Welche Stellung nimmt die Evolutionstheorie derzeit
ein? Die
Evolutionstheorie wird seit Charles Darwin (aufgekommen aber schon bei
Anaximander und Empedokles) von großen Teilen der Wissenschaft als
wissenschaftlich bewiese Lehre von der Entstehung des Kosmos im Allgemeinen und
damit der Welt im Besonderen und auch alles Lebens, einschließlich des
Menschen, dargestellt.
Was besagt denn die Evolutionstheorie? Die Evolutionstheorie geht
als a) Grundvoraussetzung davon alles, dass alles, was besteht, sich aus
niederen, einfachsten Formen entwickelt habe, wobei die organischen Lebewesen
aus den anorganischen entstanden sein sollen, letztlich also alles aus der
Materie komme. Die Evolutionstheorie ist damit eine radikale Grundform des
(philosophischen) Materialismus. B) Sie leugnet grundsätzlich einen Schöpfer
(auch die sogenannte „theistische Evolution“, für die Gott „durch Evolution“
geschaffen habe, also letztlich nur den Anstoß zur Evolution gegeben habe. C)
Materie und Energie werden einfach vorausgesetzt, ohne Auskunft über deren
Herkunft geben zu können. D) Es wird von heutigen Vorgängen einfach auf den
Ablauf bis dahin geschlossen, damit ausgeschlossen, dass Vorgänge früher anders
abgelaufen sind bzw. durch andere Faktoren z.T. außerordentlich stark
beeinflusst waren. E) Die Evolution behauptet eine Höherentwicklung, die bis
heute anhalte; diese Höherentwicklung geschehe in Form einer
„Selbstorganisation“. F) Die Evolution benötigt als maßgebliche, von ihr
angenommene, nicht bewiesene, Grundfaktoren den Zufall, lange Zeiträume,
ökologische Veränderungen und den Tod. G) Mutation und Selektion werden als
Motoren der Evolution angenommen. H) Plan und Ziel hinter dem Kosmos im
Allgemeinen und dem Leben im Einzelnen werden abgelehnt. I) Die Gegenwart wird
als Schlüssel für die Vergangenheit angesetzt (s. D)). (s. Werner Gitt: Schuf
Gott durch Evolution? S. 14-16)
Alle diese Punkte sind nicht wissenschaftlich
erarbeitete Ergebnisse, sondern die Voraussetzungen, also Axiome, mit denen die
Evolutionstheorie arbeitet und die bisher nicht bewiesen sind.
Was sagen Evolutionisten selbst hinsichtlich der
Evolutionstheorie? Ernest Kalane: „Es ist absurd und unsinnig zu glauben, dass eine
lebendige Zelle von selbst entsteht; aber dennoch glaube ich es, denn ich kann
es mir nicht anders vorstellen.“ (Gitt: ebd. S. 14). Charles Darwin: „Wir
können nicht beweisen, dass eine einzige Art sich verändert hat.“ (BuG 1961,
49, in: Theodor Reuter: Evolution? S. 15). Y. Delage: „Ich gebe bereitwillig
zu, dass keine Species je dafür bekannt geworden wäre, dass sie eine andere
gezeugt hätte, und dass es keinen unbedingt bestimmten Beweis gibt, dass so
etwas je vorgekommen wäre.“ (BuG 1968,45, in: Reuter, ebd. S. 16)
Was sagen sonst Naturwissenschaftler zur
Evolutionstheorie? Le Gros Clark: „Wir haben keinen sicheren Beweis dafür, dass die
Australopitecinen irgendwelche der besonderen Eigenschaften, die mit dem
heutigen Menschen allgemein in Verbindung gebracht werden, hatten.“ (Hat sich
der Mensch entwickelt? S. 84, in: Reuter, ebd. S. 16)
Was ist eine Theorie? Jede Theorie verlangt
vorgegebene Voraussetzungen, also Hypothesen, mit denen sie arbeitet, die
willkürlich festgesetzt werden. Der „Erfolg“ einer Theorie besagt dabei nicht,
dass sie richtig ist. Die Theorie ist letztlich nur ein Arbeitssatz für die
empirische Arbeit. (s. Gitt, ebd. S. 9-11)
Was besagt die Theorie über die menschliche
Erkenntnis?
Es gibt keine absolute, unverrückbare menschliche Erkenntnis, also Erkenntnis,
die rein innerweltlicher Herkunft ist. (s. Gitt, ebd. S. 27)
Was besagt die Schöpfungslehre? Die Schöpfungslehre
behauptet nicht, naturwissenschaftlichen Ursprungs zu sein oder
naturwissenschaftlich bewiesen, in dieser Hinsicht ist sie auch „Theorie“. A)
Die Schöpfungslehre geht aus von der biblischen Offenbarung, dass hinter allem
Leben Information und damit ein Plan und ein Ziel steht, aufgestellt und
ausgeführt von dem lebendigen Gott, 1. Buch Mose 1;2; Johannesevangelium 1. B)
Sie geht damit davon aus, dass alles aus Nichts geschaffen wurde, jetzt aber
alles innerhalb bestimmter „Naturgesetze“ abläuft. Die Schöpfung selbst ist
dabei ein einmaliger, singulärer Vorgang, der auch mit Hilfe der Naturgesetze
nicht erklärt werden kann. Ebenso aber können auch die Herkunft von Materie und
Energie nicht mit Hilfe der Naturgesetze oder gar der Evolution erklärt werden.
C) Hinter der Schöpfung steht also eine geniale Konzeption, wie sie sich gerade
in der Kompliziertheit etwa des menschlichen Organismus (man denke nur an das
menschliche Auge) zeigt, Römerbrief 1. (s. a. A)) D) Die Schöpfungslehre besagt
damit, dass die Vergangenheit der Schlüssel zur Gegenwart ist, wobei drei
Ereignisse kosmische Bedeutung in diesem Bereich haben: Schöpfung, Sündenfall,
Sintflut. Der Tod ist eine Folge der Sünde, 1. Buch Mose 2,17; Römerbrief 5,12,
von der alles Lebendige betroffen ist, Römerbrief 8,20.22. E) Allem Lebendigen
liegt in seinem Ablauf damit Information zu-grunde (z.B. die Vererbung), wobei
die Information eine Informationsquelle benötigt (nämlich Gott). F) Mit der
Schöpfung als einem singulären Akt wurden Grundtypen der jeweiligen „Art“
geschaffen, das ist ein abgeschlossener Vorgang. Was danach folgte, war die
Auffächerung der Grundtypen in Rassen usw. (s. Gitt, ebd. S. 19-24.71)
Welche Anfragen sind an die Evolutionstheorie zu
stellen, bzw. welche Fragwürdigkeiten zeigt sie?
