Grundzüge von Luthers Hermeneutik oder Schriftverständnis

 

Von Roland Sckerl

 

    Es ist wichtig, von vornherein klar vor Augen zu haben, dass es bei biblischem Schriftverständnis, und das gilt besonders für Luthers Schriftverständnis, nicht um ein bloßes Textverständnis gehen kann, wie dies bei irgendeinem literarischen Werk sonst der Fall ist. Vielmehr geht es, und das ist zentral wichtig, beim Betrachten und Verstehen der Bibel um die Erkenntnis des wahren, lebendigen Gottes und damit um die Begegnung mit diesem Gott selbst.

 

A) Einleitendes

1. Vorauserörterungen:

    Luther hat aufgrund der Schrift und der Vernunft von vornherein zweierlei Gotteserkenntnis unterschieden: allgemeine und besondere oder, anders angedrückt, natürliche und offenbarte. Wie Röm. 1,20 sowie 2,14.15 darlegen, gibt es eine natürliche Gotteserkenntnis aufgrund der Schöpfung und des Gewissens. Das ist auch einer der Gründe, warum eigentlich alle Kulturen – bis auf die durch den atheistischen Marxismus bzw. Neomarxismus verzerrten – Religion haben, Götter. Diese natürliche Erkenntnis weiß etwas um Gottes Allmacht, Allwissenheit, dass er der Geber aller Gaben ist, dass er gütig und gnädig ist, ein Helfer in der Not, aber auch, dass er ein gerechter Richter sein wird. Aber: Diese natürliche Gotteserkenntnis kann nicht sagen, ob dies alles er auch im Blick auf mich sein wird, wen also Gott gnädig ansehen wird, und sie kann ebenso wenig sagen, wer denn nun dieser Gott ist, wer der wahre Gott ist (noch viel weniger die Trinität), wie er mir und anderen Menschen gegenüber gesonnen ist. Das kann ich nur durch den Heiligen Geist mittels des Wortes Gottes erfahren, also durch die offenbarte Gotteserkenntnis.[1]

    Diese natürliche oder allgemeine Gotteserkenntnis kann also durch die natürliche Vernunft des gefallenen Menschen gewonnen werden, etwa aus dem Betrachten der Existenz der Welt, des Kosmos, des Fortbestandes der Welt. Sie versteht ihn als den Schöpfer (ohne aber die creatio ex nihilo zu erfassen, s. Cicero), den Weltregenten, den gerechten Richter – aber eben, wie oben gezeigt, mehr nicht.[2] „Die Vernunft weiß, dass Gott ist.“[3] Denn das Gesetz ist dem Menschen von Gott ins Herz geschrieben. Darum kann Gottes Willen, das Gesetz, dem Menschen auch verkündigt werden und finden einen Widerhall im Inneren des Menschen. Nur das, was der natürliche Mensch mit dieser natürlichen Erkenntnis macht, dass ist ein Irrweg, wie Röm. 1,20 ff. zeigt, denn die Vernunft ist innerweltlich gefangen, fleischlich und daher blind für Gottes wahres Walten, für das Evangelium. Darum muss auch die Vernunft in der Wiedergeburt erneuert werden, wie der Wille des Menschen auch.[4]

    Die natürliche Gotteserkenntnis ist also Gesetzeserkenntnis. Das Evangelium ist ihr, ist der Vernunft völlig unbekannt, wie Paulus auch 1. Kor. 2 darlegt.[5]

 

2. Grundsätzliches der Gottesbegegnung (Theologia crucis):

    Gott begegnet uns – aber seit dem Sündenfall kann das nicht mehr direkt, unmittelbar der Fall sein, da wir als Sünder Gottes Majestät nicht ertragen könnten, wie der HERR das Mose gegenüber 2. Mose 33 deutlich hervorhebt. Darum passt sich Gott unserem Fassungsvermögen an, kommt verhüllt zu uns in Schwachheit (s.a. 1. Kor. 1; 2).[6]

    So begegnet er uns im Alten Bund an bestimmten, von ihm festgesetzten Orten, etwa der Stiftshütte, später dem Tempel, begegnet uns durch sein Reden und Handeln in der Geschichte, durch außerordentliche Taten, durch die Propheten, durch Verheißungen und Erfüllungen. Das heißt: Gott kommt in Masken, Larven zu uns, und im Alten Bund außerdem dabei noch unter Typologien, Vorschattungen dessen, was kommen sollte.[7]

    Im Neuen Bund dagegen haben wir keine Typologie mehr, keine Vorschattungen, sondern das Wesen der Dinge selbst in Jesus Christus (s. Kol. 2). Hier kommt Gott uns so weit entgegen, dass er selbst, sein Sohn, Mensch wird. Darum gilt für uns nun, dass wir Gott nirgendwo anders suchen sollen und finden können als allein in Jesus Christus. Auch damit aber heißt es: Gott kommt leiblich zu uns, im Wort und Sakrament – denn nur darin finden wir Jesus Christus – als den Hüllen, Larven, Masken, in denen allein wir ihn finden. Erst in der Ewigkeit werden wir ihn sehen, wie er ist, unmittelbar (1. Joh. 3).[8]

