutherischen
Hauptgottesdienst
Dieses Heft ist entstanden auf der
Grundlage des Glaubenskurses von Oswald Riess: „What does the Bible say?“, der
im Selbstverlag des Autors erschien und vom Herausgeber dieses Heftes
übersetzt, überarbeitet und an verschiedenen Stellen erweitert wurde. Zu diesem
Heft gehört noch ein Arbeitsheft mit Fragen zu den verschiedenen Lektionen, um
den Inhalt des Heftes zu erarbeiten und sich einzuprägen.
Möge der Segen unseres Erlösers Jesus
Christus dieses Heft begleiten, dass es viele zu rettenden christlichen Glauben
führe, in der biblischen Lehre zurüste und stärke.
Roland Sckerl
(Abkürzung
EÜ auf S. 48: unrevidierte Elberfelder Übersetzung. Alle anderen Bibeltexte
stammen aus der unrevidierten Lutherbibel, zu Matth. 28,18-20 aus der Revision
nach 1912.)
WAS DIE BIBEL LEHRT
1. Ist es notwendig zu beweisen, dass es
Gott gibt?
Die Bibel sagt:
a) 1. Mose 1,1: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
b) Psalm 14,1: Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und
sind ein Greuel in ihrem Wesen.*
Daraus lernen wir:
A) Die Bibel spricht schon von ihrem ersten Vers an von
Gott als jemandem, der da ist;
B) Die Bibel sieht es nicht als notwendig an, Gott zu
beweisen. Denn nur eine Person, die nicht ihren Verstand und ihre natürliche
Erkenntnis anwendet kann leugnen oder bezweifeln, dass es Gott gibt (Atheisten,
Agnostiker).
2. Wie kann jemand natürlicherweise
wissen, dass es Gott gibt?
Die Bibel sagt:
a) Hebräer 3,4: Ein jegliches Haus wird von jemand
bereitet; der aber alles bereitet, das
ist Gott.
a) Psalm 19,2: Die Himmel
erzählen die Ehre Gottes; und die Feste
verkündigt seiner Hände Werk.*
a)
Römer 1,19-20: Denn dass man weiß, dass Gott sei, ist ihnen offenbar; denn
Gott hat es ihnen offenbart damit, dass
Gottes unsichtbares Wesen, das ist, seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt, also dass sie
keine Entschuldigung haben.*
b)
Römer
2,15: Die Heiden beweisen, dass des Gesetzes Werk sei beschrieben in ihrem
Herzen, da ihr Gewissen sie bezeugt,
dazu auch die Gedanken, die sich unter einander verklagen oder entschuldigen.
Daraus lernen wir:
ALLE MENSCHEN
KÖNNEN WISSEN, DASS ES GOTT GIBT:
A)
aufgrund
der Existenz der Welt, des Kosmos;
B)
durch
das Zeugnis ihres Gewissens.
3. Was erzählen uns das Universum und
unser Gewissen über Gott?
Die Bibel sagt:
a), b) Römer 1,20: Gottes
unsichtbares Wesen, das ist, seine ewige
Kraft und Gottheit, wird ersehen, so
man des wahrnimmt an den Werken, nämlich
an der Schöpfung der Welt.
c) Psalm 104,24: HERR, wie sind deine Werke so
groß und viel! Du hast sie alle weislich
geordnet.
d) Apg. 14,17: Und
zwar hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes getan und vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten
gegeben, unserer Herzen erfüllt mit Speise und Freude.
e) Röm. 1,32: (Die
Heiden) wissen Gottes Gerechtigkeit,
dass, die solches tun, des Todes würdig sind.
Daraus lernen wir:
Das Universum
und unser Gewissen erzählen uns, dass Gott ist:
A)
ewig
(ohne Anfang und ohne Ende);
B)
mächtig;
C)
weise;
D)
gut
zu seinen Geschöpfen;
E)
gerecht,
der die Übeltäter straft.
4. Zu welchem Zweck wurde uns die
natürliche Gotteserkenntnis gegeben?
Die Bibel sagt:
Apg.
17,26-27: Und er hat gemacht, dass von einem Blut aller Menschen Geschlechter
auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt, zuvor ersehen, wie lang
und weil sie wohnen sollen, dass sie den
HERRN suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten. Und zwar er ist nicht ferne von
einem jeglichen unter uns.
Daraus lernen wir:
Die
natürliche Gotteserkenntnis soll uns dazu bewegen, dass wir Gott suchen.
5. Ist die natürliche Gotteserkenntnis
ausreichend?
Die Bibel sagt:
a)
Psalm
96,5: Denn alle Götter der Völker sind
Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht.
a)
Apg.
17,23: Ich bin hindurchgegangen und habe gesehen eure Gottesdienste und fand
einen Altar, darauf war geschrieben: dem
unbekannten Gott.
b)
Apg.
16,29-30: (Der Gefängniswärter) forderte aber ein Licht und sprang hinein und
ward zitternd und fiel Paulus und
Silas zu den Füßen und führte sie heraus und sprach: „Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich selig werde?“
b)
1.
Kor. 2,9: Das kein Auge gesehen und kein
Ohr gehört hat, das in keines Menschen Herz gekommen ist, das Gott bereitet
hat denen, die ihn lieben.
a), b) Eph. 2,12:
Ihr ward zu derselben Zeit ohne Christus … daher
ihr keine Hoffnung hattet und ward ohne Gott in der Welt.
Daraus lernen wir:
Unsere
natürliche Gotteserkenntnis ist nicht ausreichend, denn das Universum und unser
Gewissen offenbaren uns nicht,
A)
wer
der wahre Gott ist;
B)
wie
der Sünder der Strafe des gerechten Gottes entgehen und in den Himmel kommen
kann.
6. Welche andere Offenbarung hat Gott uns deshalb
noch gegeben?
Die Bibel sagt:
1. Kor.
2,9.10.13: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, das in keines
Menschen Herz gekommen ist, das Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbart durchs einen
Geist. … Welches wir auch reden.
Daraus lernen wir:
Da unsere
natürliche Gotteserkenntnis völlig ungenügend ist, hat sich Gott selbst uns in
der Bibel offenbart (offenbarte Gotteserkenntnis).
Darum verwerfen wir als schriftwidrig:
1. Dass der Mensch natürlicherweise ohne natürliche Gotteserkenntnis
sei: Unitarier, Mormonen. Apg. 17,27; Ps. 94,9; 10,1-3.
2. Dass der Mensch durch die natürliche Erkenntnis errettet werden
könnte, ohne die offenbarte Erkenntnis des Evangeliums: Quäker, Arminianer,
Unitarier, Universalisten, Kirche des Neuen Jersualem, Heilsarmee, Reformierte
Kirchen, Modernisten. Joh. 1,18; 17,3.
Beachte: Dieser Irrtum ist weit verbreitet
und wird auch durch die Freimaurerei verbreitet, deren Spruch ist, dass jeder
gerettet wird, der so viel Gutes tut, wie er nur kann. Der moderne Liberalismus
hat viel dazu getan, diese Irrlehre zu verbreiten.
3. Dass es keine natürliche Theologie oder natürliche Gotteserkenntnis
gebe: einige Reformierte Kirchen. Röm. 1,18-20; 2,14.15.
1. Was ist die Bibel?
Die Bibel sagt:
a)
Mark.
7,10.11.1: Mose hat gesagt … Ihr aber lehrt … und hebt auf Gottes Wort durch eure Aufsätze.
b)
1.
Thess. 2,13: Da ihr empfinget von uns
das Wort göttlicher Predigt, nahmt ihr’s nicht auf als Menschenwort, sondern (wie es denn wahrhaftig ist)
als Gottes Wort.
a),b),c) Hebr.
1,1.2: Nachdem vorzeiten Gott
manchmal und in mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
hat er am letzten in diesem Tagen zu uns
geredet durch den Sohn.
Daraus lernen wir:
A)
Der
erste Teil der Bibel, bekannt als das Alte Testament, ist Gottes Wort.
B)
Der
zweite Teil der Bibel, genannt das Neue Testament, ist Gottes Wort.
C)
Die
gesamte Bibel, vom Anfang bis zum Ende, ist Gottes Wort.
(Andere
Namen für die Bibel sind: Heilige Schrift, die Schrift, das Buch der Bücher,
das Wort Gottes.)
2. Wer schrieb die Bibel?
Die Bibel sagt:
a)
2.
Petr. 1,21: Die heiligen Männer Gottes
haben geredet, getrieben von dem Heiligen Geist.
b)
1.
Petr. 1,10: Die Propheten, die von
der zukünftigen Gnade auf euch geweissagt haben.
c)
1.
Kor. 2,13: Welches auch wir [die
Apostel und Evangelisten] reden.
Daraus lernen wir:
A)
Die
Bibel wurde durch Menschen geschrieben.
B)
Das
Alter Testament wurde durch die Propheten geschrieben.
C)
Das
Neue Testament wurde durch die Evangelisten und Apostel geschrieben.
(Die Bibel
besteht aus 66 Büchern; das Alte Testament enthält 39 und das Neue Testament
27. Das Alte Testament wurde geschrieben, bevor Jesus Christus auf diese Erde
kam, und zwar in hebräischer Sprache (einige Teile bei Daniel in Aramäisch).
Das Neue Testament wurde nach dem Kommen Jesu Christi auf diese Erde
geschrieben, und zwar in griechischer Sprache (Koine).
3. Warum ist die Bibel das Wort Gottes,
obwohl sie durch Menschen geschrieben wurde?
Die Bibel sagt:
a), b) 2. Petr. 1,21: Die heiligen Männer Gottes haben
geredet, getrieben von dem Heiligen
Geist.*
b) 2. Tim. 3,16:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben.*
b) 1. Kor. 2,13:
Welches wir auch reden, nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren
kann, sondern mit Worten, die der
Heilige Geist lehrt.
Daraus lernen wir:
A)
Gott
bewegte oder veranlasste die Propheten, Evangelisten und Apostel zu schreiben.
B)
„Alle
Schrift“ wurde den heiligen Schreibern „von Gott eingegeben“. Gott gab ihrem
Sinn die tatsächlichen Gedanken ein, die sie ausdrückten und auch die
tatsächlichen Wörter, die sie schrieben (Verbal- oder Wörter- oder Plenar- oder
Vollinspiration).
C)
Weil
also die Bibel somit wörtlich (Wort für Wort) von Gott eingegeben ist, ist die
gesamte Bibel das Wort Gottes.
4. Welches sind einige der Eigenschaften
der Bibel?
Die Bibel sagt:
a)
Joh.
17,17: Dein Wort ist die Wahrheit.*
b)
Ps.
119,105: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege.*
c)
Luk.
16,29: Sie haben Mose und die Propheten, lass
sie dieselben hören.
d)
Jes.
55,10.11: Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder
dahin kommt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und wachssend,
dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, also soll das Wort, so aus meinem
Mund geht, auch sein: Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, das mir gefällt, und soll ihm gelingen,
dazu ich’s sende.
d)
Röm.
1,16: Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig
macht alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich und auch die
Griechen.*
d) 1. Petr. 1,23:
Als die da wiederum geboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus
unvergäng-lichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewiglich
bleibt.
Daraus lernen wir:
A)
Die
Bibel ist wahr, ohne Fehler und daher absolut vertrauenswürdig in allen ihren
Teilen, nicht nur hinsichtlich der Heilslehren, sondern auch in ihren Aussagen
zu historischen, geographischen, naturwissenschaftlichen und sonstigen Dingen
(absolute Irrtumslosigkeit).
B)
Die
Bibel ist klar und von daher kann sie selbst eine nicht hochgebildete Person in
dem Weg unterweisen, den sie gehen soll. Weil sie klar ist, ist sie so zu
verstehen, wie die Worte lauten, unter Berücksichtigung des Zusammenhangs (buchstäbliches
Schriftverständnis, einfacher Schriftsinn).
C)
Die
Bibel ist ausreichend und enthält alles, was wir zu wissen benötigen für die
Errettung und das christliche Leben. Wir sollen und dürfen daher nicht
Informationen und Leitung in geistlichen Dingen aus anderen Quellen suchen
(z.B. Vernunft, Tradition, neue Offenbarungen, Wissenschaft, Zeitgeist usw.)
D)
Die
Bibel und das aus ihr geschöpfte Wort der Predigt ist kräftig, wirksam, weil
Gottes Heiliger Geist wirkend darin gegenwärtig ist, dass es auch bewirkt, was
es aussagt, nämlich durch das Gesetz Sündenerkenntnis schenkt, durch das
Evangelium den rettenden Glauben weckt und wahrt.
5. Zu welchem Zweck hat uns Gott die Bibel
gegeben?
Die Bibel sagt:
a)
2.
Chr. 34,27: Du hast dich gedemütigt vor
Gott, als du seine Worte hörtest gegen diesen Ort und gegen die Einwohner.
b)
2.
Tim. 3,15: Die Heilige Schrift kann dich
unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
c)
1.
Petr. 2,2: Seid begierig nach der vernünftigen lautern Milch als die jetzt
gebornen Kindlein, auf dass ihr durch
dieselbe zunehmt.
d)
Ps.
119,9: Wie kann ein Jüngling seinen Weg
unsträflich gehen? Indem er sich hält an dein Wort.*
e)
Tit.
1,9: Er halte ob dem Wort, das gewiss ist und lehren kann, auf dass er mächtig
sei, zu ermahnen durch die heilsame
Lehre und zu strafen die Widersprecher.
f)
Ps.
119,92: Wo dein Gesetz nicht mein Trost
gewesen wäre, so wäre ich vergangen in
meinem Elend.
Daraus lernen wir:
Gott gab uns die Bibel:
A)
um
uns zu rechter Sündenerkenntnis und Reue über unsere Sünden zu führen;
B)
um
uns zum Glauben an Jesus Christus und dadurch in den Himmel zu bringen (das ist
der HAUPTZWECK der Bibel);
C)
um
uns im rettenden Glauben zu stärken und zu erhalten;
D)
um
uns zu einem heiligen Leben einzuüben;
E)
um
uns fähig zu machen, Irrlehre zu erkennen und zu bekämpfen;
F)
um
uns in Anfechtungen zu trösten.
6. Wie sollen wir die Bibel gebrauchen?
Die Bibel sagt:
a)
Joh.
5,39: Suchet in der Schrift, denn
ihr meint, ihr habt das ewige Leben darinnen; und sie ist’s, die von mir
zeuget.*
b),c) Luk. 11,28: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.*
c) Luk. 2,19: Maria aber behielt alle diese Dinge und bewegte
sie in ihrem Herzen.
d) Joh. 14,33: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten.*
e) Apg. 4,10: Wir
können’s ja nicht lassen, dass wir nicht reden
sollten, was wir gesehen und gehört haben.
f) Joh. 8,31: So
ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger.*
f) Matth. 28,20:
Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
f) Offenb. 22,18-19:
Ich bezeuge aber allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch:
So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem
Buch geschrieben stehen. Und so jemand davontut von den Wortes des Buches
dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Baum des Lebens und von der
Heiligen Stadt und von dem, was in diesem Buch geschrieben steht.
g) 1. Petr. 4,11:
So jemand redet, dass er’s rede als Gottes Wort.
Daraus lernen wir:
A)
Wir
sollen fleißig und ehrfürchtig die Bibel lesen und lernen.
B)
Wir
sollen regelmäßig und andächtig Gottes Wort hören und bewahren.
C)
Wir
sollen Gottes Wort glauben und darüber nachdenken.
D)
Wir
sollen gemäß Gottes Wort leben.
E)
Wir
sollen ihre segensreichen Lehren auch anderen bringen.
F)
Wir
sollen unverkürzt an der ganzen Heiligen Schrift festhalten, nichts wegtun und
nichts dazutun. (Darum hat die Gemeinde Jesu Christi auch kein Recht,
irgendwelche Lehrartikel für nebensächlich, für unwichtig, als für die
Kirchengemeinschaft nicht relevant hinzustellen.)
G)
Es
darf in der Gemeinde Jesu Christi nur Gottes Wort gelehrt werden als die
einzige und alleinige Autorität, neben der es keine weiteren geben darf (etwa
Tradition, Wissenschaft, Ideologie, Zeitgeist). (allein die Schrift – und zwar
die ganze Schrift)
7. Wie verstehen wir die Bibel richtig?
Die Bibel sagt:
a)
2.
Tim. 2,15: Befleißige dich, Gott zu erzeigen einen rechtschaffenen,
unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit.
a) Sach. 11,7: Und
ich hütete die Schlachtschafe um der elenden Schafe willen und nahm zu mir zwei
Stäbe: einen hieß ich sanft, den anderen hieß ich weh; und hütete die Schafe.
b) 1.Kor. 2,2: Ich
hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch als allein Jesus
Christus, den Gekreuzigten.
b) Luk. 24,27: Und
[Christus] fing an von Mose und allen Propheten und legte ihnen alle Schriften
aus, die von ihm gesagt waren.
Daraus lernen wir:
A)
Grundlage
zum Verständnis der gesamten Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments ist
die richtige Unterscheidung von Gesetz und Evangelium.
B)
Kern
und Stern, Zentrum der Heiligen Schrift im Alten wie im Neuen Testament ist
Jesus Christus, der Messias Israels und Heiland der Welt, der Christus für uns.
Ihn sollen wir darum im Alten wie im Neuen Testament suchen.
1. Was ist Gott?
Die Bibel sagt:
a)
Joh.
4,24: Gott ist ein Geist.
b)
2.
Mose 3,14: Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde [oder: Ich bin, der ich bin.] Und er sprach:
Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ich
werde sein, der hat mich zu euch gesandt.
c)
Luk.
24,39: Ein Geist hat nicht Fleisch und
Bein.
d)
Joh.
1,18: Niemand hat Gott je gesehen.
Daraus lernen wir:
Gott ist:
A)
ein
Geist, das ist
B)
ein
persönliches Wesen
C)
ohne
Fleisch und Bein und daher
D)
unsichtbar.
2. Wie ist Gott?
Die Bibel sagt:
a)
Ps.
90,2: HERR Gott, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge
wurden, und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.*
b)
Mal.
3,6: Ich bin der HERR und ändere mich nicht. (revidierte
Lutherbibel)
c)
1.
Mose 17,1: Ich bin der allmächtige
Gott.
c)
Matth. 19,26: Alle Dinge sind
möglich bei Gott.*
d)
Ps.
139,1-4: HERR, du erforschst mich und kennst
mich. Ich sitze oder stehe, so weißt
du es: Du verstehst meine Gedanken
von ferne. Ich liege oder gehe, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wissest.
e)
Jer.
23,24: Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn
nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich’s nicht, der Himmel und Erde füllt? spricht der HERR.
f)
3.
Mose 19,2: Ich bin heilig, der HERR,
euer Gott.
g)
4.
Mose 32,4: Treu ist Gott und ist kein Böses an ihm; gerecht und fromm ist er.
h)
2.
Tim. 2,13: Er bleibt treu, er kann
sich selbst nicht verleugnen.
i),
j) Ps. 145,9: Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.
j), k) 2. Mose
34,6.7: HERR, HERR Gott, barmherzig und
gnädig und geduldig und von großer
Gnade und Treue; der du beweist Gnade in tausend Glied und vergibst Missetat, Übertretung und Sünde.*
k) 1. Joh. 4,8:
Gott ist die Liebe.
Daraus lernen wir:
Gott ist:
A)
ewig
(ohne Anfang und ohne Ende);
B)
unwandelbar;
C)
allmächtig;
D)
allwissend;
E)
allgegenwärtig;
F)
heilig
(sündlos und hasst die Sünde);
G)
gerecht
(gerecht und unparteiisch);
H)
treu
(er hält seine Versprechen);
I)
gütig
(gut, freundlich, wünscht dein Wohlergehen);
J)
barmherzig
(voll Mitleid);
K)
gnädig
(zeigt unverdiente Freundlichkeit und Vergebung)
3. Wer ist der einzige wahre Gott?
Die Bibel sagt:
a)
5.
Mose 6,4: Höre, Israel, der HERR unser Gott ist ein einiger HERR. (einig=echad im Hebräischen: eine zusammengesetzte
Einheit)
a) 1. Kor. 8,4: Es ist kein anderer Gott als
der eine.
b)
Matth.
28,19: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.*
b)
2.
Kor. 13,14: Die Gnade unsers HERRN Jesus
Christus und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen
Geistes sei mit euch allen.*
b) 4. Mose 6,24-26: Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig; der
HERR erhebe sein Angesicht auf dich
und gebe dir seinen Frieden.*
b) Matth.
3,16.17: Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und
siehe, da tat sich der Himmel auf über ihm. Und Johannes sah den Geist Gottes gleich wie eine Taube
herabfahren und über ihn kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab
sprach: Dies ist mein lieber Sohn,
an welchem ich Wohlgefallen habe.
Daraus lernen wir:
A)
Gott
ist einer (Es gibt nur einen wahren Gott).
B)
In
diesem einen Gott sind drei unterschiedliche Personen, nämlich der Vater, der
Sohn und der Heilige Geist.
C)
Der
wahre Gott ist der dreieinige Gott (Trinität). (Der Vater ist von niemand
gezeugt und von niemand ausgehend; der Sohn ist vom Vater gezeugt und von
niemand ausgehend; der Heilige Geist geht aus vom Vater und vom Sohn
(Unterschiede der Personen nach innen). Der Vater hat den Sohn gesandt, dass er
unser Erlöser ist; der Sohn hat uns durch seinen Gehorsam, Leiden und Sterben
erlöst; der Heilige Geist bringt uns durch das Evangelium zum rettenden Glauben
an Jesus Christus. Vom Vater wird insbesondere das Werk der Schöpfung
ausgesagt; vom Sohn insbesondere das Werk der Erlösung; vom Heiligen Geist
insbesondere das Werk der Heiligung (Unterschiede der Personen nach außen).
Dreieinigkeit heißt: Es gibt nur einen Gott, nur ein göttliches Wesen. Der
Vater ist ganz Gott, der Sohn ist ganz Gott, der Heilige Geist ist ganz Gott.
Wesen heißt, es ist mitteilbar. Obwohl alle drei Personen wahrer Gott sind,
gibt es doch, wesensmäßig (generisch) wie auch zahlenmäßig (numerisch) nur
einen Gott. Der Begriff der „Person“ beschreibt das Besondere des Vaters, des
Sohnes und des Heiligen Geistes; die Person ist nicht mitteilbar. Die
göttlichen Personen sind auch nicht nur unterschiedliche Erscheinungsweisen
(Modalitäten) des einen Gottes, sondern wahrhaft gleichzeitig vorhandene, von
einander unterschiedene, mit einander kommunizierende (s. 1. Mose 1,26)
Personen. Auch im Alten Testament haben wir bereits das Zeugnis der heiligen
Dreieinigkeit, schon in den ersten Versen der Bibel bei der Schöpfung; dann im
göttlichen Ratschluss bei der Schöpfung; in der Gottesbezeichnung ‚elohim’,
eine Mehrheitsform, nach der das Verb in der Einzahl steht; im Engel des HERRN
(malach Jahwe), der eine Person Gottes ist; in der dreifachen Segensformel 4.
Mose 6,24-26; im dreimal Heilig in Jes. 6,3; in den letzten Worten Davids 2.
Sam. 23,1-3; in Christuspsalmen wir Ps. 46 und 110; in den Gottesknechtsworten
bei Jesaja; bei Jeremia in Kap. 23,5-6, wie auch bei der Zerstörung von Sodom
und Gomorrha 1. Mose 19,24 – an beiden Stellen wird auch die zweite Person der
Gottheit als Jahwe bezeichnet.)
4. Mit welcher Herzenshaltung sollen wir
das Geheimnis der heiligen Dreieinigkeit betrachten?
Die Bibel sagt:
a), b) 1. Kor.
2,11: Welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, außer der Geist des Menschen,
der in ihm ist? Also auch weiß niemand,
was in Gott ist, außer der Geist Gottes.
a), b) 1. Tim.
6,16: Gott wohnt in einem Licht, da niemand
zukommen kann; welchen kein Mensch
gesehen hat noch sehen kann.
a), b) Joh. 1,18: Niemand hat Gott je gesehen; aber der eingeborne Sohn, der in des Vaters
Schoß ist, der hat es uns verkündigt.
c) Offenb. 4,8: Sie hatten keine Ruhe Tag und
Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der HERR, der Allmächtige,
der da war, und der da ist, und der da kommt!
d)
Joh. 5,23: Sie sollen alle den
Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den
Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Daraus lernen wir:
A) Die Lehre der heiligen Dreieinigkeit liegt weit über
unserer Vernunft; es ist daher völlig sinnlos zu versuchen, sie verstandesmäßig
zu ergründen, oder sie zu verwerfen, weil wir sie nicht mit unserem Verstand
ergründen können.
B) Nur Gott kennt Gott; und Er hat ihn uns offenbart,
durch Jesus Christus und den Heiligen Geist, in der Bibel – und zwar als den
dreieinigen Gott.
C) Wir sollen diese Offenbarung Gottes von ihm selbst im
Glauben ohne Fragen und Zweifel annehmen und ihn mit den Himmelsbewohnern
anbeten und verherrlichen.
D) Wer die heilige Dreieinigkeit leugnet oder die wahre
Gottheit einer der drei Personen leugnet, der hat einen anderen Gott (damit
einen Götzen) und steht außerhalb des Christentums, außerhalb der Kirche Jesu
Christi als der (verborgenen) Gemeinschaft der Gläubigen.
5. Was heißt: an Gott glauben?
Die Bibel sagt:
a) Joh. 17,3: Das ist das ewige Leben, dass sie dich,
dass du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.*
b) Jak. 1,21: Nehmet
das Wort an mit Sanftmut, … welches
kann eure Seelen selig machen.
c) Ps. 31,15: Ich aber, HERR, hoffe [vertraue] auf dich und spreche: Du bist mein Gott.
Daraus lernen wir:
An Gott glauben heißt, auf der Grundlage der
Bibel, persönlich, von Herzen
A) Gott lebendig als meinen gnädigen Gott in
Christus Jesus erkennen (Erkenntnis);
B) von Herzen als wahr annehmen, was er sagt und verheißt
(Zustimmung);
C) von Herzen in allen Dingen ihm vertrauen und mit aller
Zuversicht sich an ihn halten (Vertrauen).
1. Wie wurde die Welt gemacht?
Die Bibel sagt:
a), b) 1. Mose 1,1: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.*
b) 1. Mose
1,3: Und Gott sprach: Es werde!
(Siehe auch Verse 6. 9. 11. 14. 20. 24)
b)
Hebr. 11,3: Durch den Glauben merken wir, dass die Welt durch Gottes Wort fertig ist, dass
alles, was man sieht, aus nichts
geworden ist.
c)
2. Mose 20,11: In sechs Tagen
schuf der HERR Himmel und Erde, das Meer und alles, was darinnen ist.
c)
1. Mose 1,5: Da ward aus Abend
und Morgen der erste Tag. (Siehe auch Verse 8. 13. 19. 23.
31; Kap. 2,1.2)
Daraus lernen wir:
A) Alle Dinge wurden von Gott gemacht.
B) Er schuf sie, indem er sie aus Nichts ins Sein rief
durch sein allmächtiges Wort.
C) Er machte dies innerhalb von sechs natürlichen,
aufeinanderfolgenden Tagen.
2. Was machte Gott an den jeweiligen
Tagen?
Die Bibel sagt:
1. Mose 1: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst
und leer, und es war finster auf der Tiefe; und
der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde
Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott
das Licht von der Finsternis und nannte
das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Und Gott sprach: Es
werde eine Feste zwischen den Wassern, und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern. Da
machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah also.
Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der andere Tag. Und Gott sprach: Es sammle sich das
Wasser unter dem Himmel an besondere
Örter, dass man das Trockene sehe. Und es geschah also. Und Gott nannte
das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott
sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das sich besame, und fruchtbare Bäume, da ein
jeglicher nach seiner Art Frucht trage
und habe seinen eigenen Samen bei ihm selbst auf Erden. Und es geschah also. Und die Erde ließ aufgehen Gras
und Kraut, das sich besamte, ein jegliches
nach seiner Art, und Bäume, die da Frucht trugen und ihren eigenen
Samen bei sich selbst hatten, ein
jeglicher nach seiner Art. Und Gott sah,
dass es gut war. Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag. Und Gott
sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und
Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre; und seien Lichter an der Feste
des Himmels, dass sie scheinen auf Erden. Und es geschah also. Und Gott machte
zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines
Licht, das die Nacht regiere, dazu auch Sterne. Und Gott setzte sie an die
Feste des Himmels, dass sie schienen auf die
Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und
Finsternis. Und Gott sah, dass es gut
war. Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag. Und Gott sprach: Es errege
sich das Wasser mit webenden und lebendigen Tieren und mit Vögeln, die auf Erden
unter der Feste des Himmels fliege. Und Gott schuf große Wale und allerlei
Tier, das da lebt und webt und vom
Wasser erregt ward, ein jegliches nach seiner Art; und allerlei gefiederte Vögel, einen jegliches nach seiner
Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott segnete sie und sprach: Seid
fruchtbar und mehrt euch und erfüllt das Wasser im Meer; und das Gevögel mehre
sich auf Erden. Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag. Und Gott sprach:
Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh,
Gewürm und Tier auf Erden, ein jegliches nach
seiner Art. Und es geschah also. Und Gott machte die Tiere auf Erden,
ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh
nach seiner Art und allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art. Und Gott sah,
dass es gut war. Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns
gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter
dem Himmel und über das Vieh und über
die ganze Erde und über alles Gewürm,
das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum
Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie
einen Mann und eine Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid
fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan, und
herrscht über Fische im Meer und über Vögel unter dem Himmel und über alles
Tier, das auf Erden kriecht. Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben
allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare
Bäume und Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise, und allem Tier auf Erden
und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das da Leben hat auf Erden,
dass sie allerlei grünes Kraut essen. Und es geschah also. Und Gott sah an
alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste
Tag.
Daraus
lernen wir:
Gott hat
die folgende Ordnung bei seiner Schöpfung beachtet:
Erster
Tag: die Erde in Dunkelheit und eine dumpfe, leblose Masse (Tohuwabohu); das
Licht.
Zweiter
Tag: das Firmament oder den Wolkenhimmel und die Atmosphäre.
Dritter
Tag: die Scheidung von trockenem Land und Wasser; pflanzliches Leben, jeweils
nach Arten geordnet.
Vierter
Tag: die Himmelskörper.
Fünfter
Tag: Fische und Seetiere; Vögel, alle jeweils nach Arten geordnet.
Sechster
Tag: Landtiere, nach Arten geordnet; Mensch. (Dass Gott Pflanzen und Tiere
jeweils nach ihrer Art geschaffen hat, mit jeweils besonderem Samen, zeigt an,
dass die Evolutionstheorie keinerlei Grundlage in der Bibel hat, da nicht die
unterschiedlichen Arten aus einer „Urart“ entstanden sind (Makroevolution),
sondern jede Art als etwas Besonderes von Gott erschaffen wurde.)
3. Wie schuf Gott den Menschen?
Die Bibel sagt:
a) 1. Mose 2,7: Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine
Nase. Und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.*
b) Matth. 16,26: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die
ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann ein Mensch geben, damit er seine Seele wieder
löse?*
c) 1. Mose 2,18-25: Und
Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will
ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Denn als Gott der HERR gemachte hatte
von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel,
brachte er sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nannte; denn wie der
Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. Und der
Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem
Felde seinen Namen; aber für den Menschen war keine Gehilfin gefunden, die um
ihn wäre. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen,
und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloss die Stätte zu
mit Fleisch. Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem
Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein
von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Man wird sie Männin heißen,
darum, dass sie vom Manne genommen ist. Darum wir ein Mann seinen Vater und
seine Mutter verlassen und an seiner Frau hangen, und sie werden sein ein
Fleisch. Und sie waren beide nackend, der Mann und seine Frau, und schämten
sich nicht.
d), e)
1. Mose 1,26.27: Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da
herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über
das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
Und Gott schuf den Menschen ihm zum
Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und er schuf sie einen Mann und eine
Frau.
e)
Kol. 3,10: Zieht den neuen [Menschen] an, der da erneuert wird zu der Erkenntnis nach dem Ebenbild des, der ihn
geschaffen hat.
e)
Eph. 4,24: Ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener
Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Daraus lernen wir:
A) Gott formte besonders den Körper des einen Mannes
(Adam) aus dem Staub der Erde.
B) Er gab ihm eine Seele, die mehr wert ist als die
gesamte Welt.
C) Er machte eine Frau (Eva) aus einer Rippe, die er Adam
entnommen hatte.
D) Er setzte den Menschen zum Herrscher über die ganze
Erde.
E) Der Mensch wurde zum Ebenbild Gottes erschaffen, das
in glückseliger Erkenntnis Gottes und vollkommener Gerechtigkeit und Heiligkeit
bestand.
F) Der Mensch ist die Krone aller sichtbaren Geschöpfe.
(Der Mensch ist also nicht ein nur höherentwickeltes Tier, ist auch nicht aus
irgendeinem Tier entstanden, sondern ist Geschöpf Gottes, von Gott besonders,
aufgrund eines Ratschlusses der Personen der heiligen Dreieinigkeit, erschaffen.)
4. Wie erhält Gott seine Geschöpfe?
Die Bibel sagt:
a) Hebr. 1,3: [Der Sohn] erhält alle Dinge durch sein allmächtiges Wort.
b) 1. Mose 1,28: Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet
die Erde und macht sie euch untertan. (Siehe auch Verse 11. 22.)
c) 1. Mose 8,22: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Samen und Ernte, Frost
und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.*
c)
Ps. 145,15-16: Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf
und erfüllst alles, was lebt, mit
Wohlgefallen.*
d)
Matth. 10,29.30: Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig?
Dennoch fällt derselben keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt.
d)
Ps. 91,10: Es wird dir kein Übel
begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.
d)
1. Mose 50,20: Ihr gedachtet es böse
mit mir zu machen; aber Gott
gedachte es gut zu machen, dass er täte, wie jetzt am Tage ist, zu erhalten
viel Volks.
Daraus lernen wir:
A) Gott erhält alle Dinge durch sein allmächtiges Wort.
B) Gott erhält seine Geschöpfe durch die Fähigkeit, sich
jeweils nach ihrer Art zu vermehren.
C) Er versorgt sie mit allem, was zum Leben nötig ist.
D) Er bewahrt und beschützt uns vor allem Übel.
(Die Bibel schreibt das Werk der Schöpfung und
Erhaltung besonders Gott dem Vater zu.)
5. Was sind wir für all das unserem
himmlischen Vater schuldig?
Die Bibel sagt:
a) 1. Mose 32,10: Ich bin zu gering all deiner Barmherzigkeit und aller Treue, die du an
deinem Knecht getan hast.
b) Ps. 139,14: Ich
danke dir darüber, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine
Werke, und das erkennt meine Seele wohl.
b)
Ps. 118,1: Danket dem HERRN,
denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.*
c) 1. Petr.