1) Die Evolutionstheorie ist selbst nur Theorie und
keineswegs bewiesene empirische Erkenntnis.
2) Die Evolutionstheorie kann nicht angeben, woher
die Materie und die Energie gekommen sein sollen, die am Anfang dagewesen für
die „Evolution“ da waren.
3) Die Gegenwart mit ihren Vorgängen einfach
zurückzuspiegeln auf die Vergangenheit ist unzulässig, da damit einfach
behauptet wird, dass die Vorgänge auch so abliefen, wofür es aber keinen Beweis
gibt; vielmehr ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie unter anderen
Bedingungen auch anders abliefen.
4) Die Evolution kann bis heute die fehlenden
Zwischenformen nicht anbieten. Auch die ganz wenigen, die sie meint, in den
Fossilien gefunden zu haben, beweisen nichts. (s. Gitt, ebd. S. 30)
5) Die Sprachentwicklung gemäß der Evolution
ist faktisch unmöglich, da Sprache eine Vielfalt von Voraussetzungen erfordert:
Sprachorgan, Rachenraum, Steuerungssystem, Sprachquelle. (Gemäß der Bibel war
der Mensch seit seiner Erschaffung sprachfähig als Gabe Gottes, 1. Buch Mose
1;2) (s. Gitt, ebd. S. 32.35)
6) Gegen die Evolution spricht ebenso der gesamte komplizierte
Apparat für die Fortpflanzung, der zugleich bei beiden Geschlechtern
vorhanden sein muss. Wie konnte die Gleichzeitigkeit da sein, wenn es keine
Lenkung oder Steuerung gibt? (s. Gitt, ebd. S. 36)
7) Die Evolution kann keine wirkliche Ursache des
Todes angeben, denn er ist naturwissenschaftlich keine Notwendigkeit. Sie
setzt ihn einfach voraus. (s. Gitt, ebd. S. 40)
8) Die Evolution behauptet auch, dass der Geist
sich aus der Materie entwickelt habe – aber sie kann es nicht beweisen.
Hans Zeier: „Aus naturwissenschaftlicher Sicht können wir eigentlich keine
direkten Aussagen über Ursprung und Wesen des menschlichen Geistes machen.“ (s.
Gitt, ebd. S. 52.53) Die Evolutionstheorie kann daher Aspekte wie Freiheit und
Verantwortung, aber auch Destruktivität nicht erfassen. (1. Thessalonicherbrief
5,23 richtet sich eindeutig gegen den eindimensionalen Materialismus.)
Ebensowenig kann die Evolution beweisen, dass sich Leben (Organisches) aus
Materie (Anorganischem) entwickelt. Spallanzani und Pasteur haben vielmehr nachgewiesen,
dass Leben nur von Leben stammen kann. (s. Theodor Reuter. Evolution? S. 9)
9) In der Kosmologie geht die Evolution von
einer ständig gleichbleibenden Ausdehnungsgeschwindigkeit des Weltalls aus, aus
der sie dann das Alter rückrechnen will. Dies ist aber eine bloße Behauptung,
willkürlich aufgestellt, die nicht bewiesen werden kann. Auch hier erscheint
dann wieder die Frage nach dem Woher von Materie und Energie. (s. Gitt, ebd. S.
59.60)
10) Gegen die Evolution sprechen auch die vielen Besonderheiten
der Erde, die erst das Leben überhaupt möglich machen, zahlreiche Parameter
dabei mit präzisen Werten in engen Grenzen, die eindeutig auf Information, auf
Programmierung, Steuerung hinweisen: Abstand Erde-Sonne; elliptische Bahn der
Erde um die Sonne; gleichmäßige Wärmestrahlung der Sonne; richtige
Rotationsdauer der Erde; optimale Schräglage der Erdachse zur Elliptik;
richtige Größe und Masse der Erde; richtiger CO2-Anteil in der
Erdatmosphäre; ebenso richtiger O2-Anteil; richtiger Abstand
Erde-Mond. (s. Gitt, ebd. S. 61)
11) Gegen die Evolution spricht auch das physikalische
„Gesetz von der Erhaltung der Energie“, das besagt, dass Energie nicht aus
dem Nichts genommen noch vernichtet werden kann. Woher kam dann die Energie am
Anfang? (s. Gitt, ebd. S. 62) Gegen die Evolution und ihre behauptete
„fortschreitende Selbstorganisation“ (die ein perpetuum mobile wäre) spricht
die Tatsache, dass Energie und Materie sich nicht höherentwickeln, nicht einmal
ihren Zustand halten können, sondern zerfallen. (s. Detlef Löhde. Die
Schöpfungsgeschichte. S. 57)
12) Gegen die Evolution spricht auch die behauptete
Entwicklung von Wasser- zu Landlebewesen, denn sie setzt eine viel zu
umfangreiche Veränderung voraus. Wie sollte sie ohne Information stattfinden?
(s. Gitt, ebd. S. 66)
13) Gegen die Evolution spricht die gesamte genetische
Steuerung, da die Evolution Informationsquellen ablehnt. Die
Embryoentwicklung aber ist ganz präzise informationsgesteuert. (s. Gitt, ebd.