    Das heißt dann aber auch: Gott nicht suchen in seiner Majestät, ihn nicht suchen in eigenen Gedankengebäuden, Philosophien, wie es die Religionen, auch die Juden, Moslems, Papisten machen, denn Gott ist allein in Christus und damit in seinem Wort zu finden, verborgen unter all dem, was die Vernunft als Schwachheit, Torheit, unpassend ansieht (s. 1. Kor. 1), denn sie will eine Theologie der Herrlichkeit, mit eigener Leistung vor Gott. Aber Gott hat sie schon 2. Mose 33,18 zurückgewiesen. Und die natürliche Gotteserkenntnis, die allein der Vernunft direkt zugänglich ist, ist von uns Menschen nach dem Sündenfall missbraucht worden, um daraus eine Herrlichkeitstheologie zu machen, einen Gott unserer Gedanken und Vorstellungen, und ist daher gerichtet, Röm. 1,20 ff.; 1. Kor. 1,21 ff.[9] Wir können Gottes Majestät jetzt nicht mehr und noch nicht sehen, sondern nur sozusagen „Gottes Hinterseite“ in seiner Menschheit, Schwachheit, Torheit, Leiden, im Kreuz (1. Kor. 1,25).Darum nochmals: Wir können den wahren Gott nur in Jesus Christus finden und sehen. Diese Niedrigkeit Gottes führt auch uns in Niedrigkeit, sein Kreuz zu unserem Kreuz als unserer Daseinsweise als Christen in dieser Welt. Es gilt ja, in Christi Sterben mit unserem alten Menschen mitzusterben, Röm. 6,3 ff. Nur so, nur in Christi Kreuz, erkennen wir Gottes Wirklichkeit, Gottes Gnade, Heil, erkennen wir den Christenstand und Christi Kirche.[10]

 

3. Gottes Geist wirkt allein durch das und in dem Wort:

    Das heißt grundsätzlich: Christus ist für uns heute, seit seiner Himmelfahrt, allein im Wort zu finden. Im Wort kommt er zu uns, im gelesenen wie im verkündigten Wort.[11]

    Gott redet zu uns in seinem Wort – und will dabei in unser Herz hinein. Gottes Reden will uns überwinden durch Gesetz und Evangelium, uns zu Sündern mit einem geänstigten und zerschlagenen Herzen machen, die im herzlichen Vertrauen sich ganz und gar an Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen klammern. Das ist das Wirken des Heiligen Geistes an uns, wie es Luther gerade in der Erklärung zum dritten Glaubensartikel beschreibt. Gottes Geist redet im Wort und durch das Wort. Anders kommt Gott nicht zu uns (auch im Sakrament ist das Wort, neben den Elementen, die Hauptsache). Das heißt auch: Gott gibt uns seinen Geist nicht unmittelbar, sondern allein durch die von ihm gesetzten Gnadenmittel. Gottes Geist hat sich an die Schrift gebunden; in ihr und durch sie kommt er zu uns, redet er zu uns, wirkt er an unserem Herzen. Damit ist auch jede neue Offenbarung ausgeschlossen. Durch das äußere Wort wirkt Gottes Geist am Herzen. Er kommt nur durch das Wort (was nicht ausschließt, dass er in besonderen heilsgeschichtlichen Situationen auf dem Missionsgebiet, etwa in Ländern, in denen Gottes Wort anders kaum zu Menschen kommen kann, auch durch Träume, Visionen redet, die aber auch nur wieder zu Christus und seinem Wort weisen). Das heißt aber nicht, dass Gottes Geist jedes Mal sofort durch das Wort wirkt. Wir sind zwar seine Werkzeuge im Austeilen des Wortes, aber wann und an wem er wirken will, das hat sich der Geist selbst vorbehalten, wir können nicht über Gottes Geist verfügen, er ist souverän. (Das erkennen wir schon daran, dass die Jünger durch Christi Wort getroffen wurden, zum Glauben und zur Nachfolge kamen, während andere sich an demselben Wort stießen und abwandten; nicht anders bei des Paulus Missionsarbeit oder auch bei dem Gefängniswärter in Philippi, bei dem durch die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Erdbeben das, was er bisher von den und über die Boten Christi gehört hatte, plötzlich seine Wirkung entfaltete, plötzlich nun der Heilige Geist es im Herzen kräftig machte; oder aber an Pharao, der durch Gottes Reden und Handeln nur immer mehr verstockt wurde. s. auch Augsburger Bekenntnis, Art. 5.)[12] So beglaubigt sich Gottes Wort auch an unserem Herzen durch des Geistes Wirken als Gottes Wort.[13] Darum gilt es auch, Gottes Wort unter Gebet zu lesen, dass er durch seinen Geist rechte Sünden-, Verdorbenheits- und Verlorenheitserkenntnis wirke, rechte Christus- und Heilserkenntnis, rechte unterweise, korrigiere, strafe, tröste, leite.