5,7: Alle eure Sorgen werfet auf ihn,
denn er sorgt für euch!*
d) Ps.
116,12: Wie soll ich dem HERRN vergelten
alle seine Wohltat, die er an mir tut?
Daraus lernen wir:
A) Wir sollen unsere Unwürdigkeit erkennen hinsichtlich
aller Güte Gottes uns gegenüber.
B) Wir sollen ihm loben und danken, dass er uns so
wunderbar gemacht und so gnädig bewahrt hat.
C) Wir sollen ihm vertrauen, vertrauensvoll glauben, dass
er für uns sorgen und uns auch in der Zukunft erhalten wird.
D) Wir sollen ihm gerne alle Tage dienen.
1. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Erschaffung der Engel?
Die Bibel sagt:
a) 2. Mose 20,11: In sechs Tagen hat der HERR Himmel und
Erde gemacht und das Meer und alles,
was darinnen ist.
b) 1. Mose 1,31: Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und es war sehr gut.
Daraus lernen wir:
A) Gott erschuf die Engel innerhalb der sechs Tage der
Schöpfung.
B) Alle Engel wurden ursprünglich gut erschaffen.
2. Welche Informationen haben wir über
die guten, heiligen Engel?
Die Bibel sagt:
a), f)
Hebr. 1,14: Sind sie [die Engel] nicht allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die
ererben sollen die Seligkeit?
b)
Offenb. 5,11: Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her;
und ihre Zahl war vieltausendmal tausend.
c), d), e) Ps. 103,20-21: Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, dass man höre
die Stimme seines Worts. Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen, seine Diener,
die ihr seinen Willen tut!
f)
Ps. 91,11-12: Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf Händen tragen und
du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest.
f)
Luk. 16,22: Es begab sich aber, dass der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß.
Daraus lernen wir:
A) Die guten Engel sind Geister.
B) Sie sind sehr zahlreich.
C) Sie sind sehr stark.
D) Sie preisen Gott.
E) Sie führen seine Befehle aus.
F) Sie dienen vor allem Gottes Kindern.
3. Sind alle Engel gut geblieben?
Die Bibel sagt:
2. Petr. 2,4: Gott hat die Engel nicht verschont, die
gesündigt haben.
Mark. 5,9: Und er [Jesus Christus] fragte ihn: Wie
heißt du? Und er antwortete und sprach: Legion
heiße ich; denn unser sind viel.
Daraus lernen wir:
Viele gute Engel haben gesündigt und sind so böse
Engel geworden.
4. Was sagt uns die Heilige Schrift über
die bösen Engel?
Die Bibel sagt:
a) 2. Petr. 2,24: Gott hat die Engel, die gesündigt
haben, nicht verschont, sondern hat
sie mit Ketten der Finsternis zur Hölle verstoßen und übergeben, dass
sie zum Gericht behalten werden.
b) Eph. 6,11-12: Zieht an den Harnisch Gottes, dass ihr
bestehen könnt gegen die listigen Anläufe
des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern
mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der
Finsternis dieser Welt herrschen, mit den
bösen Geistern unter dem Himmel.
c), d)
Matth. 13,25.39: Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen dem Weizen und ging davon. …
Der Feind, der sie sät, ist der Teufel.
c), d)
1. Petr. 5,8-9: Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe
und sucht, welchen er verschlinge.
Dem widersteht fest im Glauben und wisset, dass eben dieselben Leiden über eure
Brüder in der Welt gehen.
Daraus lernen wir:
A) Die bösen Engel sind für immer von Gott verworfen und
zur Hölle verdammt.
B) Sie sind, wie ihr Anführer, der der Teufel oder Satan
genannt wird, listig und mächtig.
C) Sie sind Feinde Gottes und der Menschen.
D) Sie versuchen, die Werke Gottes zu zerstören und uns
in die ewige Verdammnis zu führen.
5. Was geschah, bald nachdem Adam und
Eva erschaffen und in den Garten Eden gesetzt worden waren?
a), b)
1. Mose 2,16.17: Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du
sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; aber von dem Baum der Erkenntnis
von Gut und Böse sollst du nicht essen. Denn an welchem Tag du davon isst,
wirst du sterben.
a), b) 1. Mose 3: Und die Schlange war listiger als alle
Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR
gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allerlei
Bäumen im Garten. Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den
Früchten der Bäume im Garten; aber von
den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret es auch nicht an, dass
ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des
Todes sterben; sondern Gott weiß, dass, an welchem Tag ihr davon esst, da
werden eure Augen aufgetan, und werdet
sein wie Gott und wissen, was gut und böse
ist. Und das Weib schaute an, dass von dem Baum gut zu essen wäre und
lieblich anzusehen, dass es ein lustiger
Baum wäre, weil er klug machte, und nahm
von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß. Da
wurden ihrer beiden Augen aufgetan und wurden gewahr, dass sie nackend waren, und flochten Feigenblätter zusammen und
machten ihnen Schürze. Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im
Garten ging, da der Tag kühl worden war.
Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume im
Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er
sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackend; darum versteckte ich mich.
Und er sprach: Wer hat dir’s gesagt, dass du nackend bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot,
du solltest nicht davon essen? Da sprach
Adam: Das Weib, das du mir zugesellet hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. Da sprach Gott der HERR zum
Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib
sprach: Die Schlange betrog mich also, dass ich aß. Da sprach Gott der
HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seiest du verflucht vor allem Vieh und vor
allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem
Bauch sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft
setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen
deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und
zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen
Kinder gebären; und dein Wille soll
deinem Mann unterworfen sein, und er soll dein Herr sein. Und zu Adam sprach
er: Dieweil du hast gehorchet der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Bäume, davon ich dir
gebot und sprach: Du sollst nicht davon
essen; verflucht sei der Acker um deinetwillen; mit Kummer sollst du dich drauf nähren dein Leben lang.
Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem
Felde essen. Im Schweiß deines
Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn
du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Und Adam hieß sein Weib Eva, darum dass sie eine Mutter ist aller Lebendigen. Und Gott der HERR machte Adam und
seinem Weibe Röcke von Fellen und zog
sie ihnen an, Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist worden als
unsereiner und weiß, was gut und böse
ist. Nun aber, dass er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse
und lebe ewiglich: da ließ ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er das
Feld bebaute, davon er genommen ist, und
trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden den Cherub mit einem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg
zu dem Baum des Lebens.
a) 1. Joh. 3,4:
Die Sünde ist das Unrecht.*
a) 1. Joh. 3,8:
Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der
Teufel sündigt von Anfang.
b) Röm. 5,12: Die
Sünde ist durch einen Menschen in
die Welt gekommen.
Daraus lernen wir:
A)
Der
Teufel versuchte Adam und Eva in der Gestalt einer Schlange, Gottes Wort zu
übertreten und zu sündigen.
B)
Adam
und Eva haben sich aus ihrem eigenen freien Willen der Versuchung des Teufels
zugeneigt und haben gesündigt.
6. Was ist jetzt der natürliche Zustand
aller Menschen?
Die Bibel sagt:
a)
1.
Mose 5,3: Und Adam … zeugte einen Sohn,
der seinem Bild ähnlich war.
a)
Ps.
51,7: Siehe, ich bin aus sündlichem
Samen gezeugt, und meine Mutter hat
mich in Sünden empfangen.*
a)
Joh.
3,6: Was vom Fleisch geboren ist,
das ist Fleisch.*
b)
Röm.
7,18: Ich weiß, dass in mir, das ist, in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes.
c)
1.
Mose 8,21: Das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.
d)
1.
Kor. 2,14: Der natürliche Mensch aber vernimmt
nichts vom Geist Gottes; denn es ist ihm eine Torheit und kann es nicht
erkennen; denn es muss geistlich gerichtet sein.
e)
Eph.
2,1: Ihr waret tot in Übertretungen
und Sünden.
f)
Röm.
8,7: Fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft
wider Gott.
g)
Eph.
2,3: Wir waren auch Kinder des Zorns von
Natur, gleichwie auch die andern.
g)
Röm.
6,23: Der Tod ist der Sünde Sold.*
Daraus lernen wir:
A)
Alle Menschen,
als Nachkommen Adams, des Sünders, werden in Sünden empfangen und geboren und
tragen das Bild ihres sündigen Vaters. (Erb- oder Ur- oder Originalsünde)
B)
Bei
der natürlichen Geburt ist nichts geistlich Gutes in ihnen. (Erbverderben als
Folge der Erbsünde)
C)
Sie
sind nur zum Bösen geneigt.
D)
Sie
sind geistlich blind. (Das heißt, auch der Verstand und Wille des natürlichen
Menschen ist völlig verfinstert und muss erst bekehrt werden.)
E)
Sie
sind geistlich tot. (Das heißt, sie haben in geistlichen Dingen einen unfreien
Willen und können Gott in keiner Weise irgendetwas bringen, sondern bedürfen
einer geistlichen Lebendigmachung oder Auferweckung, also einer Wiedergeburt,
Geburt von oben, Geburt aus Gott. Eine wie auch immer geartete Mitarbeit des
Menschen an seiner Errettung, Erlösung ist daher völlig ausgeschlossen.)
F)
Sie
sind Feinde Gottes.
G)
Aufgrund
dieses Zustandes (der eben auch Erbsünde, Originalsünde oder der alte Adam
genannt wird) sind alle Menschen von Natur unter dem Zorn Gottes und zu Tod und
Verdammnis verurteilt.
7. Was ist die Wirkung der Erbsünde in
unserem Leben?
Die Bibel sagt:
Matth.
7,17: Ein fauler Baum bringt arge
Früchte.
Matth.
15,19: Aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei,
Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerung.*
Jak. 4,17:
Denn wer da weiß, Gutes zu tun, und
tut’s nicht, dem ist’s Sünde.*
Daraus lernen wir:
Die
Erbsünde bringt eine große Vielzahl sündiger Gedanken, Wünsche, Wörter und
Taten hervor, die Tatsünden genannt werden (Tat- und Unterlassungssünden).
8. Wie können die Menschen gerettet werden
von den verderblichen Folgen des Sündenfalls?
Die Bibel sagt:
a)
1.
Mose 3,14.15: Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: … Ich will Feindschaft
setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten,
und du wirst ihm in die Ferse stechen.
b)
Apg.
10,43: Von diesem zeugen alle Propheten,
dass durch seinen Namen alle, die an ihn
glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.
c)
Röm.
1,16: Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle,
die daran glauben.*
Daraus lernen wir:
A) Sofort nach dem Sündenfall verhieß Gott allein aus
Gnaden unseren ersten Eltern einen Heiland, der sie und ihre Nachkommen aus der
Gewalt des Teufels befreien sollte.
B) Die alttestamentlichen Propheten haben fortlaufend ihr
Volk auf diesen kommenden Erlöser hingewiesen, damit sie durch den Glauben an
ihn Vergebung der Sünden und ewiges Leben haben mögen.
C) Das Evangelium (die frohe Botschaft) von Christus ist
die Kraft Gottes zur Errettung von jedem, der glaubt. (Das Evangelium ist also
kein bloßer historischer Bericht, auch nicht nur eine Information über Gottes
Heilsweg, sondern ist Gottes Gnadenmittel, in dem der Heilige Geist wirkend
gegenwärtig ist, und bewirkt auch, was es sagt, wo und wann der Heilige Geist
will.)
9. Was ist die rettende oder
seligmachende Gnade?
Die Bibel sagt:
a), c)
Eph. 1,6.7: Zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welchen er uns hat
angenehm gemacht in dem Geliebten, an welchem wir haben die Erlösung durch sein
Blut, nämlich die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade.*
a)
Eph. 2,8: Denn aus Gnaden seid ihr selig geworden durch den Glauben, und
dasselbe nicht aus euch, Gottes Gabe ist
es, nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme.
a), b) Tit. 3,4.5: Da aber erschien die
Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes, unsers Heilandes, nicht um der Werke
willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner großen
Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und
Erneuerung des Heiligen Geistes.
a) Röm. 11,6: Ist’s aber aus Gnaden, so ist es nicht aus
Verdienst der Werke, sonst würde Gnade nicht Gnade sein. Ist’s aber aus
Verdienst der Werke, so ist die Gnade nichts, sonst wäre Verdienst nicht
Verdienst.
b) Gal. 5,4: Ihr habt Christus verloren, die ihr durch
das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus
der Gnade gefallen.
c) Röm. 2,24.25: Und werden ohne Verdienst gerecht aus
seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Christus Jesus geschehen ist, welchen
Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut,
damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete, in dem, dass er Sünde
vergibt, welche bis anher geblieben war unter göttlicher Geduld.
c)
2. Tim. 1,9: Der uns hat selig gemacht und berufen mit einem heiligen
Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Vorsatz und Gnade, die uns
gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt.*
d) Tit. 2,11: Es ist erschienen die heilsame
Gnade Gottes allen Menschen.
e)
Röm. 1,16: Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es
ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden
vornehmlich und auch die Griechen.
Daraus lernen wir:
A) Die seligmachende Gnade ist das unverdiente Wohlwollen
und Erbarmen Gottes gegenüber dem Sünder, wodurch er die Sünden um Christi
willen vergibt.
B) Die Gnade ist keine eingegossene Kraft, durch die der
Mensch an seiner Errettung mitwirkt; vielmehr sind alle guten Werke und
Eigenschaften des Menschen völlig ausgeschlossen.
C) Die seligmachende Gnade ist Gnade in Christus: Gott
vergibt die Sünden um der stellvertretenden Genugtuung Christi willen. Sie ist
der einzige Grund unserer Erlösung.
D) Die seligmachende Gnade ist universelle Gnade.
E) Die seligmachende Gnade ist wirkkräftige Gnade, Kraft
Gottes zur Erlösung.
F)
1. Was sind die Hauptereignisse der
frühen Geschichte der Menschheit?
Die Bibel sagt:
Siehe: 1. Mose; 4. Mose, 1-20; 32-34
Ein kurzer Abriss der biblischen
Geschichte von Adam bis Mose
Die Schöpfung, der Sündenfall und die
Ausbreitung der Menschheit (ca.
4.000-ca. 2.000 vor Christi Geburt)
Die Geschichte Gottes mit uns Menschen, wie
wir sie im Alten Testament finden, erstreckt sich von der Erschaffung der Erde
und des Kosmos bis fast zur Geburt Jesu. Sie zeigt uns auf, wie Gott nach dem
Sündenfall um uns Menschen gerungen hat, wie er uns nachgegangen ist und wie er
sich selbst offenbart und alles auf das Kommen des Retters aller Menschen,
seines Sohnes Jesus Christus, vorbereitet hat. Dieser Abschnitt nun beschäftigt
sich mit der ersten Hälfte dieser etwa 4000 Jahre, nämlich dem Weg von Adam bis
Mose.
Die Geschichte beginnt mit der Erschaffung
des Kosmos und dabei auch der Erde innerhalb von sechs Tagen, mit der
Erschaffung des ersten Menschenpaares, Adam und Eva, als Gottes Ebenbild am
sechsten Tag. Als Gott mit ihnen die Schöpfung vollendet hatte, konnte er
sagen: Es ist alles sehr gut. Unsere Ureltern lebten in vollkommener
anerschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit mit Gott in schönster Harmonie,
aber auch miteinander in glücklicher Ehe und rechtem Umgang mit der Natur. Es
gab damals kein Leid, keine Schmerzen, keine Krankheit, keinen Tod, keine
Sünde, keinen Umweltschmutz – nichts von all dem, was heute das Leben belastet;
ein Zustand, wie wir ihn erst für die nach dem Jüngsten Tag von Gott geschenkte
neue Welt wieder verheißen bekommen haben.
Durch den Teufel, der mit seinen Engeln
nach der Schöpfung von Gott abfiel und der entschiedenste Feind Gottes wurde,
wurden auch unsere Ureltern dazu verführt, an Gottes Wort zu zweifeln – Sollte
Gott gesagt haben? – und danach zu trachten, Gut und Böse zu erkennen und zu
sein wie Gott, eine Überhebung, die uns Menschen bis heute belastet.
Dadurch wurden sie, die bis dahin aus herzlicher Liebe Gott gehorsam waren,
ihrem Schöpfer ungehorsam – die Sünde war geboren, mit ihr auch das Verderben
des Todes über unsere Ureltern und alle ihre Nachkommen und die gesamte Schöpfung
gekommen. Die Gemeinschaft der Menschen untereinander zerbrach, nachdem die
Gemeinschaft mit Gott zerstört war, und ebenso das Leben mit der Natur. Gott
aber hat uns Menschen nun nicht unserem Verhängnis überlassen. Er ist uns
nachgegangen: Adam, wo bist du? und hat schon damals den Heiland, den
Erlöser, den Retter von dem Fluch verheißen: Ich will Feindschaft setzen zwischen
dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir
den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. So sprach Gott
zum Teufel in der Schlange.
Das Paradies, den Garten Eden,
wahrscheinlich im heutigen Irak, mussten Adam und Eva verlassen. Die uns
bekannte Härte des Alltagslebens brach auch über sie herein. Aber sie hielten
fest an der Erwartung des Heilandes. Schon mit ihrem ersten Sohn glaubte Eva,
ihn geboren zu haben: Ich habe den Mann, den Herrn. Aber sie irrte sich
in der Person. Noch war es nicht so weit. Der, den sie geboren hatte, Kain,
sollte vielmehr zum ersten Mörder in der Menschheitsgeschichte werden und
erschlug seinen frommen Bruder Abel. Hier begann auch die geistliche Scheidung
in der noch jungen Menschheit. Kain und seine Nachkommen trennten sich von Adam
und dessen Nachkommen auch im Glauben an den Heiland, wenn auch etliche immer
wieder zum Glauben gekommen sein mögen. Aber auch in der christlichen Kirche
der Adamiten brach Verflachung ein, man verheiratete sich mit den Kainiten und
anderen, die es nicht ernst meinten mit der Nachfolge Gottes – die Sünde wurde
allgemein herrschend, so sehr, dass es schließlich, nach kaum 1500 Jahren, nur
noch eine Familie gab, diejenige Noahs, in der Gottes Wort noch beachtet wurde.
Gott kündigte sein Weltgericht an, bei dem nur diese Familie verschont wurde,
und vollzog es 120 Jahre später: die Sintflut, eine weltweite Flut, die alles
Leben auf der Erde vernichtete, bis auf diese Familie und die Tiere, die mit
ihnen in der Arche waren. Gewaltige geologische und klimatische Veränderungen
gingen mit dieser Katastrophe einher. Aber es war keineswegs so, dass mit
diesem Weltgericht die Sünde ausgerottet worden wäre, wie sollte es auch,
lebten doch noch Menschen, die auch Sünder waren. So stellte Gott vor wie nach
der Sintflut fest: Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist
böse von Jugend auf. Dennoch aber wollte er nicht erneut solch ein
umfassendes Gericht vor dem Jüngsten Tag kommen lassen und setzte dafür seinen
Regenbogen als Zeichen des Bundes mit Noah in den Himmel.
Mit dem erneuten Anwachsen der Menschheit
nach der Sintflut wuchs aber auch die Sünde und die Gottlosigkeit. In ihrer
Angst davor, unter zu gehen oder nicht beachtet zu werden, aber auch in ihrem
Hochmut gegenüber Gott wollten die Menschen einen riesigen Turm in Babylon
(Babel) bauen, der bis an den Himmel reichen sollte – wieder wollten sie sein
wie Gott. Und die Antwort Gottes? Um dem weiteren riesenhaften Umsichgreifen
der Sünde zu wehren, zerstreute Gott die Menschen und gab ihnen
unterschiedliche Sprachen, durch die sich unterschiedliche Völker bildeten. Die
Sprach-, Kultur- und Völkerordnung ist also eine Notordnung Gottes. Alle
Versuche, sie durch eine ‚Eine-Welt-Ordnung’ oder ‚Neue Weltordnung’ zu
überwinden sind also tatsächliche antichristliche Anschläge der letzten Zeit.
Das Zeitalter der Patriarchen (ca. 2.000-ca. 1.700 vor Christi Geburt)
Aus den Nachkommen Sems, eines der Söhne
Noahs, erwählte Gott sich den Abram, der in der damaligen kulturellen Hochburg
Ur in Chaldäa (Irak) wohnte, und befahl ihm: Gehe aus deinem Vaterland und
von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir
zeigen will. Zugleich verhieß ihm Gott dabei: In dir sollen gesegnet
werden alle Geschlechter auf Erden. Das weist eindeutig hin auf den
künftigen Messias. Diese Verheißung war umso eindrücklicher, als Abram und
seine Frau Sarai schon alte Menschen waren und kinderlos. Als Abram dies
ansprach, verhieß ihm Gott dazu einen Sohn. Obwohl doch natürlicherweise dies
unmöglich war, so glaubte Abram doch dem lebendigen Gott und hielt sich an sein
Wort. Darum wird er auch der Vater des Glaubens genannt. Erst nach 25
Jahren sollte diese Verheißung schließlich in Erfüllung gehen. (In einer
Periode dazwischen, als der Glaube schwach wurde, hatten Sarai und Abram
gemeint, sie müssten nachhelfen, und die Magd Hagar gebar Abram den Sohn
Ismael, von dem die Araber abstammen – aber darauf lag nicht Gottes
Verheißung.) Isaak ist dieser Sohn der Verheißung. Und an ihm musste Abraham,
wie er nun genannt wurde – Vater vieler Völker – eine weitere Glaubensprobe
bestehen: Gott befahl ihm, diesen Sohn zu opfern. Und Abraham gehorchte. Als er
aber Isaak schon gebunden auf dem Altar liegen hatte, da rief ihm der Engel des
Herrn (Jesus Christus, wie er im Alten Testament uns begegnet) und Gott gab
Abraham einen Widder zum Opfer. Er sollte seinen Sohn nicht hingeben müssen –
Gott selbst aber wollte einst seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, für unsere
Schuld zum Opfer geben. Dem Abraham befahl Gott auch, alle männlichen Nachkommen
am achten Tage nach der Geburt zu beschneiden und sie so in Gottes Bund und
Volk aufzunehmen. Dieser Beschneidung entspricht im Neuen Testament die heilige
Taufe.
Aus der Verbindung Isaaks mit Rebekka
wurden Esau und Jakob geboren. Die Verheißung lag auf dem Jüngeren, Jakob, der
aber mit seiner Mutter meinte, der Erfüllung dieser Verheißung nachhelfen zu
müssen, während Esau ein Mensch war, der ganz irdisch, diesseitig orientiert
war, nur am Sichtbaren interessiert. Jakob musste erst von Gott in tiefste Not
und Verzweiflung geführt werden, damit er erkannte, wie er selbst, Jakob,
wirklich ist und wie er ganz allein aus der Gnade nur leben kann. Gott selbst
trat ihm schließlich entgegen und rang mit ihm. Als so von Gott Überwundener
bekam er den Namen „Israel“, „Gottesstreiter“.
Zwölf Söhne und eine Tochter wurden ihm
geboren. Joseph, der Zweitjüngste, war ein frommer junger Mann und der
Lieblingssohn Jakobs, der wie seine Eltern den Fehler beging, einzelne Kinder
anderen vorzuziehen. Neid, Missgunst, Bosheit wuchsen bei den Geschwistern, die
ihn am liebsten töten wollten, ihn dann aber an Ismaeliten verkauften, die ihn
schließlich nach Ägypten brachten. Hier, fern der Heimat und Familie, wollte
der lebendige Gott diesen Joseph im Glauben stärken, schulen, formen. Jahrelang
musste er zunächst Unrecht leiden, ins Gefängnis geworfen werden, weil die Frau
eines ägyptischen Offiziers, in dessen Haus er diente, ihn nicht verführen
konnte – er rief aus: Wie soll ich solch ein großes Übel tun und gegen Gott
sündigen? - und sich so an ihm rächte. Immer wieder aber lesen wir, dass
Gott mit ihm war und ihm auch in der Not die Herzen von Menschen öffnete.
Nachdem er zwei königlichen Beamten ihre Träume durch Gottes Gnade auslegen
konnte, wurde er schließlich zum ägyptischen König selbst gerufen, als dieser
zwei schwere Träume hatte. Joseph legte sie ihm nicht nur aus, sondern riet
auch, wie die angekündigte Hungernot überwunden werden könnte. Aus dem ausländischen
Gefangenen wurde der Vizekönig von Ägypten.
In dieser Position empfing er seine Brüder,
als der Hunger auch in deren Land gekommen war. Sie erkannten ihn nicht. Er
aber sah sehr wohl, wer da kam – und er wollte ihre Herzen umkehren und sie
prüfen, damit sie endlich zur Erkenntnis ihrer Schuld kämen und die Vergebung
suchten, die er ihnen gerne gewährte, denn er lebte selbst aus Gottes Gnade und
wusste: Ihr gedachtet es böse zu machen, Gott aber gedachte es gut zu machen,
zu erretten ein großes Volk. Denn die Fami-lie seines Vaters sollte mit all
den Geschwistern Josephs nach Ägypten kommen, um dort die Hungersnot zu
überstehen. Gott aber wollte dort, im fremden Land, sein Volk wachsen lassen.
Diese zwölf Brüder sollten der Grundstock seines aus zwölf Stämmen bestehenden
Volkes Israel sein, wobei er Messias aus dem Stamme Juda kommen sollte, wie
schon Jakob auf dem Sterbebett weissagte: Es wird das Zepter von Juda nicht
entwendet werden noch ein Meister von seinen Füßen, bis dass der Held komme und
demselben werden die Völker anhangen.
Israels Knechtschaft und Befreiung. Die
Gesetzgebung auf dem Sinai (ca.
1.700-ca. 1.490 vor Christi Geburt)
Zu dieser prägenden Volksbildung Israels
aber gehörte es auch, dass dieses Volk, das ein Gast in Ägypten war, eingeladen
von den Ägyptern, durch diese, als ein fremdes Volk (die Hyksos?) dort die
Herrschaft erlangte, furchtbar unterdrückt wurde, versklavt, ja, sogar versucht
wurde, dies Volk völlig auszurotten, indem befohlen wurde, alle neugeborenen
männlichen Israeliten zu töten. Israel selbst stand zugleich in der Gefahr,
sich religiös an die heidnische Umgebung anzupassen. In dieser Notzeit
gehorchte im Glauben ein levitisches Ehepaar, Amram und Jochebed, Gott mehr als
den Menschen und menschlicher Vernunft und bekam ein Kind, einen Jungen, im
Vertrauen auf Gott. Als sie ihn nicht mehr verbergen konnten, setzten sie ihn
im Vertrauen auf Gott aus – und der Feind selbst, eine ägyptische Prinzessin
(Hatchepsut?), musste ihn retten und den Eltern zurückgeben, bis er entwöhnt
war. Diese wenigen Jahre nutzten die Eltern, um ihr Kind auch intensiv im
Glauben zu erziehen. Dieser Knabe, Mose genannt, wuchs danach am ägyptischen
Hof auf, unterwiesen in allen Wissenschaften der damaligen Zeit. Eine glänzende
Karriere stand ihm bevor. Aber er vergaß nicht, woher er kam. Als er vierzig
Jahre alt war, wollte er durch den Glauben nicht mehr ein Sohn heißen der
Tochter Pharaos und erwählte viel lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu
leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, und achtete die Schmach
Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah an die
Belohnung. Noch wollte er aus eigener Kraft seinem Volk Rettung
verschaffen, erschlug einen Ägypter, der einen Israeliten quälte – und musste
dann fliehen, weil seine eigenen Landsleute ihn nicht annahmen und er die
Verfolgung durch den Pharao erwarten musste. Weitere vierzig Jahre bereitete
Gott diesen Mann in der Wüste zu, wo er ein Hirte bei den Midianitern war und
sich verheiratete. Achtzig Jahre alt war Mose dann – ein Alter, in dem die
Menschen heute schon lange im Ruhestand leben, als Gott ihn berief, dass er
Israel aus Ägypten führen sollte.
Das erste Gespräch verschärfte die Lage für
Israel nur noch. Pharao verhärtete sein Herz gegen Gottes Rufen. Eine Plage
nach der anderen wurde ihm und dem ägyptischen Volk aufgelegt. Aber sobald die
Not vorbei war, war der Pharao wieder hart und unerbittlich. Dann aber setzte
Gott mit der zehnten Plage ein Gericht und Zeichen in Ägypten: Er tötete alle
Erstgeburt bei den Menschen und Tieren, ausgenommen bei den Israeliten. Die
aber mussten ihre Türpfosten mit dem Blut des geschlachteten Passahlammes
bestreichen – dann ging Gott an ihren Häusern vorüber und verschonte sie.
Hiermit wurde das Passah eingesetzt, das ein eindeutiger Hinweis ist auf das Lamm
Gottes, das der Welt Sünde trägt und dafür leiden und sterben sollte: Jesus
Christus. Mit seinem Eintritt in das Leiden setzte er an die Stelle des
Passahmahles dann das heilige Abendmahl, wo er uns unter Brot und Wein seinen
Leib und Blut, für uns dahingegeben, zum übernatürlichen mündlichen Genuss gibt.
Erst aufgrund dieser Plage ließ der Pharao Israel ziehen, ja, trieb sie
schier aus dem Land. Etwa zwei Millionen Menschen machten sich auf den Weg.
Gott selbst führte sie, tagsüber durch eine Wolkensäule, nachts durch eine
Feuersäule. Als die Ägypter, vom ersten Schock erholt, ihnen nacheilten, um sie
wieder zu fangen, führte Gott sein Volk trockenen Fußes durch ein Wunder durch
das Rote Meer – das dann über den nachjagenden Ägyptern zusammenschlug und sie
begrub. Gott sorgte für sein Volk Israel in der Wüste, trotz alles immer wiederkehrenden
Murrens: Durch das Manna gab er ihnen zu essen; ihre Kleidung erhielt er ihnen,
vor Krankheiten schützte er sie. Entscheidend aber war, dass Gott nun auf dem
Weg durch die Wüste dieses Volk Israel wahrhaft zu seinem Volk formte. Am Sinai
offenbarte er sich dem Volk und Mose im Besonderen als der heilige und
unnahbare Gott durch Donner und Blitz und gab Israel durch Mose das Gesetz, und
zwar das für alle Menschen aller Zeiten gültige Moral- oder Sitten- oder natürliche
Gesetz, wie wir es vor allem in den zehn Geboten finden; dann das jüdische
Zeremonial- oder Religionsgesetz, das den alttestamentlichen Gottesdienst
regelte bis zur Ankunft des Messias, und schließlich das jüdische Sozialgesetz
oder das Gesetz für den jüdischen Staat und seine Gesellschaft, das auch nur
Bestand haben sollte, bis der alttestamentliche jüdische Staat sein Ziel in der
Ankunft des Messias erreicht hatte.
Die
hauptsächlichen Prophezeiungen auf den kommenden Erlöser (Messias) in der dieser
Zeit:
1. Mose 3,15: Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und
zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten,
und du wirst ihm in die Ferse stechen.*
1.
Mose 12,3: Durch dich sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden. (siehe
auch: 1. Mose 18,18; 22,18; 26,4; 28,14; Gal. 3,16)
1.
Mose 49,10: Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden noch ein Meister
von seinen Füßen, bis dass der Held komme; und demselben werden die Völker
anhangen.
Hiob
19,25: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und derselbe wird mich hernach aus der
Erde auferwecken.
Daraus lernen wir:
Die zwei hervorstechenden Faktoren in der frühen
Geschichte der Menschheit sind zum einen des Menschen Sünde gegen das Gesetz
Gottes und zum anderen Gottes Gnade, wie sie offenbart ist im Evangelium von
dem verheißenen Erlöser. (Gesetz und Evangelium sind die zwei großen Lehren
oder Predigtweisen Gottes in der Bibel.)
2. Was ist das Gesetz?
Die Bibel sagt:
a) 3. Mose 19,2: Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.*
b)
2. Mose 20,3-17: Du
sollst keine andern Götter
neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen
weder des, das oben im Himmel, noch des,
das unten auf Erden, oder des, das im
Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn
ich, der HERR, dein GOTT, bin ein
eifriger GOTT, der da heimsuchet der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied,
die mich hassen, und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben
und meine Gebote halten. Du sollst den Namen des HERRN, deines
Gottes, nicht missbrauchen;
denn der HERR wird den nicht ungestraft
lassen, der seinen Namen missbraucht. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn
heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber
am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du kein Werk tun, noch dein Sohn, noch deine
Tochter, noch dein Knecht, noch deine
Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der HERR
Himmel und Erde gemacht und das Meer und
alles, was drinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. Du
sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest im Lande, das dir der HERR, dein Gott gibt.
Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du
sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Lass dich nicht
gelüsten deines Nächsten Hauses. Lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechts,
noch seiner Magd, noch seines Ochsen,
noch seines Esels, noch alles, das dein Nächster hat.
Daraus lernen wir:
Das Gesetz ist diejenige Lehre
der Bibel, in der Gott uns sagt,
A) wie wir sein sollen, und
B) was wir tun und was wir nicht tun sollen.
3. Was ist das Evangelium?
Die Bibel sagt:
1. Joh. 4,9: Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, dass wir durch ihn
leben sollen.
Joh. 3,16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht
verloren werden, sondern das ewige Leben
haben.*
Röm. 1,16: Ich schäme mich des Evangeliums von
Christus nicht, denn es ist eine Kraft
Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben.*
Daraus lernen wir:
Das Evangelium ist diejenige Lehre der Bibel, in der
Gott uns die frohe Botschaft von unserer Erlösung in Jesus Christus verkündigt.
(Beide, Gesetz und Evangelium, sind aber keine bloße Information, nach der wir
dann handeln sollen, sondern sind wirkkräftige Gottesworte, durch die Gott sein
Ziel wirkt: das Gesetz zu Sündenerkenntnis, Reue, Buße; das Evangelium zu
lebendiger Heilserkenntnis und persönlichem Glauben an Jesus Christus als dem
Heiland der Welt und somit Wiedergeburt, Bekehrung, Heilsgewissheit und
Bewahrung im rechten Glauben zum ewigen Leben.)
4. Was ist der Unterschied zwischen
Gesetz und Evangelium?
Die Bibel sagt:
a) Luk. 10,28: Tue
das, so wirst du leben.
a) Joh. 19,30: Es ist vollbracht.
a) 1. Petr. 1,5: Ihr werdet aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit.
b) Röm. 3,20: Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
b)
Röm. 1,18: Denn Gottes Zorn
vom Himmel wird offenbart über alles gottlose Wesen und Ungerechtigkeit der
Menschen.
b) Joh. 1,29:
Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der
Welt Sünde trägt.*
b)
Eph. 2,8: Aus Gnaden seid ihr
gerettet worden durch den Glauben; und dasselbe nicht aus euch, Gottes Gabe ist es.
c)
Matth. 19,16.17: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das
ewige Leben möge haben? … Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.
c)
Apg. 16,30.31: Liebe Herren, was soll ich tun, dass ich selig werde? … Glaube an den HERRN Jesus Christus, so
wirst du und dein Haus selig.