S. 69)
14) Die von der Evolution behauptete Höherentwicklung
konnte bisher nirgends beobachtet werden. Beobachtet wird dagegen aber der
Zerfall, die Niederentwicklung. (Die Bibel spricht ja dagegen von einer
Schöpfung in Gruppen oder Arten, wobei die Vielzahl der Arten und
Fortpflanzungsmechanismen ursprünglich sind, eben durch Gott in der Schöpfung
geschaffen: Die Arten sind da bereits abgeschlossen und fertig als Grundtypen,
die dann mit der Zeit in Rassen aufgefächert wurden. (s. Gitt, ebd. S. 70.71)
15) Es ist eine bloße unbewiesene Behauptung, dass
biologische Gemeinsamkeiten eine gemeinsame Abstammung bedeuten;
vielmehr kann dies auch besagen, dass Gott planvoll schuf, je nach dem
Lebensbereich. Echte Beweise für eine gemeinsame Abstammung kann es nur durch
Beobachtung, Experimente in der Zucht und durch Fossilien geben. Nachweisbar
ist dabei aber nur eine Auffächerung der Grundtypen (mehr konnte auch Darwin
bei den Finken nicht feststellen), was als Mikroevolution bezeichnet wird. Die
behauptete Makroevolution des gesamten Kosmos ist ein reiner Schluss aus der
Mikroevolution. (s. Löhde, ebd. S. 42)
16) Gegen die Evolution spricht auch, dass es die in
der Makroevolution erforderlichen umfangreichen Veränderungen des Erbgutes
nicht gibt, vielmehr Veränderungen des Erbgutes enge Grenzen gesetzt sind. Auch
heute sind keine fließenden Übergänge erkennbar. Schon die Kreuzungen innerhalb
von Familien und Ordnungen gelingen häufig nicht; gelingen sie, so sind die
Produkte unfruchtbar. Erbveränderungen (Mutation) sind sehr gering, etwa 1 auf
100.000 bis 100.000.000, wobei 90 % schädliche Erbveränderungen sind. Die
tatsächlich auftretenden Mutationen sind aber weder von der Umwelt noch von den
Lebewesen selbst beeinflusst, wie die Evo-lution behauptet. Aus all dem folgt,
dass schon allein das komplizierte menschliche Auge selbst aus Mutationen
hervorgegangen sein kann, selbst Darwin nannte eine solche Annahme „im höchsten
Maße absurd“. (s. Löhde, ebd. S. 47.48.50.52; Reuter, ebd. S. 60)
17) Für die sogenannte „sprunghafte Evolution“,
die aufgrund der fehlenden Zwischenglieder nicht mehr von einer allmählichen
Entwicklung ausgeht, sondern von sprunghaften Veränderungen, gibt es ebenfalls
keine Beweise, sie geht ja auch nur aus vom Fehlen der Zwischenglieder. (s.
Löhde, ebd. S. 54)
18) Die Methoden zur Altersbestimmung setzen
Axiome, Festlegungen voraus, nämlich ob man von einem auch in der Vergangenheit
gleichen Prozess ausgeht oder von Katastrophen, die zu erheblichen
Veränderungen im Ablauf geführt haben. So wird bei der Messung durch Zerfall
der Radioaktivität einfach behauptet, die frühere Zerfallsgeschwindigkeit sei
die gleiche wie jetzt; eventuell stattgefundene Veränderungen in der
Radioaktivität und im Gestein werden einfach ausgeschlossen. Weiter wird
behauptet, dass alle vorhandene Radioaktivität einzig aus dem Zerfall stamme,
ursprüngliche Radioaktivität wird ausgeschlossen. Es ist außerdem nicht
bewiesen, dass das vorhandene Blei 206 in einem Gestein wirklich aus dem
Zerfall von Uran 238 entstanden ist – aber aus ihrem Verhältnis will man das
Alter festlegen. Zur Radiokarbonmethode mit dem C14-Isotop ist
letztlich das gleiche zu sagen, auch wenn die gemessenen Zeiten wesentlich
geringer sind und den Behauptungen der Evolution sehr entgegen stehen, denn sie
kann nur die Menge des vorhandenen Radiokarbons feststellen, nicht aber
aussagen, ob der ganze radioaktive Kohlenstoff ursprünglich vorhanden war oder
sekundär dazu kam und ob sich die Menge nicht auch anders als durch natürlichen
Zerfall änderte. (Die Schöpfung besagt ja, im Gegensatz zur Evolution, dass es den
Zustand des Alters 0 nicht gab, sondern alle Lebewesen mit der Schöpfung schon
erwachsen waren. Die Höhe des Ausgangsalters (für den Zustand) ist aber
unbekannt.) (s. Löhde, ebd. S. 60-66; Reuter, ebd. S. 43)
19) Gerade in der Altersbestimmung und der damit zusammenhängenden Aufstellung geologischer Zeittabellen wird von Zirkelschlüssen ausgegangen. C. Dunbar: „Die Gesteine jedes geologischen Zeitalters tragen charakteristische Fossilientypen, die denen eines anderen Zeitalters nicht gleichen. Umgekehrt ist jede Fossilienart ein Index odeer Leitfossil auf eine ganz bestimmte geologische Zeit.“ (H.M. Morris: Evolution im Zwielicht. S. 52, in: Reuter, ebd. S. 30)
Können Bibel und Evolution miteinander in Einklang
gebracht werden? Nein. Denn die Bibel geht aus davon, dass der Mensch wie auch die
Arten der Pflanzen und Tiere direkt von Gott erschaffen wurden und nicht
Ergebnis einer Entwicklung sind; die Bibel bekennt weiter, vor dem Sündenfall
alles gut war, also es keinen Tod, keine Krankheit gab, damit auch keine
Auslese, wie sie die Evolution fordert. Die Evolutionstheorie hebt die
Verbindlichkeit der Heiligen Schrift auf, da sie bereits die ersten Kapitel der
Bibel für nur bildhafte Rede erklärt, ebenso auch den Sündenfall leugnet. Damit
aber wird die Historizität Adams und Evas geleugnet, die wiederum in Römerbrief
5 Grundlage der Lehre von der Sünde, dem Tod und der Erlösung durch Christus
ist. Die Evolutionisten, soweit sie Gott noch zulassen, leugnen sein Eingreifen
in dieser Welt, leugnen auch, dass die Bibel Gottes Wort ist und behaupten, sie
sei unter dem Einfluss des jeweiligen Zeitgeistes geschrieben. Außerdem werden
der Bibel Weltbilder unterstellt.
Quellenangabe: Werner Gitt: Schuf Gott durch
Evolution? Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung. 1988.
Detlef Löhde: Die Schöpfungsgeschichte – Bericht
oder gleichnishafte Erzählung? Groß Oesingen: Verlag der Lutherischen
Buchhandlung. 1989. (Zahrenholzer Reihe. 11)
Theodor Reuter: Evolution? 2. Aufl. Groß Oesingen:
Verlag der Lutherischen Buchhandlung. 1981
1. Buch Mose 1; 2: Am Anfang schuf Gott Himmel
und Erde. Und die Erde war wüst und
leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem
Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht!
und es ward Licht. Und Gott sah, daß das
Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis
Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen
den Wassern, und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern. Da machte Gott die Feste und schied das
Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah also. Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus
Abend und Morgen der andere Tag. Und
Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Örter, daß
man das Trockene sehe. Und es geschah also.
Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er
Meer. Und Gott sah, daß es gut war. Und
Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das sich besame, und
fruchtbare Bäume, da ein jeglicher nach seiner Art Frucht trage und habe seinen
eigenen Samen bei sich selbst auf Erden. Und es geschah also. Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut,
das sich besamte, ein jegliches nach seiner Art, und Bäume, die da Frucht
trugen und ihren eigenen Samen bei sich selbst hatten, ein jeglicher nach
seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag. Und Gott sprach: Es werden Lichter an der
Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten,
Tage und Jahre und seien Lichter an der
Feste des Himmels, daß sie scheinen auf Erden. Und es geschah also. Und Gott machte zwei große Lichter: ein
großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht
regiere, dazu auch Sterne. Und Gott
setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und
schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, daß es gut war. Da ward aus Abend und Morgen der vierte
Tag. Und Gott sprach: Es errege sich das
Wasser mit webenden und lebendigen Tieren, und Gevögel fliege auf Erden unter
der Feste des Himmels. Und Gott schuf
große Walfische und allerlei Getier, daß da lebt und webt, davon das Wasser
sich erregte, ein jegliches nach seiner Art, und allerlei gefiedertes Gevögel,
ein jegliches nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott segnete sie und sprach: Seid
fruchtbar und mehrt euch und erfüllt das Wasser im Meer; und das Gefieder mehre
sich auf Erden. Da ward aus Abend und
Morgen der fünfte Tag. Und Gott sprach:
Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh,
Gewürm und Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art. Und es geschah
also. Und Gott machte die Tiere auf
Erden, ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und
allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen,
ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über
die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über
alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und
Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf
sie einen Mann und ein Weib. Und Gott
segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die
Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über
die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch
gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei
fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise, und allem Getier auf Erden und allen Vögeln
unter dem Himmel und allem Gewürm, das da lebt auf Erden, daß sie allerlei
grünes Kraut essen. Und es geschah also.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr
gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag. Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem
ganzen Heer. Und also vollendete Gott am
siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von
allen seinen Werken, die er machte. Und
Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an demselben
geruht hatte von allen seinen Werken, die Gott schuf und machte. Also ist Himmel und Erde geworden, da sie
geschaffen sind, zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und allerlei Bäume auf dem Felde waren noch
nicht auf Erden, und allerlei Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen;
denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und es war kein
Mensch, der das Land baute. Aber ein
Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land. Und Gott der HERR machte den Menschen aus
einem Erdenkloß, uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also
ward der Mensch eine lebendige Seele.
Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen und setzte
den Menschen hinein, den er gemacht hatte.
Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, lustig
anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den
Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten, und er teilte
sich von da in vier Hauptwasser. Das erste
heißt Pison, das fließt um das ganze Land Hevila; und daselbst findet man
Gold. Und das Gold des Landes ist
köstlich; und da findet man Bedellion und den Edelstein Onyx. Das andere Wasser heißt Gihon, das fließt um
um das ganze Mohrenland. Das dritte
Wasser heißt Hiddekel, das fließt vor Assyrien. Das vierte Wasser ist der
Euphrat. Und Gott der HERR nahm den
Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn baute und bewahrte. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und
sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten
und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon ißt, wirst du
des Todes sterben. Und Gott der HERR
sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin
machen, die um ihn sei. Denn als Gott
der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei
Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie
nennte; denn der wie Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten
sie heißen. Und der Mensch gab einem
jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen;
aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf
fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und
schloß die Stätte zu mit Fleisch. Und
Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und
brachte sie zu ihm. Da sprach der
Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man
wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann Vater und Mutter
verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch. Und sie waren beide nackt, der Mensch und das
Weib, und schämten sich nicht.
Was ist der Ausgangspunkt des Schöpfungsberichtes? Die Bibel geht von der
ewigen Existenz Gottes aus, der alles erschaffen hat und damit von nichts und
niemandem erschaffen sein kann, s.a. Römerbrief 1,19.20.
Was ist mit dem „Anfang“ in V. 1 gemeint? Der Anfang, der mit der
Schöpfung gesetzt wird, also der Beginn alles Erschaffenen; vor diesem Anfang
gab es nur Gott. s.a. Johannesevangelium 1,1; 1. Johannesbrief 1,1.
In welchem Verhältnis stehen V.1 und 2 zueinander? In Vers 1 wird das
Schöpfungshandeln Gottes aus dem Nichts dargelegt, ohne dass Material vorhanden
gewesen wäre. Hier haben wir eine rechte Doxologie oder Lobpreis Gottes als des
Schöpfers aus dem Nichts. Der Anfang von Vers 2 ist nach dem Hebräischen gut so
zu übersetzen: „Da war die Erde.“ Das bezeichnet die Feststellung, dass
aufgrund des Schöpfungshandelns Gottes die Erde nun vorhanden war und sich der
weitere Bericht konzentriert auf die Erde. Es ist vom hebräischen Text her
darum nicht in Ordnung, zwischen Vers 1 und 2 eine Schöpfungszerstörung zu
legen und von einer ersten und zweiten Schöpfung zu sprechen und etwa der
Finsternis in Vers 2 eine Eigendynamik, dämonische Macht zuzusprechen.
Wann geschah diese Schöpfung? Wir können das Jahr nicht
exakt angeben, da es die Bibel auch nicht macht. Es ist auch
unwissenschaftlich, von den heutigen Verhältnissen zurückzurechnen, wie alt die
Dinge sein könnten, da man nicht sagen kann, dass die Bedingungen immer gleich
waren und man auch nicht den Ausgangspunkt kennt. Niemand außer Gott war dabei
und kann es uns sagen. Wir können daher aus der Bibel allein einen Nährungswert
bekommen, nämlich aus den Genealogien. Einen ‚Nährungswert’ deshalb, weil in
den Geschlechtsregistern nicht angegeben wird, ob die Geburten am Anfang, in
der Mitte oder am Ende eines Jahres stattgefunden haben und somit keine exakten
Angaben gemacht werden können. Nach diesen Genealogien dürfte die Erde ca. 6000
Jahre alt sein.
Wodurch hat Gott geschaffen? Gott hat durch sein Wort geschaffen.
Das zeigt an, dass sein Wort etwas anderes ist als Menschenwort, nämlich ein
kräftiges, wirkmächtiges Wort, das aus dem Nichts erschaffen kann, Psalm 33,9.
Wer hat geschaffen? Der dreieinige Gott hat
erschaffen, alle drei Personen sind daran beteiligt gewesen, wie wir schon im
ersten Kapitel Gott (den Vater) haben, den Geist, der auf dem Wasser schwebt,
und das Wort (Christus), durch das Gott schafft. Das wird auch durch andere
Stellen bestätigt: Christus: Johannesevangelium 1; Kolosserbrief 1; Sprüche
Salomos 8; Heiliger Geist: Psalm 33,6.