    Was kann der Mensch dazu beitragen, Gott zu begegnen? Keine Methodik, keine besondere Zubereitung, wie die Schwärmer meinten, sondern im Gebet hören und lesen – dann wirkt Gottes Geist, wann und wo er will. Im Wort allein finden wir ihn, im Wort allein begegnet er uns: „Die Seele kann alles Dinges entbehren, außer dem Wort Gottes, und ohne das Wort Gottes ist ihr mit keinem Ding geholfen. Wenn sie aber das Wort hat, so bedarf sie auch keines anderen Dings mehr, sondern sie hat in dem Wort Genüge, Speise, Freude, Frieden, Licht, Kunst, Gerechtigkeit, Wahrheit, Weisheit, Freiheit und alles Gut überschwänglich.“[14]

    Darum ruht der Glaube auch allein auf dem Wort, „steht auf dem bloßen Wort mit Verachtung aller Personen“.[15]

 

4. Grundvoraussetzung des rechten Schriftverständnisses:

    Es war für Luther zu keinem Zeitpunkt zweifelhaft, dass die Bibel Gottes Wort ist, und das heißt für ihn, das Wort für Wort vom Heiligen Geist den heiligen Schreibern eingegebene Gotteswort (Verbal- oder Wörter- oder Plenarinspiration). Und weil der Heilige Geist der alleinige Autor ist, darum ist die Bibel auch absolut irrtumslos, absolut richtig in allen ihren Aussagen, auch den historischen, geographischen, kosmologischen. Die Bibel ist Gottes Wort also nicht nur im Blick auf ihre Wirkung auf die Herzen der Menschen (das was bibelkritische Theologen dann heute unter „unfehlbar“ verstehen wollen), sondern gerade auch im Blick auf ihren Autor, Verfasser. Und gerade auch darum nimmt der Glaube auch demütig alles an, was Gott in seinem Wort sagt, in allen Teilen, zu allen Bereichen, nimmt auch die Vernunft gefangen unter den Gehorsam Christi (2. Kor. 10), eben weil der Glaube so Gott in seiner Majestät, seiner Gottheit ehrt, dass er sich unter sein Wort beugt, das auch über aller Wissenschaft steht, die Menschenwerk ist und sich schon so oft geirrt hat.[16] „Aber weil es Gott sagt, so will ich glauben, dass es so sei und dem Wort folgen, meine Gedanken und Verstand lassen nichts sein.“[17]

 

B) Schriftverständnis

1. Wort und Schrift:

    Gottes Wort, das wir haben, ist das Wort der Apostel und Propheten, Eph. 2. Alle Verkündigung, Lehre, Auslegung hat dies zur einzigen Grundlage, zur einzigen Quelle und Norm aller Lehre und Verkündigung. Dabei ist immer im Blick zu halten, dass Gott in seinem Wort zu uns redet, uns anredet, besonders auch in der Verkündigung.[18]

    Gott hat sein Wort als Schrift gegeben, damit es geschützt wird vor Häresie, nachdem sowohl in der Zeit des Alten als auch des Neuen Bundes sehr bald, im Neuen Bund sogar noch in der Zeit der Apostel, falsche Lehrer aufgetreten sind. Nur so können wir eine sichere Norm haben für alle Lehre, Leben, Verkündigung; nur so kann die Gemeinde die Pastoren, Lehrer, Professoren wirklich überwachen und auf die Einhaltung rechter Lehre pochen. „Dass man aber hat müssen Bücher schreiben, ist schon ein großer Abbruch und ein Gebrechen des Geistes, dass es die Not erzwungen hat und nicht die Art ist des Neuen Testaments; denn da anstatt der frommen Prediger aufstanden Ketzer, falsche Lehrer und mancherlei Irrtum, die den Schafen Christi Gift für Weide gaben, da musst man das Letzte versuchen, da zu tun und not war, damit doch etliche Schafe vor den Wölfen errettet würden: Da fing man an zu schreiben und doch durch Schrift, soviel es möglich war, die Schäflein Christi in die Schrift zu führen und damit verschaffen, dass doch die Schafe sich selbst weiden könnten und vor den Wölfen bewahren, wenn ihre Hirten nicht weiden oder zu Wölfen werden wollten.“[19] (Luthers Meinung, dass das Alte Testament von vornherein als Schrift gedacht war, achte ich für nicht haltbar, da schließlich auch im Alten Bund erst nach ca. 2.500 Jahren der Heilige Geist Mose die fünf Bücher als älteste Teile des Alten Testaments eingab. Das schließt nicht aus, dass es zuvor bereits schriftliche Aufzeichnungen gab, die aber nicht inspiriert waren.)