Daraus lernen wir:
A) Das Gesetz lehrt uns, was wir tun und was wir nicht
tun sollen; das Evangelium lehrt uns, was Gott zu unserer Erlösung getan hat
und noch tut.
B) Das Gesetz zeigt uns unsere Sünde und den Zorn Gottes;
das Evangelium zeigt uns unseren Erlöser und die Gnade Gottes.
C) Das Gesetz muss allen Menschen gepredigt werden, vor
allem aber den unbußfertigen Sündern; das Evangelium muss den Sündern gepredigt
werden, die betrübt sind wegen ihrer Sünden.
1. Was ist die Zusammenfassung der
ersten drei Gebote oder der Ersten Tafel des Gesetzes?
Die Bibel sagt:
Matth. 22,37: Du
sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von
ganzem Gemüt.*
Daraus lernen wir:
Die ersten drei Gebote verlangen die vollkommene Liebe
zu Gott von einem jeden von uns.
Das erste Gebot:
ICH BIN DER HERR, DEIN GOTT. DU SOLLST
KEINE ANDEREN GÖTTER HABEN NEBEN MIR.*
2. Was besagt dieses Gebot?
Die Bibel sagt:
a) Jes. 42,8: Ich bin der HERR, das ist mein Name! Und
will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Götzen.
b) Joh. 5,23: Auf dass sie alle den Sohn ehren, wie sie
den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt,
der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
c) Eph. 5,5: Denn das sollt ihr wissen, dass kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger
(welcher ist ein Götzendiener) Erbe
hat an dem Reich Christi und Gottes.
d) Ps. 33,8: Alle Welt fürchte den HERRN, und vor ihm scheue
sich alles, was auf dem Erdboden wohnt.
d) 1. Mose
39,9: Wie sollte ich solch ein großes Übel tun und gegen Gott sündigen?
e) Spr. 23,6:
Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine
Wege wohlgefallen.*
f)
Spr. 3,5: Verlass dich auf den
HERRN von ganzem Herzen und
verlass dich nicht auf deinen Verstand.
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht
A) irgendeine andere Kreatur als Gott ansehen oder ihr
wie Gott dienen;
B) an einen Gott glauben, der nicht der dreieinige Gott
ist;
C) in unserem Herzen und Leben den ersten Platz
irgendeiner Person oder Sache (Geld, Vergnügen, Vernunft, usw.) geben durch
Furcht, Liebe oder Vertrauen wie wir Gott allein fürchten, lieben und vertrauen
sollen. (Die Sünde, die in diesem Gebot verboten ist, heißt Götzendienst.)
Wir sollen
D) Gott über alle Dinge fürchten. Das heißt: Wir sollen
ihn von unserem ganzen Herzen verehren als das höchste Wesen, ihn ehren durch
unser Leben und alles vermeiden, was ihm missfällt.
E) Gott über alle Dinge lieben. Das heißt: Wir sollen uns
von ganzem Herzen an ihn als unserem Gott hängen und gerne unser Leben seinem
Dienst weihen.
F) Gott über alle Dinge vertrauen. Das heißt: Wir sollen
von ganzem Herzen unser Leben ihm und seiner Erhaltung anbefehlen und uns auf
ihn um Hilfe verlassen in allen Dingen.
Das zweite Gebot:
DU SOLLST DEN NAMEN DES HERRN, DEINES
GOTTES, NICHT MISSBRAUCHEN.*
3. Was besagt dieses Gebot?
Die Bibel sagt:
a) 2. Mose 20,7: Der HERR wird den nicht ungestraft
lassen, der seinen Namen missbraucht.
(Gottes Name ist nicht nur jeder Name oder Bezeichnung, wodurch er sich selbst
bekannt gemacht hat – Gott, HERR, Jesus Christus, usw. – sondern auch alles,
worin er uns etwas über sich mitteilt.)
b) Röm. 12,14: Segnet, und fluchet nicht.
c) 3. Mose 19,12: Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen.
d) 3. Mose 19,31: Ihr sollt euch nicht wenden zu den Wahrsagern und forschet nicht von den Zeichendeutern, dass ihr nicht an ihnen
verunreinigt werdet; denn ich bin der HERR.
e) Jer. 23,31: Siehe, ich will an die Propheten, spricht
der HERR, die ihr eigen Wort führen
und sprechen: Er hat’s gesagt.
f)
Matth. 15,8:
Dieses Volk … ehrt mich mit seinen Lippen,
aber ihr Herz ist ferne von mir.
g) Matth. 10,32: Wer mich bekennt vor den Menschen, den
will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.*
h) 1. Thess. 5,17: Betet ohne Unterlass!
i)
Ps. 103,1: Lobe den HERRN, meine Seele, und was in
mir ist seinen heiligen Namen!
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht
A) irgendeinen Namen Gottes unnütz oder unvorsichtig
verwenden oder irgendein Bibelwort zum Spass gebrauchen;
B) bei Gottes Namen fluchen (fluchen heißt: Schlecht über
Gott sprechen oder sich über ihn lustig machen; Gottes Zorn und Strafe über
irgendeine Person oder Sache herabrufen);
C) sündige Eide mit Gottes Namen schwören (schwören
heißt: Gott zu Zeugen der Wahrheit anrufen über das, was wir sagen oder
versprechen und zum Strafenden, wenn wir lügen oder unser Versprechen brechen.
Schwören ist erlaubt und sogar erforderlich, wenn es notwendig ist zur Ehre
Gottes oder zum Wohl unseres Nächsten. Beispiel: bei Gericht. Aber alles
Schwören, das unwahrhaftig ist, gedankenlos oder in sündlichen, ungewissen oder
unwichtigen Sachen geschieht, ist verboten);
D) in Gottes Namen zaubern (zaubern heißt: übernatürliche
Dinge mit Hilfe des Teufels vollbringen oder die Hilfe solcher Leute suchen,
die solche satanischen Künste ausüben. Beispiel: Wahrsagerei, Totenbefragung
(Spiritismus), Gottes Namen oder Wort ohne seinen Befehl oder Verheißung zu
Heilung Kranker verwenden);
E) mit Gottes Namen lügen (lügen mit Gottes Namen heißt:
falsch lehren und sagen, es sei Gottes Wort. – falsche Propheten, Irrlehrer);
F) mit Gottes Namen betrügen oder verführen (betrügen
oder verführen mit Gottes Namen heißt: ein ungläubiges Herz oder ein sündliches
Leben mit einem Schein von Frömmigkeit verdecken. – Heuchler).
Wir sollen
Gottes Namen anwenden, indem wir
G) ihn mutig bekennen;
H) zu Gott beten;
I)
ihn loben.
Das dritte Gebot:
DU SOLLST DEN FEIERTAG HEILIGEN.*
4. Was lehrt die Heilige Schrift über
den Sabbath, Sonntag und andere Feiertage?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 12,8: Des Menschen Sohn ist ein HERR auch über den Sabbath.
a) Kol. 2,16.17: So lasset nun niemand euch Gewissen
machen über Speise oder über Trank oder
über bestimmte Feiertage oder Neumonde oder
Sabbathe, welches ist der Schatten
von dem, was zukünftig war; aber der Körper selbst ist in Christus.
b) Gal. 4,10.11: Ihr haltet Tage und Monate und Feste und
Jahrzeiten. Ich fürchte für euch, dass ich nicht vielleicht umsonst habe an
euch gearbeitet.
b)
Röm. 14,5: Einer hält einen Tag vor dem andern; der andere hält alle
Tage gleich. Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiss.
c) Apg. 2,42: Sie aber blieben beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und
im Brotbrechen und im Gebet.
Daraus lernen wir:
A) Der Sabbath und andere Feiertage, die Israel befohlen
waren, wurden im Neuen Testament durch Gott selbst abgeschafft.
B) Gott hat uns Christen nicht befohlen, irgendeinen
bestimmten Tag zu halten.
C) Wir beachten den Sonntag und andere kirchliche Feste,
um Zeit und Gelegenheit zum öffentlichen Gottesdienst zu haben. (Die ersten
Christen hielten den ersten Tag der Woche (Sonntag), weil Christus an einem
Sonntag von den Toten auferstand.)
5. Was besagt das dritte Gebot?
Die Bibel sagt:
a) Joh. 8,47: Wer von Gott ist, der hört Gottes Wort.
Darum hört ihr nicht; denn ihr seid nicht von Gott.
a) Luk. 10,16: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich;
wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.*
b) Jes. 66,2: Ich sehe aber an den Elenden und der
zerbrochenes Geistes ist und der sich
fürchtet vor meinem Wort.
c) Ps. 26,8: HERR, ich
habe lieb die Städte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.
c) Kol. 3,16:
Lasset das Wort Christi reichlich unter
euch wohnen.
d)
Hebr. 13,17: Gehorchet euren
Lehrern und folget ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die da
Rechenschaft darüber geben sollen, auf dass sie das mit Freuden tun und nicht
mit Seufzen; denn das ist euch nicht gut.
d)
Gal. 6,6: Der aber unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet.
e)
Mark. 16,15: Gehet hin in alle
Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht:
A) den Gebrauch des gepredigten und geschriebenen Wortes
und die Sakramente verachten.
Wir sollen:
B) die Predigt und das Wort Gottes heilig halten;
C) Gottes Wort gerne hören, lernen und darüber
nachdenken;
D) die Diener am Wort ehren und unterstützen;
E) Gottes Wort ausbreiten, indem wir selbst missionieren
und auch die Missionsarbeit unterstützen.
1. Was ist die Zusammenfassung der
letzten sieben Gebote oder der zweiten Tafel des Gesetzes?
Die Bibel sagt:
Matth. 22,39: Liebe
deinen Nächsten wie dich selbst.*
Matth. 5,44: Liebet eure Feinde.
Daraus lernen wir:
Die letzten sieben Gebote fordern von einem jeden von
uns vollkommene Liebe gegenüber jedem unserer Mitmenschen.
Das vierte Gebot:
DU SOLLST DEINEN VATER UND DEINE MUTTER
EHREN, DAMIT ES DIR WOHLGEHE UND DU LANGE LEBEST AUF ERDEN!*
2. Was besagt dieses Gebot?
Die Bibel sagt:
a) Spr. 30,17: Ein Auge, das den Vater verspottet und verachtet, der Mutter zu
gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler
fressen.*
a) Röm. 13,2: Wer sich nun wider die Obrigkeit setzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die
aber widerstreben werden über sich ein Urteil empfangen.
b) Kol. 3,20: Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist dem HERRN
gefällig.*
b) Matth. 22,21: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist; und Gott, was Gottes ist.*
b)
1. Petr. 2,18: Ihr Knechte, seid
untertan mit aller Furcht den Herren,
nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen.
b) Apg. 5,29:
Man muss Gott mehr gehorchen als den
Menschen.*
Daraus lernen wir:
A) Wir sollen nicht
verachten oder ungehorsam sein unsern Eltern oder allen anderen, die durch
Gottes Ordnung über uns gesetzt sind im Haus, in der Kirche, im Staat, in der
Schule oder an unserem Arbeitsplatz.
B) Wir sollen
die uns Vorgesetzten ehren als Gottes Repräsentanten und ihnen willig gehorchen
in all den Dingen, in denen Gott sie über uns gesetzt hat. Der Gehorsam findet
überall da seine Grenze, wo wir gegen Gottes Ordnung, Gebot oder Willen
verstoßen würden, sei es, dass wir etwas Übles tun sollten oder etwas Gutes
unterlassen. Zu den Grenzen, die Gott gesetzt hat, gehört auch die eindeutige
Trennung von Kirche und Staat.
Das fünfte Gebot:
DU SOLLST NICHT TÖTEN!*
3. Was besagt dieses Gebot?
Die Bibel sagt:
a) 1. Mose 9,6: Wer
Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden;
denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. (Hier haben wir faktisch
die Einsetzung staatlicher Rechtsordnung.)
a) Matth. 26,52: Wer
das Schwert nimmt, der soll durch’s Schwert umkommen.
a) Röm. 13,4: Sie [die Regierung] trägt das Schwert nicht
umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine
Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut.
b) Röm. 12,19: Rächet
euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes];
denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der
HERR.
c) 1. Joh. 3,15: Wer
seinen Bruder hasst, der ist ein Totschläger; und ihr wisst, dass ein
Totschläger nicht hat das ewige Leben bei sich bleibend.
d) Röm. 12,20: So nun deinen Feind hungert, so speise ihn;
dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du
das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.
e) Eph. 4,32: Seid aber untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer dem andern, gleichwie
Gott euch vergeben hat in Christus.
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht
A) das Leben eines Mitmenschen nehmen (Mord, Lynchen,
Töten der ungebornen Kinder (Abtreibung) oder von unheilbar Kranken oder von
Behinderten (Euthanasie, passive (bewusste Hilfsverweigerung) oder aktive
Sterbehilfe) oder unser eigenes (Selbstmord);
(Die Regierung hat das Recht, unter bestimmten
Umständen die Todesstrafe zu verhängen und gerechte Kriege
(Verteidigungskriege) zu führen.)
B) irgendetwas sagen oder tun, das unseres Nächsten Leben
zerstören, verkürzen oder verbittern könnte;
C) Ärger, Zorn oder Hass im Herzen tragen gegen unseren
Nächsten.
Wir sollen
D) unserem Nächsten in allen leiblichen Nöten helfen und
ihn unterstützen;
E) gegenüber unserem Nächsten barmherzig, freundlich sein
und ihm vergeben.
Das sechste Gebot:
DU SOLLST NICHT EHEBRECHEN!*
4. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Ehe?
Die Bibel sagt:
a), b) 1. Mose 2,18-24: Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut,
dass der Mensch allein sei; ich will ihm
eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Denn als Gott der HERR gemacht hatte von
der Erde allerlei Tiere auf dem Felde
und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der
Mensch allerlei lebendige Tiere nennen
würde, so sollten sie heißen. Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel
unter dem Himmel und Tier auf dem Felde
seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. Da ließ Gott der
HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er entschlief. Und nahm seiner Rippen eine
und schloss die Stätte zu mit Fleisch.
Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der
Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Man wird sie Männin heißen,
darum dass sie vom Manne genommen ist.
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seiner Frau hangen, und sie werden Sein ein Fleisch.
b) Mark. 10,8: Und werden sein die zwei ein Fleisch.
c) Matth. 1,18-20:
Die Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph
vertraut war, ehe er sie heimholte, erfand sich’s, dass sie schwanger war von
dem Heiligen Geist. Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht
rügen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. Indem er aber also gedachte,
siehe, da erschien ihm ein Engel des HERRN im Traum und sprach: Joseph, du Sohn
Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in
ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist. (Damals war die Verlobung nicht Einleitung
einer unverbindlichen Kennenlernzeit, sondern bereits das verbindliche
Versprechen zur Ehe, womit die Verbindung vor Gott fest war. So war es noch
viele Jahrhunderte hindurch. Heute ist die Verlobung zumeist mehr eine bedingte
Willenserklärung, die aber jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann. Das
feste, verbindliche Eheversprechen, das ja öffentlich abgegeben werden muss,
geschieht im westlichen Kulturkreis mit der standesamtlichen Trauung. Die
kirchliche Trauung ist eine gute kirchliche Ordnung, aber nicht von Gott
geordnet und auch nicht der Beginn der verbindlichen Gemeinschaft von Mann und
Frau.)
c) Kol. 3,20: Ihr
Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen
Dingen.
c) 1. Mose 24,58:
Und sie riefen die Rebekka und sprachen: Willst
du mit diesem Mann ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm.
c) 3. Mose 18,6:
Niemand soll sich zu seiner nächsten
Blutsverwandten tun, ihre Scham zu entblößen; denn ich bin der HERR.
d) 1. Tim. 4,5:
Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes
und Gebet.
e) 1. Mose 1,28:
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid
fruchtbar und mehret euch.
e) 1. Mose 2,18:
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein
sei; ich will ihm eine Gehilfin
machen, die um ihn sei.*
e) 1. Kor. 7,2:
Aber um der Hurerei willen habe ein
jeglicher seine eigene Frau, und eine jegliche Frau habe ihren eigenen Mann.
f) Röm. 7,2: Denn
eine Frau, die unter dem Mann ist, dieweil
der Mann lebt, ist sie gebunden
an das Gesetz.
g) Eph. 5,24-25:
Aber wie nun die Gemeinde ist Christus untertan,
also auch die Frauen ihren Männern in
allen Dingen. Ihr Männer, liebet
eure Frauen, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich
selbst für sie gegeben.*
Daraus lernen wir:
A)
Die Ehe ist ein
heiliger Stand, der von Gott selbst eingesetzt wurde.
B) Die Ehe ist die Vereinigung eines Mannes
und einer Frau zu einem Fleisch. (Gott verbietet damit die
Mehrehe; ebenso ist Homosexualität gegen Gottes Ordnung und fällt unter
Greuelsünde, die Gott auch an den Heiden straft, siehe auch Röm. 1,24-33; 3.
Mose 18,22-30)
C) Die Ehe wird begonnen durch das rechtlich verbindliche
freiwillige, gegenseitige öffentliche Eheversprechen, unter Beachtung
eventueller ehehinderlicher Verwandtschaftsgrade. Es sollte auch die Zustimmung
der Eltern eingeholt werden oder derer, die an ihrer Stelle sind.
D) Christen wollen, dass ihre Hochzeit geheiligt wird
durch Gottes Wort und Gebet, weshalb sie zusätzlich eine kirchliche Trauung
durch ihren Pastor haben.
E) Der Zweck der Ehe sind das Zeugen von Kindern,
gegenseitige Hilfe und Beistand und die Verhinderung der Hurerei.
F) Die Ehe ist eine lebenslange Verbindung.
G) Verheiratete sollen einander lieben und ehren, der
Ehemann seine Frau als seine ihm von Gott gegebene Gehilfin, und die Ehefrau
ihren Mann als das ihr von Gott gegebene Haupt.
5. Was besagt das sechste Gebot?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 19,6: Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.*
a) Matth. 19,9: Wer sich von seiner Frau scheidet (es sei denn um der Hurerei willen)
und freit eine andere, der bricht die Ehe.*
a) 1. Kor. 7,15: So aber der Ungläubige sich scheidet,
so lass ihn sich scheiden. Es sind der Bruder
oder die Schwester nicht gefangen in solchen Fällen.
b) Matth. 15,19: Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei,
Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerung.
b) Matth. 5,28: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe
gebrochen in seinem Herzen.
b)
Eph. 5,3.4: Hurerei aber und alle
Unreinigkeit oder Geiz lasst nicht von euch gesagt werden, wie den Heiligen
zusteht, auch nicht schandbare Worte
oder Narrenteidinge oder Scherz, welche euch nicht ziemen, sondern
Danksagung.
c) 1. Tim.
5,22: Halte dich selber keusch!
d) 1. Mose
39,9: Wie sollt’ ich denn nun solch ein großes Übel tun und gegen Gott
sündigen?*
d) Ps. 51,10:
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz!*
d)
Spr. 23,31-33: Siehe den Wein
nicht an, dass er so rot ist und im Glas so schön steht. Er geht glatt ein;
aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. So werden
deine Augen nach andern Frauen sehen,
und dein Herz wird verkehrte Dinge reden.
e)
1. Kor. 6,18.19: Fliehet die
Hurerei! … Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen
Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst?
e)
Spr. 1,10: Mein Sohn, wenn dich
die bösen Buben locken, so folge nicht!*
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht
A) das Ehegelübde brechen durch Untreue, böswilliges
Verlassen oder schriftwidrige Scheidung; (Im
Fall von Ehebruch oder böswilligem Verlassen kann sich der unschuldige Teil
dadurch schützen, dass er die Scheidung einreicht. Er darf auch wieder
heiraten. Der schuldige Teil darf nur den ehemaligen Ehepartner wieder
heiraten. Ist das nicht mehr möglich, so ist eine andere Ehe nur zulässig, wenn
sie um des sexuellen Begehrens willen ratsam erscheint und er Buße getan hat
über dem Ehebruch. Normalerweise aber sollte er ohne andere Ehe bleiben.)
B) uns beschmutzen durch unreine Gedanken, Wünsche,
Lüste, Worte oder Taten. (Achte daher darauf, was du liest, was du dir
ansiehst, welche Gespräche du führst; dass du dich züchtig kleidest.)
Wir sollen
C) ein keusches und züchtiges Leben führen in Gedanken,
Wünschen, Worten und Taten und daher
D) gegen alle unreinen Gedanken und Wünsche mit Gottes
Wort und Gebet, Arbeit und Enthaltsamkeit kämpfen und sie überwinden und
E) alle Gelegenheiten zur Unkeuschheit fliehen und
meiden.
Das siebte Gebot:
Du sollst nicht stehlen!*
1. Was besagt dieses Gebot?
Die Bibel sagt:
a) 3. Mose 19,11: Ihr sollt nicht stehlen.
a) Jer. 22,13: Wehe dem, der sein Haus mit Sünden baut
und seine Gemächer mit Unrecht, der
seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt
und gibt ihm seinen Lohn nicht.
a) 2. Thess. 3,10: So jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.
b) 1. Kor. 13,4.5: Die Liebe … eifert nicht; … sie sucht
nicht das Ihre.
c) 1. Petr. 4,10: Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die
guten Haushalter der mancherlei Gnade
Gottes.
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht
A) das Eigentum unseres Nächsten unrechtmäßigerweise uns
aneignen (Raub, Diebstahl, Betrug, überhöhte Preise oder Zinsen fordern,
Spielen um Geld, Wetten, ungerechte Löhne bezahlen; Untreue gegenüber dem
Arbeitgeber; gewissenloses Ausborgen; Faulheit);
B) unserem Nächsten neiden oder selbstsüchtig sein.
Wir sollen
C) daran denken, dass wir nur Haushalter oder Verwalter
all dessen sind, was wir unser eigen nennen, und all das, was uns anvertraut
ist zur Ehre Gottes und zum Nutzen des Nächsten verwenden.
Das achte Gebot:
DU SOLLST KEIN FALSCHES ZEUGNIS REDEN
WIDER DEINEN NÄCHSTEN!*
2. Was besagt dieses Gebot?
Die Bibel sagt:
a), b)
Spr. 19,5: Ein falscher Zeuge
bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen
frech redet, wird nicht entrinnen.
c)
Spr. 11,13: Ein Verleumder verrät,
was er heimlich weiß; aber wer eines getreuen Herzens ist, verbirgt
dasselbe.
d)
Jak. 4,11: Nachredet nicht
untereinander, liebe Brüder!
e)
Sach. 8,17: Denke keiner
etwas Arges in seinem Herzen gegen
seinen Nächsten.
f)
Spr. 31,8.9: Tue deinen Mund auf
für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. Tue deinen
Mund auf und richte recht und räche
den Elenden und Armen.
g)
1. Petr. 4,8: Die Liebe deckt
auch der Sünden Menge.
g)
1. Kor. 13,7: (Die Liebe) verträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft
alles, sie duldet alles.
Daraus lernen wir:
Wir sollen nicht
A) irgendein unwahres Zeugnis über unseren Nächsten im
Gericht ablegen;
B) über ihn oder zu ihm lügen, oder ihm die Wahrheit
vorenthalten, um ihn zu schädigen;
C) unaufrichtig seine Geheimnisse offenbaren oder sein
Vertrauen missbrauchen;
D) schlecht von ihm reden und so seinen guten Ruf beschädigen
oder zerstören;
E) übel von ihm denken.
Wir sollen
F) unseren Nächsten gegen alle falschen Anschuldigungen
verteidigen und gut von ihm reden;
G) seine Fehler zudecken und alles wohlwollend für ihn
erklären, was immer so erklärt werden kann.
Das neunte und das zehnte Gebot:
DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN
HAUS!*
DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN
FRAU, KNECHT, MAGD, VIEH ODER ALLES, WAS SEIN IST!*
3. Was besagen diese Gebote?
Die Bibel sagt:
a) Röm. 7,7: Ich wusste nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt:
Lass dich nicht gelüsten!
a), b)
1. Tim. 6,8-10: Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns begnügen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in
Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken
die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels, welches hat etliche gelüstet, und sind vom Glauben
irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen.
b)
3. Mose 19,2: Ihr sollt heilig
sein; denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.*
b)
Ps. 37,4: Habe deine Lust am
HERRN, der wird dir geben, was dein Herz wünschet.*
Daraus lernen wir:
A) Wir sollen nicht
irgendeinen bösen Wunsch in unserem Herzen haben oder versuchen, unseres
Nächsten Eigentum mit List oder einem Schein des Rechtes zu bekommen. (Lust,
Eifersucht, Gier, Unzufriedenheit). In Gottes Augen ist jeder böse Wunsch oder
Lust Sünde und verdient die Verdammnis.
B) Wir sollen
nur heilige Wünsche, Begierden in unserem Herzen haben. Dann werden wir mit den
Dingen zufrieden sein, die Gott uns gibt, finden unser Glück in ihm und helfen
unserem Nächsten, dass er behalten kann, was sein ist.
DIE ERFÜLLUNG UND DER ZWECK DES GESETZES
4. Wie will Gott, dass wir seine Gebote
halten?
Die Bibel sagt:
Matth. 5,48: Seid
vollkommen, so, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.*
Jak. 2,10: So jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist’s ganz schuldig.
Daraus lernen wir:
Gott will, dass wir alle Gebot vollkommen halten in
Gedanken, Begehren, Worten und Werken.
5. Womit droht Gott allen, die seine
Gebote übertreten?
Die Bibel sagt:
Gal. 3,10: Verflucht
sei jedermann, der nicht bleibt in alledem, das geschrieben steht in dem Buch
des Gesetzes, dass er’s tue!
Röm. 6,23: Der Tod
ist der Sünde Sold.
Daraus lernen wir:
Gott droht allen Übertretern seiner Gebote mit Zorn
und Ungnade, zeitlichem Tod und ewiger Verdammnis.
6. Können wir Gottes Gebote so halten,
wie er will, dass wir sie halten?
Die Bibel sagt:
a) Ps. 14,3: Sie
sind alle abgewichen und allesamt
untüchtig; da ist keiner, der Gutes
tue, auch nicht einer.*
a) Jes. 64,6: Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen und unsere Gerechtigkeit ist
wie ein unflätig Kleid.*
b) Phil. 3,12: Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe
oder schon vollkommen sei; ich jage
ihm aber nach, ob ich’s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christus Jesus
ergriffen bin.
c) Ps. 143,2: Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht;
denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.*
Daraus lernen wir:
A) Seit dem Sündenfall kann der natürliche Mensch Gottes
Gesetz in keiner Weise halten.
B) Selbst Christen können es nur unvollkommen halten.
7. Kann denn dann irgendjemand durch das
Gesetz gerettet werden?
Die Bibel sagt:
Gal. 3,11: Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist
offenbar.
Daraus lernen wir:
Niemand kann gerettet werden oder in den Himmel kommen
durch das Gesetz.
8. Was ist dann der Zweck des Gesetzes?
Die Bibel sagt:
a) 1. Tim. 1,9-10: Dem Gerechten ist kein Gesetz gegeben,
sondern den Ungerechten und Ungehorsamen,
den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen,
den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, den Hurern, den
Knabenschändern, den Menschendieben, den Lügnern, den Meineidigen, und so etwas
mehr der heilsamen Lehre zuwider ist.
b) Röm. 3,20: Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.*
b) Röm. 7,7: Ich wusste nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt:
Lass dich nicht gelüsten!*
c) Ps. 119,9: Wie wird ein Jüngling seinen Weg
unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten.*
Daraus lernen wir:
Das Gesetz
A) hindert bis zu einem gewissen Grad den groben Ausbruch
der Sünde und hilft so, Ordnung in der Welt zu halten; (das Gesetz als Riegel)
B) zeigt uns unsere Sünden. (das Gesetz als Spiegel) Das
ist der Hauptzweck des Gesetzes.
C) lehrt uns Christen, welche Werke wir tun müssen, um
ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. (das Gesetz als Regel)
9. Wo allein können wir Erlösung von der
Sünde finden?
Die Bibel sagt:
a) Röm. 10,4: Christus ist des Gesetzes Ende; wer an ihn
glaubt, der ist gerecht.
b) Gal. 3,13: Christus
aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns; denn es steht geschrieben: Verflucht sei
jedermann, der am Holz hängt.
Daraus lernen wir:
Wir finden Erlösung nur im Evangelium, das uns
verkündet, dass Christus als unser Stellvertreter
A) das Gesetz für uns erfüllte; und
B) für uns litt und starb.
Was geschah in der alttestamentlichen
Zeit nachdem Gott das Gesetz gegeben hatte?
Die Bibel sagt:
4. Mose, Kapitel 10, bis zum Propheten Maleachi
Ein kurzer Abriss der biblischen
Geschichte von Mose bis Christus
Israels Wanderungen, die Eroberung
Kanaans und die Zeit der Richter (von
ca. 1490 bis 1100 vor Christi Geburt)
Israel hatte Gottes Gesetz empfangen, Gott wollte es zu seinem Volk
machen, zu einem Königreich von Priestern. Aber war Israel das? Noch als
Mose auf dem Berg war, fiel das Volk von dem lebendigen Gott, der es gerade so
stark bewahrt hatte, ab und führte mit dem goldenen Kalb Götzendienst ein, der
eine harte Strafe Gottes durch Mose nach sich zog. Immer wieder ist der Weg
durch die Wüste überschattet vom Murren des Volkes, von seinem Aufruhr gegen
Gott und seinen auserwählten Führer, Mose. Schließlich stand Israel, nach etwa
zwei Jahren, vor dem verheißenen Land. Kundschafter, aus jedem Stamm einer,
wurden ausgesandt, um zu erkunden, wie das Land beschaffen war und wie man es
einnehmen konnte. Aber zehn der zwölf Kundschafter sahen nicht auf Gottes Größe
und Macht, sondern ließen sich von den augenscheinlichen Schwierigkeiten, den
großen Menschen im Lande, den festen Städten, beeindrucken und rieten dringend
ab, das Land einzunehmen, da dies Israel unmöglich wäre. Allein Kaleb und Josua
vertrauen darauf, dass sie mit des Herrn Hilfe auch diese Schwierigkeit
überwinden würden. Aber das Volk, verführt durch die anderen Kundschafter, fing
einen Aufstand an und wollte nach Ägypten umkehren. Furchtbar war Gottes
Strafe: Diejenige Erwachsenengeneration, die aus Ägypten ausgezogen war und nun
sich weigerte, das Land einzunehmen, sie sollte nie das Land erreichen, sondern
im Laufe von 40 Jahren – je ein Jahr für einen Tag, den die Kundschafter
unterwegs waren – in der Wüste sterben. Die Generation der Kinder aber, um die
sie so fürchteten, sie sollten das Land einnehmen. Nur Kaleb und Josua aus der
Vätergeneration sollten das Land sehen.
Und Mose? Dieser begnadete Führer fiel in einer krisenhaften Situation
am Haderwasser, als wieder einmal das Volk murrte, in Zweifel und
Selbstüberhebung und ehrte Gott nicht durch Bekennen und Vertrauen. Aus diesem
Grund sollte auch er das Land nicht einnehmen – aber vom Nebo aus durfte er es
sich anschauen.
Diese vierzig Jahre der Wanderung waren auch Jahre der Zurüstung in
schweren geistlichen und äußeren Kämpfen. Als Gott eine Empörung durch eine
Plage mit giftigen Schlangen strafte und Mose für das Volk eintrat, da ließ
Gott eine eherne Schlange aufrichten. Diejenigen, die diese Schlange im
Vertrauen auf Gottes Zusage ansahen, die sollten von dem Schlangenblick
genesen. Dies ist ein eindeutiger Hinweis auf Christus, der auch am Kreuz für
uns erhöht wurde und den wir im Glauben ergreifen sollen. Darum bezeugt unser
Heiland gegenüber Nikodemus: Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat,
also muss des Menschen Sohn erhöhet werden, auf dass alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Durch einen
heidnischen König, Bileam, gab der Herr weitere Vorhersage auf den Messias: Es
wird ein Stern aus Jakob aufgehen, und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird
zerschmettern die Fürsten der Moabiter und verstören alle Kinder Seths.
Mose selbst, als er rückblickend noch einmal das Gesetz, nun auch im Hinblick
auf die kommende Ansiedlung im Land Kanaan, auslegte, wies abschließend hin auf
den, der nach ihm kommen sollte: Einen Propheten wie mich wird der Herr,
dein Gott, dir erwecken aus dir und deinen Brüdern, dem sollt ihr gehorchen ...
Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und
meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm
gebieten werde. Und wer meine Worte nicht hören wird, die er in meinem Namen
reden wird, von dem will ich’s fordern.
Noch zu seinen Lebzeiten setzte Mose Josua aus dem Stamm Ephraim zu
seinem Nachfolger ein. Eigentlich hieß dieser Mann Hosea, aber, wohl auf Gottes
Weisung, wurde er Josua genannt, ein Name, der den gleichen sprachlichen Kern
hat wie der Name Jesus – und Josua ist ein Typos, ein Vorbild auf Christus
geworden, indem er das Volk Israel in das verheißene Land und so zur irdischen
Ruhe geführt hat. Jesus Christus aber führt diejenigen, die an ihn glauben, zur
ewigen Ruhe.
Auf Gottes Geheiß sollte Israel die vormalige Bevölkerung Kanaans
ausrotten. Es war dies der einzige von Gott seinem Volk befohlene
Angriffskrieg. Er war ein Gericht an der dortigen Bevölkerung, deren Sünden,
etwa auch Homosexualität und andere schlimme Folgen der Gottlosigkeit,
himmelschreiend geworden waren und sie all die Jahre nicht umkehren wollten.
Aber Israel führte diesen Befehl nur teilweise aus. Und so kam es, wie es
kommen musste: Als Josua und seine engen Mitarbeiter gestorben waren, als eine
neue Generation herangewachsen war, die Gottes Gnade und Führung nicht so
direkt mehr erlebt hatte, da waren sie nur noch halbherzig in der Treue zum
Herrn, da vermischten sie sich mit den Resten der Kanaaniter und fielen auch
zum Heidentum ab. Josua hatte noch eindeutig bekannt: Ich aber und mein Haus
wollen dem Herrn dienen. Die folgenden Generationen aber teilten ihr Herz.
Darum ließ Gott immer wieder fremde Herren über sie kommen, die sie plagten und
schwer unterdrücken. Dann schrie Israel zu seinem Gott, kehrte für einige Zeit
um – und Gott gab ihnen in seiner Gnade Retter, die Richter – auch sie in ihrer
Retterarbeit ein Vorbild auf Christus -, die die Feinde überwanden und Israel
für einige Zeit die Freiheit errangen, wie etwa Gideon und Simson.