Was fällt beim ersten Tag besonders auf? A) Das Licht wurde
erschaffen, ohne dass die uns bekannten Lichtquellen schon vorhanden waren,
also Sonne, Mond, Sterne. Das macht deutlich, dass die eigentliche Lichtquelle
nicht diese erschaffenen Gestirne sind, sondern der lebendige Gott selbst, der
es auch in der Ewigkeit wieder sein wird, Offenbarung 21,23. B) Licht und
Finsternis bestehen neben einander, gleichzeitig. Erst Kopernikus hat 1543 dies
auch wissenschaftlich entdeckt, 1969 wurde es vom Mond aus gesehen. C) Die
Tageslänge hängt von der Erddrehung ab, mit Abend (langsam hereinbrechende
Dunkelheit) und Morgen (langsam hereinbrechendes Licht) angegeben.
Was ist mit „Tag“ gemeint? Der hebräische Begriff
„yom“ meint unseren normalen 24-Stunden-Tag. Das wird unterstrichen durch den
Hebraismus „aus Abend und Morgen“, der ebenfalls für solch einen Tag steht. Die
Bibel gibt auch keinerlei Anlass, den Begriff „yom“ in diesem Zusammenhang
anders zu verstehen. Vielmehr wird 2. Buch Mose 20,11 die Wochenordnung eben
auf die Schöpfung bezogen und auch damit bestätigt, dass es sich bei der
Schöpfungswoche um eine ganz normale Woche handelte. Es ist hermeneutisch
unlauter, 2. Petrusbrief 3,8 hier heranzuziehen, da dieser Vers gar nichts mit
der Schöpfung zu tun hat. Auch wird da nicht ausgesagt, dass ein Tag für
tausend Jahre zu nehmen sei, sondern nur, dass bei Gott ein Tag wie tausend
Jahre erscheint, da bei ihm gar keine Zeit ist.
Was ist mit der „Feste“ in V. 6 gemeint? Die Feste in Vers 6 wird in
Vers 8 auch mit „Himmel“ bezeichnet und gibt damit an, dass es sich um das
handelt, was über der Erde ist, wir sagen heute „Atmosphäre“ dazu oder einfach
Luft, Ausdehnung, s.a. 5. Buch Mose 4,17; Prophet Jeremia 8,7. Es ist also völlig
falsch und von Text in keiner Weise gegeben, hier zu behaupten, die Bibel
spreche von einer Glocke über der Erde.
Wie sind die Wasser V. 6 und 7 zu verstehen? Das Wasser unter der Feste
ist einmal das Meer, dann auch Wasser unter der Erde, das 1. Buch Mose 7,11
wieder erwähnt wird, das bei der Sintflut aus der Tiefe kam. Das Wasser über
der Feste sind wohl Wolken oder eine Wasserdampfhülle gewesen (was vermuten
lässt, das damals auf der gesamten Erde ein tropisches Klima herrschte, s.a.
Nebel in 2,6).
Es sei in diesem Zusammenhang auch verwiesen auf Hiob 28,25, wo vom Gewicht der Luft die Rede ist, eine Tatsache, die den Menschen damals völlig unbekannt war und erst 1643 von Torricelli festgestellt wurde (erstes Barometer). Auch das zeigt, dass wir in der Bibel kein zeitgebundenes Weltbild haben, sondern exakte Aussagen Gottes auch über naturwissenschaftliche Phänomene.
Was erkennen wir aus den Benennungen V. 5 und V. 10? Während Adam 2,20 den
Tieren Namen gibt, da sie unter seiner Herrschaft sind, ist es Gott, der Tag
und Nacht, Meer und Erde die Namen gibt und damit anzeigt, dass diese Elemente
nicht unter der Macht des Menschen stehen.
Was besagt Jeremia 5,22 in diesem Zusammenhang? Dort wird angegeben, dass
Gott dem Meer durch Sand seine Grenzen gesetzt hat. Das zeigt an, dass Gott der
Herr ist über diese Elemente – und es zeigt auch hier wieder an, wie wahr und
richtig die Bibel ist, denn es ist Sand, der dem Wasser widersteht, andere
Elemente werden zerstört oder weggespült (s.a. Sandsäcke, die zur Abdichtung
von Dämmen genommen werden oder um Wasser aufzuhalten).
Was lernen wir aus V. 11 und 12? Als erstes der sichtbaren
Lebewesen wurden die Pflanzen geschaffen, Landpflanzen. Versteinerungen im Gran
Canon zeigen übrigens auch, dass Landpflanzen gleichzeitig und früher als
Meerestiere da waren. Weiter ist es wichtig, dass wir auf den Begriff „nach
seiner Art“ achten, der besagt, dass die Pflanzen nicht alle aus einer
Urpflanze oder Urzelle entstanden sind, sondern sogleich alle Pflanzenarten
oder Grundtypen, Grundarten so von Gott geschaffen wurden und nur innerhalb
dieser Arten es dann Entfaltungen gegeben hat (Mutationen, Mikroevolutionen),
während keine Art sich aus einer anderen „entwickelt“. Wenn wir weiter
bedenken, dass bestimmte Pflanzen bestimmte Tiere zum Bestäuben benötigen
(betrachte die Yuccapflanze in Mexiko mit ihren 30 Arten, die australische
Feige, die türkische Feige), so wird auch daran deutlich, dass der „Zufall“,
den die Evolution so gerne einsetzt, nicht bestehen kann, da hinter all dieser
Verzahnung der Geschöpfe ein Plan, Information steht.
Was zeigen uns die Verse 14-18? Die Gestirne sind nach
der Erde erschaffen worden, was somit der UrknallTheorie deutlich entgegen
gesetzt ist. Auch steht hier nicht, dass die Bibel behauptet, sie seien
irgendwo „befestigt“ worden, sondern nur, dass sie durch die Atmosphäre gehen.
Wozu wurden die Gestirne, vor allem Sonne und Mond,
geschaffen?
Sie wurden nicht nur Anbetung geschaffen, wie es die Heiden machen, die den
Schöpfer verlassen haben und die Geschöpfe anbeten, sondern uns Menschen zum
Dienst, nämlich für die Zeiteinteilung, etwa durch die Mondphasen (s. „Monat“),
Drehung um die Sonne (Jahr); die Sterne dienen der Orientierung.