 

2. Christus der einzige Inhalt der Schrift:

    Die Heilige Schrift hat zwar mannigfache Weisen, in der sie auftritt, spricht über mancherlei, aber sie hat einen zentralen Inhalt, mit dem alles wie mit dem Mittelpunkt eines Zirkels in Verbindung steht: Jesus Christus, und zwar den für uns Gekreuzigten und Auferstandenen, unseren Erlöser. (Denn auch Rom und die Schwärmer sprechen von Christus als der Mitte der Schrift – aber sie haben einen neuen Gesetzgeber aus ihm gemacht, ein Tugendvorbild und damit tatsächlich einen anderen Christus aus ihm gemacht.) Wir haben unterschiedliche Stile, haben Gesetz, Geschichtsdarlegungen, Gebete, Verkündigung, Poesie, Prophetie in der Bibel – aber es ist ein Thema, das alles zu einer Einheit verbindet, im Alten wie im Neuen Testament: Christus. „Das ist ungezweifelt, dass die ganze Schrift auf Christus allein ist gerichtet.“[20] Das umso mehr, als er, Christus, das menschgewordene Wort Gottes ist. Er ist auch der Ausleger des Gesetzes. Auch das Gesetz zielt auf ihn, ist, Gal. 3, ein Zuchtmeister auf Christus, spricht also mittelbar von Christus, während das Evangelium ihn unmittelbar zum Thema hat.

    Dadurch, dass sie von Christus redet, mittelbar oder unmittelbar, beglaubigt sich die Schrift selbst, autorisiert sich die Schrift selbst als Gottes Wort und bedarf keiner menschlichen Autorisierung, etwa durch die Kirche. Diese konnte nur feststellen, dass die Schrift apostolisch, das ist christozentrisch, evangeliozentrisch ist, konnte nur bezeugen, dass es die vom Geist inspirierten Bücher sind – mehr nicht. Es ist vielmehr diese Schrift, die in ihr verkündigt, gelehrt wird, wodurch überhaupt die Kirche erst zur Kirche wird.[21]

    Darum, weil Christus der Inhalt, das Zentrum der Schrift ist, und zwar der Christus für uns, darum ist die Schrift auch christozentrisch oder, was dasselbe ist, evangeliozentrisch auszulegen. Christus ist, wie schon gesagt, die Mitte der Schrift, auf die alles andere ausgerichtet ist. In ihm kommt Gottes Gnade und Huld zu uns. Die Kernlehre, das Kernthema der Schrift ist daher die Rechtfertigung allein aus Gnaden, allein um Christi Verdienst für uns willen, allein empfangen durch den Glauben.[22]

    Da die Schrift nicht mit sich selbst im Streit liegen kann, kann sie auch nicht gegen Christus und sein Erlösungswerk gerichtet sein. Dass dabei einzelne Stellen direkter dies zum Thema haben, andere indirekter, ist dabei kein Problem. Auch Paulus und Jakobus widersprechen sich nicht, was Luther durchaus anerkannt hat, wie er auch das Anliegen des Jakobus, die Gläubigen zu den Werken zu rufen, durchaus erkannt und auch gern angenommen hat. Luther meinte nur, Jakobus habe zu wenig durch den Glauben und die Liebe dazu gereizt, Christus trat ihm zu sehr zurück. Er hat aber, und das ist wichtig, dies als seine Privatmeinung betrachtet und sie nicht dogmatisiert,[23] wie auch etwa die Apologie Jakobus anders geschätzt hat.

    Was „Kritik“ an einzelnen Büchern angeht, so müssen wir sehen: Luther hat einzig an denen schärfere Kritik geübt, die als „Antilegomena“ galten, die also nicht das volle, einhellige Zeugnis der Alten Kirche hatten, sondern nur ein nicht von allen damals unterstütztes Zeugnis. Seine Kritik ist auch etwas völlig anderes als die Bibelkritik in Verbindung mit der liberalen oder der historisch-kritischen Theologie. Luthers Kritik kam rein von Christus, vom Evangelium her.[24]

    Auch die Gewichtung der Bedeutung einzelner Bücher durch Luther geschah von diesem Kriterium her, von ihrer Darlegung des Evangeliums Christi, wie hell das jeweils leuchtet. „Darin stimmen alle rechtschaffenen Bücher überein, dass sie allesamt Christus predigen und treiben.“ Das hängt auch wiederum mit der Selbstbezeugung der Autorität der Schrift zusammen.[25]

 