Das ungeteilte Königreich (ca. 1100 bis 980
vor Christi Geburt)
Aber die Buße war nie tiefgreifend, es kam zu keiner echten Erneuerung,
Reformation. Und zur Zeit des letzten Richters, Samuel, forderte das Volk gar
einen König, „wie ihn die Heiden auch haben“. Gott ließ auch das geschehen,
wollte es aber zum Guten umwenden, dass aus dem schließlichen Herrscherhaus der
Messias kommen sollte. Der erste König, Saul, fiel nach einem guten Anfang bald
ab vom Herrn und setzte menschliche Frömmigkeit und menschliche Werke über den
Gehorsam gegen Gott, der doch sagt: Gehorsam ist besser als Opfer;
Ungehorsam ist wie Zaubereisünde. Noch zu dessen Regierungszeiten ließ der
Herr durch Samuel einen unbekannten Hirtenknaben, David, den jüngsten Sohn
Isais, zum König salben. Im Kampf gegen den Philister-Riesen Goliath bewährte
sich dieser junge Gottesmann zum ersten Mal und trat in die Öffentlichkeit
Israels. Da er die Harfe zu spielen verstand, sollte er Saul beistehen, aber
immer mehr wurde Sauls Geist verfinstert, der sogar David nach dem Leben
trachtete. Lang und dornig sollte daher der Weg zum Thron noch sein, ein Weg
der Verfolgung, Einsamkeit, Flucht, ein Weg, auf dem er Demut lernte und
völlige Hingabe an den Herrn. Saul und seine Söhne fanden schließlich in einem
weiteren Philisterkrieg den Tod, David wurde König, schließlich über ganz
Israel.
Er ist in besonderer Weise ein Vorbild auf Christus als König, Priester und
Prophet. Aus seinem Geschlecht sollte der Messias kommen: Wenn nun deine
Zeit hin ist, dass du mit deinen Vätern schlafen liegst, will ich deinen Samen
nach dir erwecken, der von deinem Leibe kommen soll, dem will ich sein Reich
bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will den Stuhl seines
Königreichs bestätigen ewiglich. Ich will sein Vater sein und er soll mein Sohn
sein. Wenn er eine Missetat tut, will ich ihn mit Menschenruten und mit der
Menschenkinder Schlägen strafen. Und David verstand diese Verheißung:
Herr, Herr, du hast dem Hause deines Knechtes geredet noch von fernem
Zukünftigen. Das ist eine Weise eines Menschen, der Gott der Herr ist. In
der Regierungszeit Davids konnten alle äußeren Feinde überwunden werden. Weil
er ein Kriegsmann war, durfte er den Tempel noch nicht bauen – aber er konnte
alle Vorbereitungen schon treffen. Trotz all der Gnade die er erfahren hatte,
trotz all seiner innigen Liebe zum Heiland, ließ auch David sich überwältigen
vom Satan zum Ehebruch mit Bathseba und zum Mord an ihrem Mann Uria. Fast ein
Jahr widerstrebte er Gottes Rufen und Mahnen – bis schließlich der Prophet
Nathan ihn durch ein Gleichnis als Gottes Bote zur Umkehr brachte. Die sieben
Bußpsalme sind Ausdruck dieser tiefgreifenden, echten Buße und Umkehr Davids: Schaffe
in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen gewissen Geist. Aber
um der öffentlichen Sünde willen musste er auch öffentliche Not tragen, etwa
die schrecklichen Sünden seiner Kinder, bis hin zum Aufruhr Absaloms. Viele der
Psalme stammen von David, die er als Gottes Mund und Feder niederschrieb – ein
Ausdruck auch seiner Frömmigkeit.
Salomo – auf Deutsch könnten wir den Namen mit „Friedrich“ übersetzen –
wurde sein Nachfolger. Zunächst ein bescheidener König, der vom Herrn Weisheit
erbat, wurde er reich gesegnet. Seine Zeit war die glanzvollste Zeit des alten
Israel, von ungeheurem Reichtum geprägt, mit der Erbauung des ersten
Jerusalemer Tempels im Zentrum, und eine Zeit des Friedens. In dieser Hinsicht
ist Salomo ein Vorbild auf Christus, den wahren Friedenkönig, dessen Reich ein
ewiges Friedensreich ist. Drei Bücher hat der Heilige Geist uns durch ihn
gegeben: das Buch der Sprüche, das Buch Prediger und das Hohelied der Liebe, in
dem allegorisch von der Liebe Christi zu seiner Braut, der Gemeinde, gesprochen
wird. Aber Salomo hatte eine große Schwäche: Frauen, und vor allem ausländische
Frauen. Durch sie ließ er sich auch zum Götzendienst verführen, der seine
letzten Jahre verdunkelte. Es ist nicht völlig gewiss, ob er noch einmal
umkehrte. Aufruhr und Unruhen kennzeichnen die letzten Regierungsjahre, über
denen schon das Urteil Gottes schwebt: Reichsteilung.
Die zwei Königreiche, Israel und Juda (ca. 980 bis
720 vor Christi Geburt)
Unter seinem Sohn Rehabeam, der eigensinnig, hochmütig und stolz ist,
kommt es dazu, als er die schweren Lasten noch vermehren will. Die zehn
nördlichen Stämme fallen unter Jerobeam I., dem Sohn Nebats, ab und bilden das
Nordreich Israel, Juda und Benjamin bleiben beim Hause Davids als das Südreich
Juda.
Obwohl Jerobeam den Irrweg Salomos geseehen hatte, obwohl er wusste,
warum es zur Reichsteilung kam, so suchte er dennoch nicht bei dem lebendigen
Gott Schutz, Zuflucht und Stärke, sondern wollte aus eigener Kraft sein Reich
sichern und richtete Götzenbilder in Dan und Bethel auf und in diesem
Zusammenhang einen eigenen Gottesdienst mit einer eigenen Priesterschaft. Die
ganze Zeit des Nordreiches ist gekennzeichnet von diesem Abfall, der nie
rückgängig gemacht wurde, nur unterbrochen von noch schlimmerem Heidentum unter
Ahab und Isebel. Trotz alledem hat der Herr auch um das Nordreich gerungen.
Elia und Elisa, mit denen die Reihe der großen Propheten eröffnet wurde,
predigten dort, aber ohne durchschlagende Erweckung. Hosea und Amos waren Warner
des Herrn – aber kaum jemand hörte sie. So musste 722 vor Christi Geburt das
heidnische Assyrien schließlich als Gottes Gerichtsmacht dienen. Das Nordreich
wurde ausgelöscht, ein Großteil der Bevölkerung, wie es damals üblich war,
verschleppt und über andere Gebiete Assyriens verteilt, heidnische Bevölkerung
mit einem israelitischen Priester dorthin gesetzt, die nun eine seltsame
Mischreligion begannen. Das Volk der Samariter ist daraus entstanden, die aber
nur die Bücher Moses anerkannten, die Propheten ablehnten.
Die Babylonische Gefangenschaft und die Erneuerung Judas (ca. 720 bis 400 vor Christi Geburt)
Über das Südreich hielt der Herr seine Hand, sollte doch aus dem
dortigen Königsgeschlecht der Messias kommen. Aber auch hier ist die Reihe der
Könige sehr durchwachsen, ja, die meisten eher gottlos. Neben Josaphat ragen
vor allem heraus Hiskia und der Reformator-König Josia. Gewaltige Propheten
schenkte der Herr, insbesondere Jesaja, der so intensiv auf Jesus Christus
weissagte, dass man ihn auch den „fünften Evangelisten“ nannte. Insbesondere
das 53. Kapitel verkündigt von Christi Passion und Sieg, zuvor redet er im 7.
Kapitel schon von der Jungfrauengeburt: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger
und wird einen Sohn gebären. Des Namen sollst du heißen Immanuel. Aber das
Volk ließ sich nicht wirklich erwecken, sondern fiel immer tiefer in den
Götzendienst. Keine anderthalb Jahrhunderte nach dem Fall des Nordreiches kam
so auch durch Gottes Gericht 587 vor Christi Geburt das Ende des Südreiches,
vollzogen durch den Babylonierkönig Nebukadnezar. Viele Teile der Bevölkerung
wurden nach Babylon verschleppt (Babylonische Gefangenschaft), Jerusalem mit
dem Tempel zerstört.
Aber Gottes Geschichte mit seinem Volk war damit nicht zu Ende. Auch im
Exil schenkte der Herr seinem Volk Propheten, Hesekiel und den
Geschichtspropheten Daniel, die beide schon weit über die nahe Zukunft vom
Reich Christi (Hesekiel) und vom künftigen Antichristen und seinen Schrecken
(Daniel) weissagen. Als die durch Jeremia vorhergesagte Gefangenschaftszeit von
70 Jahren um war, erlaubte 534 vor Christi Geburt der Perserkönig Kyros den
Juden die Rückkehr nach Jerusalem und die Wiedererrichtung des Tempels. Unter
vielen Kämpfen und Hindernissen gelang dies unter Nehemia und dem großen Schriftgelehrten
Esra, der auch eine geistliche Erneuerung erreichte, die Grundlegung für die
künftigen Jahrhunderte. Alle Angriffe gegen sein Volk wehrte der Herr
schließlich ab, so auch den Ausrottungsversuch des Haman (siehe Königin
Esther).
Immer wieder, bis etwa 400 vor Christi Geburt, schenkte der Herr
Propheten, die auch auf Christus weissagten, so Micha: Und du, Bethlehem
Ephrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen,
der in Israel Herr sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen
ist. Am Schluss steht der Prophet Maleachi: Siehe, ich will meinen Engel
senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem
Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, des ihr begehret.
Hier wird erst auf Johannes den Täufer, dann auf Christus gewiesen.
Die Zeit ohne Propheten (ca. 400 bis
Christi Geburt)
Juda-Israel war kein eigener Staat, sondern Teil erst des babylonischen,
dann persischen, schließlich mazedonischen Weltreiches, aber mit eigenen
Statthaltern, und wurde dann zum Spielball der Nachfolgestaaten Ägypten
(Ptolemäer) und Syrien (Seleukiden). Unter Antiochus IV. Epiphanes von Syrien
wurde versucht, das Judentum in den Hellenismus zu überführen, der Tempel wurde
zu einem heidnischen Tempel entweiht. Teile der Priesterschaft und große Teile
des Volkes arbeiteten mit dem König zusammen und verließen den biblischen
Glauben. Unter Judas Makkabäus kam es zum Aufstand, zur Befreiung Israels von
diesem Typos auf den Antichristen. Noch einmal wurde für kurze Zeit ein eigener
Staat hergestellt, der aber bald an innerer Zerrissenheit sich auflöste und so
zu einer leichten Beute des Römerreiches unter Gnäus Pompeius wurde (63 vor
Christi Geburt). Damit war, wie es von Jakob geweissagt war, das Zepter von
Juda gewendet – nun war die Zeit nahe, dass der Messias kommen sollte.
Was zeigt uns diese Geschichte? Bis heute ist Israel ein Fanal, an dem
Gott sein Ringen um uns Menschen in Gesetz und Gnade, in Gericht und
Barmherzigkeit exemplarisch zeigt. Der Weg des alten Israel ist ein Weg in viel
Sünde, Gottlosigkeit, Aufruhr, aber auch immer wieder mit geistlichen
Aufbrüchen. Er mahnt uns, dass wir doch nicht uns verführen lassen zur Lauheit,
zur Sorglosigkeit, zur Anpassung an die Umwelt, die Welt, den Zeitgeist,
sondern allezeit fest und treu an Gottes Wort bleiben, in täglicher Buße und
Umkehr uns immer wieder erwecken lassen zu Glauben und Nachfolge und immer
wieder beten um Erweckung und Erneuerung für die Kirche Jesu Christi. Es zeigt
uns diese Geschichte aber auch, dass Gott schließlich zu seinem Ziel kommt und
dass die Mächte dieser Welt ihn und seine Gemeinde nicht überwinden können.
Einige der vielen Prophezeiungen über
das Kommen des Heilandes, die in dieser Periode gegeben wurden:
4.
Mose 24,17: Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel
aufkommen und wird zerschmettern die Fürsten der Moabiter und verstören alle
Kinder Seths.
5.
Mose 18,15: Einen Propheten wie mich wird der HERR, dein Gott, dir erwecken aus
dir und deinen Brüdern, dem sollt ihr gehorchen.
Ps.
40,8: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben.
Jes.
7,14: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird
sie heißen Immanuel.*
Jes.
9,6: Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist
auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar-Rat, Kraft-Held, Ewig-Vater,
Friedefürst.*
Jes. 53,4-5: Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere
Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den,
der geplagt und von Gott geschlagen und
gemartert wäre. Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um
unserer Sünde willen zerschlagen. Die
Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.*
Jer. 23,5-6: Siehe,
es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David ein gerecht Gewächs erwecken will; und soll ein König
sein, der wohl regieren wird und Recht
und Gerechtigkeit auf Erden anrichten. Zu derselbigen Zeit soll Juda geholfen
werden, und Israel sicher wohnen. Und
dies wird sein Name sein, dass man ihn nennen wird: HERR, der unsere Gerechtigkeit ist.
Micha 5,1: Und
du Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir
soll mir der kommen, der in Israel HERR sei, welches Ausgang von Anfang und von
Ewigkeit her gewesen ist.
Mal. 3,1: Siehe, ich will meinen Engel
senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem
Tempel der HERR, den ihr sucht, und der Engel des Bundes, des ihr begehrt.
Siehe, er kommt! spricht der HERR Zebaoth.
Mal.
4,2: Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der
Gerechtigkeit und Heil unter desselben Flügeln.
Daraus lernen wir:
A) Der verheißene Heiland ist Zentrum, Kern und Stern des
Alten Testaments.
B) Die Prophezeiungen auf ihn werden immer zahlreicher,
klarer und herrlicher, je näher der Tag seines Kommens rückt.
1. Ist der verheißene Messias und Retter
gekommen?
Die Bibel sagt:
a), b)
Luk. 2,11: Euch ist heute der Heiland
geboren, welcher ist Christus, der
HERR, in der Stadt Davids. (Die Namen Christus (griechisch) und Messias
(hebräisch) sind identisch, beiden meinen ‚den Gesalbten’.)
a)
Apg. 10,38: Gott hat denselben Jesus
von Nazareth gesalbt mit dem Heiligen Geist und mit Kraft.
a)
Joh. 4,25.26: Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt.
Wenn derselbe kommen wird, so wird er’s uns alles verkündigen. Jesus spricht zu
ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.
a) Matth. 11,2-6: Da aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi hörte,
sandte er seiner Jünger zwei. und ließ
ihm sagen: Bist du, der da kommen soll,
oder sollen wir eines andern warten?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr seht und hört: Die Blinden sehen, und
die Lahmen gehen; die Aussätzigen werden rein,
und die Tauben hören; die Toten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, der sich nicht an mir ärgert.
a) Luk. 24,44: Es
muss alles erfüllt werden, was von mir
geschrieben ist im Gesetz Moses, in den Propheten und in Psalmen.
b) Matth. 1,21:
Sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren
Sünden.* (Der Name ‚Jesus’ bedeutet ‚Heiland’.)
b) Apg. 4,12: Und
ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben,
darinnen wir sollen selig werden.*
Daraus lernen wir:
A) Jesus von Nazareth ist der verheißene
Messias oder Christus.
B) Er ist der einzige Retter aller Menschen.
(Andere Namen
für Jesus Christus sind: HERR, Erlöser, Retter, Das Wort, Sohn Gottes,
Menschensohn, Engel der HERRN (im Alten Testament), Immanuel.)
2.
Was lehrt die Heilige Schrift über die Gottheit Jesu Christi?
Die Bibel sagt:
a) 1. Joh. 5,20: Dieser ist der wahrhaftige Gott und das
ewige Leben.*
a) Joh. 20,28: Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HERR und mein Gott.
a) Röm. 8,32: Welcher auch seines eingebornen Sohnes
nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahin gegeben.
a), b)
Joh. 1,1.2: Am Anfang war das
Wort [Christus], und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.* (Ewigkeit)
b)
Hebr. 13,8: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.* (Unveränderlichkeit)
b) Matth. 28,20: Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.* (Allgegenwart)
b)
Joh. 21,17: HERR, du weißt alle
Dinge.* (Allwissenheit)
b)
Matth. 28,18: Mir ist gegeben alle
Gewalt im Himmel und auf Erden.* (Allmacht)
c)
Joh. 1,3: Alle Dinge sind durch
dasselbe gemacht; und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. (Schöpfung)
c)
Hebr. 1,3: (Der Sohn) … trägt
alle Dinge mit seinem kräftigen Wort. (Erhaltung)
c)
Matth. 9,6: Des Menschen Sohn hat Macht
auf Erden, die Sünden zu vergeben.
(Vollmacht Gottes)
c)
Joh. 5,27: (Der Vater) … hat ihm Macht
gegeben, das Gericht zu halten.
(Vollmacht Gottes)
d)
Joh. 5,23: … auf dass sie alle den
Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. (Ehre Gottes)
d)
Hebr. 1,6: Und es sollen ihn
alle Gottesengel anbeten. (Ehre
Gottes)
Daraus lernen wir:
Die Bibel lehrt, dass Jesus Christus wahrer Gott ist,
indem sie ihm zuschreibt
A) Namen Gottes;
B) Eigenschaften Gottes;
C) Werke Gottes;
D) Ehre und Herrlichkeit Gottes.
3. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Menschheit Jesu Christi?
Die Bibel sagt:
a) 1. Tim. 2,5: Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen
Gott und den Menschen, nämlich der
Mensch Christus Jesus.
b) Luk. 24,39: Sehet meine Hände und meine Füße,
ich bin’s selber; fühlt mich und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.
b) Matth. 26,38: Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod.
c) Luk. 2,7 (Jesus wurde geboren); Mark. 4,38 (Jesus
schläft); Matth. 4,2 (Jesus hat Hunger); Joh. 19,28 (Jesus hat Durst); Joh.
11,35 (Jesus weint); Matth. 26 und 27 (Jesus leidet und stirbt).
Daraus lernen wir:
Die Bibel
A) nennt Jesus Christus ausdrücklich einen Menschen;
B) spricht ihm einen menschlichen Körper und eine
menschliche Seele zu;
C) spricht ihm menschliche Gefühle und Handlungen zu.
4. Wer ist also Jesus Christus?
Die Bibel sagt:
Matth. 16,13.16: Jesus … fragte seine Jünger und
sprach: Wer sagen die Leute, dass des Menschen
Sohn sei? … Du bist Christus, des
lebendigen Gottes Sohn.
Röm. 9,5: Aus
welchen (den Vätern) Christus herkommt
nach dem Fleisch, der da ist Gott
über alles, gelobt in Ewigkeit! Amen.
Daraus lernen wir:
Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch in
einer Person, mit zwei unvermengten, aber auch ungetrennten Naturen, die in der
einen Person in inniger Gemeinschaft und Mitteilung der jeweiligen ihnen
eigenen Eigenschaften stehen, so dass, wo die eine Natur ist, da ist auch die
andere, weil immer die ganze Person da ist. (Gott-Mensch)
5. Warum musste unser Erlöser wahrer
Mensch sein?
Die Bibel sagt:
a) Gal. 4,4.5: Als aber die Zeit erfüllt ward, sandte
Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan, auf dass er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste, dass wir die Kindschaft
empfingen.
b) Hebr. 2,14: Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut
haben, ist er’s gleichermaßen teilhaftig geworden, auf dass er durch den Tod die Macht nähme dem, der
des Todes Gewalt hatte, das ist, dem Teufel.
Daraus lernen wir:
Unser Erlöser musste wahrer Mensch sein
A) damit er unseren Platz unter dem Gesetz
stellvertretend einnehmen konnte, es für uns zu erfüllen;
B) damit er an unserer Statt stellvertretend leiden und
sterben konnte und so stellvertretend für uns die Sünden der Welt auf sich
nehmen und für sie die Strafe vollkommen tragen.
6. Warum musste unser Erlöser wahrer
Gott sein?
Die Bibel sagt:
a) Röm. 5,19: Denn gleichwie durch eines Menschen
Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch durch eines Gehorsam werden
viele Gerechte.
b) Mark. 10,45: Des Menschen Sohn ist nicht gekommen,
dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zur Bezahlung für viele.
c) 1. Kor. 15,55.57: Der Tod ist verschlungen in den
Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? … Gott aber sei Dank,
der uns den Sieg gegeben hat durch
unsern HERRN Jesus Christus!
c) Hebr. 2,14: Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut
haben, ist er’s gleichermaßen teilhaftig geworden, auf dass er durch den Tod die Macht nähme dem, der des Todes Gewalt
hatte, das ist, dem Teufel.
Daraus lernen wir:
Unser Erlöser musste wahrer Gott sein
A) damit seine Gesetzeserfüllung für alle Menschen
genügend ist;
B) damit sein Leben und sein Sterben eine genügende
Bezahlung für unsere Erlösung ist;
C) damit er in der Lage ist, für uns den Tod und den
Teufel zu besiegen.
7. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Gemeinschaft der beiden Naturen in der einen Person Christi?
Die Bibel sagt:
a), c) Kol.
2,9: In ihm wohnt die Fülle der Gottheit
leibhaftig.*
a)
Joh. 1,14: Das Wort ward Fleisch
und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit
als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
a), c), e) Gal. 4,4: Da aber die Zeit erfüllt ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem
Weibe und unter das Gesetz getan, auf dass er die, so unter dem Gesetz waren,
erlöste.
b)
Röm. 1,1.3: Paulus, ein Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel,
ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes … von seinem Sohn, der geboren ist von dem Samen Davids nach dem Fleisch.
b)
Luk. 1,31.32: Siehe, du wirst
schwanger werden im Leibe und einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus
heißen. Der wird groß und ein Sohn des
Höchsten genannt werden.
c)
Joh. 5,19: Was der Vater tut, das tut gleich auch der Sohn.
c)
Luk. 18,32: Des Menschen Sohn wird überantwortet werden den Heiden.
c)
1. Kor. 15,47: Der andere Mensch ist der HERR vom Himmel.
c), d), e) 1. Joh. 1,7: Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller
Sünde.
d)
Matth. 28,18: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
d)
Kol. 2,3: In ihm liegen verborgen
die Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
d)
Joh. 5,26.27: Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, also hat
er dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber. Und er hat ihm Macht
gegeben, auch das Gericht zu halten, darum, dass er des Menschen Sohn ist.
d)
Joh. 5,23: Alle sollen den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den
Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
d)
Matth. 28,20: Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.
e)
Apg. 20,28: … zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen
Blut erworben hat.
e)
1. Joh. 3,8: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des
Teufels zerstöre.
e)
1. Tim. 2,5: Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den
Menschen, nämlich der Mensch Jesus Christus, der sich selbst gegeben hat für
alle zur Erlösung, dass solches zu seiner Zeit gepredigt würde.
Daraus lernen wir:
A) Die persönliche Vereinigung oder Gemeinschaft der
beiden Naturen besteht darin, dass der Sohn Gottes die wahre und vollkommene
Menschheit aus dem Wesen seiner Mutter, der Jungfrau Maria, in seine Person
aufgenommen hat, so dass Gott und Mensch eine Person ist ohne Vermischung der
Naturen und im Blick auf diese Person gesagt werden kann: Gott ist Mensch; und:
Mensch ist Gott.
B) Diese Gemeinschaft der Naturen besteht in der
gegenseitigen Mitteilung der Naturen und ihrer Eigenschaften, in allerinnigster
und gegenseitiger Durchdringung, so dass das, was von der einen Natur wesensmäßig
ausgesagt wird, auch der anderen Natur zukommt und immer von der einen
unzertrennten Person gesagt ist. (Die
beiden Naturen sind also nicht nur so zusammen wie zwei Bretter, die
zusammengeleimt sind, sondern durchdringen einander wie Feuer und Eisen bei
einem glühenden Eisen.)
C) Die erste Art der Mitteilung beschreibt, dass das, was
der einen Natur zukommt, von der ganzen Person ausgesagt wird: (1) eine
göttliche Eigenschaft wird von Christus als Gott ausgesagt, Joh. 5,19; (2) eine
menschliche Eigenschaft wird von Christus als Mensch ausgesagt, Luk. 18,32; (3)
eine göttliche Eigenschaft wird von Christus als Mensch ausgesagt, 1. Kor.
15,47; (4) eine menschliche Eigenschaft wird von Christus als Gott ausgesagt,
Gal. 4,4; (5) eine göttliche oder menschliche Eigenschaft wird von der ganzen
Person ausgesagt, Kol. 2,9; 1. Joh. 1,7.
D) Die zweite Art der Mitteilung besagt, dass der
menschlichen Natur die göttliche Herrlichkeit aufgrund der persönlichen
Vereinigung zugesprochen wird: (1) Allmacht, Matth. 28,18; (2) Allwissenheit,
Kol. 2,3; (3) Kraft, lebendig zu machen, Joh. 5,26.27; (4) Gewalt, Gericht zu
halten, Joh. 5,27; (5) Anbetung, Joh. 5,23; (6) Allgegenwart, Matth. 28,20.
E) Die dritte Art der Mitteilung zeigt, dass Christus die
Verrichtungen seines Amtes nach beiden Naturen zugeschrieben wird: (1) unser
Erlöser nach seiner göttlichen Natur, Apg. 20,28; 1. Joh. 1,7; Gal. 4,4; (2)
unser Erlöser nach seiner menschlichen Natur, 1. Tim. 2,5. (siehe auch Hebr. 2,14)
1. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Empfängnis und Geburt Christi?
Die Bibel sagt:
Luk. 1,1-2,20; Matth. 1,18-25
Eine kurze Zusammenfassung der
Geschehnisse in Verbindung mit der Empfängnis und Geburt Christi (ca. 6-4 vor Christi Geburt)
Als aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von
einem Weibe und unter das Gesetz getan, auf dass er die, so unter dem Gesetz
waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. Die Zeit des Alten Bundes oder Alten Testamentes war die Zeit der
Vorbereitung, die Zeit der Verheißung, die Zeit, als Gott unter dem Hammer des
Gesetzes als dem Zuchtmeister auf den Heiland, den Messias, den Christus, sein
Volk vorbereitete, damit es doch bereit, offen sei, mit Freuden den Erretter zu
empfangen, wenn er kommt.
Rund 4000 Jahre nach der Schöpfung war es so weit: Der seit dem
Sündenfall unserer Ureltern Adam und Eva von vielen so ersehnte Erretter wurde
in Bethlehem geboren. Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem
Volk wiederfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist
Christus der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet
finden ein Kindlein in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Das
war die frohe Botschaft der Engel an die Hirten auf dem Feld bei Bethlehem, die
erste Weihnachtspredigt. Und die Hirten eilten nach Bethlehem und fanden diese
Botschaft bestätigt.
Schon anderthalb Jahre zuvor hatte sich dies Ereignis angekündigt. Der
im Alten Testament verheißene Vorbote, der Prediger in der Wüste, der dem Herrn
den Weg bereiten soll, der wurde durch den Engel Gabriel dem Priester Zacharias
und dessen Frau Elisabeth, die schon beide alt waren, als ihr Sohn angekündigt.
Und etwa ein halbes Jahr später tritt der gleiche Engel Gabriel zu einer
Jungfrau in Nazareth, Maria, die mit dem Zimmermann Joseph verlobt war, beides
Nachkommen Davids, und kündigt ihr an, dass sie, die doch noch keinerlei Gemeinschaft
mit einem Mann hatte, schwanger werden und einen Sohn bekommen werde: Siehe,
du wirst schwanger werden im Leibe und einen Sohn gebären, des Namen sollst du
Jesus heißen. Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott
der Herr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben. Und er wird ein König
sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein.
Diese Prophezeiung Gabriels an Maria beschreibt uns, wer der Heiland, der
Messias, der Gesalbte ist: Er ist einerseits der Sohn des Höchsten, Gottes
Sohn, wahrer Gott – und andererseits Marias Sohn, Davids Sohn, wahrer Mensch.
Wahrer Gott und wahrer Mensch in einer Person, zwei Naturen, unzertrennt und
unvermengt, in einer Person! Das ist unser Heiland Jesus Christus. Joseph, dem
Verlobten Marias, erscheint der Engel Gabriel auch, als er im Begriff ist, Maria
heimlich zu verlassen, weil er sie im Verdacht hatte, Ehebruch begangen zu
haben: Fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in
ihr geboren ist, das ist von dem Heiligen Geist. Und wie wird einen Sohn
gebären, dessen Namen sollst du Jesus heißen, denn er wird sein Volk selig
machen von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, auf dass erfüllet würde,
was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Siehe, eine
Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen
Namen Emanuel heißen, das ist verdolmetschet: Gott mit uns. Er bestätigt
die schon durch Jesaja angekündigte Jungfrauengeburt, ein Wunder über alle
Wunder; und er bestätigt, warum Jesus Christus geboren werden musste: um uns
selig zu machen, zu retten, als der Heiland für Israel und die Welt. Immer
wieder erkennen wir auch: die Verheißungen, Prophezeiungen des Alten Bundes
erfüllen sich auf Schritt und Tritt in Jesu Leben.
In großer Armut wird er geboren, nicht im Königspalast, sondern ärmlich
in einem Stall und hat als erste Wiege eine Krippe, in der sonst das Futter für
das Vieh lag. Ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, damit
ihr durch seine Armut reich würdet. Er hat alles für uns verlassen, um uns
den Reichtum der Gnade, der Vergebung der Sünden, des ewigen Lebens zu
erwerben. Um den Weg des Gehorsams, Leidens und Sterbens für uns
stellvertretend gehen zu können, hat Jesus Christus alles verlassen und sich
erniedrigt, die auch seiner menschlichen Natur seit der Zeugung mitgeteilte
göttliche Majestät hat er zumeist während seines Erdenlebens verborgen
gehalten: Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war, welcher,
ob er wohl göttlicher Gestalt war, hielt er es nicht für einen Raub, Gott
gleich sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward
gleich wie ein Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden, er erniedrigte
sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Daraus lernen wir:
F)
Durch das
wunderbare Wirken des Heiligen Geistes empfing Jesus Christus, der Sohn Gottes,
das Leben als ein wahrer Mensch in der Jungfrau Maria.
G) Christus wurde aus der Jungfrau Maria geboren, ein wahrer Mensch (und
zugleich wahrer Gott), in großer Armut.
2. Was lehrt die Schrift über das Erdenleben Jesu Christi?
Die Bibel sagt:
Die vier Evangelien.
Eine kurze Zusammenfassung des Erdenlebens Christi (ca. 4 vor bis 30 nach Christi Geburt)
Diesen Weg des Gehorsams sehen wir schon ganz am Anfang seines Lebens:
Obwohl er doch wahrer Gott war und ist und als solcher nicht dem Gesetz
untertan, wurde er doch dem Gesetz unterworfen, wurde am achten Tage
beschnitten, wie es das Gesetz verordnete und dann zur festgelegten Zeit als
der erstgeborene Sohn der Maria im Tempel dargestellt und mit einem Opfer
ausgelöst. So blutete er schon am achten Tag seines Erdenlebens und trug
Schmerzen für uns, um für uns den Gehorsam gegenüber dem Gesetz ganz zu
erfüllen. Zu seiner Erniedrigung gehörte auch, dass sie bald nach seiner Geburt
mit ihm vor der Verfolgung durch den König Herodes nach Ägypten fliehen mussten
– der allmächtige Gott, der zugleich wahrer Mensch ist, muss vor den Nachstellungen
der Menschen fliehen. Kurz zuvor noch waren die Waisen aus dem Osten bei ihm
gewesen, die Erstlinge der Heiden, und hatten ihm als ihrem Heiland und König
gehuldigt. In diesen Ereignissen kündigt sich schon die ganze Tragik der
neutestamentlichen Heilszeit an: Er kam in sein Eigentum, und die Seinen
nahmen ihn nicht an.Ich will das mein Volk heißen, das nicht mein Volk war, und
meine Liebe, die nicht meine Liebe war. Israel verwirft in seiner großen
Mehrzahl den eigenen Messias – aber aus den Heiden bekehrt er viele zu seinen
Nachfolgern.
Als Kind finden wir ihn, wie er gehorsam bei seinen Eltern Joseph und
Maria aufwuchs, als Zwölfjähriger schon mit ihnen nach Jerusalem zum Passahfest
zieht und dort im Tempel durch seine Erkenntnis großen Erstaunen erregt –
Strahlen seiner göttlichen Herrlichkeit brechen herdurch.
Sein Verwandter und Vorbote, Johannes der Täufer, wird dann von Gott in
die judäische Wüste geführt, dass er dort, im Jordantal, seine gewaltige
Bußpredigt beginne und die Menschen zur Umkehr rufe, um so dem Messias den Weg
zu bereiten. Er taufte dort mit der Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden und
wies hin auf den, der größer ist als er selbst, dem er zu gering ist, ihm
selbst die Schuhriemen zu binden: auf Jesus Christus. Ihn verkündigt er, als
der große Zeigefinger, wie ihn später Matthias Grünewald gemalt hat, als das
Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. Damit fasst er den Kern des Wirkens
Jesu zusammen: Sünderheiland, Sündenbock für die Sünden aller Menschen aller
Zeiten zu sein. Ja, in ihm, in Jesus Christus, Gottes Sohn, tun wir einen Blick
in Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit und in seine unendliche Liebe: Wir
erkennen, wie furchtbar Gottes Zorn über die Sünde ist, dass er selbst seinen
eigenen Sohn als den Sündenträger nicht verschont hat – aber auch seine
unendliche Liebe, weil er es so verordnet hat, um uns Menschen zu erretten, uns
so die Erlösung, die Vergebung der Sünden zu gewinnen.
Als Jesus Christus dreißig Jahre alt war hier auf Erden, da begann er
mit seiner öffentlichen Wirksamkeit – und zwar damit, dass er sich durch
Johannes den Täufer taufen ließ. Auch dies geschah wieder stellvertretend für
uns. Denn mit dieser Taufe tat er kund, dass er, der Sündlose, gekommen ist,
unsere Sünden auf sich zu nehmen und für sie Buße zu tun und daher diese Taufe
zu benötigen. Und der Vater im Himmel bestätigte ihn: Dies ist mein lieber
Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, sagte er dazu.
Und sogleich nach der Taufe begann sein Kampf gegen unseren Erzfeind,
den Teufel. Vierzig Tage fastete Jesus Christus dazu in der Wüste, um dann
furchtbarsten Versuchungen um unseretwillen ausgesetzt zu sein, mit denen er in
seiner Gottheit, seiner Vollmacht, seinem Vertrauen auf den Vater und seinem
Weg der Demut und des Gehorsams angegriffen wurde – und für uns widerstand und
siegte und den Teufel mit der Bibel überwand: Es stehet geschrieben ... und
abermals stehet geschrieben!