Es ist dabei auch wichtig zu bedenken, dass die exakten Entfernungen ungeheuer wichtig sind, da sonst die Erde und vor allem das Leben auf ihr nicht bestehen könnte: Die Sonnenentfernung und –einstrahlung steuert die Durchschnittstemperatur auf der Erde. Wäre sie um nur 2-3 Grad höher, würden die Polkappen und Gletscher schmelzen und New York und London lägen 70 m unter Wasser. Wäre die Erde 10% größer oder kleiner, wäre kein Leben wie wir es kennen möglich. Die Neigung der Erdachse um 23 ½° ist unbedingt wichtig. Stände nämlich die Sonne immer senkrecht über dem Äquator, gäbe es keine Jahreszeiten, die kultivier- und bewohnbare Teil der Erde wäre nur halb so groß wie heute. Wäre die Entfernung des Mondes zur Erde um 10% geringer, wäre die gesamte Erde überschwemmt. Wir erkennen daran, wie vollkommen Gott alles geplant, geschaffen hat und hier kein Zufall sein kann.
Hat die Bibel ein altertümliches Weltbild? Der Bibel ist immer wieder
vorgeworfen worden, ein altertümliches, ptolämaisches Weltbild zu haben, etwa
dieses, dass die Erde eine Scheibe wäre oder auf Elephanten aufläge oder an
irgendwelchen Fäden oder Stangen hinge, wie es Menschen im Altertum sich
vorstellten und wie Kirchenkreise dies leider in der Renaissancezeit
behaupteten. Das ist aber keineswegs richtig. Hiob 26,7 heißt es z.B. dass Gott
die Erde an nichts hängt. Diese Aussage widerspricht genau den
altertümlichen Vorstellungen, entspricht aber dem, was wir heute wissen.
Wie steht es mit Leben auf anderen Planeten? Die Bibel sagt uns darüber
nichts. Gott war es nicht wichtig, uns darüber zu unterrichten. Die Krone der
Schöpfung, den Menschen, um den es ihm geht, gibt es nur auf der Erde. Darum
ist auch sein Sohn auf diese Erde gekommen.
Was stellen wir V. 20-25 fest? Die Bibel unterscheidet die
Wale exakt von den anderen Meerestieren, indem sie diese besonders erwähnt,
denn sie sind keine Fische. Auch bei der Erschaffung der Fische und Vögel ist
wieder zu beachten, dass die Arten allesamt gleichzeitig erschaffen wurden.
Auch heute ist es gar nicht möglich, eine Art aus der anderen entstehen zu
lassen, ebenso sind auch Kreuzungen nur innerhalb einer Art möglich, andere
sind unfruchtbar.
Die Behauptung, Fische hätten Beinansätze, was als Übergang zu Reptilien angesehen wird, trifft einmal nur auf wenige zu, zum anderen haben diese Besonderheiten einen wichtigen Grund: Sie sind notwendige Verstärkungen, um dort dem Wasserdruck zu widerstehen.
In diesem Zusammenhang müssen die Evolutionstheoretiker (die behaupten, die Vögel seien aus den Reptilien entstanden) gefragt werden, wie wohl aus Schuppen Federn, aus Kaltblütern Warmblüter, aus vier Beinen zwei werden sollten und aus schweren Knochen leichte? Die Vögel sind vielmehr von vornherein als Ganzes zum Fliegen angelegt, auch der Archaeopterix, der angeblich ein „Zwischenglied“ sein soll, hatte richtige Flügel; die „Flügelkrallen“ gibt es auch noch bei heutigen Vogelarten (Fledermausarten, Hoatzin). Fliegende Schlangen hat es auch später noch gegeben, auch sie sind also kein „Zwischenglied“. Jesaja 14,29 und 30,6 werden sie erwähnt, auch der griechische Historiker Herodot spricht von ihnen für Arabien und gibt eine genaue Beschreibung.
Was stellen wir V. 26-28 hinsichtlich der
Erschaffung des Menschen fest? Der Mensch nimmt innerhalb der Schöpfung eine
Vorzugsstellung ein, ist „Krone der Schöpfung“, auf den hin und für den sie
geschaffen wurde. Dies zeigt sich zum einen darin, dass Gott auf seine
Erschaffung im Einzelnen noch einmal in Kapitel 2 eingeht. Zum anderen sehen
wir es darin, dass der Erschaffung der Menschen ein Ratschluss der
Dreieinigkeit voran geht. („Lasst uns Menschen machen“) und dass diese Menschen
in Gottebenbildlichkeit und zu Herren über die Schöpfung erschaffen wurden.
Was ist mit der „Gottebenbildlichkeit“ gemeint? Sie meint nicht die äußere
Gestalt von uns Menschen, da die Gottebenbildlichkeit der Dreieinigkeit
entspricht, nicht einer der Personen derselben, außerdem wir über die
Gestalthaftigkeit Gottes keine exakten Aussagen machen können. In Epheserbrief
4,24 und Kolosserbrief 3,20 werden uns die Antworten auf diese Frage gegeben:
Es handelte sich um die vollkommene Gerechtigkeit und Heiligkeit Adams und Evas
und ihre vollkommene Gotteserkenntnis, Dinge, die also nicht bloße Zugaben
waren, sondern wahrhaft anerschaffen, weshalb der Verlust der
Gottebenbildlichkeit durch den Sündenfall ein Ausdruck der abgrundtiefen
Verdorbenheit, des geistlichen Todes des natürlichen Menschens ist (s.a. 1.
Buch Mose 5,3). Durch die Wiedergeburt wird die Gottebenbildlichkeit nur
anfangsweise wieder hergestellt, erst in der Ewigkeit ist sie wieder vollkommen,
Psalm 17,15.
Wie steht es mit der Herrschaft des Menschen über
die Schöpfung?
In ihrem Ursprung war sie als eine rechte Leitung zu verstehen, die sich auch
in der Namensgebung 2,20 ausdrückte. Nach dem Sündenfall ist sie
zusammengebrochen, denn die Tiere wurden wild, viele für uns gefährlich, müssen
erst wieder gezähmt werden und haben doch ein Restrisiko an Wildheit. Erst in
der Ewigkeit wird dieser Zustand völliger Harmonie mit der Natur wieder
hergestellt sein, s.a. Römerbrief 8,19-23. Seit dem Sündenfall ist die
Beziehung des Menschen zur Natur eine gestörte, entweder durch Naturvergötzung
geprägt (Heiden, Teile der „grünen Bewegung“) oder durch Umweltzerstörung. Es
gehört mit zur Gemeinde Jesu Christi, dass mit Wiedergeburt, Bekehrung, auch
eine neue, bibelgemäße Beziehung zur Natur erneuert werden sollte, die auch
eine rechte Bewahrung der Schöpfung ohne Naturvergötzung meint (aber auch nicht
als Hauptaufgabe der Kirche, sondern ethische Grundhaltung der Christen).