3. Die Schrift legt sich selbst aus:

    Jedes Buch ist im Geist und Sinn des Autors zu verstehen, auszulegen, das ist eine allgemeine Feststellung. Die Heilige Schrift ist eine sich selbst begründende und auslegende Autorität, die keine Auslegungsmaßstäbe von außen duldet, seien solche Vernunft oder Wissenschaft oder Ideologie oder Zeitgeist oder Papst oder Bischöfe oder Synode. Es ist der Heilige Geist der die Schrift auslegt, d.h. der den Ausleger, wenn dieser wahrhaft im Glauben steht, anleitet, die Schrift recht zu verstehen. Weil die Schrift sich selbst auslegt, darum bedarf das, was sie aussagt, auch nicht erst einer Autorisierung durch ein Amt oder durch eine spezielle Geistmitteilung an den Ausleger, unabhängig von der Schrift. Vielmehr ist es die Schrift selbst, die dem unter Gebet in Demut an sie herantretenden Ausleger den Geist gibt.[26]

 

4. Der einfache Schriftsinn:

    Die Heilige Schrift ist nach dem einfachen, schlichten Wortsinn zu verstehen, ausgenommen an solchen Stellen, an denen der Text selbst es erzwingt, dass bildliche Rede vorliegt. Damit hängt eng zusammen, dass die Schrift in sich selbst klar ist, 2. Petr. 1,19; Ps. 1019,105.[27]

    Beim rechten Schriftverständnis geht es dabei aber nicht nur um das äußere Verstehen des Wortes, sondern darum, dass der Heilige Geist das Wort ins Herz schreibt. Das ist das Ziel, das Gott mit seinem Wort, werde es gelesen oder verkündigt, verfolgt, dass er damit Sünden-, Verlorenheitserkenntnis, Strafe, Korrektur, Glauben, Trost, Hilfe, Unterweisung, Wegweisung wirke. Das ist allein des Heiligen Geistes Werk, worum wir beim Betrachten der Schrift oder beim Hören des Wortes beten müssen.[28]

 

5. Altes und Neues Testament:

    Altes und Neues Testament wie Gesetz und Evangelium sind Grundkriterien der Unterteilung des Wortes Gottes. Dabei ist das Alte Testament aber nicht einfach identisch mit dem Gesetz und das Neue Testament nicht einfach identisch mit dem Evangelium. Auch im Alten Testament haben wir Evangelium, in den Verheißungen, auch im Neuen Testament haben wir Gesetz, z.B. in der Bergpredigt als der Auslegung des Gesetzes Moses durch Jesus. Aber es ist allerdings so, dass das Alte Testament stärker vom Gesetz, das Neue stärker vom Evangelium geprägt ist. [29]

    Aber, wie gesagt, auch im Alten Testament haben wir Evangelium, haben wir die Verheißungen auf Christus, die dann im Neuen Testament ihre Erfüllung finden. „Was ist das Neue Testament anders als eine öffentliche Predigt und Verkündigung von Christus, durch die Sprüche im Alten Testament gesetzt und durch Christus erfüllt.“[30] Deshalb kann durchaus zu Recht gesagt werden: Schon im Alten Testament haben wir die ganze Wahrheit. Das Neue Testament gründet also im Alten. Aber im Alten ist vielen noch verschlossen, nur unter Typen, Bildern dargestellt, als Verheißung. Die Entfaltung, die völlige Offenbarung, die geschieht dann im Neuen Testament. „Mose ist ein Brunn aller Weisheit und Verstandes, daraus gequollen ist alles, was alle Propheten gewusst und gesagt haben, dazu auch das Neue Testament herausfließt und drein gegründet ist.“[31] „Alles, was die Apostel gelehrt und geschrieben haben, das haben sie aus dem Alten Testament gezogen; denn in demselben ist alles verkündigt, was in Christus künftig geschehen sollte und gepredigt werden. Darum gründen sie auch alle ihre Predigt in das Alte Testament, und ist kein Wort im Neuen Testament, das nicht hinter sich sähe in das Alte, darin es zuvor verkündigt ist.“[32]

    Das heißt auch: Der tiefere Sinn des Alten Testaments wird erst in Christus erschlossen; im Alten Testament ist das Evangelium vielfach noch verschlossen, was dann im Neuen Testament offenbar wird. So ist das Neue Testament die Auslegung des Alten; das Alte ist durch das Neue Testament zu verstehen.

    Das Alte Testament hat dabei zwei Seiten: Es ist das Buch Israels mit dem Gesetz und der Geschichte Israels, und es ist das Buch von Christus. „Die Menschen des Alten Testaments standen unter dem Mose-Gesetz; aber viele unter ihnen, wie Abraham und Isaak, hatten zugleich die Predigt von Christus.“[33]

 

6. Das Alte Testament – das Buch Israels

    Wenn das Alte Testament das Buch Israels ist, so heißt das: a) Es enthält das Volksgesetz Israels, oder, wie Luther sich ausdrückt, „der Juden Sachsenspiegel“. Dieses Gesetz geht uns als Christen nichts an, denn es ist allein dem Volk Israel als Gottesvolk im Alten Bund gegeben (der ja, wie schon Jeremia vorhersagte, durch einen Neuen abgelöst werden sollte). „Darum dürfen wir nicht danach fragen, ob es Gottes Wort sei, sondern ob uns dasselbe sei gesagt oder nicht, und alsdenn desselben uns annehmen oder nicht.“[34] Das gilt zunächst einmal auch für den Dekalog, und zwar vollständig, wobei er sowieso einzelne Teile enthält, die reines Volksgesetz sind, daher auch im Neuen Testament nicht wiederholt werden, wie das Bilderverbot (als Erläuterung zum ersten Gebot) und das Sabbatgebot in der mosaischen Form. All die alttestamentlichen Gesetze sind im Neuen Bund aufgehoben, denn Christus ist des Gesetzes Ziel und Ende (Röm. 10,4).[35]

    b) Ein Teil der Gesetze Israels sind aber auch Ausdruck des Naturgesetzes, das allen Menschen gilt, was vor allem den Dekalog in seinen Kernaussagen betrifft, wie er dann etwa im Matth. 7,12 oder 22,37-40 zusammengefasst wird. „Die Natur lehrt, wie die Liebe tut, dass ich tun soll, was ich mir wollte getan haben.“[36] In dieser Hinsicht, nämlich als Ausdruck des Naturgesetzes, gilt auch für uns der Dekalog Moses, als dem besten Ausdruck des Naturgesetzes. „Also halte ich die Gebote, die Mose gegeben hat, nicht darum, dass Mose geboten hat, sondern dass sie mir von Natur eingepflanzt sind und Mose gleich mit der Natur stimmt.“[37]

    c) Schließlich aber kann das alttestamentliche Gesetz auch ein Vorbild sein für uns, wert, dass wir es übernehmen. Luther sagte dies etwa im Blick auf den Zehnten, das Hall- und das Jobel- oder Freijahr (3. Mose 25,8 ff.; 25,2) aber auch die Scheidungsgesetze (5. Mose 24,1 ff.).[38]

    d) Schließlich ist die Geschichte Israels ein „Spiegel des Lebens“ wie Heinrich Bornkamm Luthers Gedanken dazu zusammenfasste, sowohl der politischen wie der inneren Welt, nämlich ein Beispielbuch, wie wir den Geboten Gottes gehorchen sollen, wie aber wir Menschen darin mannigfaltig fehlen. Dann auch ein Buch über Gottes Zorn und Gnade über den Sünder. Das Alte Testament kann umso mehr dazu verwendet werden, weil ja der Mensch sich nicht ändert, sondern sich gleich bleibt.[39]

 

 

7. Das Alte Testament – das Buch von Christus:

    a) Das Alte Testament ist aber vor allem auch das Buch von Christus, denn auch das Gesetz weist auf Christus hin. Durch das Gesetz soll ja der Mensch so recht von seiner Sündenkrankheit überzeugt werden, aufwachen aus dem Sündenschlaf, damit er nach einem Retter, nach Gnade trachtet. Denn die Vernunft an sich würde das Evangelium nicht begreifen. Daher ist Mose radikal von Jesu Auslegung her zu verstehen, das Gesetz als Teil des Heilsplans Gottes, der Heilsordnung Gottes für den Menschen. So führen auch Mose und die Propheten zu Christus, ist das Gesetz ein Zuchtmeister auf Christus (Gal. 3). Das heißt aber, dass sowohl die Propheten als auch das Gesetz und die Geschichtsbücher in der Auslegung und Verkündigung christozentrisch zu verstehen sind.[40] „Sie treiben allesamt Moses Amt … und halten fest darüber, dass sie durch des Gesetzes rechten Verstand die Leute in ihrer eigenen Untüchtigkeit behalten und auf Christus treiben, wie Mose tut … Also dass die Propheten nichts anderes sind als Handhaber und Zeugen Moses und seines Amts, dass sie durchs Gesetz jedermann zu Christus bringen.“[41]

    b) Das Alte Testament ist dazu voll von Verheißungen und Vorbildern auf Christus und die neutestamentliche Kirche. 1) Wenn von Gott im Alten Testament die Rede ist, ist Christus stets als mit dabei zu denken, gerade in den Verheißungen. Besonders die Psalmen und Propheten sind voll von Verheißungen auf Christus, dazu kommen die messianischen Weissagungen in den geschichtlichen Texten. In den Propheten finden wir viel Verkündigung von Christus und seinem Reich. In den Psalmen haben wir viele Hinweise auf Christi Person, Leiden, Sterben, Auferstehen, seinem Herrschen als König, dem Evangelium, der Rechtfertigung, der Gemeinde Christi.[42]

    2) Dazu aber gibt es vielerlei mittelbare Hinweise auf Christus. So ist aller Trost im Leid, den wir in den Psalmen finden, letztlich ein Hinweis auf Christus, den Erlöser. Darüber hinaus finden wir Vorbilder auf Christus und seine Kirche etwa im levitischen Gesetz, im Priestertum, im Opferdienst, im israelischen Königtum, gerade auf dem Hintergrund der Darlegung durch den Heiligen Geist im Hebräerbrief. „Das Alte Testament hat gedeutet auf Christus, das Neue aber gibt uns nun das, was zuvor im Alten verheißen und durch die Figuren bedeutet ist gewesen.“[43] Gerade das Gesetz mit dem Priestertum und Opfer ist das Modell für den Messias und ist in Christus zum Ziel und Ende gekommen. Luther spricht in diesem Zusammenhang von einer „geistlichen Deutung“ des Alten Testaments, die aber keineswegs mit Allegorie verwechselt werden darf. Allegorie beachtet weder den historischen Zusammenhang der betreffenden Stelle, noch die eigentliche, ursprüngliche Aussage, geht also tatsächlich über den Wortsinn hinaus. Die „geistliche Deutung“ dagegen ist eine heilsgeschichtlich orientierte Auslegung, die den historisch-ursprünglichen Sinn weiter gelten lässt und dann von ihm herkommend die Stelle auf Christus auslegt. Sie schließt damit die Weissagung in der Geschichte auf, die ja auf Christus zielt.[44] So etwa, wenn Luther Psalm 111, der vom Passahfest handelt, dann auch als Dankpsalm für das Heilige Abendmahl nimmt, da ja das Passahfest Zeichen und Vorbild auf das Oster- oder Auferstehungsfest ist.[45] Luther hat sich dabei angelehnt an die Auslegungweise Christi und der Apostel: „Der Herr weist uns [in Joh. 3,14] damit den rechten Griff, Mose und alle Propheten auszulegen, und gibt zu verstehen, dass Mose mit allen seinen Geschichten und Bildern auf ihn deute und auf Christus gehe und ihn meine, nämlich dass Christus sei der Punkt im Zirkel, da der ganze Zirkel aufgezogen ist und auf ihn sieht; und wer sich nach ihm richtet, gehört auch drein. Denn er ist das Mittelpünktchen im Zirkel, und alle Geschichten in der Heiligen Schrift, so sie recht angesehen werden, gehen auf Christus.“[46] So gibt es nur eine Hoffnung, nur eine wirkliche Hilfe in der Heiligen Schrift: Christus, der von Sünde und Tod uns hilft. In aller Verheißung und in allen Vorbildern ist also Christus auch im Alten Testament schon da, und damit auch der Glaube an ihn, den Messias Israels und Retters der Welt, was besonders an Abraham und David deutlich wird. Rechtfertigung ist daher auch im Alten Bund Rechtfertigung durch den Glauben an den Messias.[47]

    Es ist also keineswegs so, dass Luther nicht geschichtlich ausgelegt hätte. Er lässt die Texte sehr wohl auch zu ihrer ursprünglichen Geltung kommen. Aber er weiß zugleich, dass auch die Gläubigen des Alten Bundes Gläubige an den (damals noch zu kommenden) Messias waren und es daher eine Kirche des Messias und Heilands der Welt ist, von Adam an bis zum Jüngsten Tag, zu der also auch die Gläubigen des Alten Bundes gehört haben. So ist nicht nur Christus im Alten Testament vorgebildet, sondern auch die neutestamentliche Kirche, die sich in der Kirche im Alten Bund wiederfindet, mit der sie ja eins ist im Glauben. Und das, was dem Volk Gottes damals widerfahren ist, da ist daher zugleich auch ein Bild auf das, was nun der Christenheit, der Kirche Christi während des Neuen Bundes bis zum Jüngsten Tag widerfährt von Feinden wie von Freunden, von Ketzern, Irrlehrern, falschen Brüdern. Auch deshalb ist der Psalter auch das Gebetbuch des Neuen Bundes, und zwar auch in den Kampfpsalmen gegen die Feinde Israels als auch gültig gegen die Feinde der Kirche, denn das alte Israel stand ja für die Kirche. „Es ist öffentlich am Tag, das alles, was vorzeiten das Volk Israel hat leiblich gelitten von seinen Feinden und umliegenden Nachbarn, ist eine Figur gewesen der Leiden, so jetzt die Kirche Christi von ihren Feinden und Nächsten, das ist von falschen Brüdern, Lehrern und Ketzern leidet, Deshalb bleiben uns ebendieselben Psalmen und Gebete unter denselben Titeln oder Namen, die wir auch gegen unsere Feinde beten können, gleich wie jene haben gegen die ihren gebetet.“[48] Ebenso finden die Christen Gottes Zorn und Gottes Gnade, wie es das alte Israel als das Gottesvolk erfahren hat – auch das ist für die Kirche wie ein gegenwärtiges Buch, denn so handelt Gott noch heute.

    Luther macht deutlich, dass es letztlich in aller Geschichte zu allen Zeiten immer wieder grundlegenden um die gleichen Dinge geht: den Ruf zum Glauben an Christus, das Leben im Glauben, angefochten, im Kampf. Es ist letztlich immer der gleiche Glaube, nämlich an den Messias als den Erlöser.[49]

    Es ist nicht nachzuvollziehen, warum Althaus in Schlussabschnitt zu diesem Thema (S. 96) behauptet, dass man „heute“, „nach“ der geschichtlichen Auslegung, nicht mehr so auslegen und verstehen könne wie Luther. Das kann man selbstverständlich, ja, das muss man sogar, weil Christus und seine Gemeinde eben auch im Alten Bund da ist, der gleiche Glaube, die gleiche Gemeinde, Kirche, nur in einer anderen Zeit. Luther hat ja, wie Althaus selbst dargelegt hat, sehr wohl geschichtlich ausgelegt – aber eben dann auch christozentrisch, da die gesamte Bibel Christi Buch ist, auf ihn hinweisend.



[1] Vgl. dazu: Paul Althaus: Die Theologie Martin Luthers. 2., durchges. Aufl. Gütersloh: Gütersloher Verl.Haus Gerd Mohn. 1963. S. 27-29.

[2] Vgl. ebd. S. 29

[3] WA 19, 206,32; in: Althaus, a.a.O., S. 67

[4] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 67-70

[5] Vgl. ebd. S. 30

[6] Vgl. ebd. S. 32

[7] Vgl. ebd. S. 33

[8] Vgl. ebd.

[9] Vgl. ebd. S. 33 f.

[10] Vgl. ebd. S. 35-38

[11] Vgl. ebd. S. 42

[12] Vgl. ebd. S. 43-46

[13] Vgl. ebd. S. 54

[14] WA 7, 22,9; in: Althaus, a.a.O., S. 47, Anm. 23

[15] WA 10 I, 1,131,2; in: Althaus, a.a.O., S. 53

[16] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 54 f.

[17] WA 37, 39,17; in: Althaus, a.a.O., S. 55

[18] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 71

[19] WA 10 I, 626,15; in: Althaus, a.a.O., S. 72

[20] WA 10 II, 73,15; in: Althaus, a.a.O., S. 73

[21] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 73 f.

[22] Vgl. ebd. S. 77 f.

[23] Vgl. ebd. S. 78 f.

[24] Vgl. ebd. S. 79. 83

[25] Vgl. ebd. S. 80. 81

[26] Vgl. ebd. S. 75

[27] Vgl. ebd. S. 76

[28] Vgl. ebd. S. 77

[29] Vgl. ebd. S. 83

[30] WA DB 8, 11,19; in: Althaus, a.a.O., S. 84

[31] WA DB 8, 29,27; in: Althaus, a.a.O.

[32] WA 10 I, 1, 181,15; in: Althaus, a.a.O.

[33] WA 39 II, 203,13; in: Althaus, a.a.O., S. 85, Anm. 60

[34] WA 19, 195,2; in: Althaus, a.a.O., S. 86, Anm. 63

[35] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 86

[36] WA 11, 279,19; in: Althaus, a.a.O., S. 87, Anm. 66

[37] WA 16, 380,9; in: Althaus, a.a.O., S. 87, Anm. 67

[38] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 87. (Auch darüber hinaus finden wir tiefgehende Wahrheiten in den Gesetzen Gottes für Israel: Dass er eigentlich Sklaverei, Leibeigenschaft nicht will, sondern ein Volk freier Menschen in ihren Familien und Sippen, ein Volk freier Bauern und Gewerbetreibender, die keinen Tyrannen über sich haben. Gott ist gegen Ausbeutung, gegen Wucher, für soziale Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich, gegen Luxusleben, für den Schutz von Ehe, Familie, Eigentum, die freie Persönlichkeit und ihren Ruf, für Rechtsstaatlichkeit.)

[39] Vgl. ebd. S. 88

[40] Vgl. ebd. S. 88 f.

[41] WA DB 8, 29,12 ff; 12, 275,20; in: Althaus, a.a.O., S. 89

[42] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 89 f.

[43] WA 12, 275,25; in: Althaus, a.a.O., S. 91

[44] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 91 f.

[45] Vgl. ebd. S. 92

[46] WA 47, 66,18; in: Althaus, a.a.O.

[47] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 93

[48] WA 31 I, 29,16; in: Althaus, a.a.O., S. 94

[49] Vgl. Althaus, a.a.O., S. 94 f.