Er hat seine Wirksamkeit in Galiläa begonnen, hat dort auf der Hochzeit
zu Kana durch die Verwandlung des Wassers in Wein sein erstes Wunder getan, hat
in Galiläa auch die ersten Jünger berufen, einfache Menschen, Fischer, die er
in die Nachfolge rief – und sie folgten ihm, überwunden durch sein Wort,
sogleich und ließen alles andere zurück. In Jerusalem reinigte er am Anfang
seines Wirkens erstmals den Tempel von all den Händlern, die ihn zu einem
Kaufhaus gemacht hatten, und proklamierte sich damit als der Hausherr des
Tempels, der gekommen ist, sein Volk zur Umkehr zu rufen. Hier zeigte er schon
seinen Eifer für des Herrn Haus und Volk, der ihn verzehrte. Das ist meine
Speise, dass ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.
Immer wieder durchzog er Israel, wirkte aber schwerpunktmäßig in
Galiläa, lehrte das Volk und vor allem seine Jünger, vielfach durch
Gleichnisse, in besonderer Weise in der Bergpredigt (Matthäus 5-7), die in
erster Linie seinen Jüngern gilt, und so etwas wie das „Grundgesetz des Reiches
Gottes“ ist, beginnend mit der Seligpreisung derer, die Gottes Kinder sind
durch den Glauben an den Heiland, und dann die Zehn Gebote auslegend, damit
deutlich wird: Durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht. Wenn eure
Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Pharisäer und Schriftgelehrten,
werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Die Menschen staunten über
seine Worte, sie entsetzten sich über seine Lehre. Denn er predigte gewaltig
und nicht wie die Schriftgelehrten. In den Gleichnisreden (Matthäus 13)
entfaltete er das Wesen des Himmelreiches, das nicht durch menschliches Tun,
nicht aus menschlicher Kraft gebaut wird, sondern allein durch den Samen des
Wortes Gottes, weil Gottes Wort Geist und Kraft und Leben ist. In der
Hirtenrede (Johannes 10) stellt er sich uns vor als der im Alten Testament
verheißene gute Hirte, der sein Leben freiwillig lässt für seine Schafe, als
der Hirte, der den Seinen nachgeht, um sie aus der Macht Satans zu reißen, der
gekommen ist, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Mit den
Endzeitreden (Matthäus 24-25) legt er seinen Jüngern und uns die Zukunft vor
Augen, was kommen wird, die Irrlehren, mit denen die antichristliche Macht sich
erheben wird, die äußeren Katastrophen, die kommen werden, vor allem die
Verfolgungen, mit denen die Gemeinde Jesu Christi besonders in der letzten Zeit
angefochten sein wird – und doch bewahrt wird bis ans Ende, wenn er wiederkommt
mit seinen himmlischen Heerscharen am Jüngsten Tag. Diese Endzeitreden sind der
‚Sitz der Lehre’ von den letzten Dingen, nach denen die anderen Aussagen über
die Endzeit auszulegen sind.
Durch vielfältige Wunder oder Zeichen unterstrich er seine Worte und
erwies sich so als derjenige, der im Alten Testament verheißen ist, als der
Heiland, wahrer Gott und wahrer Mensch in einer Person: als der Herr der Natur,
der den Sturm stillt; als der Herr über den Leib, der die Krankheiten heilt;
als der Herr auch der unsichtbaren Welt, vor dem auch die Dämonen weichen
müssen; als der Herr selbst über den Tod, der Tote auferweckt, aus eigener
Vollmacht. In den sieben Ich-bin-Worten (sieben ist die Zahl der
Vollkommenheit, diese Ich-bin-Worte kennzeichnen ihn also völlig als den wahren
Gott), die den zentralen Namen Gottes im Alten Testament aufgreifen (Ich bin,
der ich bin; ich werde sein, der ich sein werde), bezeugt er sich selbst als
der wahre Gott, als der von Jeremia angekündigte Jahwe Zedakah, der Herr, der
unsere Gerechtigkeit ist.
Durch sein Wort ruft Jesus Christus vom Beginn seines Wirkens an in die
Nachfolge, die Jüngerschaft: Folget mir nach! Die Jünger sollen Schüler
Jesu sein, mit ihm leben, dadurch auch ihn immer besser kennenlernen, als den
Messias, den Heiland der Welt erkennen, von ihm unterwiesen werden, um schließlich
seine Boten zu den Menschen zu sein, zuerst in Israel, dann in der ganzen Welt.
Die Jünger sind der Kern der zukünftigen Gemeinde; aus der größeren Schar der
Jünger wählt der Herr zwölf aus, die als seine Apostel oder Sendboten in
besonderer Weise den Grundstein der Gemeinde legen sollen: die bei uns
gewesen sind die ganze Zeit über, welche der Herr Jesus unter uns ist aus und
ein gegangen, von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, da er von uns genommen
ist, ein Zeuge der Auferstehung mit uns werden. Sie sind grundlegend, weil
wir durch ihr Wort an Jesus Christus glauben, weshalb die Gemeinde auch
gegründet ist auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der
Eckstein ist. Schon deshalb kann es heute keine Apostel mehr geben, da niemand
mehr die Voraussetzungen erfüllen kann. Paulus bildete eine Ausnahme; aber auch
er konnte noch von den anderen Aposteln überprüft und bestätigt werden – auch
das ist heute nicht mehr möglich. Wenn wir den besonderen Auftrag der Apostel
wegnehmen, so erkennen wir, dass ihre Nachfolger die sind, die Gott in das
heilige Predigtamt durch die Gemeinde oder Organe der Gemeinde oder
Gemeindeverbindungen beruft. Die Apostel, die Jesus damals berief, waren: Simon,
genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus Sohn, und
Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der
Zöllner; Jakobus, des Alphäus Sohn; Lebbäus mit dem Zunamen Thaddäus; Simon von
Kana und Judas Ischariot, welcher ihn verriet.
Durch sein Wort und seine Zeichen haben sie ihn erkannt als den Messias,
den Christus, wie es Simon Petrus stellvertretend für alle bezeugt hat, als der
Herr Jesus sie bei Caesarea Philippi fragte: Und wer sagt ihr, dass ich sei?
Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Von Beginn an aber ist Jesus Christus auch der Feindschaft und
Verfolgung ausgesetzt. Das ist nicht zu verwundern, weiß doch der Teufel, dass
seine Zeit bald um ist, und bäumt sich noch einmal gegen den auf, der ihm den
Kopf zertreten wird. Schon als Baby wird er durch Herodes verfolgt und muss mit
seinen Pflegeeltern Maria und Joseph nach Ägypten fliehen. Sobald er öffentlich
auftritt, sind die offiziellen Stellen der jüdischen Kirche und besonders die
frommen Kreise, die Pharisäer gegen ihn, denn er bestätigt nicht ihre
Werkgerechtigkeit, ihre frommen Bemühungen, selbst an ihrer Erlösung
mitzuhelfen. Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.
Gehet aber hin und lernet, was das sei: Ich habe Wohlgefallen an der
Barmherzigkeit und nicht am Opfer. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu
rufen und nicht die Frommen. Das störte sie, dass er die Sünder annahm und
nicht einfach verstieß. Jesus nimmt die Sünder an! Das haben sie allerdings
erkannt, und das ist auch unser Trost; sie aber verwarfen es. Sie wollten
nicht, wie der Zollbeamte, der im Tempel betete: Gott, sei mir Sünder
gnädig! als arme Sünder erscheinen und allein aus der Gnade leben.
In vielfältiger Weise versuchten sie, Jesus Christus eine Falle zu
stellen, schickten immer wieder Angehörige ihrer Kreise zu ihm, um ihn zu
versuchen – vergeblich, Jesus Christus, der Allwissende, durchschaute stets
ihre Tücke. Sie verbündeten sich schließlich sogar mit ihren Feinden, den
Sadduzäern und den Hohenpriestern, um Jesus zu Fall zu bringen.
Die Auferweckung des Lazarus, mit der Jesus Christus noch einmal
unterstrich, dass er Herr ist über Leben und Tod, dass er der lebendige Gott
ist, diese Auferweckung, die viele zum Glauben führte, sie war auch der letzte
Anlass dafür, dass Jesu Feinde nun rasch aktiv werden wollten. Sie konnten es
aber nur deshalb, weil die Zeit gekommen war, die Gott von Ewigkeit her dafür
bestimmt hatte. Denn gerade der Zeitpunkt, den sie umgehen wollten, das
Passahfest, der musste es sein.
Daraus lernen wir:
A) Jesus von Nazareth offenbarte sich durch Wort und Tat als der Sohn
Gottes und Retter der Welt.
B) Er ertrug Armut, Verachtung und Verfolgung.
3. Was lehrt die Heilige Schrift über das Leiden, Sterben und Begräbnis
Jesu Christi?
Die Bibel sagt:
Matth. 26-27; Markj. 14-15; Luk. 22-23; Joh. 18-19.
Eine kurze Zusammenfassung der Passionsgeschichte mit dem Sterben Jesu
Christi (30 nach Christi Geburt)
Noch einmal kam Jesus mit seinen Jüngern zusammen, feierte mit ihnen zum
letzten Mal das Passahfest, die Verschonung Israels in Ägypten um des Blutes
des Lammes willen – zugleich ein Hinweis darauf, dass wir verschont werden
sollen im Jüngsten Gericht um des Blutes des Messias willen – und setzt dann
das Nachfolgesakrament für den Neuen Bund ein, das heilige Abendmahl: Da sie
aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und
sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab
ihnen den und sprach: Trinket alle daraus! Das ist mein Blut des Neuen
Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. In
ausführlichen Abschiedsreden kündigt er den Heiligen Geist an, den er als
Tröster senden will und der die Seinen in alle Wahrheit leiten, der Jesus
Christus verherrlichen soll und die Menschen von Sünde überführen und den
Glauben durch das Evangelium wecken. Im hohenpriesterlichen Gebet tritt Jesus
Christus noch einmal für die Seinen ein, um dann im Garten Gethsemane, als
schon unsere Sündenlast auf ihm liegt und er vor Augen hat, was kommen wird, zu
ringen im Gebet, dass er gehorsam und willig diesen Weg des Leidens und
Sterbens für uns geht.
Dann ist er bereit. Allein hatte er diesen Gebetskampf ausfechten
müssen, die Jünger schliefen. Nun tritt er seinen Häschern entgegen, die durch
den Verräter, Judas Ischariot, angeführt werden. Noch einmal zeigt er ihnen,
dass sie nur deshalb ihn abführen können, weil er freiwillig sich gibt. Als er
sie fragt: Wen sucht ihr? Und sie antworten: Jesus von Nazareth. Da sagt
er ihnen: Ich bin’s! da fallen sie alle rücklings zu Boden. Freiwillig
gibt er sich hin für uns und wird von der bewaffneten Schar abgeführt, zu
Hannas, dann zu Kaiphas. Zweimal wird er von den Juden verhört. Das Urteil
steht für sie ja längst fest, nur an dem Grund fehlt es ihnen noch. Selbst
durch falsche Zeugen können sie nicht weiter kommen. So fragt ihn der
Hohepriester: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns
sagest, ob du seiest Christus, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst
es. Doch sage ich euch: Von nun an wird’s geschehen, dass ihr sehen werdet des
Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des
Himmels. Aber anstatt nun anhand des Alten Testamentes dieser Aussage Jesu
nachzugehen, zu prüfen, ob er der Messias ist, schäumen sie vor Wut und
verurteilen ihn – während Petrus, der so von sich selbst überzeugte Jünger, ihn
draußen gegenüber Knechten dreimal verleugnet.
Im Morgengrauen zerren sie Jesus Christus vor den römischen Statthalter,
damit er das Todesurteil bestätige und ausführe. Auch ihm können sie keine wirkliche
stichhaltige Begründung geben. Nur zu schnell bemerkt Pilatus, dass Jesus
Christus unschuldig ist, mehrmals sagt er es deutlich. Aber er ist zu feige,
gegenüber den von den Hohenpriestern aufgeputschten jüdischen Massen das Recht
durchzusetzen. Er versucht es mit einem Kuhhandel, bietet ihnen an, doch zu
wählen zwischen dem Mörder und Aufrührer Barabbas und Jesus, welchen sie frei
haben wollen. Er konnte es sich gar nicht anders denken, als dass sie natürlich
Jesus frei wählen würden. Aber es kam anders. Welch ein Gleichnis: Der Mörder
und Aufrührer, der große Sünder Barabbas kommt frei – und der Unschuldige,
Jesus Christus, muss sterben. Nun versucht Pilatus, den Blutdurst der Juden
durch die Geißelung Jesu zu stillen – vergeblich. Immer tiefer verstrickt sich
der Statthalter in Schuld – und als sie ihm schließlich androhen, ihn beim
Kaiser anzuschwärzen, da geht er auf ihre Forderungen ein, verurteilt Jesus
Christus unschuldig zum Tode durch das Kreuz, ein Urteil, das noch am gleichen
Tage zu vollstrecken war. Juden und Heiden haben gleichermaßen Teil an der
Kreuzigung Jesu, wie Jesus ja auch die Sünden beider, von Juden und Heiden,
getragen hat.
Um neun Uhr morgens wurde er gekreuzigt. Furchtbar seine Qualen, schon
durch die vorherige Peinigung. Aber auch jetzt noch betet er für seine Quäler,
kümmert sich um seine Mutter. Mitten zwischen zwei Verbrecher wird er
gekreuzigt – und noch in diesem seinem Leiden wird er, durch sein Elend
hindurch, von einem der Verbrecher als der Messias erkannt: Herr, gedenke
mein, wenn du in dein Reich kommst. Und kann ihm das ewige Leben zusagen: Heute
noch wirst du mit mir im Paradiese sein.
Seit 12 Uhr herrscht eine furchtbare Finsternis, die Last unserer Sünden
drücken unseren Heiland hernieder, der nun auch die Höllenqualen der
Gottverlassenheit für uns ertragen muss. Mein Gott, mein Gott, warum hast du
mich verlassen? Aber er hält sich auch jetzt an den Vater. Gegen 15 Uhr ist
es ausgestanden, das Erlösungswerk ist vollbracht. Mit den Worten: Vater, in
deine Hände befehle ich meinen Geist. stirbt Jesus Christus am Kreuz für
uns und hat uns durch seinen Opfertod die Versöhnung mit Gott, die Vergebung
der Sünden, den Freispruch im Jüngsten Gericht, das ewige Leben erworben.
Daraus lernen wir:
A) Christus erlitt einen furchtbaren Kampf an Körper und Seele.
B) Er starb für uns am Kreuz.
C) Sein Körper wurde in das Felsengrab Joseph von Arimathias gelegt und
blieb dort bis zum dritten Tag, aber ohne die Verwesung zu sehen.
4. Was hat Jesus Christus vollbracht durch all das, was er tat und litt?
Die Bibel sagt:
a) Röm. 5,19: Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viel Sünder
geworden sind, also auch durch eines
Gehorsam werden viel Gerechte.
b) Jes. 53,5: Er ist um unserer
Missetat willen verwundet und um
unserer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
b) 2. Kor. 5,21: Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir würden in ihm die Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt.*
b) Gal.
3,13: Christus aber hat uns erlöst von
dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns.*
c)
2. Tim. 1,10: Er [Christus] hat dem
Tode die Macht genommen und das
Leben und ein unvergängliches Wesen an das Licht gebracht durch das
Evangelium.*
d)
1. Mose 3,15: Ihr Same … soll dir
den Kopf zertreten.
d)
1. Joh. 3,8: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des
Teufels zerstöre.*
Daraus lernen wir:
Christus, unser Stellvertreter
A) erfüllte das Gesetz vollkommen für uns, so dass es uns nicht länger
verdammen kann;
B) erlöste uns von der Schuld, der Strafe und der Sklaverei der Sünde;
C) überwand den Tod für uns. Nun brauchen wir den zeitlichen Tod nicht mehr
zu fürchten, weil der ewige Tod keine Gewalt mehr über uns hat.
D) besiegte den Teufel für uns. Nun kann er nicht mehr uns erfolgreich
verklagen, und wir können seinen Versuchungen siegreich widerstehen.
5. Wer empfängt den Nutzen dieser durch Christus vollbrachten Erlösung?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 18,11: Des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen [zu
retten], was verloren ist.*
a) 1. Joh. 2,2: Derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünde, nicht allein
aber für die unsere, sondern auch für die der
ganzen Welt.*
a)
2. Kor. 5,19: Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete
ihnen ihre Sünden nicht zu.*
a) 2. Petr. 2,1: Die falschen Propheten … verleugnen den HERRN, der sie erkauft hat, und werden über sich
selbst führen eine schnelle Verdammnis.
b) Joh. 3,16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.*
b)
Joh. 1,12: Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.*
b) Joh. 3,36: Wer an den Sohn glaubt,
der hat das ewige Leben; wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht
sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.*
Daraus lernen wir:
A) Jesus Christus hat die gesamte Welt erlöst, das ist, jeden Menschen,
ohne irgendeine Ausnahme (allgemeine Rechtfertigung).
B) Aber nur der empfängt den Nutzen dieser Erlösung, der im persönlichen
Glauben Jesus Christus als seinen persönlichen Heiland annimmt und einzig auf
ihn vertraut für seine ewige Errettung (persönliche Rechtfertigung).
1. Was lehrt die Schrift über Christi Höllenfahrt?
Die Bibel sagt:
1. Petr. 3,18-20: Christus … ist getötet nach dem
Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In demselben ist er auch hingegangen und hat gepredigt
den Geistern im Gefängnis, die etwa nicht glaubten, da Gott einstmals
harrte und Geduld hatte zu den Zeiten Noahs, da man die Arche zurüstete, in
welcher wenig, das ist, acht Seelen, behalten wurden durchs Wasser.
Daraus lernen wir:
Christus ist, nachdem er im Grab lebendig gemacht
wurde, niedergefahren in die Hölle, nicht um zu leiden, sondern seinen Sieg
über seine Feinde zu proklamieren.
2. Was lehrt die Bibel über Christi Auferstehung?
Die Bibel sagt:
Matth. 28,1-15; Mark. 16,1-14; Luk. 24,1-49; Joh.
20 und 21; Apg. 1,3; Apg. 10,40.41; 1. Kor. 15,4-8.
Eine kurze Zusammenfassung der Auferstehungsberichte bis zur Himmelfahrt Jesu Christi
(30 nach Christi Geburt)
Die Jünger sind am Boden zerstört. Seit der Gefangennahme sitzen sie
verängstigt hinter verschlossenen Türen und wissen nicht mehr ein noch aus.
Ihre Hoffnung ist am Boden zerstört. Die Frauen, die dem Heiland nachgefolgt
waren, bereiten sich darauf vor, ihm noch einen letzten Liebesdienst zu
erweisen: ihn zu salben und einzubalsamieren. Niemand hatte acht gehabt auf die
Vorhersage, dass er am dritten Tage auferstehen werde.
Und dann geschieht es. Die Frauen gehen zum Grab. Sie finden es offen,
der Stein ist abgewälzt. Darinnen treffen sie auf einen Engel, der ihnen die frohe
Botschaft verkündigt: Fürchtet euch nicht. Was suchet ihr den Lebenden bei
den Toten? Ich weiß, wen ihr suchet, Jesus von Nazareth. Er ist nicht hier, er
ist auferstanden, wie er gesagt hat. Jesus Christus ist auferstanden! Der
Tod hat ihn nicht halten können. Er hat Teufel, Tod und Hölle besiegt! Er
hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Leben an
das Licht gebracht durch das Evangelium. Noch können es die Frauen kaum
fassen. Auf dem Rückweg begegnet ihnen Jesus. Jetzt wissen sie es gewiss: Er
ist wahrhaftig auferstanden. Auch Maria begegnet er, dann dem Petrus und den
Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Jetzt können sie es freudig bezeugen: Der
Herr ist wahrhaftig auferstanden! Dann kommt er zu ihnen durch ihre
verschlossenen Türen und rüstet sie aus mit der Vollmacht der Absolution,
allen, die den Heiligen Geist haben, und sendet sie schließlich vor seiner
Himmelfahrt, und mit ihnen die ganze Gemeinde: Mir ist gegeben alle Gewalt
im Himmel und auf Erden; darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und
lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei
euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Er befiehlt ihnen, in Jerusalem zu bleiben, bis er den Heiligen Geist
über ihnen ausgießen wird, damit sie durch seine Kraft Zeugen seien können in
Jerusalem und Judäa und Samaria und bis an das Ende der Welt. Dann segnet er
sie und wird aufgehoben, von einer Wolke umhüllt und ist menschlichen Augen
vollzogen, sitzt nun zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters, ist also
allgegenwärtig, und regiert seine Gemeinde und das ganze All.
Daraus lernen wir:
Christus ist am dritten Tag nach seinem Tod am
Kreuz siegreich aus dem Grab auferstanden und hat sich während der folgenden 40
Tage seinen Jüngern lebend gezeigt.
3. Warum ist die leibliche Auferstehung Jesu Christi für uns von so
außerordentlicher Bedeutung und Trost?
Die Bibel sagt:
a) Röm. 1,4: [Er] ist kräftiglich
erwiesen ein Sohn Gottes nach dem Geist, der da heiligt, seit der Zeit er
auferstanden ist von den Toten, nämlich Jesus Christus, unser HERR.
b) Joh. 2,19: Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel,
und am dritten Tag will ich ihn aufrichten.
c) 1. Kor. 15,17: Ist aber Christus nicht
auferstanden, so ist euer Glaube
eitel, so seid ihr noch in euren Sünden.
c) Röm. 4,25: Christus wurde um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt.*
d) Joh. 14,19: Ich lebe, und ihr
sollt auch leben.*
d)
Joh. 11,25.26: Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das
Leben. Wer an mich glaubt, der wird
leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.*
Daraus lernen wir:
Christi leibliche Auferstehung beweist endgültig,
A) dass Christus der Sohn Gottes ist;
B) dass seine Lehre die Wahrheit ist;
C) dass Gott der Vater das Opfer seines Sohnes für die Versöhnung der
ganzen Welt angenommen hat;
D) dass alle Gläubigen zum ewigen Leben leiblich auferstehen werden.
4. Was hat Jesus Christus während dieser 40 Tage nach seiner
Auferstehung noch getan, außer dass er sich lebend gezeigt hat?
Die Bibel sagt:
a), b), c)
Apg. 1,3.4.5.8: (Jesus) hatte sich nach seinem Leiden (den Aposteln)
lebendig erzeigt durch mancherlei Erweisung; und ließ sich sehen unter ihnen
vierzig Tage lang und redete mit ihnen
vom Reich Gottes. Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, dass
sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters,
welche ihr gehört (sprach er) von mir. Denn Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist
getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. … Ihr werdet die Kraft des
Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird; und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem
und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
c)
Matth. 28,18-20: Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir
ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie
taufet im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehret halten alles, was ich
euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt
Ende.*
c)
Mark. 16,15.16: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur. Denn wer da glaubt und
getauft wird, der soll selig werden; wer aber nicht glaubt, der soll verdammt
werden.*
Daraus lernen wir:
A) Christus unterwies seine Jünger in den Dingen, die das Reich Gottes
betreffen.
B) Er verhieß ihnen, ihnen den Heiligen Geist zu senden.
C) Er beauftragte sie damit, Christen aus allen Völkern zu machen, indem
sie sie taufen und sie lehren.
5. Was lehrt die Heilige Schrift über Christi Himmelfahrt?
Die Bibel sagt:
Luk. 24,50.51: Er führte sie aber hinaus nach Bethanien
und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete,
schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
Apg. 1,9-11: Und da er solches gesagt, ward er
aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als
sie ihm nachsahen gen Himmel fahren, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in
weißen Kleidern, welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr und
seht gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel,
wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.
Eph. 4,10: Der hinuntergefahren ist, das ist
derselbe, der aufgefahren ist über alle
Himmel, auf dass er alles erfüllte.
Joh. 17,24: Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die
du mir gegeben hast.
Joh. 14,3: Und ob ich hinginge, euch die Stätte zu
bereiten, will ich doch wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin.
Daraus lernen wir:
Christus ist nach seiner menschlichen Natur
sichtbar gen Himmel aufgefahren und in die Herrlichkeit seines Vaters
eingetreten als unser Vorläufer (Hebr. 6,20).
6. Was lehrt die Heilige Schrift über Christi Sitzen zur rechten Hand
Gottes des Vaters?
Die Bibel sagt:
a), d)
Eph. 1,20-23: (Gott) hat (Christus) gesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht,
Herrschaft und alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt,
sondern auch in der zukünftigen. Und er
hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, welche da ist
sein Leib, nämlich die Fülle des, der
alles in allen erfüllt.
a), b)
Eph. 4,10-12: Er … ist aufgefahren über alle Himmel, auf dass er alles erfüllte. Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten,
etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten
und Lehrern, dass die Heiligen
zugerichtet werden zum Werk des Amts, dadurch der Leib Christi erbaut werde.
c)
1. Joh. 2,1: Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus
Christus, der gerecht ist.
c)
Röm. 8,34: Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja
vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.*
d)
Matth. 22,44: Der HERR hat gesagt zu meinem HERRN: Setze dich zu meiner
Rechten, bis dass ich lege deine Feinde
zum Schemel deiner Füße. (Ps. 110,1)
Daraus lernen wir:
Der erhöhte Christus, auch nach seiner menschlichen
Natur,
A) regiert und erfüllt alle Dinge mit seiner göttlichen
Kraft und Majestät;
B) sendet Männer, das Evangelium von der Versöhnung zu
predigen;
C) tritt für uns vor Gott ein;
D) regiert und beschützt seine Kirche; und als das Haupt
der Kirche regiert er die Welt im Interesse der Kirche.
7. Was ist der Zweck von Christi
gesamtem Erlösungswerk?
Die Bibel sagt:
a) Offenb. 5,9: Du bist erwürgt und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut.
b) 2. Kor. 5,15: Er ist darum für alle gestorben, damit
die, so da leben, hinfort nicht sich
selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.*
b)
Luk. 1,74.75: Dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben
lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit,
die ihm gefällig ist.*
c)
Joh. 3,16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen
Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das
ewige Leben haben.*
Daraus lernen wir:
Der Zweck von Christi gesamtem Erlösungswerk ist,
A) dass wir sein eigen seien;
B) dass wir ihm unser ganzes Leben lang in Heiligkeit und
Gerechtigkeit dienen;
C) dass wir das ewige Leben im Himmel haben.
1. Was lehrt die Bibel über Christi
prophetisches Amt?
Die Bibel sagt:
a) 5. Mose 18,15.18: Einen Propheten wie mich wird der
HERR, dein Gott, dir erwecken aus dir und aus deinen Brüdern, dem sollt ihr
gehorchen. … Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren
Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles,
was ich ihm gebieten werde.
a), c)
Luk. 4,18-21: Der Geist des HERRN ist bei mir, derhalben er mich gesalbt
hat und gesandt, zu verkündigen das Evangleium den Armen, zu heilen die
zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollen, und
den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein
sollen, und zu predigen das angenehme Jahr des HERRN. Und als er das Buch
zutat, gab er’s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen, die in der
Synagoge waren, sahen auf ihn. Und er fing an, zu sagen zu ihnen: Heute ist
diese Schrift erfüllt vor euren Ohren.
a) Spr. 8,12.22.31: Ich, Weisheit, wohne bei dem Witz und
ich weiß guten Rat zu geben. … Der HERR hat mich gehabt im Anfang seiner Wege;
ehe er was mnachte, war ich da. … [Ich] spielte auf seinem Erdboden; und meine
Lust ist bei den Menschenkindern.
b) Kol. 2,3:
In welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
b)
1. Kor. 1,30: Christus Jesus ist uns gemacht von Gott zur Weisheit und
zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.
b)
Joh. 14,6: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und
das Leben.
c)
Mark. 1,14: Nachdem aber Johannes überantwortet ward, kam Jesus nach
Galiläa und predigte das Evangelium vom Reich Gottes.
c)
Joh. 1,18: Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborne Sohn, der in des
Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.
d)
Matth. 10,1: Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht
über die unsaubern Geister, dass sie dieselben austrieben und heilten allerlei
Seuchen und allerlei Krankheit.
d)
Apg. 1,8: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher
auf euch kommen wird; und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz
Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
d)
Eph. 4,11: Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu
Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern.
d)
Matth. 28,18-20: Und Jesus trat
zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel
und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie
tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehrt
halten alles, was ich euch befohlen habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage
bis an der Welt Ende.
d)
Luk. 10,16: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der
verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt
hat.
Daraus lernen wir:
A) Jesus Christus ist der im Alten Testament angekündigte
Prophet für die Menschheit.
B) Jesus Christus ist der Prophet und Lehrer voll
Weisheit, Erkenntnis und Wahrheit.
C) Jesus Christus hat den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt,
mit dem Evangelium von dem einzigen Weg unserer Errettung im Zentrum, hat
zukünftige Ereignisse vorhergesagt und seine Worte mit Zeichen und Wundern
bekräftigt.
D) Jesus Christus hat seine Apostel ausgewählt und
gesandt als vom Heiligen Geist inspirierte fundamentlegende Boten. Er hat
außerdem alle Christen beauftragt, das Evangelium aller Kreatur zu predigen und
hat dazu seiner Gemeinde, allen Christen, die Gnadenmittel anvertraut und hat
seiner Gemeinde das öffentliche Predigtamt gegeben. So wirkt Christus noch
heute als der Prophet überall da, wo in seinem Namen, öffentlich oder privat,
sein Wort verkündigt und seine Sakramente verwaltet werden.
2. Was lehrt die Bibel über Christi
hohepriesterliches Amt?
Die Bibel sagt:
a) Hebr. 5,6: Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der
Ordnung Melchisedeks. (siehe auch Ps. 110,4)
a) Hebr. 7,26: Denn einen solchen Hohenpriester sollten
wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern
abgesondert und höher, als der Himmel ist.*
b) 1. Tim. 2,5: Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen
Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.*
c) Gal. 4,4.5: Da aber die Zeit erfüllt ward, sandte Gott
seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf dass er
die, so unter dem Gesetz waren, erlöste, dass wir die Kindschaft empfingen.
c)
Röm. 5,19: Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viel Sünder
geworden sind, also auch durch eines Gehorsam werden viel Gerechte.*
c)
Hebr. 10,7: Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch steht vornehmlich
von mir geschrieben, dass ich tun soll, Gott, deinen Willen.
d)
Phil. 2,8: Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja
zum Tode am Kreuz.
d)
Joh. 1,29: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.*
d), e)
Jes. 53,4-6: Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere
Schmerzen. Wir aber hielten ihn für denm der geplagt und von Gott geschlagen
und gemartert wäre. Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um
unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir
Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die
Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser
aller Sünde auf ihn.*
d)
2. Kor. 5,21: Er [Gott] hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns
zur Sünde gemacht, damit wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott
gilt.*
e)
2. Kor. 5,19: Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber
und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort
von der Versöhnung.*
e)
Eph. 1,7: An welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die
Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade.
e)
Hebr. 10,10.12.14: In welchem Willen wir sind geheiligt, einmal
geschehen durch das Opfer des Leibes Jesu Christi. … Dieser aber, da er hat ein
Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt er nun zur Rechten
Gottes. … Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiligt
werden.*
f)
1. Joh. 2,1.2: Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf dass ihr
nicht sündigt. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem
Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und derselbe ist die Versöhnung für
unsere Sünde, nicht allein aber für die unsere, sondern auch für die der ganzen
Welt.*
f)
Röm. 8,34: Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja
vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt
uns.
Daraus lernen wir:
A) Jesus Christus ist unser wahrer, schon im Alten
Testament geweissagter Hoherpriester.
B) Jesus Christus ist der einzige Mittler zwischen Gott
und uns Menschen, andere Mittler gibt es nicht und benötigen wir auch nicht.
C) Durch seinen aktiven Gehorsam hat Christus an unserer
Statt stellvertretend das erfüllt, was Gott von uns Menschen verlangt, nämlich
das ganze Gesetz.
D) Durch seinen passiven Gehorsam hat er als unser
Stellvertreter die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen, um als das Lamm
Gottes für sie am Kreuz durch sein Leiden und Sterben eine vollkommene
Genugtuung zu erwerben.
E) Durch seinen Gehorsam, Leiden und Sterben hat Jesus
Christus den Zorn Gottes gestillt, hat er Gott mit der Welt versöhnt, so dass
in Christus Gott der ganzen Welt, jedem Menschen grundsätzlich vergeben hat
(allgemeine Rechtfertigung).
3. Was lehrt die Bibel über Christi
köngliches Amt?
Die Bibel sagt:
a), c)
Matth. 28,18: Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir
ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
a), c)
Eph. 1,20-23: Gott hat Christus gesetzt über alle Fürstentümer, Gewalt,
Macht, Herrschaft und alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser
Welt, sondern auch in der zukünftigen. Und hat alle Dinge unter seine Füße
getan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, welche da ist sein
Leib, nämlich die Fülle des, der alles in allen erfüllt.
b) Joh. 18,36: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
d)
Röm. 13,1: Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn
hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist
von Gott verordnet.
d) Röm. 8,28:
Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.
e) Kol. 1,18:
Er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde.
e) 1. Petr.
5,4: Weidet die Herde Christi, die euch befohlen ist.
e)
Luk. 17,20.21: Da er aber gefragt
ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und
sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden. Man wird auch
nicht sagen: Siehe hier oder da ist es! Denn seht, das Reich Gottes ist
inwendig in euch.
e)
Luk. 24,47: Und lassen predigen in seinem Namen Buße und Vergebung der
Sünden unter allen Völkern und anheben zu Jerusalem.
e)
Apg. 14,22: Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen.
f)
2. Tim. 4,18: Der HERR aber wird mich erlösen von allem Übel und
aushelfen zu seinem himmlischen Reich; welchem sei Ehre von Ewigkeit zu
Ewigkeit! Amen.
f)
Phil. 3,20: Unser Wandel aber ist im Himmel, von dannen wir auch warten
des Heilandes Jesus Christus, des HERRN.
Daraus lernen wir:
A) Jesus Christus ist als dem HERRN aller Herren alle
Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Er sitzt zur Rechten Gottes und
herrscht über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, Herrschaft in dieser und der
zukünftigen Welt.
B) Christi Reich ist aber kein sichtbares, weltliches
Reich, sondern es ist ein geistliches Reich, nicht von dieser Welt, aber in
dieser Welt.
C) Jesus Christus regiert im Machtreich über alle Geschöpfe auf Erden und erhält sie mit allem,
was sie zum alltäglichen Leben benötigen.
D) In diesem Reich regiert Christus auch durch die
Obrigkeiten und Autoritäten auf Erden, nicht durch die Bibel, sondern durch die
natürlichen Ordnungen (Naturrecht), und zwar zugunsten seines Gnadenreiches.