Wie hat Gott den Menschen von Anfang an geschaffen? Er hat ihn als Mann und als
Frau geschaffen, also als geschlechtliche Wesen. Die Geschlechtlichkeit ist
damit eindeutig als Gottes gute Gabe anzusehen und an sich nichts Böses, nur
durch den Sündenfall auch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Beide, Mann und
Frau, sind gleichermaßen Geschöpfe Gottes, wie sie auch beide in gleichem Maße
Teil haben an dem Heil, das Christus erworben hat.
Wie ist diese Erschaffung vor sich gegangen, 2,7 und
2,18.21-23?
Gott hat zuerst den Mann erschaffen, und zwar aus Erde, Staub, und diesem
Gebilde dann seinen Atem eingehaucht und ihn so zu einer lebendigen Seele
gemacht. Aus der Rippe des Mannes hat er, nachdem er diesen in einen tiefen
Schlaf versenkt, die Frau, Eva, erschaffen. (Da die Körperteile des Mannes X- und
Y-Chromosomen enthalten, ist eine solche Erschaffung möglich gewesen,
umgekehrt, den Mann aus einem Körperteil der Frau zu machen, wäre unmöglich.)
Wir lernen hieraus auch, dass die Vorrang- oder Hauptstellung des Mannes
Schöpfungsordnung ist; die Frau aber sollte Gehilfin sein, die um ihn ist, ist
ihm also zur Seite gestellt, nicht als Untergebene, Sklavin (sie ist darum auch
nicht aus dem Fuß, sondern aus einer Rippe, also einem Körperteil in der Nähe
des Herzens, gemacht), sondern als Gehilfin, die seinem Herzen nahe sein soll.
(s.a. Epheserbrief 5,23 ff.) Durch den Sündenfall ist auch diese einst reine
Beziehung sehr stark beschädigt worden und oft in Tyrannei, Mißbrauch,
Unterdrückung ausgeartet und hat andererseits Emanzipationsbestrebungen, Auflehnung,
Geschlechterkampf hervorgerufen. Nur aus der Wiedergeburt oder Bekehrung lässt
sich wieder anfangen, auch diese Beziehung recht zu erneuern.
Was besagt, dass der Mensch „eine lebendige Seele“
ist? Wenn
hier gesagt wird, dass der Mensch nicht nur eine Seele hat, sondern eine Seele
ist, so wird damit der Kern des Menschen angesprochen, der auch den Leib leiten
und regieren soll. Es wäre aber völlig falsch, daraus (wie im griechischen und
indischen und persischen Denken) einen Gegensatz von Seele und Leib zu
konstruieren.
Was ist mit „Seele“ gemeint? Die Seele beschreibt alles,
was zum mit den geistlichen und geistigen Dingen zusammenhängt, also Vernunft,
alle Sinne, den Willen, das Gedächtnis, vor allem aber auch das Angelegtsein
auf Gott, den Glauben. Letzteres kann auch besonders betrachtet werden, dann
werden ‚Geist’ und ‚Seele’ unterschieden. Beide Betrachtungsweisen haben eine
Begründung in der Bibel und stehen nicht gegeneinander, sondern ergänzen sich.
Welchen Auftrag und Segen hat Gott den Menschen, wie
auch den anderen Lebewesen, von Anfang an mitgege-ben? Von Beginn an hat Gott
allen den Auftrag der Vermehrung, Fortpflanzung mitgegeben, beim Menschen auch
nach der Sintflut erneuert. Auch dies zeigt, dass die Geschlechtsbeziehung ein
Teil der guten Schöpfung Gottes ist. Kinder sind, Ps. 127; 128, eine Gabe
Gottes. Erst durch den Sündenfall ist das Kinderkriegen mit Schmerzen
verbunden, 1. Buch Mose 3,16, ja, gibt es auch Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit
und den Fall der Kinderlosigkeit. Der Sündenfall hat auch dazu geführt, dass
Kinder abgelehnt werden, bis dahin dass es zu Kindesmisshandlungen,
Kindesmissbrauch und Kindesmord (Abtreibung) kommt. Es ist daher auch Teil der
diako-nischen Arbeit der Gemeinde, dem entgegen zu wirken und zu helfen, dass
z.B. Abtreibungen nicht durchgeführt werden, also betroffene Frauen (und ihre
Angehörigen) zu beraten, zu betreuen, Adoptionen bzw. Pflegschaften betroffener
Kinder zu ermöglichen, zu vermitteln.
Was hat Gott nach der Erschaffung der Frau
gestiftet?
Nach der Erschaffung der Frau hat Gott die Ehe gestiftet als die verbindliche
lebenslange Gemeinschaft eines Mannes und einer Frau. Sie ist also Teil der
Schöpfungsordnung und nicht Produkt kultureller, rassischer, sozialer
Entwicklung.
Wie war die ursprüngliche Beziehung der Geschlechter
zu einander V. 25? Sie war geprägt von Reinheit, angeborener Scham und Keuschheit, durch
die Sünde verloren gegangen, weshalb wir jetzt Kleidung tragen, wodurch Scham
bewahrt und unterstützt wird, Keuschheit gefördert.
Wie sah die ursprüngliche Ernährung aus? Ursprünglich waren Mensch
und Tier Vegetarier (auch heute können die fleischfressenden Tiere noch als
Pflanzenfresser leben); für den Menschen hat sich das erst nach der Sintflut
geändert, s. 1. Buch Mose 9,2-4.
Was konnte Gott abschließend über die Schöpfung
sagen? Sie
war sehr gut, d.h. es gab damals keine Krankheit, keinen Tod, kein Leid, keine
Not, kein Elend, all das also nicht, was heute unser Leben so belastet.
Was besagt 2,1-3? Diese Verse besagen, dass mit diesen sechs
Tagen Gottes Schöpfungswerk vollendet war und Gott aufgehört hat, absolut Neues
zu schaffen und am siebenten Tag geruht hat, eben aufgehört hat absolut Neues
zu schaffen. Damit hat die Wochenordnung mit sieben Tagen ihre Grundlage
bekommen. Die Sabbathordnung des Alten Bundes knüpft ebenfalls daran an, 2.
Buch Mose 20,8-11. Auch besagt dies, dass innerhalb dieser sieben Tage es gut
ist, wenn der Mensch einen Ruhetag hat. (Alle Versuche in der Geschichte, diese
Ordnung zu ändern, sind gescheitert, etwa bei der Französischen Revolution,
Stalin, Mao.) Es kann aber nicht daraus geschlossen werden, dass nur ein ganz
bestimmter Tag dieser Ruhetag sei, der für alle Ewigkeit festgelegt ist, dem
widerspricht Römerbrief 14,5-7 und Kolosserbrief 2,16.17. Die Notwendigkeit
eines solchen Ruhetages geht auch aus dem hebräischen Text 1,31 hervor, da der
„sechste Tag“ unbedingt noch einen siebenten erfordert. Dabei wurde der sechste
Tag im Hebräischen mit „ein Tag, der sechste“ gegenüber „Tag ein“, „ein zweiter
Tag, ein dritter Tag ...“. Der sechste Tag bezeichnet die Vollendung der
Schöpfung (weshalb die Zahl sechs bei den Juden der Erde zugeordnet wurde), der
siebente Tag gilt als Hinweis auf den Himmel (und die göttliche
Vollkommenheit). Der Schöpfungssabbath ist dabei nicht mit „Abend und Morgen“
eingegrenzt wie die anderen Tage. Das ist ein Hinweis darauf, dass diese Ruhe
Gottes einst übergehen soll in die ewige Ruhe für uns Menschen, Hebräerbrief 4.
Wenn im Hebräischen das Schöpfungswerk Gottes abschließend mit einem Wort bezeichnet wird, das sonst für gewöhnliche Arbeit steht, so zeigt sich damit, wie hoch Gott die Arbeit einschätzt – und wir es auch tun sollen. Zugleich liegt in diesem hebräischen Wort auch der Begriff „senden“ darin. Arbeit ist also Auftrag, Sendung. Luther hat es mit der Schaffung des Wortes „Beruf“ (was mit „Berufung“ korrespondiert) gut ins Deutsche übertragen. Die Arbeit ist nach der Bibel kein Fluch, sondern schon im Paradies Teil des Auftrages Gottes an die Menschen, 1,26.28; 2,15. Aber durch den Sündenfall ist auch sie mit Not behaftet, 3,17-19.
Wie ist 2,4 zu verstehen? Direkt aus dem Hebräischen
heraus kann dieser Vers auch übersetzt werden: Dies sind die Zeugungen (toledoth)
des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, am Tage, als Jahwe Gott
die Erde und die Himmel machte. (Hansjörg Bräumer: Das erste Buch Mose, S.
65) Dies ist eine Überschrift über das nun folgen-de, eine Überschriftsform,
wie sie im 1. Buch Mose zehnmal auftaucht und die einzelnen Abschnitte
einleitet.
Warum wird ab 2,5 noch einmal von der Schöpfung
erzählt? Es
handelt sich hier nicht um einen „späteren“ oder „anderen“ Schöpfungsbericht.
Vielmehr ist es so, dass Kapitel 1 eine umfassende Darstellung der gesamten
Schöpfung gibt, während Kapitel 2 nun auf das, was besonders wichtig ist und
auch im weiteren die Bibel beschäftigt eingeht: die Erschaffung der Krone der
Schöpfung, des Menschen. Das ist für die hebräische Denk- und Erzählweise ganz
normal.
Was ist mit den Pflanzen in 2,5 gemeint? Hier sind nicht die Pflanzen
an sich gemeint, sondern Steppensträucher und Feldkraut, die einerseits
Bewässerung, andererseits Bearbeitung durch den Menschen benötigen. Diese
Pflanzen, auf den Menschen bezogen, sind entstanden dadurch, dass Gott Wasser
aufsteigen ließ, am dritten Tag. Danach, am sechsten Tag, hat Gott dann den
Menschen gemacht.
Was gab Gott den ersten Menschen als Lebensraum? Gott gab ihnen den Garten
Eden, eine Wonne der Schöpfung, mit vielen Reichtümern ausgestattet. Nach den
Angaben scheint er im Vorderen Orient sich befunden zu haben. In diesem Garten
standen auch die beiden besonderen Bäume: der Baum des Lebens, das Sakrament
des Urstandes, und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Welches Gebot gab Gott damals? Adam und Eva durften von
allem essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Daran wollte
Gott ihre Liebe, die sich im Gehorsam zeigen sollte, prüfen. Hätten sie dem
Satan widerstanden, hätten sie in positiver Weise die Erkenntnis von Gut und
Böse bekommen, nämlich das Wissen, dass das Ansinnen Satans das Böse war.
Zeugnis der Bekenntnisschriften:
Kurze Darlegung der Lehrstellung aus dem Jahr 1932:
3. Von der Schöpfung der
Welt
5. Wir lehren, dass Gott
Himmel und Erde geschaffen hat, und zwar in der Weise und in der Zeit, die in
der Schrift und sonderlich 1 Mose 1 und 2 berichtet ist, nämlich durch Gottes
allmächtiges Schöpferwort und in sechs Tagen. Wir verwerfen jede Lehre, wodurch
das in der Schrift berichtete göttliche Schöpfungswerk ganz geleugnet oder doch
eingeschränkt wird. Dies geschieht zu unserer Zeit von denen, die - angeblich
der menschlichen Wissenschaft zuliebe - behaupten, daß die Welt auf dem Wege
der Evolution entstanden sei, das ist, in mehr oder weniger ungeheuren
Zeiträumen sich mehr oder weniger aus sich selbst entwickelt habe. Weil kein
Mensch zugegen war, als es Gott gefiel, die Welt zu schaffen, so sind wir
Menschen hinsichtlich eines zuverlässigen Schöpfungsberichts auf Gottes eigenen
Bericht angewiesen, den wir in Gottes eigenem Buch, der Bibel, haben. Wir
nehmen Gottes eigenen Bericht mit voller Zuversicht an und bekennen mit Luthers
Katechismus: 'Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat samt allen
Kreaturen.'
6. Wir lehren, daß Gott die ersten Menschen weder
tierartig noch auch bloß bildungsfähig, sondern nach seinem eigenen Bilde geschaffen
hat, 1 Mose 1, 26. 27; Eph. 4, 24; Kol. 3, 10, das ist, in wahrer
Gotteserkenntnis und in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit, auch
begabt mit wirklich wissenschaftlicher Naturerkenntnis, 1 Mose 2, 19-23.