E) Das Gnadenreich
ist die Gemeinde aller an Jesus Christus als ihren Heiland Glaubenden auf
Erden. In ihm regiert Christus allein durch sein Wort und Sakrament, um dadurch
Menschen zur Sündenerkenntnis, Reue, Buße, rettenden Glauben und heiligem Leben
zu führen und darin zu erhalten durch seinen Heiligen Geist mittels der
Gnadenmittel. Er regiert seine Gemeinde auch dadurch, dass er ihnen Diener an
Wort und Sakrament gibt, die ihr vorstehen und sie weiden. Dieses Reich ist
verborgen und sein Vorhandensein nur erkennbar durch die Kennzeichen, Wort und
Sakrament, und bleibt ein Kreuzesreich hier auf Erden.
F) Wer im Gnadenreich durch Gottes Gnade im Glauben an
Jesus Christus beharrt bis ans Ende, der geht ein in das Herrlichkeits- oder Ehrenreich, wo die Gläubigen für immer mit
Jesus Christus vereint sein werden.
1. Was geschah zehn Tage nach der
Himmelfahrt Christi?
Die Bibel sagt:
Apg. 2,1-4: Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war,
waren sie alle einmütig beieinander. Und es geschah schnell ein Brausen vom
Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen.
Und man sah an ihnen die Zungen zerteilt, als wären sie feurig. Und er setzte
sich auf einen jeglichen unter ihnen. Und sie
wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit
anderen Zungen, nachdem der Geist ihnen gab auszusprechen.
Daraus lernen wir:
Der erhöhte Christus erfüllte seine Verheißung und
groß den Heiligen Geist aus auf seine Jünger.
2. Wer ist der Heilige Geist?
Die Bibel sagt:
a)
Matth. 28,19: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem
ihr sie tauft im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
a)
1. Kor. 3,16; 6,20: Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und der
Geist Gottes in euch wohnt? … Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in
euch ist, welchen ihr habt von Gott und seid nicht euer selbst?
a), b)
Apg. 5,3.4: Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz
erfüllt, dass du den Heiligen Geist belügst
und entwendetest etwas vom Geld des Ackers? … Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.
b)
Apg. 1,16: Es muss die Schrift erfüllt werden, welche zuvor gesagt hat der Heilige Geist durch den
Mund Davids.
b)
Apg. 13,2: Da sie aber dem HERRN dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir
aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu
ich sie berufen habe.
Daraus lernen wir:
E) Der Heilige Geist ist wahrer Gott mit dem Vater und
dem Sohn, eine Person der heiligen Dreieinigkeit. (andere Namen für ihn sind:
Geist, Geist Gottes, Geist der Wahrheit, Geist Christi, Geist des Sohnes,
Tröster)
F) Der Heilige Geist ist nicht nur eine Kraft, Energie,
sondern wirklich Person, die redet, beruft, belogen werden kann und somit
unterschieden ist von der Person des Vaters und der Person des Sohnes.
3. Was wirkt der Heilige Geist in uns,
um uns die Erlösung zuzueignen, die Jesus Christus uns erworben hat?
Die Bibel sagt:
Apg. 16,31: Glaube
an den HERRN Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig.*
1. Kor. 12,3: Niemand kann Jesus einen HERRN heißen außer durch
den Heiligen Geist.
Daraus lernen wir:
Der Heilige Geist bringt uns zum Glauben an Jesus
Christus und eignet uns die Segnungen der Erlösung zu.
4. Warum ist es notwendig, dass der
Heilige Geist den Glauben in uns wirkt?
Die Bibel sagt:
a) 1. Kor. 2,14: Der
natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit
und kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich gerichtet sein.
a), b), c) Joh. 3,6: Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch.*
b) Eph. 2,1: Ihr waret tot in Übertretungen und Sünden.
b) Kol..
2,13: … da ihr tot waret in den
Sünden und in der Vorhaut eures Fleisches.
b)
Eph. 5,14: Stehe auf von den Toten!
c)
Röm. 8,7: Fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott.*
d)
Eph. 2,8.9: Denn aus Gnaden seid ihr selig geworden durch den Glauben;
und dasselbe nicht aus euch, Gottes
Gabe ist es, nicht aus den Werken,
damit sich nicht jemand rühme.
d)
Ps. 51,12: Schaffe in mir, Gott,
ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.*
Daraus lernen wir:
Wir Menschen sind von Natur (aufgrund der Erbsünde)
A) geistlich blind;
B) geistlich tot;
C) Feinde Gottes; und daher
D) können wir uns nicht selbst zum Glauben an Christus
bringen (bekehren), sondern Gott selbst muss es tun.
5. Wie bringt der Heilige Geist Menschen
zum rettenden Glauben an Jesus Christus?
Die Bibel sagt:
a) Joh. 16,8-11: Und wenn derselbe (der Tröster, Heilige
Geist) kommt, der wird die Welt strafen
um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht: Um die Sünde, dass
sie nicht glauben an mich; um die Gerechtigkeit aber, dass ich zum Vater gehe,
und ihr mich hinfort nicht seht; um das Gericht, dass der Fürst dieser Welt
gerichtet ist.
a) Ps. 51,5: Ich erkenne meine Missetat und meine Sünde
ist immer vor mir.
a)
2. Kor. 7,9.10: Denn ihr seid göttlich
betrübt worden, dass ihr von uns ja keinen Schaden irgend worinnen nehmt.
Denn die göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemand gereut.
a)
Luk. 23,41: Wir sind billig [gerecht] darinnen; denn wir empfangen, was
unsere Taten wert sind.
a)
Ps. 6,2: Ach, HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
a)
Ps. 51,9: Entsündige mich mit
Ysop, dass ich rein werde; wasche mich,
dass ich schneeweiß werde.
a)
Ps. 51,19: Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstetes
und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.*
a), b)
Luk. 24,47: (Christus muss) predigen
lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern
und anheben zu Jerusalem.*
b)
2. Thess. 2,14: Darein er (Gott) euch berufen hat durch unser Evangelium zum herrlichen Eigentum unsers
HERRN Jesus Christus.
b)
Röm. 1,16.17: Denn ich schäme mich des
Evangeliums von Christus nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden
vornehmlich und auch die Griechen, da darinnen offenbart wird die
Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn
geschrieben steht: Der Gerechte wird seines Glaubens leben.*
c)
Röm. 10,17: So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch
das Wort Gottes.*
c)
1. Petr. 1,23: Als die da wiederum
geboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes,
das da ewiglich bleibt.*
c)
Jak. 1,18: Er (Gott) hat uns gezeugt
nach seinem Willen durch das Wort der
Wahrheit, auf dass wir wären Erstlinge seiner Kreaturen.*
c)
Joh. 3,5: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn
jemand nicht geboren wird aus dem Wasser
und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.*
c)
Tit. 3,5: Er machte uns selig
durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.
c)
Hos. 13,9 (wörtliche Übersetzung): Israel, dass du verdirbst, die Schuld ist dein; dass dir aber geholfen wird, ist lauter meine Gnade.*
Daraus lernen wir:
A) Der Heilige Geist führt zunächst durch das Gesetz zur
rechten Sündenerkenntnis und wirkt durch diese die Herzensbuße, die verbunden
ist mit lebendiger Erkenntnis des gerechten Zornes Gottes über die Sünde,
herzlicher Traurigkeit und Reue über die Sünden, anerkennen der gerechten
Strafe Gottes über die Sünde; wecken von Hass, Ekel und Abscheu gegen die
Sünde, Sehnsucht nach Reinigung und Erneuerung und somit schließlich zerschlagen
des Gemütes, Zerbruch des alten, sündigen Menschen.
B) Durch das Evangelium bietet der Heilige Geist die
Erlösung durch Jesus Christus, Vergebung der Sünden und damit Leben und
Seligkeit an und lädt die Menschen ein zum Glauben an Jesus Christus, den
Heiland der Welt.
C) Durch eben dieses Evangelium, das eine lebendige Kraft
Gottes ist, wirkt der Heilige Geist in den Herzen der Menschen den rettenden
Glauben an Jesus Christus, der die Vergebung Christi annimmt, ergreift. (Das
Evangelium im Wort und das Evangelium in den Sakramenten (bei denen auch das
Wort die Hauptsache ist) sind die Gnadenmittel, das heißt, sie sind diejenigen
Mittel, durch die der Heilige Geist dem Sünder die Gnade Gottes zueignet und
den persönlichen Glauben weckt, der sie sich aneignet. Die Wiedergeburt und
Bekehrung eines Menschen ist also völlig und ganz das Werk Gottes, der Mensch,
der davor geistlich tot ist, kann nichts anderes dazu tun als nur widerstreben
und ist im Blick auf seine Errettung völlig passiv, empfängt sie nur.)
6. Wie wird dieses Werk des Heiligen
Geistes genannt?
Die Bibel sagt:
a) 2. Kor. 4,6: Gott, der da hieß das Licht aus der
Finsternis hervorleuchten, der hat einen
hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die
Erleuchtung von der Erkenntnis der
Klarheit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.
b) Joh. 3,7: Ihr müsst von neuem geboren werden.*
b) Joh. 1,13: Welche nicht von dem Geblüt, noch von dem
Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.
b)
Eph. 2,5.6: Da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christus lebendig gemacht, denn aus Gnaden seid
ihr selig geworden, und hat uns samt ihm auferweckt
und samt ihm in das himmlische Wesen gesetzt in Christus Jesus.
c) Matth. 18,3: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so
werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.*
c) 1. Thess. 1,9: Ihr seid bekehrt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und
wahren Gott.
Daraus lernen wir:
Dieses Werk des Heiligen Geistes wird genannt
A) Erleuchtung, da der Heilige Geist das Herz eines
Menschen, das verfinstert ist durch Unwissenheit und Verzweiflung, hell macht
durch die Erkenntnis seines Erlösers und der gewissen Hoffnung der Errettung;
B) Wiedergeburt (oder neue Geburt oder Geburt von Gott
oder Lebendigmachung oder (erste) Auferweckung), da der Heilige Geist durch das
Evangelium einem Menschen, der tot ist in Sünden, das geistliche Leben schenkt;
C) Bekehrung (Umkehr), da der Heilige Geist einen
Menschen von der Sünde und Selbstgerechtigkeit umkehrt zu Gott und seiner Gnade
in Jesus Christus.
7. Wie kann ein Mensch wissen, ob er
bekehrt ist?
Die Bibel sagt:
Apg. 16,29-31: Er (der Gefängniswärter) forderte aber
ein Licht und sprach hinein und ward zitternd
und fiel Paulus und Silas zu den Füßen und führte sie heraus und sprach: Liebe
Herren, was soll ich tun, dass ich selig werde? Sie sprachen: Glaube an den HERRN Jesus Christus, so
wirst du und dein Haus selig.
Daraus lernen wir:
Eine Person darf gewiss sein, dass sie bekehrt ist,
wenn sie als ein elender Sünder, dem seine Sünden leid sind, sich wegen ihrer Errettung
allein an Jesus Christus, dem Heiland der Welt, als ihrem Heiland im
herzlichen, vertrauensvollen Glauben hält und deshalb nicht auf sich selbst
sieht, sondern allein auf Jesus Christus, dem auch für sie Gekreuzigten und
Auferstandenen.
8. Was lehrt die Heilige Schrift über
Heilsgewissheit?
Die Bibel sagt:
1. Joh. 5,13: Solches hab’ ich euch geschrieben, die
ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, auf dass ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, und dass ihr glaubt
an den Namen des Sohnes Gottes.
Eph. 1,13.14: Durch welchen (Christus) ihr auch, da
ihr glaubtet, versiegelt worden seid
mit dem Heiligen Geist der Verheißung, welcher ist das Pfand unseres Erbes zu
unserer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zu Lob seiner Herrlichkeit.
Daraus lernen wir:
A) Gott will, dass die an Christus Gläubigen ihres Heils,
ihrer Errettung gewiss sind (auch Versiegelung mit dem Heiligen Geist genannt).
(Es kann für eine kurze Zeit sein, dass jemand seines Glaubens und seiner
Erlösung unbewusst und darum seines Heils ungewiss ist, vor allem, wenn er
stark unter dem Eindruck des Gesetzes und seiner Sündenerkenntnis steht. Dies
sollte aber nur vorübergehend sein; dann sollte er durch das Evangelium zur
Gewissheit kommen.)
B) Die Gewissheit des Heils ist nicht gegründet auf
irgendeine menschliche Haltung oder Aktion, auch nicht auf Buße, Reue, ein
Gefühl, eine Erfahrung, sondern allein auf Gottes Wort, nämlich das Evangelium
von Jesus Christus mit seinen Zusagen.
9. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Erwählung oder Gnadenwahl?
Die Bibel sagt:
a) Röm. 8,29.30: Welche er zuvor versehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbild seines Sohns,
auf dass derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern. Welche er aber
verordnet hat, die hat er auch berufen;
welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er
auch herrlich gemacht.
a)
2. Thess. 2,13: Wir aber sollen Gott danken allezeit um euch, geliebte
Brüder von dem HERRN, dass euch Gott erwählt
hat von Anfang zur Seligkeit in der
Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit.
a)
Röm. 9,22.23: Derhalben, da Gott wollte Zorn erzeigen und kundtun seine
macht, hat er mit großer Geduld getragen
die Gefäße des Zorns, die da zugerichtet sind zur Verdammnis, auf dass er
kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er bereitet hat zur Herrlichkeit.
a), d)
Joh. 15,16: Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt und gesetzt,
dass ihr hingeht und Frucht bringt, und eure Frucht bleibe.
b), c)
2. Tim. 1,9: Der uns hat selig gemacht und berufen mit einem heiligen
Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach
seinem Vorsatz und Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit
der Welt.
b), c), d) Eph. 1,4: Wie er (Gott der Vater) uns denn erwählt hat durch denselben (Jesus Christus) ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe.
Daraus lernen wir:
A) Die Bibel kennt nur eine Erwählung zum Heil
(Gnadenwahl), keine Erwählung zur Verdammnis (siehe Röm. 9,22.23 den
Unterschied zwischen den Gefäßen des Zorns („getragen in Geduld“) und den
Gefäßen der Barmherzigkeit („bereitet zur Herrlichkeit“)). Diese Gnadenwahl ist
Grund und Ursache des Heils der Gläubigen und umfasst alles, was Gott der HERR
in der Zeit tun wird, um einen Menschen zu berufen, zu bekehren, im Glauben zu
erhalten und in die ewige Herrlichkeit zu bringen. Wer erwählt ist, kann zwar
zeitweilig vom Glauben abkommen, wird aber wieder bekehrt werden und endlich
gewiss ewig selig werden, kann nicht verloren gehen. Ihre Ursache ist nichts
in, an, bei uns Menschen, sondern allein Gottes Gnade und Barmherzigkeit in
Jesus Christus.
B) Die Gnadenwahl ist geschehen vor der Zeit der Welt,
also noch vor der Schöpfung, noch bevor irgendein Mensch irgendetwas hat tun
können.
C) Die Gnadenwahl ist geschehen in Jesus Christus und
durch Jesus Christus, und zwar zur Seligkeit in der Heiligung des Geistes und
im Glauben der Wahrheit, das heißt, sie ist geschehen in Jesus Christus zur
Errettung durch den Glauben an Jesus Christus.
D) Die Gnadenwahl schließt auch die Heiligung der
Gläubigen mit ein, nämlich dass sie etwas sein sollen zum Lob der Herrlichkeit
Gottes, heilig sein und Frucht bringen.
10. Wirkt der Heilige Geist zu allen
Zeiten die außerordentlichen Gaben wie bei den Aposteln?
Die Bibel sagt:
a) 2. Kor. 12,12: Es sind ja eines Apostels Zeichen unter euch geschehen mit aller Geduld, mit
Zeichen und mit Wundern und mit Taten.
b) 1. Kor. 13,8: Seien es aber Prophezeiungen
[Weissagung], sie werden weggetan werden; seien
es Sprachen [Zungenrede], sie werden
aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. (EÜ)
b)
Mark. 16,20: Der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen. (Die Zeitform im
Griechischen zeigt an, dass dieser Vorgang abgeschlossen ist; so auch Hebr.
2,4.)
c)
Röm. 12,5-8: Gleicherweise, wie wir in einem Leib viele Glieder haben,
aber alle Glieder nicht einerlei Geschäft haben, also sind wir viele ein Leib
in Christus; aber untereinander ist einer
des andern Glied. Und wir haben mancherlei
Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Hat jemand Weissagung
[Schriftauslegung], so sei sie dem Glauben ähnlich. Hat jemand ein Amt, der
warte des Amts. Lehrt jemand, der warte der Lehre. Ermahnt jemand, der warte
des Ermahnens. Gibt jemand, so gebe er einfältiglich. Regiert jemand, so sei er
sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s mit Lust.
Daraus lernen wir:
A) Den Aposteln waren besondere Zeichen und Wunder
anvertraut worden, die ihre Verkündigung bekräftigen sollten zur Grundlegung
der neutestamentlichen Gemeinde.
B) Diese außerordentlichen Zeichen und Wunder
(Zeichengaben) sollten aber aufhören und haben mit dem Ende der Apostelzeit
auch aufgehört. Sie wurden (siehe Apg. 8; 10; 19) auch nur durch die Apostel
weitergegeben. (Wenn wir die Heilsgeschichte betrachten, stellen wir fest, dass
solche außerordentlichen Zeichen und Wunder immer nur an besonderen
heilsgeschichtlichen Schnittstellen zu finden sind: a) bei der Begründung des
Alten Bundes durch Mose; b) zu Beginn der prophetischen Zeit durch Elia und
Elisa; c) zu Beginn der neutestamentlichen Gemeinde bei unserem HERRN Jesus
Christus und seinen Aposteln.)
C) Die Dienstgaben aber, die zum Leben der Gemeinde Jesu
Christi und zu den Diensten in ihr nötig sind, die gibt Gottes Geist weiter bis
zum Jüngsten Tag.
11. Was wirkt der Heilige Geist noch in
uns durch das Evangelium?
Die Bibel sagt:
a) 1. Thess. 4,3: Das ist der Wille Gottes: eure Heiligung, dass ihr meidet die
Hurerei.*
b) 2. Kor. 5,17: Ist jemand in Christus, so ist er eine
neue Kreatur.
b) Ps. 51,12: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz.
c) Eph. 2,10: Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken.
Daraus lernen wir:
Der Heilige Geist
A) heiligt uns, das ist,
B) er erneuert unser Herz durch den Glauben, so dass wir
die Sünde überwinden können und
C) gute Werke tun.
12. Was lehrt die Heilige Schrift über die
Heiligung?
Die Bibel sagt:
a), c)
Röm. 12,1: So ermahne ich euch nun durch
die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure
Leiber begebet zu einem Opfer, das da lebendig, heilig und Gott
wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst.*
a), c)
2. Kor. 5,14.15: Die Liebe
Christi dringet uns also, da wir halten, dass, wenn einer für alle
gestorben ist, so sind sie alle
gestorben. Und er ist darum für sie alle gestorben, damit die, so da leben,
hinfort nicht sich selbst leben, sondern
dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.*
a), c), d) Tit. 2,11.12: Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen
und züchtigt uns, dass wir sollen
verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste und züchtig, gerecht
und gottselig leben in dieser Welt.
b)
Eph. 5,1: So seid nun Gottes
Nachfolger als die lieben Kinder!
b), c)
Mark. 8,34-36: Und er (Jesus Christus) rief zu sich das Volk samt seinen
Jüngern und sprach zu ihnen: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne
sich selbst und nehme sein Kreuz auf
sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben will behalten, der wird es
verlieren; und wer sein Leben verliert
um meinet- und des Evangeliums willen, der wird’s behalten. Was hülfe es
dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch an seiner Seele
Schaden?*
c)
Luk. 14,26.27: So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern,
auch dazu sein eigen Leben, der kann
nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz
trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.
c)
Luk. 14,33: Also auch ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht
mein Jünger sein.
d)
Kol. 3,1-3: Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben
ist, da Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden
ist! Denn ihr seid gestorben und
euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.*
d)
1. Tim. 1,5: Die Hauptsumme des Gebots ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem
Glauben.*
e)
Röm. 6,6: Wir wissen, dass unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf dass der sündliche Leib aufhöre, dass
wir hinfort der Sünde nicht dienen.
e)
Röm. 6,11-13: Also auch ihr, haltet euch dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus, unserm
HERRN. So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihm
Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten. Auch begebt nicht der Sünde eure Glieder
zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern begebt
euch selbst Gott, als die da aus den Toten lebendig sind, und eure Glieder
Gott zu Waffen der Gerechtigkeit.
e)
Gal. .6,24: Welche aber Christus angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden.*
e), g) Kol. 3,5-10: So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind: Hurerei, Unreinigkeit,
schändliche Brunst, böse Lust und den Geiz, welcher ist Abgötterei, um welcher
willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens; in welchen auch
ihr einst gewandelt habt, da ihr darin lebtet. Nun aber legt alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung,
schandbare Worte aus eurem Munde. Lüget nicht untereinander! Zieht den alten
Menschen mit seinen Werken aus und zieht
den neuen an, der da erneuert wird zu der Erkenntnis nach dem Ebenbilde
des, der ihn geschaffen hat.
f)
Röm. 7,14-18: Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber
bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue;
denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das tue ich. So ich
aber das tue, was ich nicht will, so willige ich, dass das Gesetz gut sei. So
tue nun ich dasselbe nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß,
dass in mir, das ist in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich
wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht.
g)
Gal. 5,16-18: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches
nicht vollbringen. Denn das Fleisch
gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch. Dieselben sind
gegeneinander, dass ihr nicht tut, was ihr wollt. Regiert euch aber der Geist,
so seid ihr nicht unter dem Gesetz.
g)
Eph. 4,22-24: So legt nun von
euch ab nach dem vorigen Wandel den
alten Menschen, der durch Lüste in Irrtum sich verderbt. Erneuert euch aber
im Geist eures Gemüts und zieht den
neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener
Gerechtigkeit und Heiligkeit.*
h)
Gal. 6,25: So wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.
h)
Eph. 2,10: Wir sind sein Werk, geschaffen
in Christus Jesus zu guten Werken.
h)
Eph. 5,9: Wandelt wie die Kinder
des Lichts! Die Frucht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit
und Wahrheit.
i)
Apg. 14,22: Wir müssen durch viel
Trübsal ins Reich Gottes gehen.*
i)
Röm. 8,18: Ich halte dafür, dass dieser
Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbar
werden.
j)
2. Kor. 4,17.18: Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist,
schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf
das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber
unsichtbar ist, das ist ewig.*
Daraus lernen wir:
A)
Die Grundlage der Heiligung, das, wodurch die Heiligung allein gewirkt
wird, ist das Evangelium von der Gnade Gottes in Jesus Christus, nicht das
Gesetz.
B)
Christ sein, als Christ leben heißt, Nachfolger Jesu Christi sein.
C)
Ausgangspunkt der Heiligung, des christlichen Lebens ist die Ganzhingabe
oder Lebensübergabe als Erlöster an Jesus Christus, den Erlöser und HERRN, um
nicht mehr sich selbst zu leben, den eigenen Wünschen, Interessen, Begierden,
Lüsten und Zielen, sondern allein dem dreieinigen Gott. Diese Hingabe ist nicht
nur ein einmaliger, grundsätzlicher Vorgang, sondern bedarf auch der täglichen
Erneuerung, verbunden mit dem täglichen In-den-Tod-Geben, Sterben des alten
Menschen und Anziehen des neuen Menschen.
D)
Die Grundhaltung des neuen Lebens ist die Ausrichtung des Lebens mit all
seinem Denken, Wünschen, Fühlen, Wollen auf Jesus Christus, sein Reich und
seine Herrlichkeit. Aus dieser Haltung kommt dann, in herzlichem Gehorsam, ein
Leben aus der Liebe Christi und in Liebe zu dem dreieinigen Gott und dem
Nächsten.
E), F), G) Leben in der Heiligung ist ein bewusstes
und entschiedenes Nein zur Sünde, ein Kreuzigen des alten Menschen im täglichen
Kampf.
Der neue Mensch ist noch nicht vollkommen, sondern ist Gerechtfertigter
und Sünder zugleich und kommt in diesem Leben über diesen Stand nie hinaus. Darum
muss er täglich im Kampf gegen die Sünde stehen, täglich den alten, sündlichen
Menschen in den Tod geben, täglich den neuen Menschen anziehen, sich neu
Christus als dem HERRN übergeben.
H)
Jesus Christus nachfolgen heißt, aus seiner Liebe zu leben und gute
Werke zu tun.
I)
Trübsal, Leiden, Kreuz gehören zum Christenleben hinzu als Teil der
Pädagogik Gottes mit uns.
J)
Gerade aufgrund der mancherlei Leiden und Trübsal sollen wir uns nicht
an das Irdische hängen, sondern auf unsere himmlische Heimat und die ewige
Zukunft.
13. Was ist in den Augen Gottes ein
gutes Werk?
Die Bibel sagt:
a) Joh. 15,5: Wer in
mir [Christus] bleibt und ich in
ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne
mich könnt ihr nichts tun.*
a) Hebr. 11,6: Ohne
Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.*
b) Joh. 14,15: Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!*
b) Matth. 15,9: Aber vergeblich
dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebot sind.
c) 1. Kor. 10,31: Was ihr tut, tut es alles zur Ehre Gottes.*
d) Gal. 5,13: Durch
die Liebe diene einer dem andern.
Daraus lernen wir:
Ein gutes Werk ist alles, was
A) ein Kind Gottes tut, sagt oder denkt im Glauben,
B) gemäß den zehn Geboten,
C) zur Ehre Gottes und
D) zu seinem eigenen oder des nächsten Nutzen.
14. Was wirkt der Heilige Geist
schließlich in uns?
Die Bibel sagt:
1. Petr. 1,5: Euch, die ihr aus Gottes Macht durch den
Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, welche ist zubereitet, dass sie offenbar
werde zur letzten Zeit.*
1. Thess. 2,13: Gottes Wort wirkt in euch, die ihr
glaubt.
Daraus lernen wir:
Durch das Evangelium erhält uns der Heilige Geist im
wahren Glauben zum ewigen Leben.
15. Will der Heilige Geist dies in allen
wirken, die das Evangelium hören?
Die Bibel sagt:
Hes. 33,11: So wahr als ich lebe, spricht der HERR
HERR, ich habe keinen Gefallen am Tode
des Gottlosen, sondern dass sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und
lebe.
1. Tim. 2,4: Gott
will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit
kommen.*
Daraus lernen wir:
Der Heilige Geist will ernstlich alle Menschen
erretten.
16. Warum werden dann nicht alle
Menschen gerettet?
Die Bibel sagt:
Matth. 23,37: Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die
Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne
versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!*
Hos. 13,9 (wörtliche Übersetzung): Israel, dass du verdirbst, die Schuld ist dein;
dass dir aber geholfen wird, ist lauter meine Gnade.
Apg. 7,51: Ihr Halsstarrigen
und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, also auch
ihr!
Daraus lernen wir:
Die meisten Menschen widerstreben hartnäckig dem Wort
und Geist Gottes; wer daher verloren geht, geht allein aus eigener Schuld
verloren. Wer aber gerettet wird, der wird allein und völlig gerettet aus
Gottes Gnade in Jesus Christus.
1. Benötigen wir Vergebung der Sünden?
Die Bibel sagt:
a) Ps. 51,7: Siehe, ich bin aus sündlichem Samen gezeugt, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.
b) Ps. 19,13: Wer kann merken, wie oft er fehlt? Verzeihe
mit die verborgenen Fehler!*
c) Jes. 59,2: Eure Untugenden scheiden euch und euren Gott voneinander.
Daraus lernen wir:
Wir brauchen Vergebung der Sünden,
A) weil wir in Sünden empfangen und geboren sind;
B) weil wir täglich sündigen, und das mehr, als wir
wissen;
C) weil wir ohne Vergebung nicht in den Himmel kommen
können.
2. Vergibt Gott Sünden?
Die Bibel sagt:
Ps. 130,4: Denn bei
dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.*
Ps. 103,2.3: Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss
nicht, was er dir Gutes getan hat, der dir alle deine Sünden vergibt und heilt
alle deine Gebrechen.
Daraus lernen wir:
Gott vergibt alle unsere Sünden.
3. Wie vergibt Gott Sünden?
Die Bibel sagt:
Röm. 8,33: Wer will die Auserwählten Gottes
beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht
macht.
Röm. 4,5: Dem aber, der nicht mit Werken umgeht,
glaubt aber an den, der die Gottlosen
gerecht macht, dem wir sein Glaube
gerechnet zur Gerechtigkeit.
Daraus lernen wir:
Rechtfertigung heißt, dass Gott uns nicht länger wegen
unserer Sünden anklagt, sondern uns für gerecht erklärt.
4. Wie kann Gott, der heilig und gerecht
ist, und daher strafen muss, Sünde vergeben?
Die Bibel sagt:
2. Kor. 5,21: Gott hat den, der von keiner Sünde
wusste, für uns zur Sünde gemacht,
damit wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.*
1. Joh. 2,2: Und derselbe
ist die Versöhnung für unsere Sünde, nicht allein aber für die unsere,
sondern für die der ganzen Welt.*
2. Kor. 5,19: Gott
war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen
ihre Sünden nicht zu.
Eph. 1,7. An welchem [Jesus Christus] wir haben die Erlösung durch sein Blut,
nämlich die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade.
Daraus lernen wir:
A) Gott hat die Sünden der ganzen Welt auf Christus,
unseren Stellvertreter, gelegt und sie an ihm gestraft.
B) Als Christus starb, leistete er Gott eine volle
Genugtuung für alle Sünden, und Gott erklärte in Christus die gesamte Welt, das
ist, alle Menschen, für gerecht (allgemeine Rechtfertigung).
C) Jesus Christus hat uns durch sein blutiges Leiden und
Sterben, sein blutiges Sühnopfer auf Golgatha als das Lamm Gottes, das der Welt
Sünde trägt, die volle Vergebung aller Sünden erworben.
5. Wo bietet Gott uns die Vergebung der
Sünden an, die so von Christus erworben wurde?
Die Bibel sagt:
Luk. 24,47: Also musste Christus … predigen lassen Buße und Vergebung der Sünden allen Völkern und
anheben zu Jerusalem.
2. Kor. 5,19: Gott … hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
Daraus lernen wir:
Gott bietet uns an, reicht uns dar, eignet uns zu die
Vergebung der Sünden durch das Evangelium.
6. Wie nimmt der Sünder die Vergebung
der Sünden an?
Die Bibel sagt:
Röm. 3,28: So halten wir es nun, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, (allein) durch den Glauben.*
1. Mose 15,6: Abram glaubte dem HERRN, und das
wurde ihm gerechnet zur Gerechtigkeit.
Daraus lernen wir:
Der Sünder empfängt die Vergebung der Sünden, nimmt
sie an und wird gerechtfertigt durch den Glauben an das Evangelium (persönliche
Rechtfertigung).
7. Was ist der rechtfertigende Glaube?
Die Bibel sagt:
a)
Joh. 17,3: Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, dass du allein
wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.*
a), b)
Joh. 3,36: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer dem Sohn
nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt
über ihm.*
a)
Röm. 10,10: So man von Herzen
glaubt, so wird man gerecht, und so man mit dem Mund bekennt, so wird man
selig.
a), b)
Mark. 1,15: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist
herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.
c)
Röm. 3,28: So halten wir es nun, dass der Mensch gerecht werde ohne des
Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.*
c)
Röm. 4,5: Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der
die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.*
d)
Joh. 5,44: Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre von einander nehmt? Und
die Ehre, die von Gott allein ist, sucht ihr nicht.
e)
Matth. 18,6: Wer aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich
glauben, dem wäre besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er
ersäugt würde im Meer, da es am tiefsten ist.
e)
Matth. 19,14: Aber Jesus sprach: Lasst die Kindlein und wehrt ihnen
nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.
Daraus lernen wir:
A)
Der rechtfertigende Glaube ist die lebendige Erkenntnis, Zustimmung und
Vertrauen des Herzens beim Sünder auf die Verheißung des Evangeliums von Jesus
Christus.
B)
Der Gegenstand des rechtfertigenden Glaubens ist Jesus Christus und sein
Verdienst für uns, aus Gottes Gnade, der uns die Sünden vergibt um Christi
stellvertretender Genugtuung willen, also das Evangelium, die freie Vergebung
der Sünden anbietet, darreicht und zueignet.
C)
Gute Werke, Liebe gehören nicht in den rechtfertigenden Glauben, der
rechtfertgende Glaube macht selig ohne menschliches Zutun, Mitwirken, Verdienst
und rechtfertigt auch selbst nicht als Tugend oder Werk, sondern nur
instrumental, als Nehmehand.
D)
Rechtfertigender Glaube und Todsünde können nicht nebeneinander
bestehen; wo die Sünde wieder die Herrschaft gewinnt, ist der Glaube gestorben.
E)
Auch Säuglinge und Kleinkinder können den rechtfertigenden Glauben
haben; er ist aber dann noch unbewusster Glaube.
8. Wie hat Jesus Christus uns gelehrt,
für die Vergebung der Sünden zu beten?
Die Bibel sagt:
Luk. 11,2-4: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater
im Himmel, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf
Erden wir im Himmel. Gib uns unser täglich Brot immerdar. Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben allen, die uns
schuldig sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem
Übel.
Daraus lernen wir:
Wir sollen täglich Buße tun und für die Vergebung
unserer Sünden beten.
9. Was also lehrt die Heilige Schrift kurz
zusammengefasst von der Vergebung der Sünden oder Rechtfertigung?
Die Bibel sagt:
Röm. 3,22-24: Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit
vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen und auf
alle, die da glauben. Denn es ist hier kein Unterschied; sie sind allzumal
Sünder und mangeln des Ruhms, den sie an Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus
seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Christus Jesus geschehen ist.*
Röm. 5,1: Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott
durch unsern HERRN Jesus Christus.*
Daraus lernen wir:
Wir empfangen Vergebung der Sünden und werden
gerechtfertigt vor Gott
A) nicht durch unsere Werke, sondern allein aus Gnaden,
B) allein um Christi Verdienst (seinen tätigen Gehorsam
und sein blutiges Opfer für uns) willen,
C) allein mittels des Glaubens (als dem Empfangswerkzeug,
das ist, als der Nehmehand).
10. Warum kann und sollte jeder Gläubige
der Vergebung seiner Sünden und seiner Erlösung gewiss sein?
Die Bibel sagt:
Tit. 1,2: Auf Hoffnung des ewigen Lebens, welches verheißen hat, der nicht lügt, Gott,
vor den Zeiten der Welt.
2. Tim. 1,12: Ich
weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er kann mir meine Beilage
bewahren bis an jenen Tag.*
Röm. 8,38.39: Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch
Fürstentum noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch
Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in
Christus Jesus ist, unserm HERRN.*
Daraus lernen wir:
Jeder Gläubige kann und soll sich der Vergebung seiner
Sünden und seiner Erlösung gewiss sein, weil Gottes Verheißung fest und sicher
ist.
11. Warum müssen wir stets unbedingt
festhalten an der Lehre der Rechtfertigung allein aus Gnaden, allein um Christi
Verdienst willen, allein durch den Glauben?
Die Bibel sagt:
a) Apg. 10,43: Von
diesem Zeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn
glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.
a) Joh. 20,31: Diese
aber sind geschrieben, dass ihr glaubt, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes,
und dass ihr durch den Glauben das ewige Leben habt in seinem Namen.*
b) Gal. 5,4.5: Ihr
habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und
seid von der Gnade gefallen. Wir aber warten im Geist durch den Glauben der Gerechtigkeit, die man hoffen muss.*
c) Matth. 9,2: Sei
getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
d) Offenb. 1,5.6: Jesus Christus hat uns geliebt und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut
und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater: Demselben sei Ehre und Gewalt von
Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Daraus lernen wir:
Wir müssen unbedingt an dieser Lehre festhalten,
A) weil sie die Haupt- oder Zentrallehre des christlichen
Glaubens ist;
B) weil sie die christlichen Religion von allen falschen
Religionen unterscheidet, die alle die Rechtfertigung durch die Werke lehren;
C) weil sie den armen Sündern dauerhaften Trost gibt;
D) weil sie Gott alle Ehre gibt.
1. Was sind die Hauptereignisse in der
Geschichte der frühen christlichen Kirche?
Die Bibel sagt:
Apostelgeschichte bis Offenbarung
Eine kurze Zusammenfassung der
Geschichte der frühen christlichen Kirche (ca. 30-100 nach Christi Geburt)
Wie von unserem Heiland und Herrn befohlen, blieben die Apostel und
Jünger in Jerusalem zusammen und erwarteten die Ausgießung des Heiligen
Geistes. Zehn Tage nach Jesu Himmelfahrt, am jüdischen Pfingstfest, als aus
allen Ecken des Reiches Juden in Jerusalem waren, geschah es mit einem
mächtigen Brausen wie bei einem gewaltigen Wind, erfüllte das ganze Haus. Und
man sah an ihnen Zungen zerteilet, als wären sie feurig. Und er setzte sich auf
einen jeglichen unter ihnen. Und wurden alle voll des Heiligen Geistes und
fingen an, zu predigen mit andern Zungen, nachdem der Geist ihnen gab
auszusprechen. Plötzlich konnten sie, die einfachen Fischer aus Galiläa, in
all den Sprachen reden, von denen Juden in Jerusalem waren, damit ein jeder die
frohe Botschaft in seiner Sprache hören konnte und das Wort hinaus laufen
sollte in alle Welt. Die Menschen waren verwundert, konnten es sich nicht
erklären, und gaben so Petrus die Möglichkeit, in einer Pfingstpredigt ihnen
aufzuzeigen, dass der, den sie kürzlich erst gekreuzigt hatten, von Gott
auferweckt und so als der Messias bestätigt wurde. Nun erkannten es viele, was
sie getan hatten und schrien: Ihr Männer, liebe Brüder, was müssen wir tun?
Und Petrus antwortete ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen
auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen
die Gabe des Heiligen Geistes. Denn euer und eurer Kinder ist diese Verheißung
und aller, die ferne sind, welche Gott, unser Herr, herzurufen wird.
Dreitausend tat der Herr hinzu zu dem Kern der Gemeinde, dem Jüngerkreis,
allein an diesem Tag.
Von nun an lief das Wort, zunächst durch Jerusalem, dann durch Judäa,
dann Samaria, schließlich auch zu den Heiden. Es waren jedes Mal Grenzen, die
überschritten wurden, und an denen der Herr sich durch Zeichen und Wunder
besonders bezeugte, wie er überhaupt die Botschaft der Apostel in dieser Zeit
der Grundlegung der neutestamentlichen Kirche durch Zeichen und Wunder
bestätigte, die für die ganze Zeit der neutestamentlichen christlichen Kirche
gelten. Es sind die Zeichen und Wunder der Apostel, die damals geschahen, wie
wir sie in der Bibel immer wieder an heilsgeschichtlichen Schnittstellen
finden, etwa auch bei Mose, später am Beginn der Prophetenzeit bei Elia und
Elisa, aber nicht in den sonstigen Zeiten, weder bei Abraham, Isaak und Jakob,
auch nicht bei David oder Salomo.
Was kennzeichnete die Gemeinde? Sie blieben aber beständig in der
Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Die
christliche Gemeinde ist Bibelgemeinde, sie ist gegründet auf das von Gott
eingegebene, irrtumslose Wort, in dem sie immer neu unterwiesen wird; sie ist
Gemeinschaft, lebt auch zusammen, dient einander, übt christliche Nächstenliebe
von Herzen; sie ist Sakramentsgemeinde, die oftmals das heilige Abendmahl
feiert, Christi Leib und Blut unter Brot und Wein empfängt zur Vergewisserung
der Vergebung und Stärkung in der Nachfolge; sie ist aber gerade auch betende
Gemeinde, die im stillen Kämmerlein wie als Gemeinschaft den Herrn in allen
Dingen anruft und von ihm alles erwartet.
Von Beginn aber ist die Gemeinde Jesu Christi auch leidende Gemeinde,
Gemeinde der Märtyrer, der Blutzeugen. Schon sehr schnell setzte die Verfolgung
ein. Stephanus war der erste Blutzeuge, viele andere folgten ihm, unter anderem
Jakobus Zebedäus. Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes
eingehen. Aber immer wieder gab der Herr auch Zeiten der Ruhe, der
Sammlung. Ja, er schenkte es, dass einer der schlimmsten Verfolger, Saulus von
Tarsus, ein fanatischer Pharisäer, durch ein direktes Rufen des Herrn von
seinem Verfolgen kurz vor Damaskus herausgerufen wurde und fortan als ein
eifriger, seinem Herrn und Heiland völlig ergebener Apostel, Paulus, Bote zu
Juden und Heiden wurde und das Evangelium nach Zypern, Kleinasien, schließlich
auch Griechenland brachte. Die Gemeinde in Rom ist eventuell durch zuvor
vertriebene und dann zum Glauben gekommene Juden gegründet worden, Genaueres
wissen wir nicht, was auch nicht nötig ist. Der Heilige Geist selbst hatte
Paulus und Barnabas in der Gemeinde in Antiochien für den Missionsdienst
berufen. Die Mission ist missio Dei, Misson Gottes, der der Herr der Mission
ist und allein das Gedeihen geben kann; wir Menschen sind nur seine
Mitarbeiter, die säen und begießen.
Paulus machte mit seinen Mitarbeitern mindestens drei umfangreiche Missionsreisen
als Pioniermissionar, das heißt, er stieß jeweils in Gegenden vor, in denen
zuvor noch nicht missioniert worden war (Röm. 15,20), predigte das Evangelium
in den Städten, zunächst in den Synagogen, dann zu den Heiden, und gründete so
viele Gemeinden. Schließlich wurde er auf das Betreiben pharisäischer Juden in
Rom gefangen genommen und, obwohl unschuldig, schließlich als Gefangener nach
Rom gebracht, da er sich zu seinem Schutz auf das Urteil des Kaisers berufen
hatte. Es hat den Anschein, nach den Ortsangaben im Titus- und im 2.
Timotheusbrief, dass er zunächst noch einmal freikam und weitere
Missionsreisen, etwa nach Kreta, unternahm, dann aber wieder gefangen genommen
und schließlich in Rom hingerichtet wurde.
Es hat allein Anschein, dass von den Aposteln nur Johannes, der das
letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, als letzten offenbartes Buch um 100
nach Christi Geburt schrieb, eines natürlichen Todes starb.
Hin und her setzte der dreieinige Gott durch die Apostel unter Hilfe und
Zustimmung der Gemeinden Älteste oder Prediger ein. Das heilige Predigtamt ist
mit dem Apostelamt von Christus selbst eingesetzt, schon im Alten Testament
angekündigt. Aber in welcher Gestalt es nun in der christlichen Versammlung
aufgerichtet wird, wie viele berufen werden, wie die Aufgaben verteilt werden,
das alles steht in der Freiheit der Gemeinde, nur dass sie überhaupt in den
Dienst berufen, das ist befohlen. Damals finden wir keine äußere
übergemeindliche Organisation; aber die Gemeinden waren durch den gemeinsamen
Glauben, gemeinsames gegenseitiges Helfen miteinander verbunden. Gott aber hat
es auch nicht verboten, dass die Gemeinden sich auch institutionell enger zusammenbinden
– aber das steht auch in der christlichen Freiheit. Es gibt keine
neutestamentliche Gemeinde- oder Kirchenverfassung, nur dass die Gemeinde das
heilige Predigtamt aufrichtet und so dafür sorgt, dass die frohe Botschaft
hinausläuft in alle Welt, das ist ihr befohlen. Und sie soll festhalten an dem
einen Wort, der Bibel, der einen, unteilbaren Wahrheit, und sich nicht
verführen lassen zu anderen Lehren, sondern sich trennen von all denen, die
anders lehren, als es die Bibel uns lehrt. Schon in der Zeit der Apostel traten
immer wieder falsche Lehrer auf und führten zu Spaltungen in der Gemeinde.
Christus selbst hat es für die letzte Zeit vorausgesagt, dass viele falsche
Lehrer, auch falsche Christusse kommen werden, die Gemeinde zu verführen, auch
durch falsche Zeichen und Wunder, und dass es zu einem großen Abfall kommen
wird, weil die Menschen die Wahrheit nicht lieb haben. Die antichristliche
Zusammenballung gegen die Gemeinde, die allgemeine Christenverfolgung wird
immer mehr anwachsen – aber gerade wenn die Verfolgung sich ihrem Höhe- und
Schlusspunkt zuneigt, wird Christus wiederkommen zum Jüngsten Gericht und der
Erlösung der Seinen. Begonnen hat dieses Weltgericht bereits mit dem in Matth.
24 angekündigten und im Jahr 70 vollzogenen Gericht an Jerusalem mit der
Zerstörung der Stadt und des Tempels durch die Römer und wird vollendet werden
am Jüngsten Tag.
Daraus lernen wir:
Nachdem sie die Kraft des Heiligen Geistes empfangen
hatten, zeugten die Apostel von Jesus Christus, dem Heiland der Welt, gemäß den
Anweisungen, die sie von ihm empfangen hatten, „in Jerusalem und in ganz Judäa
und Samaria und bis an das Ende der Erde“ (Apg. 1,8).
2. Was lehrt die Heilige Schrift von der
Kirche oder Gemeinde Jesu Christi?
Die Bibel sagt:
a), b)
Röm. 12,5: Also sind wir viele ein
Leib in Christus; aber untereinander ist einer des andern Glied.
b)
Apg. 5,14: Es wurden aber je
mehr zugetan, die da glaubten an den
HERRN, eine Menge der Männer und der Frauen.
b)
Röm. 8,9: Wer aber Christi Geist
nicht hat, der ist nicht sein.
c)
Luk. 17,20.21: Da er aber gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt
das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht
mit äußerlichen Gebärden. Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier oder da ist
es! Denn sehet, das Reich Gottes ist
inwendig in euch.
c)
2. Tim. 2,19: Der HERR kennt die
Seinen.
d)
Eph. 5,25-27: Christus hat geliebt die Gemeinde und hat sich selbst für
sie gegeben, auf dass er sie heiligte,
und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass er sie sich
selbst darstellte als eine Gemeinde, die
da herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas,
sondern dass sie heilig sei und
unsträflich.
d)
1. Petr. 2,5: Und auch ihr, als die lebendigen Steine, baut euch zum
geistlichen Haus und zum heiligen
Priestertum, zu opfern geistliche
Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus.
e)
1. Kor. 3,11: Einen anderen Grund
kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.*
f)
Eph. 2,20: Ihr seid … erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da
Jesus Christus der Eckstein ist.
f)
Joh. 17.20: Ich bitte nicht allein für sie [die Apostel], sondern auch
für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden.
g)
Matth. 16,18: Die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
h)
Joh. 14,6: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und
das Leben; niemand kommt zum Vater denn
durch mich.*
i)
Jes. 55,11: Also soll das Wort, das aus meinem Mund geht, auch sein: Es soll nicht wieder zu mir leer kommen,
sondern tun, das mir gefällt, und
soll ihm gelingen, dazu ich’s sende.
i)
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht
geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er
nicht in das Reich Gottes kommen.
Daraus lernen wir:
A) Es gibt nur eine Kirche Jesu Christi.
B) Diese Kirche setzt sich zusammen aus allen Gläubigen
an Jesus Christus, ihrem Heiland, aber auch nur aus ihnen (Kirche im
eigentlichen Sinne ist die Gemeinde oder Gemeinschaft der Heiligen,
Christusgläubigen) und ist daher eine.
C) Diese Kirche ist verborgen, da niemand in eines
anderen Herz sehen und so sehen kann, ob der oder die andere glaubt oder nicht.
D) Diese Kirche ist heilig, denn sie besteht aus
Menschen, die durch den Glauben an Jesus Christus heilig gemacht wurden und nun
Gott in heiligen Werken dienen.
E) Diese Kirche ist eine christliche, weil sie gegründet,
erbaut ist auf Jesus Christus, ihrem einzigen Felsen, Grund.
F) Diese Kirche ist eine apostolische, weil sie gegründet
ist auf das Wort Gottes, das der HERR durch die Apostel uns mittels
Wörterinspiration gegeben hat.
G) Diese Kirche kann nicht untergehen, da der Heilige
Geist zu allen Zeiten eine (verborgene) Gemeinde von Christusgläubigen durch
das Evangelium in Wort und Sakrament sammelt und bewahrt.
H) Nur zu dieser Kirche muss jeder, der gerettet werden
will, unbedingt gehören; denn allein durch den Glauben an Jesus Christus können
Menschen in den Himmel eintreten.
I)
Die Kirche Jesu
Christi kann überall da gefunden werden, wo die Gnadenmittel, das Evangelium in
Wort und Sakrament, in Gebrauch sind, da gemäß Gottes Verheißung sein Wort
nicht vergeblich gepredigt werden soll (Kennzeichen der Kirche).
3. Was lehrt die Heilige Schrift über
sichtbare christliche Kirchen oder die äußeren Versammlungen um Wort und
Sakrament?
Die Bibel sagt:
a) Offenb. 3,13: Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
b) Matth. 13,47-50: Abermals ist gleich das Himmelreich einem Netz, das ins Meer
geworfen ist, damit man allerlei Gattung
fängt. Wenn es aber voll ist, so ziehen sie es heraus an das Ufer, sitzen und
lesen die guten in ein Gefäß zusammen; aber die faulen werfen sie weg. Also
wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird
Heulen und Zähneklappen sein.
c) Apg. 2,47: Der
HERR aber tat hinzu täglich, die da selig wurden, zu der Gemeinde.
c)
Apg. 20,28: So habt nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde,
unter welche euch der Heilige Geist
gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die
Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat.
d)
1. Kor. 1,2: Der Gemeinde Gottes
zu Korinth, den Geheiligten in Christus
Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen denen, die anrufen den Namen
unsers HERRN Jesus Christus an allen ihren und unsern Orten.
Daraus lernen wir:
A) Die Heilige Schrift spricht von Kirchen oder
Gemeinden, die in bestimmten Orten errichtet wurden, um das Evangelium zu
predigen und die Sakramente zu verwalten (äußere Versammlungen oder direkte
oder Basisversammlungen der Christen um Wort und Sakrament; Kirche im uneigentlichen
oder weiteren Sinne; ecclesia simplex oder Ortsgemeinde).
B) In solchen äußeren Versammlungen oder sichtbaren
Kirchen kann es, neben den wahren Gläubigen, auch Heuchler und Scheinchristen
geben, die sich äußerlich zum Bekenntnis halten, vielleicht sogar Dienste
innehaben, die aber nicht zur Kirche im eigentlichen Sinne oder verborgenen
Kirche, dem Reich Gottes, gehören.
C) Dass es solche „örtlichen“ oder direkten oder
Basisversammlungen der Christen zur Verwaltung der Gnadenmittel nach innen
(Gemeinde) und außen (Evangelisation und Mission) gibt, das ist der Wille
Gottes. Wir sagen deshalb auch: Solche Versammlungen haben Gottes Mandat. (Die Bibel spricht von anderen christlichen
Versammlungen, etwa Bibelkreisen, Jugendkreisen, Synoden nicht; sie sind damit
nicht verboten, aber wir können nicht sagen, dass sie in gleicher Weise Gottes
Mandat haben wie die direkte Christenversammlung zur Verwaltung von Wort und
Sakrament. Ihre Bildung kommt vielmehr aus menschlicher Übereinkunft; sie sind
göttlich nur hinsichtlich der Funktionen, die sie ausüben. Ob und in wieweit
anderen christlichen Versammlungen der Begriff „ecclesia“ mittelbar, abgeleitet
(unter Bezug auf die ecclesia simplex) zukommen kann, hängt davon ab, ob und in
wieweit in ihnen die Gnadenmittelverwaltung nach innen und außen geschieht;
Synodalverband = ecclesia composita; Kreise dagegen mit eingeschränkter
Gnadenmittelverwaltung nur kirchliche Versammlungen.)
D) Im eigentlichen Sinne sind auch solche Ortsgemeinden
nur Versammlungen der Christusgläubigen, die aber nur zusammen kommen können in
den äußeren Versammlungen, zu denen dann auch Heuchler und Scheinchristen
gehören.
4. Was lehrt die Heilige Schrift über
wahre und falsche oder recht- und falschgläubige christliche Kirchen?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 28,20: Lehrt
sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
b) Matth. 15,9: Vergeblich dienen sie mir, dieweil sie
lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebot sind.
c) 1. Joh. 4,1: Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeglichen
Geist, sondern prüft die Geister, ob
sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die
Welt.
d) Joh. 10,5: Einem Fremden aber folgen sie nicht,
sondern fliehen von ihm; denn sie
kennen der Fremden Stimme nicht.
Daraus lernen wir:
A) Eine wahre oder rechtgläubige Gemeinde oder
Kirchengemeinschaft ist solch eine, die die gesamte Lehre des Wortes Gottes in
allen Artikeln rein hat, lehrt und bekennt, nicht nur juristisch, sondern
tatsächlich auf Kanzel und Katheder, in Wort und Schrift, im Internet und allen
Publikationen, und die Sakramente unverfälscht verwaltet gemäß der Einsetzung
durch Jesus Christus (Kirche des reinen Wortes und der unverfälschten
Sakramente).
B) Eine falsche oder falschgläubige Gemeinde oder
Kirchengemeinschaft ist eine solche, die neben der rechten Lehre auch falsche
Lehre bringt bzw. duldet, zumindest in einem Artikel. (Wo die Lehre von der
Dreieinigkeit, von der Gottheit Christi oder seinem Erlösungswerk geleugnet
wird, da haben sie einen anderen Gott bzw. gibt es kein biblisches Evangelium
mehr und damit auch keine christliche Kirche; solche Gemeinschaften stehen
außerhalb der Christenheit.)
C) Die Christen sind daher aufgerufen, alle Lehre und
Lehrer, alle Verkündigung und Veröffentlichung von christlicher Lehre und
Predigt, vor allem der eigenen Gemeinde und Kirchengemeinschaft, anhand der
Bibel zu prüfen, ob sie schriftgemäß ist.
D) Da, wo trotz eindringlicher Ermahnung eingebrochene
falsche Lehre geduldet wird, muss der bibeltreue Christ ausgehen, fliehen,
davon weichen.
5. Wann wenden wir die Lehre von der Kirche
recht an?
Die Bibel sagt:
a) 2. Kor. 13,5: Versucht euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüft euch
selbst!*
b) Matth. 10,32.33: Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor
meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will
ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.*
b)
Joh. 8,31.32: So ihr bleiben werdet
an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die
Wahrheit erkennen; und die Wahrheit wird euch frei machen.*
b)
Apg. 2,42: Sie blieben aber
beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen
und im Gebet.*
c)
2. Thess. 3,1: Weiter, liebe Brüder, betet für uns, dass das Wort des HERRN laufe und gepriesen werde
wie bei euch.
c)
Apg. 8,4: Die nun zerstreut waren, gingen um und predigten das Wort.
c)
Matth. 28,19: Darum gehet in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker.
c)
1. Kor. 9,14: Also hat auch der HERR befohlen, dass, die das Evangelium
verkündigen, sollen sich vom Evangelium
nähren.
d)
Matth. 7,15: Sehet euch vor vor
den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber
sind sie reißende Wölfe.*
d)
Röm. 16,17: Ich ermahne aber euch, liebe Brüder, dass ihr aufseht auf die, die da Zertrennung und Ärgernis anrichten neben
der Lehre, die ihr gelernt habt, und weichet von denselben!
Daraus lernen wir:
Wir wenden die Lehre von der Kirche recht an,
A) wenn wir ernstlich darauf achten, dass wir Glieder der
Kirche als der verborgenen Gemeinschaft des Glaubens durch entschiedenen
Glauben an unseren Erlöser sind und bleiben;
B) wenn wir uns nur der Kirche anschließen und treu bei
ihr bleiben, die Gottes Wort in allen Teilen rein lehrt;
C) wenn wir alles tun, was in unserer Macht steht, diese
rechtgläubige Kirche zu erhalten, zu fördern und auszubreiten durch Gebet,
Missionsarbeit, Dienste und finanzielle Unterstützung;
D) wenn wir uns von allen falschgläubigen Gemeinden und
Kirchenkörpern trennen und getrennt halten und allen Organisationen, die eine
falsche Religion lehren.
1. Was ist beten?
Die Bibel sagt:
a) Ps. 19,15: Lass die wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, HERR,
mein Hort und Erlöser!*
b) Ps. 10,17: Das Verlangen
des Elenden hörst du, HERR; ihr Herz ist gewiss, dass dein Ohr drauf merkt.
Daraus lernen wir:
Beten heißt, mit Gott sprechen
A) mit dem Herzen und den Lippen, oder auch nur
B) mit dem Herzen.
2. Was sollte uns dazu bewegen zu beten?
Die Bibel sagt:
a), b)
Matth. 7,7-8: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr
finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt,
und wer da suchet, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgetan.*
a), b), c), d) Ps. 50,15: Rufe mich an in der Not, so will
ich dich erretten, so sollst du mich preisen.*
Daraus lernen wir:
Wir sollten bewegt werden zu beten
A) durch Gottes Befehl;
B) durch seine Verheißung;
C) durch unsere eigene Not und die anderer Menschen;
D) aus Dankbarkeit für die empfangenen Segungen.
3. Was sind die Eigenschaften eines
wahren Gebetes?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 4,10: Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm
allein dienen.*
a) Jes. 63,16: Bist du doch unser Vater. Denn Abraham weiß von uns nicht, und Israel
kennt uns nicht. Du aber, HERR bist unser Vater und unser Erlöser; von
alters her ist das dein Name.*
b) Joh. 16,23: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr
den Vater etwas bitten werdet in meinem
Namen, so wird er’s euch geben.*
c) Matth. 6,7: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie
werden erhört, wenn sie viel Worte
machen.
d) Jak. 1,6.7: Er
bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Wind
getrieben und gewebt wird. Solcher Mensch denke
nicht, dass er etwas von dem HERRN empfangen werde.
e) 1. Joh. 5,14: Und das ist die Freudigkeit, die wir
haben zu ihm, dass, so wir etwas bitten
nach seinem Willen, so hört er uns.
e)
Luk. 22,42: Und er [Jesus] sprach: Vater willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.
Daraus lernen wir:
A) Das wahre Gebet muss an den wahren Gott gerichtet
sein. Gebete, die zu Götzen, der Jungfrau Maria oder anderen Heiligen gerichtet
werden, sind falsche Gebete und werden nicht erhört.
B) Das wahre Gebet muss im Namen Jesu geschehen. Nur wenn
wir an ihn als unseren Heiland glauben und uns Gott in solchem Glauben nähern,
sind unsere Gebete ihm angenehm.
C) Das wahre Gebet muss wahrhaftig und ernsthaft sein.
Eine mechanische Wiederholung gefällt Gott nicht.
D) Das wahre Gebet muss mit dem Vertrauen geschehen, dass
Gott uns hören will. Wenn wir keine Antwort erwarten, bitten wir vergeblich.
E) Das wahre Gebet muss in Übereinstimmung mit dem Willen
Gottes geschehen. Um Dinge, die Gott uns in der Heiligen Schrift verheißen hat
(geistliche Gaben, wie die Vergebung der Sünden) sollen wir ohne
Einschränkungen bitten. Das Gewähren solcher Dinge, die Gott uns nicht
ausdrücklich verheißen hat (zeitliche Gaben, wie Gesundheit und Wohlstand),
sollen wir der Weisheit des HERRN überlassen und hinzusetzen: „Nicht mein,
sondern dein Wille geschehe.“
4. Antwortet Gott wirklich auf jedes
wahre Gebet?
Die Bibel sagt:
a) 2. Kor. 12,8.9: Dafür ich dreimal zum HERRN gefleht
habe, dass er von mir wiche; und er
hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner
Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.*
b) Joh. 2,4: Meine
Stunde ist noch nicht gekommen.
Daraus lernen wir:
Gott antwortet auf jedes wahre Gebet, aber
A) auf seine eigene Weise und
B) zu seiner Zeit.
5. Was lehrt die Heilige Schrift noch
über das Gebet?
Die Bibel sagt:
a) 1. Tim. 2,1.2: So ermahne ich nun, dass man vor allen
Dinge zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, auf dass
wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und
Ehrbarkeit.
a) Matth. 5,44: Bittet
für die, so euch beleidigen und
verfolgen.
a) Hebr. 9,27: Wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu
sterben, danach aber das Gericht.
b) 1. Tim. 2,8: So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige
Hände, ohne Zorn und Zweifel.
b)
Matth. 6,6: Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in
das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.*
b)
Ps. 26,12: Ich will dich loben, HERRN, in den Versammlungen.
c)
1. Thess. 5,17: Betet ohne
Unterlass!
c)
Ps. 50,15: Rufe mich an in der
Not.
Daraus lernen wir:
A) Wir sollen für uns selbst und für alle anderen
Menschen beten, besonders auch für die Obrigkeit und selbst für unsere Feinde.
Wir sollen aber nicht beten für die Seelen der Toten.
B) Wir sollen überall beten, besonders im Privaten, also
wenn wir allein sind, aber auch im öffentlichen Gottesdienst.
C) Wir sollen zu jederzeit beten, besonders in Zeiten der
Not.
6. Wie lehrt unser HERR Jesus Christus
uns beten?
Die Bibel sagt:
Matth. 6,9-13; Luk. 11,2-4: Darum sollt ihr also
beten: Vater unser, der du bist im Himmel: Geheiliget werde dein Name. Dein
Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser
tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir
vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse
uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in
Ewigkeit. Amen.*
Eine kurze Erklärung des Vaterunsers
Das Vaterunser kann unterteilt werden in
die Anrede, die sieben Bitten und den Lobpreis oder Doxologie.
„Vater
unser, der du bist im Himmel“: Unser Vater, der du der allmächtige
Herrscher über alle Dinge bist, deine durch den Glauben an Jesus Christus
geliebten Kinder rufen zu dir.
„Geheiliget
werde dein Name“: Bewahre uns davor, dass wir dich nicht durch falsche
Lehre und ein gottloses Leben verunehren; sondern hilf uns, treu an deinem
reinen und köstlichen Wort zu hängen und ein dir wohlgefälliges Leben zu
führen.
„Dein
Reich komme“: Schenke uns einen festen Glauben an unseren Erlöser, damit
wir immer Glieder deines Reiches bleiben, der heiligen christlichen Kirche.
Erfülle unsere Herzen mit Leidenschaft für die Verlorenen und segne die Arbeit
all derer, die predigen und dein rettendes Wort austeilen, damit dein Reich
wachse und gedeihe.
„Dein
Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden“: Mache alles Wirken des
Teufels und unseres eigenen Fleisches zunichte und aller anderen Feinde, die
uns die Erlösung unserer Seele rauben wollen. Hilf uns, dass wir in allen
Dingen dir so gehorchen wie die Engel im Himmel. Und wenn du uns Wege führst,
die uns dunkel und unbekannt scheinen, so schenke uns, dass wir doch kindlich
unseren Willen dem deinen unterwerfen.
„Unser
tägliches Brot gib uns heute“: Gib uns jeden Tag die Dinge, die wir zum
Leben brauchen und schenke, dass wir dafür wirklich dankbar sind. Hilf, dass
wir alle unsere Sorgen auf dich werfen, denn du sorgst für uns.
„Und
vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“: Vergib
uns unsere vielen Sünden um Jesu Christi, unseres lieben Heilandes willen. Und
aufgrund deiner großen Liebe zu uns versprechen wir dir willig und herzlich,
all denen zu vergeben, die übel an uns gehandelt haben.
„Und
führe uns nicht in Versuchung“: Bewahre uns davor, dass der Teufel und
andere uns versuchen. Und wenn du es zu unserem Besten doch zulässt, so mach
uns stark und hilf, dass wir die Versuchung siegreich überwinden. Und hilf,
dass wir uns immer bewusst sind, dass wir uns niemals selbst willig der
Versuchung aussetzen sollen.
„Sondern
erlöse uns von dem Übel“: Beschütze uns vor allem Übel. Und wenn du in
deiner Weisheit uns ein Kreuz auferlegst, so hilf uns, dass wir es in
christlicher Geduld und im Vertrauen auf dich tragen. Und nimm uns schließlich
auf in unsere Heimat im Himmel.
„Denn
dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“: Du
allein bist unser Herrscher, bei dem wir Hilfe suchen. Du allein hast die
Kraft, unsere Bitten zu erfüllen. Dir allein gebührt die Herrlichkeit in
Ewigkeit für all das, was du für uns getan hast.
„Amen“:
Es soll gewiss so geschehen.
Daraus lernen wir:
Das Vaterunser ist das ausgezeichnetste aller Gebete,
A) weil es in wenigen und einfachen Worten jedes unsere
Bedürfnisse an Seele und Leib ausdrückt;
B) weil es den Schwerpunkt auf unsere geistlichen
Bedürfnisse legt.
1. Was lehrt die Bibel über die
Gnadenmittel im Allgemeinen und die Sakramente im Besonderen?
Die Bibel sagt:
a)
Röm. 10,14-17: Wie sollen sie aber anrufen, an den sie nicht glauben?
Wie sollen sie aber glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie
aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wo sie nicht gesandt
werden? wie denn geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die den
Frieden verkündigen, die das Gute verkündigen! Aber sie sind nicht alle dem
Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht: HERR; wer glaubt unserm Predigen? So
kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Gottes.
a)
1. Petr. 1,23: Als die da wiederum geboren sind, nicht aus
vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen
Wort Gottes, das da ewiglich bleibt.
a)
Apg. 2,38: Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher
taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr
empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.
a)
1. Kor. 11,23-25: Ich habe es von dem HERRN empfangen, das ich euch
gegeben habe. Denn der HERR Jesus in der Nacht, da er verraten ward, nahm er
das Brot, dankte und brach’s und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der
für euch gebrochen wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis! Desselbengleichen
auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue
Testament in meinem Blut. Solches tut, sooft ihr’s trinkt, zu meinem
Gedächtnis!
b)
Röm. 1,16: Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es
ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden
vornehmlich und auch die Griechen.
b)
Hebr. 4,12: Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer
als ein zweischneidig Schwert und durchdringt, bis dass es scheidet Seele und
Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des
Herzens.
c)
Mark. 16,15.16: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller
Kreatur! Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht
glaubt, der wird verdammt werden.
Daraus lernen wir:
A)
Seine Gnade, die Christus durch seine stellvertretende Genugtuung für
alle Menschen erworben hat, eignet Gott uns ordentlicherweise zu durch das
Evangelium im Wort, als dem vorrangigen Gnadenmittel (hörbares Wort) und den
Sakramenten Taufe und Abendmahl (sichtbares Wort), bringt so den Glauben hervor
und erhält ihn.
B)
Die Gültigkeit der Gnadenmittel hängt dabei in keiner Weise ab von dem
persönlichen oder offiziellen Charakter des Predigers, sondern ist begründet
allein in der göttlichen Einsetzung. Die Gnadenmittel haben Kraft in sich
selbst, weil der Heilige Geist in ihnen wirkt.
C)
Der Glaube gehört nicht zum Wesen der Sakramente, macht nicht die
Sakramente, sondern empfängt sie nur. Aber das, was an geistlichen Gaben durch
die Sakramente gegeben wird, das haben wir allein durch den Glauben.
2. Wer hat die heilige Taufe eingesetzt?
Die Bibel sagt:
Matth. 28,18-20: Jesus
trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im
Himmel und auf Erden. Darum gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehret halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe,
ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.*
Daraus lernen wir:
Unser HERR Jesus Christus hat das Sakrament der
heiligen Taufe eingesetzt.
(Unter einem Sakrament verstehen wir: 1) eine heilige
Handlung, die von Christus selbst eingesetzt wurde; 2) in welcher es von ihm
angeordnete bestimmte äußere Mittel gibt, 3) die mit seinem Wort verbunden sind
4) und durch die uns Gott anbietet, gibt und versiegelt die Vergebung der
Sünden, die uns Christus erworben hat. – Es gibt im Neuen Testament nur zwei
solche Sakramente, nämlich die heilige Taufe und das heilige Abendmahl.)
3. Was heißt denn: taufen?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 3,11: Ich taufe euch mit Wasser zur Buße.
b) Mark. 7,4: Und wenn sie [die Pharisäer] vom Markt
kommen, essen sie nicht, sie waschen sich
denn. Und des Dings ist viel, das sie zu halten haben angenommen, von
Trinkgefäßen und Krügen und ehernen Gefäßen und Tischen zu waschen.
b)
Apg. 22,16: Stehe auf und lass dich taufen
und abwaschen deine Sünden und rufe
an den Namen des HERRN.
b)
Matth. 3,11: Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. (Vergleiche Apg. 2,16.17.
Bedenke, dass „taufen“ (griechisch: baptizein) auch „ausgießen“ bedeutet.)
c)
Matth. 28,19: Taufet sie in dem
Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Daraus lernen wir:
Taufen heißt:
A) Wasser verwenden,
B) und zwar in unterschiedlicher Weise
C) im Namen des dreieinigen Gottes.
(Die Worte „Indem ihr sie tauft im (auf) Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zeigen an, dass wir durch die
Taufe in die Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott aufgenommen und zu Christen
gemacht werden. – Wo die Lehre von der heiligen Dreieinigkeit geleugnet wird,
da gibt es keine christliche Taufe.)
4. Durch wen verwaltet die christliche
Kirche die Taufe?
Die Bibel sagt:
1. Kor. 4,1: Dafür halte uns jedermann, nämlich für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse.
Daraus lernen wir:
Die Kirche oder Gemeinde Jesu Christi als die
eigentliche und ursprüngliche Inhaberin aller Kirchengewalt und damit auch der
Sakramente verwaltet die Taufe durch die von ihr berufenen Diener Christi.
(In Notfällen und wenn der Pastor abwesend ist, kann
und soll jeder Christ taufen.)
5. Wer soll getauft werden?
Die Bibel sagt:
Matth. 28,19: Machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie tauft … und sie lehrt.
Darauf lernen wir:
Alle Völker, also: alle Menschen, sollen getauft
werden.
6. Warum sollen auch Kleinkinder
(Säuglinge) getauft werden?
Die Bibel sagt:
a) Matth. 28,19: Machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie tauft … und sie lehrt.
a) Apg. 2,38.39: Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und lasse sich ein jeglicher taufen auf den
Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe
des Heiligen Geistes. Denn euer und
eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche Gott,
unser HERR herzurufen wird.
b) Joh. 3,5.6: Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich
sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird
aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist
Fleisch, und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.*
b), c)
Mark. 10,13-16: Und sie brachten Kindlein zu ihm, dass er sie anrührte.
Die Jünger aber fuhren die an, die sie trugen. Da es aber Jesus sah, ward er
unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen
nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.
Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich
Gottes nicht empfängt wie ein
Kindlein, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die
Hände auf sie und segnete sie.
c)
Matth. 18,6: Wer aber ärgert dieser
Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre es besser, dass ein
Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, da es am
tiefsten ist.
Daraus lernen wir:
Auch Kleinkinder (Säuglinge) sind zu taufen,
A) weil auch sie eingeschlossen sind in die Worte „alle
Völker“;
B) weil die heilige Taufe das einzige Mittel ist, durch
das Säuglinge und Kleinkinder, die auch wiedergeboren werden müssen, um ins
Reich Gottes zu gelangen, ordentlicherweise wiedergeboren und zum Glauben
gebracht werden können;
C) weil auch sie glauben können. (Dieser Glaube ist noch
ein unbewusster Glaube, so, wie bei einem Schlafenden oder einem, der
bewusstlos ist; so, wie der Säugling auch direkt, ohne sich dessen bewusst zu
sein, seiner Mutter vertraut.)
(Die Taufe hat den Platz der Beschneidung eingenommen,
die an männlichen Säuglingen vollzogen wurde, wenn sie acht Tage alt waren.
Siehe Kol. 2,11.12. Die Apostel haben ganze Familien getauft: Apg. 16,15.33;
18,8; 1. Kor. 1,16.)
7. Mit welchem Unterschied ist zu
taufen?
Die Bibel sagt:
a) Apg. 2,41: Die nun sein Wort gerne annahmen, ließen sich taufen.
a) Lies Apg. 8,26-39; 16,25-33.
b) Eph. 6,4: Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn,
sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung zu dem HERRN.
Daraus lernen wir:
A) Diejenigen, die unterrichtet werden können, sollen
erst getauft werden, nachdem sie in den Hauptlehren des christlichen Glaubens
unterrichtet wurden und ihren Glauben an Jesus Christus bekannt haben.
B) Kleine Kinder (Säuglinge) sollen getauft werden, wenn
sie von denen, die Gewalt über sie haben, zur Taufe gebracht werden,
vorausgesetzt, es ist, menschlich gesehen, die Gewähr gegeben, dass sie dann
auch, wenn sie aufwachsen, in der christlichen Lehre unterwiesen werden, damit
die Taufgnade sich in ihrem Glauben und Leben entfalten kann und sie zu klarer,
bewusster Sündenerkenntnis und Verlorenheitserkenntnis ohne Christus und zu
einer lebendigen, persönlichen Erkenntnis Jesu Christi als ihres Heilandes
kommen.
(Das Amt der Taufpaten wurde eingeführt, damit sie 1)
bezeugen können, dass die Kinder schriftgemäß getauft wurden; 2) beistehen
können in der Sorge für ihre christliche Unterweisung und 3) für sie beten.)
1. Was ist der Nutzen der Heiligen
Taufe?
Die Bibel sagt:
a) Gal. 3,26.27: Ihr seid alle Gottes Kinder durch den
Glauben an Christus Jesus. Denn wie viel
euer getauft sind, die haben Christus angezogen.*
a) Apg. 2,38: Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und lasse
sich ein jeglicher taufen auf den
Namen Jesu Christi zur Vergebung der
Sünden.*
a) Apg. 22,16: Stehe auf und lass dich taufen und abwaschen deine Sünden.
a) Mark. 16,16: Wer da glaubt und getauft wird, der soll selig werden; wer aber nicht
glaubt, soll verdamm werden.*
a) 1. Petr. 3,21: Welches (das Wasser) uns nun selig macht in der Taufe.
a), b)
Tit. 3,4-7: Da aber erschien die Freundlichkeit und Leutseligkeit
Gottes, unsers Heilandes, nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir
getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung
des Heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesus
Christus, unsern Heiland, auf dass wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der
Hoffnung.*
b)
Joh. 3,5: Wenn jemand nicht geboren
wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
c)
Apg. 8,35-39: Philippus aber tat seinen Mund auf und fing von dieser
Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. Und als sie zogen der
Straße nach, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer sprach: Siehe, da ist
Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse? Philippus aber sprach: Glaubst du von ganzem Herzen, so mag’s
wohl sein. Er antwortete und sprach: Ich
glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. Und er hieß den Wagen halten,
und sie stiegen hinab in das Wasser, beide, Philippus und der Kämmerer; und er taufte ihn. Da sie aber
heraufstiegen aus dem Wasser, rückte der Geist des HERRN Philippus hinweg, und
der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog
aber seine Straße fröhlich.
Daraus lernen wir:
Die heilige Taufe ist ein Gnadenmittel, durch das der
Heilige Geist
A) die Schätze des Erlösungswerkes Christi austeilt,
nämlich Vergebung der Sünden, Versöhnung mit Gott und ewiges Leben;
B) Kleinkinder (Säuglinge) wiedergebärt, indem er in
ihnen den Glauben wirkt, der diese großen Segnungen annimmt;
C) die Erlösung bei schon glaubenden Erwachsenen
versiegelt, indem er ihnen die zusätzliche Gewissheit gibt, dass ihre Sünden
vergeben und sie Gottes geliebte Kinder und Erben des Himmels sind.
2. Wem gibt die Taufe diese Segnungen?
Die Bibel sagt:
Mark. 16,16: Wer
da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt,
der wird verdammt werden.
Daraus lernen wir:
Die Taufe gibt diese Segnungen allen, die da glauben.
(Wir haben die Segnungen der Taufe nur so lange, wie
wir an Jesus Christus als unseren Heiland glauben. Es ist daher von äußerster
Wichtigkeit, dass die Kinder nach ihrer Taufe in Gottes Wort unterwiesen werden
und dass die Erwachsenen treu fortfahren, das Evangelium zu hören und das
heilige Abendmahl zu empfangen zur Stärkung und Erhaltung ihres Glaubens.
(Sonntagsschule/ Kindergottesdienst; christliche Gemeindeschule; Christenlehre;
Bibelstunde; Gottesdienstbesuch.) Wenn jemand nach der Taufe vom Glauben
abfällt, so haben er oder sie die Segnungen der Taufe verloren, aber nicht die
Taufe selbst. So jemand muss nicht nochmals getauft werden, wenn er oder sie
später wieder zu Gott umkehren und das Versprechen wieder halten, das sie in
der Taufe gegeben haben. Jes. 54,10; 2. Tim. 2,13.)
3. Wie kann Wasser solche großen Dinge
tun?
Die Bibel sagt:
a) Eph. 5,25.26: Christus hat geliebt die Gemeinde und
hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort.
b) Mark. 16,16: Wer da glaubt und getauft wird, der soll selig werden; wer aber nicht
glaubt, der soll verdammt werden.
Daraus lernen wir:
Es ist nicht das Wasser, das diese großen Dinge tut,
sondern
A) das Wort Gottes, das mit dem Wasser verbunden ist, und
Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit in die Taufe legt; und
B) der Glaube, der diesem Wort Gottes vertraut, die darin
dargereichten Schätze annimmt und sich aneignet.
4. Kann irgendjemand ohne die Taufe
gerettet werden?
Die Bibel sagt:
a) Mark. 16,16: Wer da glaubt und getauft wird, der soll
selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
b) Luk. 7,30: Aber die Pharisäer und Schriftgelehrten verachteten Gottes Rat wider sich
selbst und ließen sich nicht von ihm
(Johannes) taufen.
c) Luk. 23,42.43: Und er [der Schächer am Kreuz] sprach
zu Jesus: HERR, gedenke an mich,
wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Daraus lernen wir:
A) Allein der Unglaube verdammt.
B) Der rettende Glaube kann nicht im Herzen eines solchen
bestehen, der die Taufe verachtet.
C) Der rettende Glaube kann aber dann bestehen, wenn die
Taufe aus bestimmten Gründen nicht erlangt werden kann.
(Die Bibel sagt nichts über das Schicksal derjenigen
Kinder, die ungetauft sterben. Wir glauben, dass Gott einen Weg hat, sie ohne
die Gnadenmittel zu retten (wie auch David gewiss war, dass er seinen Sohn, der
ohne die Beschneidung starb, in der Herrlichkeit sehen werde, 2. Sam. 12,23).
Während er uns an den Gebrauch dieser Mittel gebunden hat, so ist er selbst nicht daran gebunden. Jedoch haben wir kein
direktes Bibelwort in dieser Sache. Gott hat diese Information uns aus seiner
Weisheit vorenthalten, damit wir nicht versäumen, unsere Kinder zu taufen,
sobald es möglich ist.)
5. Wie sollen wir unsere Taufe täglich
anwenden?
Die Bibel sagt:
a) Gal. 3,26.27: Ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christus Jesus. Denn wie viel
euer getauft sind, die haben Christus angezogen.
b) Röm. 6,4: So sind wir je mit ihm begraben durch die
Taufe in den Tod, auf dass, gleichwie Christus ist auferstanden von den Toten
durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Daraus lernen wir:
Wir sollen täglich aus unserer Taufe leben, denn das
wird
A) unseren Glauben stärken, dass in Christus alle unsere
Sünden vergeben und dass wir Kinder Gottes sind;
B) uns ermahnen, dass wir, als Kinder Gottes, täglich
unser Leben neu Gott weihen und übergeben, die Sünde meiden und gegen sie
kämpfen und Gott durch ein christliches Leben Tag für Tag dienen.
(In der Taufe sagen die Täuflinge (bei Säuglingen
durch ihre Taufpaten) ab dem Teufel und all seinem Wesen, all seinen Werken und
Wegen und geloben, dem dreieinigen Gott, und nur ihm, zu dienen. Später
wiederholen die als Kinder Getauften dieses Versprechen mit ihrem eigenen Mund
und legen ein öffentliches Bekenntnis ihres Glaubens ab. Das nennen wir
Konfirmation. Die Konfirmation ist keine göttliche Einrichtung, sondern ein
guter Brauch der Kirche. Die Hauptsache dabei ist der Unterricht, der der
Konfirmation voran geht.)
1. Was ist das Amt der Schlüssel?
Die Bibel sagt:
a) Mark. 16,15: Und (Jesus) sprach zu ihnen: Gehet hin in
alle Welt und predigt das Evangelium
aller Kreatur!*
a), b)
Matth. 28,18-20: Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem
ihr sie tauft im Namen des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehrt halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich
bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.*
c)
Joh. 20,21-23: Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch!
Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und da er das sagte,
blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr
die Sünden erlasst, denen sind sie
erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.*
Daraus lernen wir:
Das Amt der Schlüssel ist die Gewalt oder Vollmacht,
A) das Evangelium (Wort Gottes) zu predigen;
B) die Sakramente zu verwalten;
C) die Sünden zu vergeben oder nicht zu vergeben.
2. Warum wird diese Gewalt das „Amt der
Schlüssel“ genannt?
Die Bibel sagt:
Matth. 16,19: Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben.
Daraus lernen wir:
Diese Gewalt oder Vollmacht wird das „Amt der
Schlüssel“ genannt, weil es den Himmel öffnet durch das Vergeben der Sünden
oder den Himmel zuschließt, indem die Sünden nicht vergeben werden.
3. Wessen Sünden sollen vergeben und
wessen Sünden sollen nicht vergeben werden?
Die Bibel sagt:
Apg. 3,19: So tut
nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden vertilgt werden.
Ps. 51,19: Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott,
nicht verachten.
Apg. 16,31: Glaube
an den HERRN Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig.
Daraus lernen wir:
Den bußfertigen Sündern, also jenen, denen ihre Sünden
leid sind und die an Jesus Christus als ihren Heiland glauben, sollen die
Sünden vergeben werden. Den unbußfertigen Sündern aber sollen die Sünden nicht
vergeben, sondern behalten werden.
4. Wem hat Jesus Christus diese Gewalt
oder Vollmacht gegeben?
Die Bibel sagt:
Matth. 16,19: Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel
geben. Alles, was du auf Erden
binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein; und alles, was du auf Erden
lösen wirst, soll auch im Himmel los sein. (Petrus als dem Sprecher aller
Jünger und damit allen Jüngern, allen Christen)
Joh. 20,22-23: Und da er (Jesus) das sagte, blies er
sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie
erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. (allen
Jüngern, allen, die den Heiligen Geist haben, also allen Christen)
1. Petr. 2,9: Ihr aber seid das auserwählte
Geschlecht, das königliche Priestertum,
das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die
Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren
Licht.* (allen Christen)
Matth. 18,17.18.20: Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so halte ihn als einen
Heiden und Zöllner. Wahrlich, ich sage
euch: Was ihr auf Erden binden
werdet, soll auch im Himmel gebunden sein; und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein. … Wo zwei oder drei versammelt sind in
meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (die ecclesia simplex oder
örtliche Gemeinde)
Daraus lernen wir:
Jesus Christus hat die Schlüsselgewalt oder das Amt
der Schlüssel nicht nur bestimmten Personen oder einem bestimmten Stand in der
Kirche gegeben, sondern seiner gesamten Kirche auf Erden, jedem einzelnen
Christen und damit auch jeder Ortsgemeinde.
5. Wie verwaltet die Ortsgemeinde
(ecclesia simplex) das Schlüsselamt öffentlich?
Die Bibel sagt:
a)
1. Kor. 4,1: Dafür halte uns jedermann, nämlich für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse.
a)
Apg. 20,28: So habt nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde,
unter welche euch der Heilige Geist
gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch
sein eigen Blut erworben hat.
a)
Apg. 14,23: Und sie ordneten
(griechisch: durch Stimmwählen) ihnen
hin und her Älteste in den Gemeinden.
a)
Tit. 1,5: Derhalben ließ ich dich in Kreta, dass du solltest vollends
anrichten, da ich’s gelassen habe, und besetzen
die Städte hin und her mit Ältesten, wie ich dir befohlen habe.
a)
2. Kor. 2,10: Welchen aber ihr etwas vergebt, dem vergebe ich auch. Denn
auch ich, so ich etwas vergebe jemandem, das vergebe ich um euretwillen an Christi Statt.
b)
1. Kor. 3,21-23: Darum rühme sich
niemand eines Menschen! Es ist alles euer, es sei Paulus oder Apollos, es
sei Kephas oder die Welt, es sei das Leben oder der Tod, es sei das
Gegenwärtige oder Zukünftige: Alles ist
euer. Ihr aber seid Christi; Christus aber ist Gottes.
b)
Matth. 23,8: Einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle
Brüder.
b)
Matth. 20,25.26: Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass
die weltlichen Fürsten herrschen, und
die Oberherren haben Gewalt. So soll es nicht sein unter euch, sondern so
jemand will unter euch gewaltig sein, der sei euer Diener.
b)
1. Petr. 5,2.3: Weidet die Herde Christi, … nicht als die über das Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der
Herde.
c)
1. Kor. 14,34.35: Eure Frauen
lasst schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen
werden, dass sie reden, sondern untertan sein, wie auch das Gesetz sagt. Wollen
sie aber etwas lernen, so lasst sie daheim ihre Männer fragen. Es steht den
Frauen übel an, in der Gemeinde zu reden.
c)
1. Tim. 2,11.12: Eine Frau lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit.
Einer Frau aber gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass
sie des Mannes Herr sei, sondern
stille sei.
d)
Tit. 2,4.5: Den alten Frauen … dass
sie die jungen Frauen lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Kinder
lieben, sittig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf dass
nicht das Wort Gottes verlästert werde.
Daraus lernen wir:
A) Gemäß dem Willen Gottes wählt und beruft die
christliche Gemeinde Männer ins öffentliche Predigtamt, die im Namen der
Gemeinde und im Namen Christi öffentlich die Funktionen des Schlüsselamtes
ausüben als Hirten der Gemeinde, die ihr geistlich vorstehen, auf sie Acht
haben, sie in Gottes Wort unterweisen.
B) Dieses Amt ist kein Amt über der Gemeinde; es gibt
auch keine von Gott geordnete Hierarchie in der Kirche, sondern das Amt ist
Dienst in der Gemeinde, von Gemeinschaftswegen. Die Gemeinde Christi ist eine
Gemeinde von Brüdern und Schwestern.
C) In dieses Amt dürfen gemäß der Schöpfungsordnung
Gottes und der Ordnung Gottes für die Gemeinde nur Männer berufen werden.
D) In solche Dienste dieses Einen Amtes, die nur Kinder
oder Frauen betreffen, können auch Frauen berufen werden.
(Das Eine Amt oder öffentliche Predigtamt in der
Ortsgemeinde ist das einzige von Christus geordnete Amt. Die äußere Gestalt
dieses Amtes aber ist frei, ob also die Gemeinde einen Mann oder mehrere Männer
beruft, ob sie die Funktionen auf verschiedene Personen aufteilt, die alle
gleichermaßen im öffentlichen Predigtamt stehen (Assistenzpastoren) oder
etliche Funktionen anderen über- bzw. unterordnet (z.B. Sonntagsschullehrer/
Kindergottesdiensthelfer) oder ob sie durch besondere Organe, die sie allein
oder mit anderen Gemeinden zusammen eingerichtet hat (z.B. Missionskommission,
Schulkommission, Diakoniekommission, Synodalversammlung) in besondere Dienste
beruft (z.B. Missionare, Religionslehrer, Seelsorger für Krankenhäuser,
Altenheime, Visitatoren), das steht in der Freiheit der Gemeinde. Solche
weiteren Dienste sind nicht direkt von Gott geordnet (wohl aber die Funktionen,
die sie ausüben), sondern kommen aus menschlicher Übereinkunft, haben aber
einen göttlichen Ruf, weil sie Funktionen des Einen Amtes ausüben.
Es gibt auch kein von Gott geordnetes oder gestiftetes
Amt eines „Stellvertreters Christi auf Erden“ oder Papstamt. Die Gemeinde Jesu
Christi ist nicht auf einen Menschen gegründet, sondern auf Jesus Christus und
sein Wort als dem einzigen Grund, 1. Kor. 3,11.)
6. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Kirchenzucht und den Ausschluss aus der Gemeinde (Bann, Exkommunikation)?
Die Bibel sagt:
a), b)
Matth. 18,15-17: Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein.
Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf dass alle
Sache bestehe auf zweier oder dreier Zeugen Mund. Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so halte ihn wie einen Heiden und Zöllner.*
b)
1. Kor. 5,13: Gott aber wird, die draußen sind, richten. Tut von euch
selbst hinaus, wer da böse ist!
c)
Matth. 18,18: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet,
soll auch im Himmel gebunden sein.
d)
2. Kor. 2,6-8.10: Es ist aber genug, dass derselbe von vielen also
gestraft ist, dass ihr nun hinfort ihm desto mehr vergebt und tröstet, auf dass er nicht in allzu große Traurigkeit
versinke. Darum ermahne ich euch, dass ihr die Liebe an ihm beweist. … Welchem
ihr aber etwas vergebt, dem vergebe ich auch. Denn auch ich, so ich etwas
vergebe jemandem, das vergebe ich um euretwillen an Christi Statt.
Daraus lernen wir:
A) Der Sünder muss zuerst privat ermahnt werden; dann,
wenn dies erfolglos ist, durch zwei oder drei weitere Gemeindeglieder; und
schließlich, wenn er immer noch unbußfertig ist, durch die Gemeindeversammlung.
(Kirchen- oder Gemeindezucht)
B) Wenn er sich weigert, die Gemeinde zu hören, sei es,
dass er gar nicht zur Gemeindeversammlung erscheint oder anderweitig zu
erkennen gibt, dass er unbußfertig bleibt, so muss er von der Gemeinde
ausgeschlossen werden und der Pastor muss diesen Beschluss der Gemeinde
ausführen, indem er ihnen von allen Rechten und Vorrechten eines Christen
ausschließt, ausgenommen davon, das Wort Gottes hören zu dürfen.
(Exkommunikation, Bann)
C) Solch eine Handlung der Gemeinde und ihres Pastors ist
gültig und fest, auch im Himmel, so, als hätte Christus, unser HERR, selbst
direkt an dieser Person gehandelt.
D) Sollte die ausgeschlossene Person später ihre Sünde
bereuen, bekennen und um Vergebung bitten, so soll die Gemeinde ihm durch ihren
Pastor die Sünden vergeben und ihn wieder als einen Bruder aufnehmen.
(Dass der Sünde die Größe und Schwere seiner Sünde
sieht und zur Buße geführt wird, das ist der eigentliche Hauptzweck des
Ausschlusses.)
7. Was lehrt die Heilige Schrift von der
Beichte oder dem Sündenbekenntnis?
Die Bibel sagt:
a), e)
2. Sam. 12,13: Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde
weggenommen, du wirst nicht sterben.
a)
Spr. 28,13: Wer seine Missetat leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der
wird Barmherzigkeit erlangen.
b)
Luk. 11,4: Vergib uns unsere Sünden.
b)
Ps. 19,13: Wer kann merken, wie oft er fehlt? Verzeihe mir die verborgenen Fehler!
b), e)
1. Joh. 1,9: Wenn wir aber unsere
Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und reinigt uns von aller Untugend.
c)
Jak. 5,16: Bekenne einer dem andern seine Sünden.
c)
Matth. 5,23.24: Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und
wirst allda eindenken, dass dein Bruder
etwas gegen dich habe, so lass allda vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit
deinem Bruder und alsdann komm und
opfere deine Gabe.
d)
Matth. 3,5.6: Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und das ganze
jüdische Land und alle Länder an dem Jordan und ließen sich taufen von ihm im
Jordan und bekannten ihre Sünden.
e)
Matth. 9,2: Sei getrost, mein Sohn, deine
Sünden sind dir vergeben.
Daraus lernen wir:
A) Sündenbekenntnis oder Beichte besteht aus zwei Teilen,
nämlich dem Bekenntnis der Sünden und der Absolution oder Vergebung der Sünden,
dem zugesprochen, der seine Sünden bekannt hat. Nur der aber hat sie, der sie
auch im Glauben ergreift.
B) Wir sollen täglich Gott unsere Sünden bekennen, die
bekannten wie die unbekannten. Die Vergebung wird uns in der Verheißung des
Evangeliums zugesprochen.
C) Wir sollen unserem Nächsten unsere Sünde bekennen, mit
der wir gegen ihn gesündigt haben, und seine Vergebung erbitten. Die Absolution
oder Vergebung wird uns von unserm Nächsten zu gesprochen, wenn er uns vergibt.
D) Im Gottesdienst bekennen wir mit der Gemeinde unsere
Sünden in der Allgemeinen Beichte, in der wir uns vor Gott aller Sünden
schuldig bekennen und ihn um Vergebung bitten. Die Absolution wird durch den
Pastor gesprochen und ist Gottes eigene Absolution.
E) Jegliche Sünde, die uns besonders belastet, dürfen wir
in der Privat- oder Einzelbeichte Gott in Gegenwart des Pastors (oder eines
Bruders bzw. einer Schwester) bekennen und empfangen dann den Trost, dass Gott
uns persönlich durch den Mund des Pastors (oder des Bruders bzw. der Schwester)
die Vergebung zuspricht.
(Der Pastor ist strengstens verpflichtet, nichts
offenbar zu machen, was ihm in der Privatbeichte anvertraut wurde.)
1. Was ist das heilige Abendmahl?
Die Bibel sagt:
Matth. 26,26-28; Mark. 14,22-24; Luk. 22,19.20; 1.
Kor. 11,23-25: (a) Unser HERR Jesus Christus in der Nacht, da er verraten ward,
(c) nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s (b) seinen Jüngern und (c)
sprach: Nehmet hin und esset, das ist (d) mein Leib, der für euch gegeben wird.
(b) Das tut zu meinem Gedächtnis. Desselbengleichen nahm er auch (c) den Kelch
nach dem Abendmahl, gab ihnen den und (c) sprach: Trinket alle daraus. Dieser
Kelch ist das neue Testament in (d) meinem Blut, das für euch vergossen wird
zur Vergebung der Sünden. (b) Solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem
Gedächtnis.*
Daraus lernen wir:
A) Das heilige Abendmahl wurde von Jesus Christus, dem
Sohn Gottes, eingesetzt an dem Abend vor seinem Tod.
B) Er hat es für seine Christen eingesetzt, die dieses
Sakrament oft im Gedächtnis an ihn feiern sollen.
C) Im heiligen Abendmahl essen und trinken wir Brot und
Wein (Matth. 26,26.28), die durch Christus durch die Einsetzungsworte,
gesprochen durch den Mund des Pastors, konsekriert (abgesondert) wurden, damit
wir, aufgrund und kraft der Worte Christi
D) In, mit und unter dem Brot empfangen mit unserem Mund,
aber in übernatürlicher, nicht erklärbarer, mit der Vernunft nicht begreifbarer
Weise, den wahren, substantiellen Leib Christi; und in, mit und unter dem Wein
das wahre, substantielle Blut Christi (Realpräsenz in den Elementen).
(Andere Namen für das heilige Abendmahl sind: heilige
Kommunion, Sakrament des Altars, Herrenmahl, Tisch des HERRN, Brotbrechen,
Eucharistie.)
2. Was lehrt die Heilige Schrift über
die Realpräsenz von Christi Leib und Blut im Abendmahl?
Die Bibel sagt:
a) Luk. 22,19.20: Und er nahm das Brot, dankte und
brach’s und gab’s ihnen und sprach: Das ist
mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!
Desselbengleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Das ist der
Kelch, das neue Testament in meinem
Blut, das für euch vergossen wird.
b) 1. Kor. 10,16: Der gesegnete Kelch, welchen wir
segnen, ist der nicht die Gemeinschaft
des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?*
c) 1. Kor. 11,27: Welcher nun unwürdig von diesem Brot
isst oder von dem Kelch des HERRN trinkt, der ist schuldig an dem Leib und Blut des HERRN.
d) Mark. 14,24: Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Neuen Testaments,
das für viele vergossen wird.
d) Gal. 3,15: Liebe Brüder, ich will nach menschlicher
Weise reden, verachtet man doch
eines Menschen Testament nicht, wenn
es bestätigt ist, und tut auch nichts
dazu.
Daraus lernen wir:
Wir sollen fest an die Realpräsenz von Christi Leib
und Blut im heiligen Abendmahl glauben,
A) weil, gemäß der Heiligen Schrift, Jesus Christus sagt:
„Das IST mein Leib“, derselbe Leib, „der FÜR EUCH GEGEBEN wird“; und „Das IST
der Kelch des Neuen Testaments in meinem Blut, das FÜR EUCH VERGOSSEN wird“;
B) weil, gemäß der Heiligen Schrift, der Kelch oder Wein
ist „die Gemeinschaft des Blutes Christi“ und das Brot ist „die Gemeinschaft
des Leibes Christi“;
C) weil, gemäß der Heiligen Schrift, unwürdige
Kommunikanten nicht schuldig werden an Brot und Wein, sondern an dem Leib und
Blut Christi;
D) weil, gemäß der Heiligen Schrift, das heilige
Abendmahl eine göttliche Einrichtung und Testament (Bund) ist, das niemand
ändern darf.
3. Werden Brot und Wein durch die
Konsekration in Christi Leib und Blut verwandelt?
Die Bibel sagt:
1. Kor. 11,26-28: Denn sooft ihr von diesem Brot esst
und von diesem Kelch trinkt, sollt ihr des HERRN Tod verkündigen, bis dass er
kommt. Welcher nun unwürdig von diesem Brot isst oder von dem Kelch des HERRN
trinkt, der ist schuldig an dem Leib und Blut des HERRN. Der Mensch prüfe aber
sich selbst, und also esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.
Daraus lernen wir:
Brot und Wein werden nicht in Christi Leib und Blut
verwandelt, denn die Bibel erklärt ausdrücklich, dass wir im Sakrament auch
Brot essen und Wein trinken.
4. Wozu gibt Christus uns Christen in,
mit und unter Brot und Wein seinen Leib und sein Blut?
Die Bibel sagt:
a), b), c), d) Matth. 26,26.27: Nehmet, esset, das ist mein Leib! … Trinket alle daraus!
b)
Mark. 14,23: Und sie tranken alle
daraus.
d)
Hebr. 10,10.14.18: In welchem Willen wir sind geheiligt, einmal geschehen durch das Opfer des Leibes
Jesu Christi. … Denn mit einem Opfer
hat er in Ewigkeit vollendet, die
geheiligt werden. … Wo aber derselben
Vergebung ist, da ist nicht mehr Opfer für die Sünde.
Daraus lernen wir:
A) Christus gibt uns seinen Leib und sein Blut zum Essen
und zum Trinken.
B) Alle Kommunikanten sollen den Wein ebenso wie das Brot
empfangen.
C) Wir sollen Brot und Wein nicht umhertragen und nicht
anbeten; denn der HERR hat befohlen, dass wir das Brot essen und dein Wein
trinken sollen. Christi Leib und Blut sind nur gegenwärtig in, mit und unter
Brot und Wein (sakramentale Vereinigung) während der heiligen Handlung nach der
Konsekration zum sofortigen Genuss (die heilige Handlung umfasst Konsekration,
Austeilung und mündlichen Genuss).
D) Die Behauptung, dass das Sakrament ein wirkliches,
wenn auch unblutiges, Opfer sei für die Sünden der Lebenden und der Toten
widerspricht dem Wort Gottes, welches lehrt, dass Christi eines Opfer eine
vollkommene Versöhnung für alle Sünden erworben hat.
5. Warum sollen wir das heilige
Abendmahl oft empfangen?
Die Bibel sagt:
a) 1. Kor. 11,25.26: Solches
tut, sooft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von diesem Kelch trinkt, sollt
ihr des HERRN Tod verkündigen, bis dass er kommt.
a) Apg. 2,42: Sie blieben
aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.
b) Luk. 22,19.20: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das
tut zu meinem Gedächtnis! … Das ist der Kelch, das neue Testament in meinem
Blut, das für euch vergossen wird.
b) Matth. 26,28: Das ist mein Blut des Neuen Testaments,
welches vergossen wird für viele zur
Vergebung der Sünden.
b), c)
Matth. 11,28: Kommet her zu mir
alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!*
Daraus lernen wir:
Wir sollen das heilige Abendmahl oft empfangen,
A) weil Christus es uns so befiehlt;
B) weil er uns seine Segnungen verheißt, vor allem die
Vergebung der Sünden;
C) weil wir ein großes und ständiges Bedürfnis an der
Vergebung der Sünden und an der Stärkung haben.
1. Was ist der Nutzen des heiligen
Abendmahls?
Die Bibel sagt:
Luk. 22,19.20: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. … Das ist
der Kelch, das Neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Matth. 26,28: Das ist mein Blut des Neuen Testaments,
welches vergossen wird für viele zur
Vergebung der Sünden.
Daraus lernen wir:
Im heiligen Abendmahl gibt Jesus Christus jedem
einzelnen Kommunikaten als ein Siegel und eine Versicherung der Vergebung der
Sünden den Leib und das Blut, womit er für uns die Vergebung der Sünden
erworben hat.
2. Mit welchem Ziel gehen wir zum
heiligen Abendmahl?
Die Bibel sagt:
a), c)
Luk. 22,19.20: Das ist mein Leib, der
für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. … Das ist der Kelch,
das Neue Testament in meinem Blut, das
für euch vergossen wird.
a)
Matth. 26,28: Das ist mein Blut des Neuen Testaments, welches vergossen
wird für viele zur Vergebung der Sünden.
b)
2. Kor. 5,15.17: Und er ist darum für alle gestorben, damit die, so da
leben, hinfort nicht sich selbst leben,
sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. … Darum, ist
jemand in Christus, so ist er eine neue
Kreatur. Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden.
d)
1. Kor. 11,26: Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von diesem Kelch
trinkt, sollt ihr des HERRN Tod
verkündigen, bis dass er kommt.*
e)
1. Kor. 10,17: Denn ein Brot ist’s; so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes
teilhaftig sind.
e)
Apg. 2,42: Sie blieben aber beständig
in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.*
Daraus lernen wir:
Wir gehen zum heiligen Abendmahl,
A) hauptsächlich, um in unserem Glauben an die Vergebung
unserer Sünden um des HERRN Jesus Christus willen gestärkt zu werden;
B) um Kraft zu bekommen für ein heiligeres Leben; (Indem
wir im Glauben gestärkt werden, werden unsere Herzen mit Dankbarkeit gegen Gott
erfüllt; und das wiederum dringt uns, ein Leben zu führen, das Ihm
wohlgefällt.)
C) um in herzlicher Liebe an Christus zu gedenken und
sein bitteres Leiden und Sterben, das er für uns erlitt;
D) um den gekreuzigten Christus vor allen Menschen zu
bezeugen;
E) um zu bezeugen, dass wir eins sind im Glauben und in
der Lehre mit denen, die mit uns zum Abendmahl gehen.
3. Empfängt jeder, der zum heiligen
Abendmahl geht, Christi Leib und Blut zur Vergebung seiner oder ihrer Sünden?
Die Bibel sagt:
1. Kor. 11,29: Welcher
unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selber das Gericht
damit, dass er nicht unterscheidet den Leib des HERRN.
Daraus lernen wir:
Ein unwürdiger Gast, also ein solcher, der keinen
wahren Glauben hat, empfängt das heilige Abendmahl nicht zur Vergebung der
Sünden, sondern zu seinem großen Unglück.
(Während einerseits alle Kommunikanten Christi Leib
und Blut empfangen, so empfangen nur die würdigen Kommunikanten den Nutzen des
heiligen Abendmahls. Vergebung der Sünden wurde in das Sakrament gelegt durch
die Worte Christi „für die gegeben“, „für dich vergossen“, „zur Vergebung der
Sünden“. Mittels dieser Worte bietet er an, gibt und versiegelt er die
Vergebung der Sünden allen Kommunikanten. Nur durch den Glauben an diese Worte
wird die Vergebung der Sünden empfangen.)
4. Was sollen wir daher tun, bevor wir
das heilige Abendmahl empfangen?
Die Bibel sagt: