Beständig in der Apostel
Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet! Apg. 2,42
DER
BEKENNTNIS-
LUTHERANER
Lutherisches Blatt für Bibelchristentum.
herausgegeben
von Roland Sckerl, Leopoldstr. 1, D-76448 Durmersheim; Tel.:07245/83062;
E-mail: Sckerl@web.de; Internet:
www.lutherische-bekenntnisgemeinde.de
28.
Jahrgang 2020 Heft
2/2020
Inhaltsverzeichnis
Die
Heiligung bei Martin Luther
Das
Luthertum in Auseinandersetzung mit dem Pietismus und den Evangelikalen
Die Auseinandersetzung mit dem
Pietismus
2. Philipp Jakob Spener
(1635-1705)
3. August Hermann Francke
(1663-1725)
Die Auseinandersetzung mit den
Evangelikalen
Die
Bedeutung des „Volkes“ nach der Bibel
Roland Sckerl
Von nicht wenigen, wie etwa Erasmus, John
Wesley aber auch anderen, etwa Spener und den
Pietisten, ist behauptet worden, dass Luther zwar sehr klar lehre im Blick auf
die Rechtfertigung des Sünders, dass er aber die Heiligung eher stiefmütterlich
behandelt habe, sie bei ihm kaum zu finden sei.[1] Das ist allerdings eine völlige Fehlinterpretation,
wohl auch ein völliges Missverstehen dessen, was Heiligung meint, ein
Missverstehen, das wohl seinen Grund darin hat, dass diejenigen, die solches
behaupten, einen anthropozentrischen Heiligungsansatz vertreten, während Luther
und das biblisch-reformatorische Luthertum einen theo-
oder christozentrischen Ansatz in der Heiligung
verfolgen.
Das Thema ist aber auch von Bedeutung, weil
unter durch den Einfluss von Werner Elert auf das konservativere Luthertum,
nicht zuletzt in Missouri (durch die Bad-Boll-Konferenzen), es zu massiven
lehrmäßigen Verwerfungen kam („Gospel Reductionism“),
die nie wirklich aufgearbeitet wurden. Das hat zur Folge, dass heute etwa in Missouri
Pastoren, die eigentlich konservativ sind, die auch ein klares Zeugnis
gegenüber dem Pietismus und den Evangelikalen abgeben, in der Frage der
Heiligung ein gebrochenes Verständnis haben und etwa den dritten Gebrauch des
Gesetzes mehr oder weniger ablehnen, den Christus in uns auch in der Heiligung
in den Hintergrund schieben und von praktischen ethischen Wegweisungen wenig
wissen wollen. Sie anerkennen zwar noch die tägliche Buße, den täglichen Kampf
gegen die Sünde, die Beichte, aber es entsteht der Eindruck, dass die Heiligung
liturgistisch-sakramentalistisch reduziert, verbogen
wird.[2] In den USA hat sich die Situation durch Gerhard Forde und seine verqueren Ansichten zur Versöhnungslehre
und zum dritten Gebrauch des Gesetzes noch verschlimmert, weil er im Umfeld der
liberalen Evangelical Lutheran
Church of America (ELCA)
als nicht ganz so liberal galt und so sein Einfluss weitere Kreise zog.[3] Auch im deutschsprachigen Raum gab (vielleicht gibt)
es Kreise im Umfeld des Homiletisch-Liturgischen Korrespondenzblattes, die wohl
von Elert beeinflusst waren (sind).[4]
Schon ein Blick in den Kleinen Katechismus
und noch mehr in den Großen Katechismus zeigt, dass die „Heiligung“ für Luther
ein wichtiges Thema ist, etwas, das macht er deutlich, das
der Heilige Geist am Einzelnen wie der Kirche insgesamt ausführt, eng verbunden
mit der Rechtfertigung, der Kirche und den Sakramenten.[5]
Dabei ist zu bedenken, dass Luther den
Begriff „Heiligung“ in einem engeren und einem weiteren Sinn verwendet. In
einem engeren Sinn meint er damit das Wirken des Heiligen Geistes im Sünder,
durch das er ihn zu einem gerechtfertigten Sünder macht, also den
rechtfertigenden oder rettenden Glauben entzündet und damit die grundlegende
christliche Heiligkeit schenkt, die der Sünder nur im Glauben empfangen kann.[6] „Heilig“ heißt für Luther, ganz biblisch:
„abgesondert und Gott geweiht“.[7] Diese Heiligkeit, die ja Gott hat, zeigt sich
besonders in Christus, und zwar hier gerade auch darin, dass sie dennoch den
Sündern zugewandt ist.[8] Christus bietet uns diese Heiligkeit an, reicht sie
uns dar, eignet sie uns zu durch seinen Geist mittels des Evangeliums in Wort,
Taufe und Abendmahl – aber nur der Glaube hat sie wirklich.[9] Die grundlegende christliche Heiligkeit wird uns also
geschenkt allein von Christus durch den Heiligen Geist mittels der
Gnadenmittel, indem er den rettenden Glauben in uns wirkt (Apg. 15,9) und dabei,
als Folge, unser Herz, Seele, neu macht und, als Frucht, das Gesetz uns ins
Herz schreibt (2.Kor.3,3) und eine neue Lebensweise, neue Werke herbeiführt,
kurz, dem Sünder einen neuen Sinn gibt, der ganz auf Christus und sein Opfer
für uns ausgerichtet ist und so der Heilige Geist den Gläubigen zu einer neuen
Kreatur macht.[10] Entscheidend: Nicht die Werke, sondern der Glaube
allein macht die Person neu.[11] Die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, die uns rettet,
ist eine fremde, Christi Gerechtigkeit, kommt nicht aus den Werken, sondern
wird empfangen durch den Glauben an Jesus Christus, der dadurch dann im Herzen
wohnt.[12]
Das Grundkonzept von Rechtfertigung und
Heiligung zeigt sich schon gleich zum Beginn der Reformation bei Luther sehr
klar, und zwar in der Predigt von der zweifachen Gerechtigkeit am
Palmsonntag 1518.[13] Schon das Thema zeigt sowohl die notwendige klare
Unterscheidung zwischen der fremden, rechtfertigenden Gerechtigkeit und der
eigenen, wirkenden Gerechtigkeit als auch die Verbindung von Rechtfertigung und
Heiligung.[14] Luther betont dabei die erste oder fremde
Gerechtigkeit als Christi Gerechtigkeit, die der Glaube empfängt, ergreift, die
Gerechtigkeit, wie uns bereits in der Taufe zugeeignet wird, ebenso auch in der
Absolution. „Die erste Gerechtigkeit ist eine fremde und von außen
eingegossen, das ist die, durch welche der HERR Christus gerecht ist und durch
den Glauben rechtfertigt; wie St. Paulus in der ersten Epistel an die Korinther
im 1. Kapitel, V. 30, spricht: ‚Der uns gemacht ist von Gott zur Weisheit und
zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.“[15] „Derhalben wird dieselbe
Gerechtigkeit den Menschen in der Taufe gegeben und zu aller Zeit in der wahren
Buße, also dass sich der Mensch mit Vertrauen mag in dem HERRN Christus rühmen
und freuen und sprechen: Das ist mein, das der HERR Christus gelebt, gehandelt,
getan, geredet und gelitten hat und folgend gestorben ist, nicht anders, als
wenn ich dasselbe Leben, Handeln, Wesen, Reden, Leiden und Sterben geführt und
erlitten hätte, eben wie der Bräutigam all das hat, das der Braut ist; und die
Braut alles das hat, das des Bräutigams ist.“[16] Damit sind uns, wie Luther richtig hervorhebt, in
Christus von Gott die allergrößten Schätze gegeben. Das alles aber haben wir allein
durch den Glauben, durch den Christi Gerechtigkeit unsere Gerechtigkeit wird.
Durch diese Gerechtigkeit aber werden die Sünden weggenommen, d.h. sie werden
vergeben (denn die Anlage zur Sünde bleibt). „Derhalben
wird durch den Glauben an Christus die Gerechtigkeit Christi unsere
Gerechtigkeit, und alles, das sein ist; ja, er wird selbst der Unsere. Demnach
nennt sie St. Paulus in der Epistel an die Römer im ersten [Kapitel], V. 17,
‚die Gerechtigkeit Gottes‘. Die Gerechtigkeit wird offenbart und entdeckt im
Evangelium, wie geschrieben steht: ‚Der Gerechte lebt seines Glaubens‘; Hab.
2,4. Hebr. 10,38. So wird auch ein solcher Glaube genannt die Gerechtigkeit
Gottes, wie St. Paulus meldet in der berührten Epistel an die Römer im 3.
[Kapitel], V. 28: ‚So halten wir es nun, dass der Mensch gerecht werde allein
durch den Glauben.‘ Dieses ist die unendliche Gerechtigkeit, die alle Sünden im
Augenblick verzehrt; denn es ist unmöglich, dass eine Sünde an Christus hafte
und hange. Aber wer an Christus glaubt, der haftet an ihm und ist ein einiges
Ding mit Christus; hat auch eine einige Gerechtigkeit mit ihm. Darum ist es
unmöglich, dass in ihm die Sünde bleibe.“[17] Es ist ganz wichtig, dies klar festzuhalten: Allein
durch diese fremde, eben Christi, Gerechtigkeit sind wir vor Gott
gerechtfertigt, ohne irgendwelche Werke, ohne irgendein menschliches Mittun. Es
ist dies ein juristisches Urteil (forensische Rechtfertigung), das allein auf
der zugeeigneten und im Glauben empfangenen Gerechtigkeit Christi beruht, auf
nichts in, an, beim Sünder. „So wird verstanden dieser Spruch in dem
31.Psalm, V. 2: ‚HERR, auf dich traue ich, lass mich nimmermehr zuschanden
werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit.‘ Er spricht nicht ‚in meiner‘,
sondern ‚in deiner‘, das ist, in der Gerechtigkeit Christi, meines Gottes, die
durch den Glauben, durch die Gnade, durch die Barmherzigkeit Gottes unser
geworden ist.“[18] „Darum ist das eine fremde Gerechtigkeit und ohne
unsere Werke, allein durch die Gnade uns eingegossen, so uns inwendig der
himmlische Vater zu dem Sohn Christus zieht.“[19]
Diese fremde, rettende, damit für uns
grundlegende Gerechtigkeit oder Rechtfertigung ist aber auch die Grundlage, die
Ursache und der Ursprung aller eigenen Gerechtigkeit. Das heißt: Die Heiligung
und die eigene, wirkende (Lebens-)Gerechtigkeit kommt her aus der fremden,
rettenden Gerechtigkeit, ist allein durch sie möglich, da allein der
gerechtfertigte Sünder sie ausüben kann. Und: Der rettende Glaube kann gar
nicht anders als eben die Werke dieser Gerechtigkeit zu tun. „Und dies ist
die erste Gerechtigkeit, der Grund, Ursache und Ursprung aller eigenen, oder
aber wirklichen Gerechtigkeit.“[20] Die zweite oder unsere eigene Gerechtigkeit hängt
aber eben auch dahingehend engstens mit der ersten, der rettenden Gerechtigkeit
zusammen, weil sie ja eben nun nicht unser Werk wäre in dem Sinn, dass uns nun
eine Kraft eingegossen wäre, aus der wir selbständig zu wirken hätten, sondern
vielmehr dahingehend, dass nun Christus und sein Geist, die jetzt in uns wohnen
durch die erste Gerechtigkeit, in uns die Werke wirken, die ja Gott zuvor
bereitet hat. „Die andere Gerechtigkeit ist unser und eigen; nicht darum,
dass wir sie allein wirken; sondern dass wir zusammen mit der ersten und
fremden wirken; das ist die gute Übung in den guten Werken, erstlich in der
Tötung und Verzehrung des Fleisches und der Kreuzigung der Begierden gegen ihn
selbst; wie St. Paulus zu den Galatern (5,24) schreibt: ‚Welche aber Christus
angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden‘; zum andern
in der Liebe gegen den Nächsten; zum dritten in der Demut und Frucht gegen
Gott. … Diese Gerechtigkeit ist ein Werk, Frucht und Folge der ersten
Gerechtigkeit, wie St. Paulus an die Galater (5,22) schreibt.“[21] Hier nennt er sogleich auch die drei Grunddimensionen
der Heiligung und macht dabei deutlich, wie der Mensch selbst mit
hineingenommen ist in das Wirken der Heiligung: Abtötung des Fleisches (mortificatio), Liebe gegen den Nächsten, Demut und
Gottesfurcht gegenüber Gott. Es gilt dabei auch, Christus immer ähnlicher zu
werden, nicht zuletzt im Gehorsam gegenüber Gott. Diese zweite Gerechtigkeit
ist so etwas wie die Antwort des Glaubens aus Liebe zu Gott auf die empfangene
erste Gerechtigkeit. „Derhalben entsteht durch die
erste Gerechtigkeit die Stimme des Bräutigams, der da spricht zu der Seele: Ich
der Deine; aber durch die andere Gerechtigkeit die Stimme der Braut, die sagt:
Ich die Deine.“[22] Sehr klar hat Saarnivaara
den Unterschied und die Verbindung von Rechtfertigung und Heiligung
dargestellt: „Gemäß ihnen [gemeint sind Paulus und die neutestamentlichen
Schreiber] wird der Mensch gerechtfertigt mittels des Glauben, durch die Erlösung,
die in Christus Jesus ist. Der Mensch, dessen Sünden vergeben sind und dem Gott
Sünde nicht zurechnet, ist in Seiner Sicht gerecht aufgrund des Blutes und des
versöhnenden Opfers Christi, worauf er im Glauben sein Vertrauen setzt (Röm.
3,23-25; 5,3-6; Hebr. 10,14). Der rechtfertigende Glaube ist ein lebendiger
Glaube, durch den der Mensch in Gemeinschaft mit Gott lebt und gute Früchte
bringt in Liebe und Gehorsam. Christus wohnt durch den Glauben in des Gläubigen
Herz und dieser, genötigt durch die Liebe Christi, lebt nicht länger für sich,
sondern für Ihn, der ihn geliebt und sich selbst für ihn gegen hat. Er ist eine
neue Schöpfung, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken. Aber diese guten
Werke sind nur die Frucht, nicht die Grundlage der Rechtfertigung (2. Kor.
5,15; Eph. 2,8-10; Gal. 2,20; 5,6 usw.).“[23]
Allein an diesen Ausführungen wird übrigens
auch schon deutlich, wie unsinnig die Leugnung des dritten Gebrauchs des
Gesetzes bei Luther ist, wie sie in der neueren Zeit etwa durch Werner Elert
aufgebracht und durch die unseligen Bad-Boll-Gespräche auch in die
Missouri-Synode hinüber getragen wurde („Gospel Reductionism“)
und bis heute dort umhergeistert, da diese Verirrung auch durch Seminex nicht behoben oder bearbeitet wurde.[24] Ähnlich machen Luthers Schriften wie: Sermon von den
guten Werken; Kleiner Katechismus (Teil über die Gebote); Großer Katechismus
(Teil über die Gebote) sehr deutlich, wie wichtig Luther die guten Werke waren
und dass er sie allerdings an den Geboten Gottes orientiert hat.
So bringt schon der rechtfertigende oder
rettende Glaube bei Luther eben nicht nur eine intellektuelle Erkenntnis,
sondern, als Folge, eine durch den Heiligen Geist das Herz, die Grundhaltung
verändernde Macht, etwas wirklich Neues ins Herzen, das auch die Gerechtigkeit
hat, aber nicht aufgrund der Liebe, die aus dem Glauben kommt, sondern weil er
Christus ergreift (s. Anm. 10): „Auch nehmen wir eine Beschaffenheit und
wesentliche Gerechtigkeit im Herzen an, aber nicht, wie die Sophisten tun, die
Liebe, sondern den Glauben, doch in solcher Weise, dass das Herz nichts anderes
im Auge habe und ergreife als den Heiland Christus.“[25] „Daher ist ein Christ nicht an sich gerecht, er
ist nicht gerecht nach seinem Wesen oder seiner Beschaffenheit (diese Ausdrücke
gebrauche ich des Lehrens halber), sondern er ist gerecht nach der Kategorie
der Beziehung auf etwas, das außer uns liegt, nämlich nur in Hinsicht auf die
göttliche Gnade und auf die Vergebung der Sünden aus Gnaden umsonst.“[26] Daher setzt Luther den rettenden Glauben auch mit der
Wiedergeburt (im eigentlichen oder engeren Sinn) gleich: „Wenn man fragt:
Wie geht die neue Geburt zu, dass der Geist durchs Wasser und Wort den Menschen
zu Gottes Kind macht? So, wie Christus hier sagt, wenn du wider den Schrecken
von wegen deiner Sünde den Trost fasst und fest glaubst, dass Christus, Gottes
Sohn, von deinetwegen vom Himmel herabgekommen und für dich das Kreuz erhöht
worden ist, auf dass du nicht verloren würdest, sondern das ewige Leben habest.
Dieser Glaube ist der Kasten und Schrein, der solchen Schatz, Vergebung der
Sünde und Erbschaft des ewigen Lebens fasst, und dadurch wird der Mensch selig;
wie Christus spricht: Dein Glaube hat dir geholfen.“[27]
Das heißt: Der Glaube ist es, der
rechtfertigt, der eine neue Person macht (aber, und das ist nun ganz wichtig,
eine, die nicht personmäßig, qualitativ, gerecht ist,
neu ist, sondern eine solche, die neu ist, weil sie, der Sünder, auf Christus
ausgerichtet ist und seine Gerechtigkeit im Glauben ergriffen hat). Und erst
diese neue Person ist dann auch in der Lage, gute Werke zu tun. Das Neue ist
also das herzliche Vertrauen auf Christus, das Fliehen zu Gott, gewirkt durch
das Evangelium im Wort und in der Taufe und als Folge der Tod des alten
Menschen. In den Schmalkaldischen Artikeln formuliert Luther es so: „dass
wir ‚durch den Glauben‘ (wie S. Petrus sagt) ein anderes, neues, reines Herz
kriegen und Gott um Christi willen, unseres Mittlers, uns für ganz gerecht und
heilig halten will und hält.“[28] Die Reinigkeit des Herzens,
von der hier die Rede ist, ist also eine zugerechnete, keine effektive. Der
Sünder hat ein gutes Gewissen, nicht, weil er nun effektiv, qualitativ gerecht
wäre, sondern weil er im Glauben seinen Retter Christus ergriffen hat, der für
ihn das Gesetz erfüllt hat.[29]
Weil er also dergestalt, als Folge der
Rechtfertigung, ein neues Herz hat, in dem Christus wohnt, er eine neue Person
ist, muss er sich nicht mehr um sich selbst drehen, nicht mehr versuchen, seine
eigene Gerechtigkeit aufzurichten, lebt er nicht mehr sich selbst, sondern ist frei
für Gott und in ihm für den Nächsten, ihm zu dienen, denn der Glaube kann
nun nicht anders als die Werke des Glaubens zu tun[30].
Das aber ist auch nicht des (neuen)
Menschen eigenes Werk, sondern es ist vielmehr das Werk des Heiligen Geistes
in ihm, der ihn, den neuen Menschen, dann aber mit hineinnimmt in das Tun
und nun anfängt, ihn auch effektiv zu verändern – eine Frucht, Folge der
Rechtfertigung, nicht Teil der Rechtfertigung.[31] Luther schreibt dazu: „Wer da glaubt an Christus,
dass er für uns geboren, gestorben und begraben, auch von den Toten wieder
auferstanden sei, der ist wieder geboren oder neu geboren. Da ist einer ein
neuer Mensch, denn du hast solche Gedanken, die sonst kein Papist oder Türke
hat, nämlich dass Christus für dich gestorben und von den Toten auferstanden
sei, und jetzt zur rechten Hand Gottes sitze. Bleibst du nun in diesem Glauben,
so ist der Heilige Geist da und tauft dich, stärkt und mehrt dir den Glauben
und Affekt, auf dass du anfängst, Gott zu lieben, und ablässt von allen
gottlosen Händeln, und tust von Herzen, was Gott haben will, liebst den
Nächsten, meidest den Zorn, Hass und Neid. … Es liegt nichts dran, wie du dich
kleidest, wie denn auch nichts dran liegt, ob du eine Frau oder Mann seist.
Denn das macht dich nicht neu geboren, sondern dass ich glaube an Christus, der
für mich gestorben ist.“[32] Denn bedenke: Damit, dass Christus durch den Heiligen
Geist mittels des Evangeliums den rettenden Glauben im Herzen wirkt, zieht
der dreieinige Gott, ziehen vor allem Christus und sein Geist in das Herz des
Menschen ein und machen dort tatsächlich, substantiell, effektiv Wohnung
und wirken dann in ihm – ein ganz wichtiger und zentraler Aspekt im Blick auf
die Heiligung.[33]
Towns beschreibt daher Luthers
Heiligungsverständnis so: „Die Heiligung ist ein fortlaufender Prozess Gottes,
gegründet auf der Abgeschlossenheit der Rechtfertigung, in dem der Heilige
Geist als eine Folge des täglichen Glaubens im Leben des Gläubigen wirksam ist,
wodurch er den Gläubigen reinigt und frei macht für gute Werke, wobei er, der
Heilige Geist, in der Gemeinschaft der Gläubigen wirkt – der Kirche, wo Wort
und Sakramente gegenwärtig sind.“[34]
Mit dem Wohnen des Heiligen Geistes im
Gläubigen kommt dann auch die Reinigung, die Christus durch den Heiligen
Geist im Herzen effektiv beginnt. „Zuerst reinigt er zurechnungsweise,
darnach gibt er den heiligen Geist, durch den wir in unserem Wesen gereinigt
werden. Der Glaube reinigt durch die Vergebung der Sünden, der heilige Geist durch Wirksamkeit. Das ist die göttliche
Säuberung und Reinigung, die vom Himmel herabkommt, aber durch den Glauben und
den heiligen Geist.“[35] Der Heilige Geist kommt durch das Wort ins Herz und
macht uns zu einem neuen Menschen mit einem neuen Sinn und neuen Regungen. Das
ist der Anfang der Erneuerung als Folge der Rechtfertigung oder Wiedergeburt.
Danach wirkt der Heilige Geist effektiv im Herzen, fegt die Sünde aus, schenkt
die Liebe, gibt Festigkeit in der Anfechtung. Er gibt uns aber nicht nur
besondere Gaben oder Früchte, sondern wohnt und wirkt selbst in uns. Das alles
aber wirkt er nicht unmittelbar, sondern durch das Wort.[36] Wichtig: Nicht der Mensch heiligt sich, sondern der
Heilige Geist wirkt es durch das Wort in ihm und wirkt durch ihn die Werke, die
Gott zuvor für ihn bereitet hat (Eph. 2,10). Nur durch den Glauben
eignet sich der Sünder Gottes Kraft zur Heiligung an.[37]
Im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit lebt
dann der Gläubige auch das neue Leben, lobt und preist Gott, leidet, tut, was
Gott will. Der Glaube bringt also, als Frucht, Folge, mit sich die Liebe und
andere Gaben.[38] Es besteht also ein unauflöslicher Zusammenhang
zwischen dem Glauben und den guten Werken.[39] Das heißt auch: Die guten Werke können nicht
unabhängig vom Glauben sein, denn unabhängig vom Glauben sind sie nicht gut,
sondern Sünde; und der Glaube kann nicht ohne Werke sein, denn sonst wäre er
tot, also gar nicht vorhanden oder zumindest sehr ungesund. Die Werke retten
nicht, sondern dienen dem Nächsten. Allein der Glaube (ohne Blick auf die
Werke) rettet, weil er Christus ergreift. Die guten Werke, die der Glaube
wirkt, kommen aber nicht aus Zwang, Druck, sondern von Herzen, denn der Glaube
hat nun, auch das gehört zu der veränderten Grundhaltung, eine neue Liebe zum
Gesetz, das er nun gerne, von Herzen, tun will, weil es der Ausdruck des
Willens Gottes ist. So fängt der Glaube also an, das Gesetz zu erfüllen. Der
rechte Glaube kann gar nicht müßig sein, sondern muss eifrig, geschäftig sich
verhalten. Wo keine guten Werke sind, ist das eine ernste Anfrage an den
Heilsstand der Person. Aber umgekehrt sind die guten Werke keine Grundlage für
die Heilsgewissheit, sondern die ist allein bei Christus.[40] „Darum rechtfertigt der Glaube immerdar und macht
lebendig, und doch bleibt er nicht allein, das heißt, müßig; nicht dass er
nicht allein auf seiner Ebene und in seinem Amte bleiben sollte, weil er
immerdar allein rechtfertigt, sondern er nimmt Fleisch an und wird Mensch, das
heißt, er ist und bleibt nicht müßig oder ohne die Liebe. … Es kommen also der
Glaube und die Werke in einer Vereinigung zusammen, und dennoch hat und behält
jedes von beiden seine Natur und sein eigentliches Amt.“[41]
So bezieht sich also die heiligende Arbeit
des Heiligen Geistes zum einen auf die grundlegende Heiligung oder
Rechtfertigung des Sünders, indem er durch das Evangelium den rettenden Glauben
im Herzen wirkt, rechte Gotteserkenntnis gibt. Diese grundlegende Heiligkeit
ist eine vollkommene. Daraus folgt dann die effektive heiligende Arbeit im
Herzen, wodurch die Werke der zweiten Tafel der zehn Gebote gewirkt werden.
Diese Heiligkeit ist in diesem Leben unvollkommen.[42] Rechtfertigung und Heiligung sind also miteinander
verbunden wie Ursache und Wirkung.[43]
Weil aber auch der gerechtfertigte Sünder
weiter auch Sünder bleibt, da der alte Mensch immer noch da ist, ist der
Grundzustand des Christen, dass er Gerechter und Sünder zugleich ist (simul iustus et peccator) und ist daher auch im neuen Leben jeden
Augenblick angewiesen auf Christi Gerechtigkeit. Denn bei allen guten Werken,
die der Glaube hervorbringt und aller Gesetzeserfüllung ist und bleibt Christus
allein unsere Gerechtigkeit.[44] Denn der Glaube, seiner Qualität nach, ist und bleibt
auch unvollkommen und ist wechselhaft, nicht nur von Person zu Person, sondern
auch in derselben Person, mal stark, mal schwach. Daher ist auch alles, was aus
dem Glauben gewirkt wird, unvollkommen, wechselhaft, gerade auch wegen des
alten Adam in uns.[45]
Das heißt aber für den Christen, eben weil
er Gerechter und Sünder zugleich ist, nun durch den Heiligen Geist der Sünde
widerstreben, das Fleisch kreuzigen, den alten Menschen töten (mortificatio), nach dem Fall in rechter Sündenerkenntnis
umkehren, Christus die Sünde bekennen und seine Vergebung neu ergreifen (Buße).[46] Es geht also
ganz praktisch darum, das Fleisch, den alten Menschen mit seinen Lüsten,
Begierden, Wünschen, Interessen, Zielen täglich immer wieder in Zucht zu
nehmen, zu unterdrücken, zu töten, dem Bösen, das von dem Teufel, der Welt und
unserem Fleisch kommt, täglich in der Kraft des Heiligen Geistes zu
widerstehen.[47] Es ist nicht so, dass wir keine fleischlichen Lüste
haben werden; sie sind nicht zu verhindern. Aber wir dürfen ihnen nicht Raum
geben; oder, wenn wir es getan haben, dann gilt, in rechter Sündenerkenntnis
sie Christus zu bekennen und seine Vergebung und Reinigung neu zu ergreifen.[48] Wer aber sein Fleisch nicht kreuzigt, nicht wirklich
gegen die Sünde kämpft, sondern sie wieder zur Herrschaft kommen lässt, der
wird den Heiligen Geist und damit auch den Glauben verlieren bis er umkehrt.[49] Wer aber in der Sünde beharrt, der ist aus der Gnade
gefallen und ist kein Christ.[50]
Diese Heiligkeit des Lebens oder der Werke
ist, wie schon gesagt, in diesem Leben unvollkommen, aber Gott arbeitet an uns,
damit wir wachsen in der Lebens-Heiligkeit. Dazu verwendet er Leid, Kreuz, Verfolgung und vieles andere.[51] So will er uns Demut, Geduld, Freundlichkeit,
Dankbarkeit lehren.[52] Dabei geht es immer wieder um das Abtöten des alten
Menschen, das Kreuzigen des Fleisches, ein zentrales Thema bei Luther in der
Heiligung. So fegt der Heilige Geist die Sünde aus und wirkt tägliche
Erneuerung.[53] Das christliche Leben, das ist wichtig, ist in diesem
Leben nie fertig, vollkommen, sondern immer im Werden, ist deshalb
gekennzeichnet nicht von (eigener) Gerechtigkeit, sondern von Rechtfertigung,
nicht von (eigener) Reinigkeit, sondern von
Reinigung, unterwegs zur Erfüllung von allem im ewigen Leben, ein Weg, der mit
der Taufe begonnen hat.[54] Darum ist die tägliche Buße, die tägliche
Sündenerkenntnis, Umkehr, Rechtfertigung so grundlegend wichtig. Auch dabei
ist der Heilige Geist am Werk, der täglich sein Amt an uns durch das Wort
ausübt und täglich uns zur Sündenerkenntnis leitet und mit Vergebung beschenkt.[55] Darum ist es so wichtig, täglich intensiv mit Gottes
Wort sich zu beschäftigen, denn das Fleisch, der alte Adam, kann nur
überwunden werden durch eifrige Wortbetrachtung und herzliches Anrufen Jesu
Christi.[56]
Die guten Werke, um die es geht,
unterscheiden sich oft kaum von den Werken der Nichtchristen, denn das, was
Gott von uns will, ist ja normalerweise nicht das Außergewöhnliche, sondern die
Treue im Alltag gemäß der Zehn Gebote und ihrer Auslegung in der Bergpredigt.
Der Unterschied liegt oft mehr in der Motivation, in der Haltung, aus der
heraus die Werke getan werden, nämlich herzlicher Liebe, gewirkt vom Heiligen
Geist.[57]
Roland Sckerl
Die Auseinandersetzung mit dem Pietismus
ist von großer Bedeutung, denn seine Kinder sind der Revivalismus
und die Evangelikalen, oder, anders ausgedrückt, er bildet zusammen mit Revivalismus, Mystizismus und dem Enthusiasmus das, was die
heutigen Evangelikalen (und Pfingstler,
Charismatiker) ausmacht.[58] Der Pietismus trat an – und auch seine Nachfolger
behaupten das bis heute – dass sie zu Luther stünden, aber eine notwendige
Ergänzung zu ihm und seiner Reformation darstellten („zweite Reformation“,
wovon auch P.J. Spener bereits sprach). Sie werfen
Luther und dem orthodoxen Luthertum vor, zu einseitig die Rechtfertigung zu
betonen und so die Heiligung zu vernachlässigen; die Sakramente zu stark zu
betonen, wogegen die Pietisten den Glaubensgehorsam hochhalten; das Evangelium
zu stark in den Vordergrund geschoben zu haben, auf Kosten des Gesetzes.[59]
Die Reformation selbst, so wurde behauptet,
sei in der lutherischen Orthodoxie festgefahren, deshalb bedürfe es einer
neuen, in der dann das Leben anstatt der Lehre betont werde, der Geist in
seinem Wirken an Stelle des Amtes, Kraft an Stelle äußerer Erscheinung trete.
In der Orthodoxie fehle der Geist. Der Glaube solle „lebendig“ sein, das heißt,
seine „Früchte“ wurden betont. Die guten Werke, das Tun des Menschen wurde von
entscheidender Bedeutung. Ein gewisser Hang zum Perfektionismus wird deutlich (ganz
stark dann ausgeprägt im wesleyanischen Methodismus,
auch einem Kind des Pietismus). An die Stelle der objektiv von Gott
gewirkten Rechtfertigung tritt die Wiedergeburt, bei der oft auch die
Erneuerung, das neue Leben mit einbezogen und gerade Letzteres betont wird,
denn man meint, die „Lücke“ zwischen Glauben und Heiligung füllen zu müssen, es
komme weniger auf die Lehre an als auf das „geistliche Wachstum“ des Einzelnen.[60]
Ein weiteres Schwergewicht des Pietismus
sind die „kleinen Kreise“, die der Unterweisung, der Seelsorge, der
Gemeinschaft dienen sollen und die dann letztlich wichtiger sind als die
Gottesdienste der Gemeinde. Sie sollen eine „Sammlung der entschiedenen
Christen“ darstellen, was einerseits den Hochmut der „Frommen“ fördert, andererseits
zur Spaltung der Gemeinde führt. Diese Kreise fördern beides: auf der einen
Seite einen frommen Individualismus, auf der anderen Seite einen frommen
Kollektivismus. Sie werden zur Stätte religiöser Erfahrung; die Mitgliedschaft
in ihr ist sozusagen das Siegel darauf, ein frommer, entschiedener Christ zu
sein[61]
Der Pietismus weiß um die Sünde, glaubt
aber, sie durch Buße, tief empfundene Bekehrung und die Stufenleiter
persönlicher Heiligung überwinden zu können.
Theologisch ist der Pietismus sehr
divergierend. Ein Schwerpunkt liegt, wie schon herausgehoben, in der
Betonung des Lebens auf Kosten der Lehre, des Wortes Gottes. Der Glaube
ist erfahrungsbetont.[62] Die
Bedeutung der Bibel verschiebt sich: Da nicht mehr das Evangelium im Zentrum
steht, sondern eher das Gesetz, gilt die Bibel mehr als ein Instruktionsbuch
für christliches Handeln und Leben. Lutherisch ist dagegen die klare
Unterscheidung von Gesetz und Evangelium mit dem Evangelium, den Verheißungen
im Zentrum.[63]
Luther wie auch der Pietismus betonen beide
die Bedeutung des Glaubens für das christliche Leben – aber sie gehen
auseinander in der Beziehung des Glaubens zu den Früchten des Glaubens. Für den Pietismus erweist sich die Echtheit
des Glaubens am ethischen Verhalten (was folglich heißt, dass der Glaubende
bei seinen Fragen, seinen Glaubenszweifeln nicht an Christus und sein Wort,
sondern an sich selbst, sein inneres Leben, seine Werke, sein Verhalten, eben
die „Früchte“ verwiesen wird; extreme Form: „Charakterbogen“). Die
Wiedergeburt, so der Pietismus, müsse in einem erneuerten Leben deutlich
werden. (Diese Aussage ist, für sich isoliert betrachtet, durchaus richtig. Es
kommt aber auf den Kontext an, eben wie es zu diesem neuen Leben kommt, wie es
korrigiert und erhalten wird.) Ziel des
Evangeliums sind für den Pietismus die guten Werke. (Selbst diese Aussage wäre, isoliert betrachtet, noch möglich,
korrekt zu verstehen, wenn sie nicht von Christus und seinem Erlösungswerk
getrennt wird. Angebunden an Christus und sein Rettungswerk sagt ja auch Luther
im Kleinen Katechismus in der Erklärung des zweiten Glaubensartikels im Blick
darauf, wohin dies Erlösungswerk beim Gläubigen führen soll: „auf dass ich in
seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und
Seligkeit; gleich wie er ist auferstanden von den Toten, lebt und regiert und
Ewigkeit.“) Es geht also im Pietismus nicht in erster Linie darum, was Gott für
mich getan hat, sondern was ich für Gott mache. (Die Frage selbst: Das tat ich
für dich – was tust du für mich? an den geretteten Sünder ist nicht einfach
verkehrt, wie es manche darstellen. Denn das erneuerte Leben soll ja ein Leben
für Gott, für Christus sein (Röm. 6,11; 2. Kor. 5,14-15). Nur all das ist eine
Frucht des Evangeliums, des Wirkens des Heiligen Geistes durch das Evangelium
in dir.) Das hat weitreichende Auswirkungen. Das Leben ist dann geprägt davon,
einerseits von Sünde loszukommen, andererseits, ein Hauptanliegen des
Pietismus, in guten Werken zu wachsen. Da der Pietismus anthropozentrisch ist,
heißt das dann Buße und immer neue Vorsätze zu einem besseren Leben.[64] Das eigene Tun – und damit das Gesetz – steht im
Zentrum, Christus und sein Evangelium treten eher zurück. In der weiteren
Entwicklung, bei den modernen Evangelikalen, hat dies dann dazu geführt: Das
Evangelium ist für den Ungläubigen, damit er sich bekehrt (durch persönliche
„Entscheidung“, also auch anthropozentrisches Erlösungsverständnis); das Gesetz
ist für den Bekehrten, damit er danach lebt. Anders ausgedrückt: Durch
persönliche Entscheidung werde er Christ, durch persönliche Entschlüsse bleibe
er Christ und wachse geistlich. Mose drängt dann Jesus in den Hintergrund, das
Gesetz das Evangelium, Gehorsam dominiert anstatt Vergebung. Vielfach führt das
dann zu Verzweiflung anstatt Trost (oder zu einem frommen Stolz). Das
christliche Leben wird so geprägt von Gehorsam und guten Werken (ähnlich wie
bei den Galatern)[65]
Luther
und die lutherische Kirche beschreiben das Evangelium dagegen als Gottes Kraft
zur Erlösung. Mit der Vergebung der Sünden kommt auch der Tod des alten
Menschen und die Erneuerung des Lebens im Alltag. Die Frucht aber bleibt
oftmals verborgen unter dem Kreuz in dieser Welt. Während für den Pietismus die ethische Dimension sich im richtigen
Verhalten, in den guten Werken zeigt, wird sie für das biblische Luthertum
deutlich im täglichen Kampf zwischen neuem und altem Menschen, der Gerechter
und Sünder zugleich ist. (siehe auch Gal. 5,16 ff.) So bleibt dann auch
Christus mit seiner Rechtfertigung im Zentrum.[66] Der Pietismus hat den Schwerpunkt von dem Christus für
uns auf den Christus in uns verschoben.[67]
Der Pietismus identifiziert den Glauben mit
der Wiedergeburt (die er wiederum mit der Erneuerung verbindet) und lässt so
Christus in den Hintergrund treten, da der Glaube mit seinen Erfahrungen und
Werken in den Vordergrund tritt. Während, wie schon gesagt, der Christ gemäß
der biblischen Lehre im Luthertum „Gerechter und Sünder zugleich“ (simul iustus et peccator) ist, wird er im Pietismus hauptsächlich als
Gerechter gesehen, der immer mehr Richtung Vollkommenheit fortschreitet. Luther
hat das christliche Leben und die christliche Lehre dialektisch gefasst: Gesetz
und Evangelium, Sünde und Gnade, Verdammnis und Glauben. Der Pietismus übernimmt das nicht und ist
vielmehr fokussiert auf die Erfahrungen
des Glaubens und seine Äußerungen in den guten Werken. Er ist hier stärker an der mittelalterlichen
Mystik orientiert.[68] Dieses Phänomen findet sich bereits bei Johann Arndt,
wie nicht nur seine Zitate aus Mystikern und Theosophen zeigen, sondern auch
seine Behauptung, nicht nur Wort und Sakrament seien die Kennzeichen der
Kirche, sondern auch die Liebe.[69] Der Pietismus hat die starke Tendenz, das Leben als
geistliche Erfolgsgeschichte, als geistliche Wachstumsgeschichte anzusehen, ein
besserer Christ zu werden, mehr gute Werke zu tun. Das ist Herrlichkeits-,
nicht Kreuzestheologie.[70]
Der Pietismus kritisierte, die lutherische
Reformation sei in den äußeren Ordnungen stecken geblieben; er wolle nun die
Reformation des Einzelnen und die Rückkehr zur Urkirche.[71]
Spener ist in
seiner Entwicklung stark beeinflusst worden von Johann Arndt sowie den
Puritanern und der mittelalterlichen Mystik. Das alles verstärkte sich noch
durch sein Studium in Basel und Genf, wo noch der Einfluss der Theologie Martin
Butzers und Johannes Calvins dazu kam. Bald nach
seinem Amtsantritt in Frankfurt am Main begann er mit den „collegia
pietatis“, privaten Versammlungen, die unter
anderem dazu dienen sollten, „heilige und enge Freundschaften“ zu fördern, das
Feuer der Liebe zu entzünden und einander durch das gegenseitige Beispiel
anzureizen.[72] Fünf Jahre später gab er seine Programmschrift, die
„Pia desideria“ heraus, in der er unter anderem die
Mystiker und Thomas von Kempen als Lektüre empfahl. Der Schwerpunkt wird in
dieser Schrift verschoben vom Wort auf das „innere Leben“. Der Glaube allein
reiche nicht aus, er allein rette nicht, sondern er müsse durch die Werke bezeugt
werden. Das nannte Spener dann den „lebendigen
Glauben“. Es komme auch nicht nur auf die Schrift an, sondern der Geist müsse
noch hinzu kommen (hier bemerken wir schon, wie Spener Schrift und Geist trennt). Er hält eine Erneuerung
der Urkirche in jedem Zeitalter für möglich. Sein Ansatz ist der Ausgangspunkt
auch zu dem, was dann an Perfektionismus, Heiligungsbewegung, Pfingstler, Charismatiker und Evangelikale später auftreten
sollte.[73] Diese „kleinen Kreise“ (ecclesiola
in ecclesia) haben weitreichende Auswirkungen in
ihrer Bedeutung: Sie sehen sich als Einrichtung zur „Förderung der Heiligung“
des Einzelnen und haben damit eine Tendenz zum geistlichen Hochmut, zur
geistlichen Absonderung von der restlichen Gemeinde. Entscheidend sind ja nicht
mehr die biblischen Kennzeichen der Kirche (Wort und Sakrament), sondern die
gleichen Erfahrungen, die gleiche Gesinnung, die gegenseitige „Liebe“. Die
Kirche als Gemeinschaft unter dem einen Haupt, Christus, der die Seinen durch
Wort und Sakrament nährt, tritt zurück hinter einem veräußerlichten
Kirchenbegriff, der an den äußeren Bedingungen des Lebens orientiert ist.[74]
Da der Schwerpunkt von der Schrift Gottes
auf den inneren Menschen verlagert wird, tritt auch die Bedeutung der Lehre
zurück, ebenso auch die Kirche hinter dem Einzelnen. Der Fokus wird nun auf das
Leben gelegt, auf Erfahrungen, den Lebensstil, wie wir dies heute etwa auch bei
den Evangelikalen finden. Diese Tendenzen haben auch die Ökumene,
konfessionelle Gleichgültigkeit und damit die Vermischung der Konfessionen,
gefördert.[75]
Der Pietismus ist damit nicht mehr christozentrisch, sondern, wie dann auch der Rationalismus,
anthropozentrisch. Die menschliche Erfahrung und die „erleuchtete Vernunft“
stehen nun im Zentrum; das Schwergewicht ist vom Christus für uns auf den
Christus in uns verlagert.[76]
Das Resultat dieser Theologie Speners ist die Trennung von Geist und Wort, von Glaube und Leben, von innerem Menschen und den
Gnadenmitteln. Es gehe nicht nur um das Hören des Wortes, sondern darum, dass
im Herzen Empfindungen und Trostgefühl geweckt würden; es gehe nicht nur um die
Taufe, sondern darum, dass von ihr durch das Leben Zeugnis abgelegt wird; nicht
das Abendmahl an sich sei entscheidend, so wie der innere Mensch dadurch
genährt werde. Es komme nicht auf den „äußeren Gottesdienst“ an, sondern auf
den „inneren Menschen“.[77] Überhaupt meint der Pietismus, dass Wort und
Sakrament als Merkmale der Kirche nicht ausreichten, es müsse vielmehr die
Liebe hinzukommen, die dann im Pietismus immer mehr entscheidend wird.[78]
Auf den ersten Blick erscheinen diese
Aussagen gar nicht so radikal, viele hätte Luther ähnlich formulieren können.
Und doch gibt es entscheidende Unterschiede. Luther betonte, dass es der
Heilige Geist ist, der an dem inneren Menschen wirkt, und zwar durch die
Gnadenmittel, also äußere Mittel; dass der innere Glaube aus dem Hören auf das
„äußere Wort“ kommt, denn es ist das Wort (durch den Geist im Wort), das tötet
und lebendig macht. Für Luther ist der Glaube per definitionem „lebendiger
Glaube“, einen anderen gibt es gar nicht. Es ist der Glaube aus dem Wort, der
rettet, die neue Geburt empfängt. Er ist, wenn er gesund ist, aktiv, lebendig,
denn er hält sich an Christus und sein Wort.[79]
Für den Pietismus ist somit die
Rechtfertigung nur eine Stufe, zu der dann die Heiligung kommen muss, also
menschliche Aktivität. So wird die Heiligung zum Zentrum des Glaubenslebens
anstelle der Rechtfertigung.[80] Da ja allerdings
Rechtfertigung und Heiligung miteinander verbunden sind, zog Spener daraus den verhängnisvollen Schluss, dass niemand
gerechtfertigt werde, der nicht in der Heiligung lebe. Damit aber wird die
Rechtfertigung von menschlichem (Mit-)Handeln abhängig gemacht.[81]
Francke war nicht zuletzt geprägt durch die
pietistischen Kreise (collegia philobiblica),
in denen er in Leipzig verkehrte, und seinem „Bekehrungserlebnis“ in Lüneburg,
wie er das Ereignis dort deutete und im Blick auf das er ja behauptete, dass er
erst von da ab wirklich Christ gewesen sei.[82] Sein Ziel war, die Welt zu verändern, indem er die
Personen veränderte; die Welt sollte durch Gottes Willen regiert werden. Hier wird
sehr deutlich, dass der Pietismus nicht Kreuzes-, sondern
Herrlichkeitstheologie vertritt. [83]
Francke meinte, dass er zum Erreichen
seines Ziels ein klares Programm und klare Methoden benötigte. Sein Programm
zeigt ein deutliches anthropozentrisches Gepräge, also auf den Menschen und
sein Handeln abgerichtet, und hat einen eindeutig gesetzlichen Zug, wie er sich
z.B. in einem extremen Zeitmanagement zeigte. An die Stelle der christlichen
Lehre ist das christliche Leben getreten. Die Bibel war für ihn in erster Linie
Offenbarung des Gesetzes, konkreter ethischer Anweisungen. Als bedeutendes
Kriterium für ihre Autorität galt die Erfahrung. Der Fokus war vom Wort
Gottes umgeleitet worden auf das „glaubende Herz“. Während für Luther der
Glaube seine Kraft und Gottes Wort und seinen Verheißungen in Christus bekam,
wobei der subjektive Glaube selbst zu Zeiten schwach, zu Zeiten stark sein
kann, unterscheidet Francke zwischen lebendigem Glauben und einem solchen, die
nicht existiert. Zentral ist daher im Pietismus nicht der, an den geglaubt
wird, sondern derjenige, der glaubt.[84]
So untergräbt der Pietismus mehr und mehr
die Fundamente der Reformation. Stand für die Reformation die Rechtfertigung im
Mittelpunkt, so ist es für den Pietismus die Wiedergeburt, wobei diese vielfach
nicht nur die Erlösung umfasst, sondern auch die Erneuerung, wobei auf
letzterer der Schwerpunkt gelegt wird. So steht im Pietismus die Heiligung
im Zentrum, nicht die Rechtfertigung, auch wenn Francke Glaube und Werke
unterschied. Es geht dabei um ein Anwachsen der Heiligung, bis hin zu
Vollkommenheit. Mit der Betonung der individuellen Moral ist das
Heiligungsverständnis stark anthropozentrisch, das menschliche Handeln wird
faktisch zur Basis des Glaubens. Im modernen Evangelikalismus geht es daher
auch weniger um die Lehre, als vielmehr um persönliche Frömmigkeit und einen
entsprechenden Lebensstil. Das hat weitreichende Folgen. Der moderne
Evangelikalismus will die Welt verändern, heiligt dabei praktisch die Welt,
indem er sie etwas christianisiert – und verweltlicht dabei selbst zusehens. Luther verstand die Heiligung theozentrisch, christozentrisch, vor allem im Blick auf den Christus in
uns und dem Wirken des Heiligen Geistes an uns durch Wort und Sakrament.[85] Lutherische Theologie ist nicht auf menschliche
Erfahrung, sondern auf die von Gott in Wort und Sakrament vorgegebenen
objektiven Tatsachen gegründet.[86] „Der wahre Unterschied zwischen konfessionellem
Luthertum und Pietismus ist religiöser Objektivismus gegen religiösen Subjektivsmus.“[87]
Der Pietismus neigt dadurch auch dazu, dass
Zweifel, wenn sie aufkommen, eher nicht durch das Wort, sondern mehr durch die
Erfahrung überwunden werden. Für Luther dagegen war der Glaube als Glaube an
Gottes Verheißungen in Christus entscheidend, ein Glaube, der mal schwach und
mal stark sein kann; die „Qualität“ des Glaubens spielte für ihn keine Rolle,
ganz im Unterschied zum Pietismus.[88]
Der anthropozentrische Grundcharakter des
Pietismus kommt auch darin zum Ausdruck, dass es für ihn nicht zentral ist,
dass Gott zum Sünder kommt durch Wort und Sakrament, sondern dass der Sünder
aufsteigt zu Gott (was ja auch das Konzept des „Lobpreises“ ist). Auch
synergistische Tendenzen treten auf, wenn auch nicht so sehr bei Francke. Aber
die Gefahr bestand und besteht, dass der Gehorsam des Glaubens als Teil der Erlösung
verstanden wird. Der anthropozentrische Ansatz zeigt sich auch darin, die
Heilsgewissheit durch den Blick auf sich selbst und die eigenen Erfahrungen
festzumachen, nicht so sehr im Blick auf das, was Christus für uns getan hat.
Die Werke würden Zeugnis ablegen vom Glauben und dem Stehen in der Gnade. Im
Pietismus droht so die christliche Theologie zu einer christlichen Ethik
reduziert zu werden. Neben Wort und Sakrament wurde die Liebe zu einem
Kennzeichen der Kirche, was auch zu einer Umdeutung der Kirche führt. Denn
während nach biblisch-lutherischer Lehre die Kirche im eigentlichen Sinn dem
menschlichen Auge verborgen bleibt, würden ihre Glieder nach pietistischer
Auffassung ja an der Liebe erkannt, an ihrem entschiedenen Christentum.[89]
Die evangelikale Bewegung ist keine
einheitliche Formation, sondern da fließen viele unterschiedliche Richtungen
zusammen, die aber verschiedene Grundauffassungen zumindest im Ansatz teilen.
In den einzelnen Ländern ist dabei das Gewicht dieser Strömungen
unterschiedlich. So rechnen sich in der BRD wohl auch nicht wenige zu den
Evangelikalen, die eigentlich aus einem mehr kirchlichen Gepräge kommen, aber
theologisch konservativ sind und daher unter Umständen sich selbst als
evangelikal ansehen oder von anderen so bezeichnet werden. Auch muss der
Gebrauch dieses Begriffes kirchengeschichtlich differenziert werden. Im 18. und
19. Jahrhundert bezeichnete „evangelikal“ in Großbritannien – in anderen
Ländern war er damals eher unbekannt, im deutschsprachigen Raum kam er erst
nach dem zweiten Weltkrieg, wohl in den 1960er Jahren auf – konservative
Anglikaner, die zumeist mehr oder weniger stark reformiert geprägt waren und in
etwa auf dem Boden des Westminster-Bekenntnisses standen. Das ist zu bedenken,
wenn man den Begriff in kirchengeschichtlichen oder biographischen Werken über
diese Zeit findet. Denn heute ist der Begriff inhaltlich weithin anders geprägt[90], wenn auch unter Umständen im britischen Bereich
diese Kreise auch noch zu den Evangelikalen zählen (wie etwa Martyn
Lloyd-Jones), vielleicht dort sogar noch das Übergewicht haben. Völlig anders
sieht es dagegen in den USA aus, wo sich zwar auch konservative konfessionelle
Kreise aus reformiertem Hintergrund zuweilen als „evangelikal“ bezeichnen, oft
dann aber mit dem Zusatz „confessing“, also
„bekennende Evangelikale“, unter welcher Bezeichnung sie ja auch die Cambridge
Declaration herausgegeben haben (auch Francis Schaeffer etwa wäre diesen
Kreisen zuzurechnen). Um diese Richtung geht es hier nicht. Hier geht es um
diejenigen, die in den USA im Umfeld der Fundamentalisten und der sich von
ihnen getrennten „National Association of Evangelicals“ (NAE) bewegen
und den ganz überwiegenden Teil der Evangelikalen dort prägen. Von diesen ist
auch der Begriff in die BRD und überhaupt den deutschsprachigen Raum gekommen.
Und die deutschsprachigen Evangelikalen haben eine durchaus ähnliche Prägung,
während es bei denen, die außerhalb beider Länder der Weltweiten Evangelischen Allianz
angehören, unterschiedlich sein mag.
Bryan Wolfmueller
führt vier Hauptmerkmale oder Grundtendenzen für die Evangelikalen an: Revivalismus, Pietismus, Mystizismus und Enthusiasmus.[91]
Revivalismus
umschreibt die Grundlinie des evangelikalen Erweckungschristentums, wie es
durch den arminianischen Methodismus und vor allem
Charles Finney und allen, die ihm gefolgt sind (Dwight D. Moody, Billy Graham
u.a.), geprägt wurde: Das christliche Leben beginnt nicht mit Christi Werk am
Sünder, sondern mit der „Entscheidung“ des Sünders für Christus (Entscheidungstheologie),
seiner „Übergabe an Christus“ (siehe auch die „Vier geistlichen Gesetze“ von
Bill Bright, Campus für Christus). Die Bekehrung wird da, da man von der
falschen Lehre eines „freien Willens“ beim unbekehrten Sünder ausgeht,
als ein Akt des Willens angesehen, der entsprechend beeinflusst werden kann und
soll (siehe im 19. Jahrhundert: new measures, Angstbank, Bußbank, wie
sie ebenso im Methodismus und der Heilsarmee praktiziert wurden und Samuel S.
Schmucker versuchte, auch in die lutherische Kirche im Osten der USA (General
Synod) einzuführen). Heute entspricht dem dann der „Altarruf“
oder der Ruf, „nach vorne zu kommen“. Das führt zu einem völlig irrigen Evangeliumsverständnis, nämlich dem Evangelium als „Aufruf
zur Umkehr“ als menschlichem Akt. Die Erlösung geschieht somit aus einem
Zusammenwirken von Gott und Mensch, wobei die menschliche Entscheidung im
Zentrum steht. Christus hat zwar die Erlösung möglich gemacht, aber es
würde vom Willen des Menschen abhängen, ob sie für ihn Realität würde. Aus der
Zueignung der Gnade an den Sünder durch das Evangelium wurde das Angebot der
Gnade, über dessen Annahme der Sünder mit freiem Willen entscheidet. Das
Evangelium ist nur noch historische Information über Christus und seine
Rettungstat – mehr nicht. Alles weitere wird dann dem Hörer überlassen, der auf
die Information reagieren muss durch einen Willensakt, so die Evangelikalen.
Nimmt er das Angebot an, dann hat er auch den Nutzen. Erlösung erscheint dann
weniger als Rettungstat denn als Reparatur, die im Do-it-yourself-Verfahren
durchgeführt wird – man muss nur die richtige Wahl treffen. Weil Christus für
dich starb, darum kann dir vergeben werden (die objektive oder
allgemeine Rechtfertigung wird also geleugnet), aber eben nur, wenn du
die richtige Wahl triffst und in der Folge, in deinem Christenleben, die
richtigen moralischen Entscheidungen, die auf das Gesetz gegründet sind. Deine
Rettung hängt damit entscheidend nicht mehr nur von Gott ab, sondern gerade
auch von dir selbst, von dem, was du tust. Das führt dann auch dazu, dass viele
in evangelikalen Kreisen meinen, man könnte feststellen – oder festlegen – wer
„wiedergeboren“ sei und wer nicht und versuchen so, die (verborgene) eine
heilige christliche Kirche sichtbar zu machen. (Das ist auch ein Erbe des
Pietismus, denn schon bei Spener, noch mehr bei
Francke, wurde ja der als ein wahrer, also wirklich gläubiger, Christ
angesehen, der ein „lebendiges Christentum“ lebte. Francke hatte da faktisch
eine Dreiklassengesellschaft.[92] Ähnliches ist im heutigen Evangelikalismus auch zu
finden, wenn unterschieden wird zwischen toten, fleischlichen und
geisterfüllten Christen (was vergleichbar ja auch bei Watchman
Nee zu finden ist), was auch die Vermischung von Rechtfertigung und Heiligung
zeigt. Dies wird ja auch deutlich, wenn, im Blick auf Bekehrung, aufgerufen
wird dazu, „Jesus auf den Thron in deinem Herzen“ oder „deines Lebens“ zu
setzen. Für die Heiligung ist das täglich unbedingt notwendig – aber mit der
Rechtfertigung hat das nichts zu tun, da können wir gar nichts dazu tun.)
Für das daraus folgende christliche Leben
gilt dann, dass die Bibel vor allem als ein Instruktionsbuch
angesehen wird, als ein Buch, das dem Christ Anweisung, Wegweisung gibt, wie er
sein Leben zu führen hat. Das Gesetz bekommt einen zentralen Platz im
christlichen Leben, denn es gibt die Lebensordnung vor und leitet dich an,
die Sünde zu überwinden. Da vom „freien Willen“ ausgegangen wird und
Evangelisation damit heißt, den menschlichen Willen zu beeinflussen (oder,
krasser ausgedrückt, zu manipulieren), finden sich auch dementsprechende
Gottesdienstweisen, die darauf abzielen, dem Menschen zu willen zu sein
(Gottesdienst als Unterhaltung, emotionale Gottesdienste). Sünde wird in diesem
Zusammenhang mehr als ein moralischer Defekt angesehen, der durch rechte
Entscheidungen überwunden werden kann. Aufgrund der Vergebung, die der Sünder
in der Bekehrung bekommen habe, sei er dazu nun in der Lage. Insgesamt ist der Revivalismus anthropozentrisch: Es beginnt mit dem
Menschen und seinem Handeln und es geht fort mit dem Menschen und seinem
Handeln. Das kann dann zu Problemen mit der Heilsgewissheit führen.[93] Der Evangelikalismus, wie auch der Pietismus, beide
sind ja heute eng verwoben miteinander, neigen dadurch zur Gesetzlichkeit,
d.h., der dritte Gebrauch des Gesetzes (als Regel) wird in erster Linie betont,
nicht der zweite Gebrauch (als Spiegel zur Sündenerkenntnis) und greift dabei
oft auch in den Bereich der Mitteldinge ein, legt für sie gesetzliche Regeln
fest.[94]
Für eine gesunde lutherische Theologie
müssen wir aber auch beachten:
Allerdings, und das ist nun ganz wichtig,
wäre es falsch, so zu tun, als spiele der menschliche Wille überhaupt keine
Rolle. Tatsächlich hat der unbekehrte Mensch geistlich keinen freien Willen. Im
Blick auf seine Erlösung ist der natürliche Mensch daher völlig passiv, die
Bekehrung, Wiedergeburt, geistliche Lebendigmachung
ist einzig Gottes Werk. Aber mit der Wiedergeburt werden auch Wille und
Vernunft regiert, so dass nun der bekehrte, gerechtfertigte Sünder, wenn auch
nur untergeordnet, mit dem Heiligen Geist kooperiert. Die Aufrufe des Paulus
etwa zu Hingabe, Röm. 12,1; 2. Kor. 5,14-15, verdeutlichen dies. Hier geht es,
wie Petrus 2. Petr. 1,10 schreibt, darum, die Berufung festzumachen. Denn
Gottes Ziel mit dem Menschen ist ja allerdings, dass er zum bewussten Glauben
und so auch zu einer bewussten, entschiedenen Nachfolge kommt. Das muss ganz
klar im Blick behalten werden.
Das Ziel von Erweckung, nämlich dass Gott
es schenkt, dass eine größere Anzahl von Menschen zum Glauben kommt, dass es zu
einem größeren geistlichen Aufbruch, darf wegen der Irrwege des Revivalismus nicht aufgegeben werden. Zwar ist nicht immer
oder ständig Erweckung nötig, wenn auf den vorgegebenen Wegen der Unterweisung,
der Predigt, der gemeindlichen Arbeit Menschen zu rechter Sünden-,
Verdorbenheits- und Verlorenheitserkenntnis einerseits und Christus- oder
Heilserkenntnis andererseits kommen. Wenn aber über eine Zeit und in einer
Gegend der Unglaube immer mehr zugenommen hat, dürfen und sollen wir allerdings
um Erweckung beten.
Die Heils- oder Gnadenordnung darf nicht
deshalb, weil sie der Pietismus zumindest teilweise schematisch-gesetzlich
gebraucht hat, so, als wäre das eine zeitliche Abfolge, anhand deren man
feststellen könne, wo ein Mensch steht, außer Acht gelassen oder gar abgelehnt
werden. Sie gibt nicht eine zeitliche, wohl aber eine logische Abfolge
verschiedener Stadien des Heilswirkens Gottes durch seinen Geist mittels des
Evangeliums am Sünder an, ein Wirken, das nicht mit der Wiedergeburt des
Sünders abgeschlossen ist, sondern sein ganzes Leben bis zu seinem Tod
weitergeht. Gerade in einer Zeit, in der Pietisten und Evangelikale immer mehr
die Predigt von Sündenerkenntnis, Sündenverdorbenheit, Verlorenheit, Umkehr wie
auch von Hingabe und Heiligung vernachlässigen, ist es umso wichtiger, dass wir
an den biblischen Grundordnungen des Heils – Buße und Vergebung der Sünden
(Luk. 24,47), Erleuchtung durch das Gesetz und Erleuchtung durch das
Evangelium, festhalten und klar bezeugen.
Auch im Blick auf das Gesetz darf das Kind
nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden. Ja, der Evangelikalismus ist stark
gesetzlich geprägt, weil bei ihm das Gesetz im Zentrum des christlichen Lebens
steht, nicht das Evangelium. Aber das darf nicht heißen, dass das Gesetz für
den Christen im Blick auf sein Leben nichts mehr zu sagen hätte. Vielmehr hat
es neben seiner Hauptfunktion als Spiegel (zur Sündenerkenntnis) noch eine
weitere für den Christen, nämlich als Regel (dritter Gebrauch des Gesetzes),
die uns den Willen Gottes kund tut. Für den Christen
ist das Gesetz keine Zwangseinrichtung mehr. Da es ihm ins Herz geschrieben ist
und er gerne den Willen Gottes ausführen will, fragt er es auch gerne, welches
denn der Wille Gottes ist, damit er nicht menschengemachte Gesetze einführt.
Aber das Gesetz ist nur Information, es kann keine Kraft geben, den Willen
Gottes auch auszuführen. Die kommt allein aus dem Evangelium. Das Evangelium
reizt und leitet den gerechtfertigten Sünder zur Hingabe; das Evangelium
motiviert und treibt ihn, nach Gottes Willen zu fragen; das Evangelium gibt
auch die Freude und die Kraft, ihn auszuführen. Und durch das Evangelium
empfängt er auch täglich wieder die Vergebung für die vielerlei Sünden, die
leider jeden Tag anfallen.
Der Pietismus wurde im vorigen
Kapitel näher betrachtet.
Während der Pietismus versucht, die Frage
der Heilsgewissheit durch den Verweis auf die guten Werke, die geistliche
Erfolgsgeschichte zu klären, will der Mystizismus sie im inneren
Leben finden, das ja auch im Pietismus bereits eine wichtige Rolle spielt.
Dabei geht es um ein unmittelbares Fühlen Gottes in uns, oder, anders
ausgedrückt, eine Erfahrung der Gegenwart Gottes ohne Mittel, also ohne
Wort und Sakrament. Der Gottesdienst soll daher bei den Teilnehmern das Gefühl
der direkten Gegenwart Gottes vermitteln (genau das ist eine der Aufgaben des
Lobpreises, neben der, dem Teilnehmer den Weg zu Gott zu bahnen), sie in die
unmittelbare Gegenwart Gottes führen. Er könne es dann selbst fühlen, erfahren,
wann es geschieht, wann diese Gegenwart da wäre, es sei eine innere
Erfahrung. Es geht um eine „Intimität mit Gott, Christus“ ohne Gnadenmittel.
Die Frage, die dahinter steht, ist: Wie kann ich in
Kontakt mit Gott kommen? Und die Antwort, die Evangelikale dann geben ist: Er
ist in dir selbst. Es geht also, wie im Pietismus, um subjektive Erfahrung,
sowohl in Verbindung mit der Bekehrung als auch mit dem Wachstum an guten
Werken. Dadurch werde die Realität Gottes bewiesen – und zugleich gilt die
Erfahrung als Beweis für den Glauben. Damit sind dann aber auch die Probleme
verbunden, nämlich in dem Moment, wenn sich das „Gefühl“, die „Erfahrung“ nicht
einstellt. Außerdem ist eine große Ungewissheit damit verbunden, da die eigene
geistliche Lage sich ja ständig ändern kann und auch ändert und so zwischen den
Extremen Stolz und Verzweiflung hin und her pendelt. Da es vor allem darum
geht, dass „Erfahrungen“ erzeugt werden, führt das zu einem Konsumverhalten im
Glauben, zu einem Marketingsystem in der Kirche. (Im liturgischen Gottesdienst
der evangelisch-lutherischen Kirche geht es dagegen um äußere, um objektive
Dinge, Tatsachen. Die Brücke zwischen Gott und uns Menschen ist nicht unser
Gefühl, sondern Jesus Christus, wie er sich uns in Wort und Sakrament offenbar.
Im Mystizismus geht es um innere, subjektive Erfahrungen.)[95]
Enthusiasmus ist ein Globalbegriff,
mit dem die Haltung umschrieben wird, dass geistlich nur das sei, was „in
mir geschieht, nicht das, was äußerlich oder durch äußerliche Mittel
(Gnadenmittel) geschieht, das seien „Werke“. So wird etwa behauptet, die Taufe
geschehe ja außerhalb von mir, also sei sie ein Werk. Es geht, anders
ausgedrückt, um das unmittelbare Wirken des Heiligen Geistes in
Menschen. Gott redet zu mir in meinem Herzen; er gibt seine Gabe in mein Herz;
in meinem Herzen werde ich für gute Werke motiviert; in meinem Herzen weiß ich,
dass Gott mir nahe ist: das ist Enthusiasmus. Im Zusammenhang mit dem Revivalismus heißt das: Wenn du „fühlst“, dass Christus an
dir arbeitet – dann „entscheide“ dich. Die Schrift reicht da also nicht aus,
das „Gefühl“ muss dazu kommen. Man will Gott „hören“. (So wird dann auch das
Gebet als Zwiegespräch bezeichnet.) Es ist dies das innere Wort,
wie es schon bei Schwenckfeld und Münzer zu finden
war. Die Bibel wird dann zwar gelesen, aber ihr Wort bekommt erst dann eine
Relevanz, wenn es der Heilige Geist „im Herzen bestätigt“. Es komme auf das
„innere Wirken“ des Heiligen Geistes an; das Reden Gottes in mir, das Richtung für das alltägliche Leben gibt; es ist das
innere Gefühl, das die Gegenwart Gottes angibt. Der Enthusiasmus fasst
sozusagen Revivalismus, Pietismus und Mystizismus
zusammen. Das Problem ist nicht, dass Gott in uns wirkt, denn das macht er ja
wirklich. Das Problem liegt darin, wenn geleugnet wird, dass dieses innere
Wirken durch äußere Mittel, eben Wort und Sakrament, Bibel und Predigt,
geschieht.[96] Darüber hinaus, auch das darf wegen des Irrweges
nicht ausgeblendet werden, kann es allerdings sein, dass Gott durch sein Wort
in einer bestimmten Situation in besonderer Weise spricht, ein Wort besonders
wichtig, hilfreich, wegweisend macht. Ebenso kann es sei, dass er uns in
unserem Sinn auf etwas aufmerksam macht, was gerade wichtig ist. Denn Er, der
HERR hat alles, unser gesamtes Leben, in seiner Hand. Aber die Grundbeziehung
zwischen Gott und dem Sünder läuft über Wort und Sakrament.
Roland Sckerl
In einer Zeit, in der durch linke, vor
allem marxistische und neomarxistische Propaganda („offene Gesellschaft“) und
dem auch bis in bürgerliche Kreise hinein geförderten Trend zu übernationalen
Einrichtungen (EU, UNO), in einer Zeit, in der gerade in den westlichen Ländern
im Allgemeinen und in der BRD im Besonderen der Begriff des Volkes oder der
Nation negativ beladen wird, ist es wichtig, dass wir uns auf der Grundlage der
Schrift über die Bedeutung des Volkes oder der Nation gemäß Gottes Willen und
Ordnung klar werden. Diese Tendenz wurde schon sehr deutlich im Evangelischen
Kirchenlexikon, das leugnet, dass Völker Teil der Stiftungen Gottes sind. Auch
sieht es die Aufgabe nationaler Souveränität für übernationale Einrichtungen
als völlig in Ordnung an und tut sich mit dem Phänomen „Volk“ oder „Nation“
sehr schwer.[97]
Dagegen hat der israelische Bibellehrer,
Philosoph und politische Theoretiker Yoram Hazony auf
der Grundlage des Alten Testaments den Nationalismus oder das Festhalten an der
Nation und dem souveränen Nationalstaat abgeleitet. Nationalismus dabei nicht
als Überhebung der einen Nation über die andere, sondern vielmehr als das Recht
aller Völker, gleichberechtigt in jeweils souveränen Staaten zu leben und nicht
von anderen dominiert zu werden. Dem stellt er die universalistischen oder
imperialen Mächte gegenüber, zu denen er unter anderem auch die EU zählt, in
denen die Völker, Nationen von anderen Mächten, Kräften dominiert werden und
daher nicht wirklich frei sind. Nationalismus ist für ihn daher auch
gleichbedeutend mit Freiheit.[98]
Daher ist es wichtig, dass wir nun selbst
anhand der Bibel, vor allem des Alten Testaments, prüfen, welchen Stellenwert,
welche Bedeutung das „Volk“, die „Nation“ dort hat. Ein Schlüsselkapitel dazu
ist die Völkertafel in 1. Mose 10, die den Ursprung der Völker angibt, mit
eingeschlossen der Bericht über den Turmbau zu Babel und die Sprachenverwirrung
in 1. Mose 11,1-9 (auf die unter Umständen V. 25 bereits ein Hinweis ist, so
etwa Westermann in seiner Genesis-Auslegung). Diese Völkertafel umfasst, nach
verschiedenen Zählungen, 70 Völker. Sie erhebt dabei, wie die Verse 5a und 18b
zeigen, keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern gibt vielmehr an, dass aus
diesen Völkern auch alle weiteren entstanden sind.[99] Sie gibt zunächst das völkische Umfeld der Berufung
Abrahams und damit auch der späteren Volkwerdung Israels wieder., wobei 10,1
direkt anknüpft an 9,19, eine Aussage, die dann 10,32 wieder aufgenommen wird.
Das erste Buch Mose ist dabei ja in 10 Tholedote
eingeteilt – der nächste beginnt dann erst 11,10, das anzeigt, dass die Verse
11,1-9 noch in enger Verbindung zu den Aussagen in Kapitel 10 stehen.[100]
Warum gerade 70 Völker? Die Zahlen haben in
1. Mose durchaus eine Bedeutung. In 70 ist zum einen 10 enthalten, eine Zahl,
die ein abgerundetes Ganzes umschreibt (daher auch zehn Tholedote);
7 steht für die von Gott gewollte Totalität, wie sie etwa in der
Schöpfungswoche ausgedrückt wird. Die Zahl 70 besagt also, dass die Vielzahl
der Völker von Gott gewollt und geordnet ist. Die Völker existieren,
weil Gott sie will.[101]
Was bedeutet diese Verbindung zu Kapitel 9?
Alle Völker kommen von Noah und seinen Söhnen her,
das heißt, alle Völker sind letztlich miteinander verwandt und bilden eine
große Völkerfamilie (s.a. Apg. 17,26). Wenn wir bedenken, dass 1. Mose 12,3
wiederum von allen Völkern die Rede ist, so wird auch deutlich: Alle Völker
sollen durch den Samen Abrahams, Christus, gesegnet werden. Zudem heißt das
auch: Es gibt keine Überbewertung oder Herabsetzung bestimmter Völker, alle
sind gleichwertig vor Gott. (Auch Sem wird in dem Kapitel keine
Sonderstellung eingeräumt.)[102] In den drei Söhnen und ihren Nachkommen,
Kulturkreisen, werden auch Völkerschicksale und Völkercharaktere abgebildet:
die heimat- und religionsverbundenen Semiten; die freien Japheten;
die sinnlich-ausschweifenden Hamiten, die gerade auch aufgrund ihrer
Sinnlichkeit und Verweichlichung zu Untertanen werden. Dies zeigte sich schon
in seinem Verhalten seinem betrunkenen Vater gegenüber, das ganz im Gegensatz
steht zu dem ehrfurchtsvollen, keuschen Handeln Sems und Japhets.
Hier wird deutlich, was Völker stark und beständig macht: Ehrfurcht vor dem
Alter, Keuschheit, Sittsamkeit, Achtung von Ehe und Familie, aber auch, was den
Niedergang beschert: Unsittlichkeit, Schamlosigkeit, Sinnlichkeit[103] (das zeigte sich ja auch am Niedergang Athens und
Roms).
Die Verknüpfung mit Kapitel 11,1-9 macht
aber auch deutlich: Alle Völker befinden sich
natürlicherweise im Aufruhr gegen Gott. Gerade aus diesem Grund kam es auch
zur Verwirrung der Sprachen, um so dem Ausmaß der Sünde, dem Ausmaß des
Aufruhrs gegen Gott engere Grenzen zu setzen.[104] Das voneinander Getrenntsein der Völker, nicht zuletzt
auch durch die Sprachen, ist also Teil der Erhaltungsordnung Gottes für diese
Welt, für die Menschheit, nach dem Sündenfall. Alle Versuche, diese Ordnung
ohne Gott überwinden, beseitigen zu wollen, ist damit wiederum Aufruhr gegen
Gott.[105]
Die Völkertafel als geschichtlicher Bericht
beginnt interessanterweise mit den Völkern, die Israel am entferntesten wohnten
und hören dann mit den Völkern auf, aus deren Umgebung Israel selbst
hervorging. Jeder der Abschnitte endet mit einer ähnlichen Formel, V. 5b.20.31,
und die Völkertafel selbst wird durch die Zusammenfassung in Vers 32
abgeschlossen. Es geht dabei um die Geschlechter, aus denen sich Völker bilden,
die Geschlechter leben dann in Völkern. Das Volk oder die Nation ist also
die grundlegende Ordnung des Zusammenlebens.[106] Es gibt also keine abstrakte „Menschheit“, sondern nur
die in Stämme, Völker, Nationen gegliederte Menschheit, also als eine
Völkerfamilie.[107] Geographisch umfasst die Völkertafel praktisch die
gesamte damals im Umfeld Israels bekannte Welt.[108]
Weil also gemäß Kap. 10 die Völker von Gott
gewollt sind, weil das Volk, die Nation die grundlegende Ordnung des
Zusammenlebens ist, so heißt dies auch: Es gibt kein Menschsein an sich,
sondern die Menschen existieren in Geschlechtern und Völkern, wie es gerade
die Kolophone anzeigen, mit denen die jeweiligen Abschnitte in 5b.20.31 und die
Völkertafel insgesamt in V. 32 abgeschlossen werden. Zur Identität eines
Menschen gehört also seine Volkszugehörigkeit. Zu einem Volk gehört dabei
normalerweise ein Land, es hat eine Sprache, eine Kultur (damals vor allem
geprägt durch die gemeinsame Gottesverehrung, also gleiche Religion),
Rechtsordnung, dazu kommt dann mit der Zeit auch die gemeinsame Geschichte,
Erfahrung, Tradition, Brauchtum, auch ein gewisser „Volkscharakter“.[109] Die Menschheit besteht also aus Völkern mit ihrer
jeweils eigenen Identität (10,5). Wer versucht, diese Ordnung zu
überwinden, diese verschiedenen Identitäten aufzuheben oder zu nivellieren,
rebelliert damit gegen Gottes Ordnung. Auch das erkennen wir in 11,1-9, wo
Menschen Gottes Grenzen und Gottes Willen nicht einhalten wollen, sondern in
trotziger Selbstbehauptung, mit der Macht der Masse Ruhm erwerben und eine
widergöttliche Einheit herstellen wollen. Sie setzen sich an Gottes Stelle, wollen
selbst das Maß aller Dinge sein.[110] (Das erleben wir ja auch heute, so Menschen Gottes
Ordnungen umstoßen, sich gegen Gottes Maßstäbe setzen, etwa mit Scheidung,
Abtreibung, Euthanasie, der gesamten Genderideologie, dem Gleichheitswahn,
Egalitarismus, aber ebenso auch der Globalisierung, die ja eindeutig auf der
gleichen Linie liegt, wie der Turmbau zu Babel.) Es gibt also nach Gottes
Willen keine „Einheitskultur“, sondern unterschiedliche, volksbezogene
Kulturen. Dass Kapitel 10 bereits die Sprachen erwähnt, die doch erst Kap. 11
ausgebildet werden, sollte nicht verwundern. Beide Kapitel gehören zusammen und
bringen die Völkerordnung unter verschiedenen Aspekten, nämlich Kap. 10 die
Vielfalt der Völker mit ihrer jeweils eigenen Kultur; Kap. 11 die Völker in
ihrem Widerspruch gegen Gott, weshalb die Übersetzung „Heiden“ bei Luther von
daher seine Berechtigung hat. Eine sogenannte „Volksreligion“ ist also
Rebellion gegen den lebendigen Gott, ist Abfall von Gott und Gotteslästerung.[111]
Bei allem ist vor allem zu beachten: Dass
es Völker gibt, ist Gottes Ordnung und Gottes Wille. Gott hat sie gesetzt, Gott
hat auch die Zerteilung durch die Sprache herbeigeführt, Gott setzt ihnen ihre
Grenzen nach Zeit und Raum (5. Mose 32,8), Gott aber tut ihnen auch Gutes durch
den Wechsel von Saat und Ernte, Sommer und Winter, Frost und Hitze, damit sie
doch aus aller heidnischen Verirrung zum Fragen nach ihm kommen (Apg. 14,17;
17,26 f.)
Israel ist dann aus dieser Vielzahl der
Völker herausgerufen worden, ohne dass es irgendwelche Vorzüge aufzuweisen
hatte (5. Mose 7,7-8). Durch Israel wollte Gott die Völker mit seinem Segen
erreichen, vor allem dem Segen, Jesus Christus, um die Sünde zu
überwinden, denn er will die Rettung von Menschen aus allen Völkern (s.a. Matth. 28,18-20) und sammelt sich seine Gemeinde aus allen
Völkern uns Sprachen (Offenb. 5,9). Dieses Thema
durchzieht auch das Alte Testament, vor allem in den Psalmen und bei Jesaja und
Jona.[112]
Nimrod und Babel, die ja ausdrücklich in
dieser Völkertafel besonders erwähnt werden, stehen dabei als Symbol für die
Gott feindliche Weltmacht, was allein schon der Name „Nimrod“ (der sich
Auflehnende) aussagt, der von einem Jäger zu einem Menschenjäger, einem
Tyrannen wurde, der im Trotz gegen Jahwe steht, auch wenn er sich nach außen
fromm gab.[113] Er ist der erste Gewaltherrscher, der erste, der ein
Imperium errichtet und damit die Völkerordnung auszuhebeln sucht. Bei ihm zeigt
sich also der Grundcharakter der Imperien, nämlich der Hang zur Macht, zum
Ruhm, zur Gottesferne, zur Unterdrückung.[114] Die Imperien, die wir in der Bibel finden, Ägypten,
Assyrien, Babylonien, Persien, später das Römerreich, gleichen alle mehr oder
weniger klar diesem Grundcharakter, auch wenn Gott der HERR sie zugleich, wie
alle Mächte, in der Geschichte verwendet hat, als Gerichtsvolk oder auch als
Segensvolk (Kyrus von Persien) für Israel und die Gemeinde. Das hebt aber den
Grundcharakter nicht auf, der sich mehr oder weniger stark aber auch in den
einzelnen Völkern aus diesseitigen, Gott fernen Gebilden zeigt, vor allem dann
in der Offenbarung, die aber auch wiederum vor allem vom antichristlichen
(weltweiten) Imperium geprägt ist.
Alle staatliche Macht und Ordnung ist daher
von vornherein zwiespältig, nämlich einerseits Gottes Ordnung, die für Frieden,
Ruhe, Recht, Wohlstand sorgen soll; auf der anderen Seite aber die Macht, die
der Gemeinde zumeist ablehnend bis feindlich gegenüber steht, sie bedrängt,
verfolgt, unterdrückt. Darum tun Christen gut daran, zwar einerseits Gehorsam
zu leisten, soweit dies ohne Kollision mit Gottes Wort und Willen möglich ist,
zum anderen aber diesen Mächten distanziert gegenüber zu stehen und vor allem
nichts von ihnen zu erwarten im Blick auf Christianisierung, Mission,
Erweckung.
Die starke Stellung, die das Volk oder die
Nation in der göttlichen Weltordnung hat, darf nicht zu einem übersteigerten
völkischen Denken führen, nicht zur Erhebung eines Volkes über das andere oder
zur Verachtung, Herabwürdigung eines Volkes. Gerade die Völkertafel macht ja
deutlich, wie alle Völker doch zusammenhängen, untereinander verwandt sind. Die
Bedeutung des Volkes in der Bibel darf auch nicht zu einer schieren Vergottung
des Volkes, der Nation führen, überhaupt auch nicht dazu, dass Volk, Nation das
Herz eines Menschen einnehmen. Das Volk, die Nation, das sind Ordnungsfaktoren,
wichtige, bedeutende Ordnungsfaktoren der göttlichen Weltordnung – mehr nicht.
Sie gehören, wie Bonhoeffer es ausgedrückt hat, zum „Vorletzten“, zu dem, was
vergeht. Auch in der Bibel lesen wir von dem Kommen und Gehen von Völkern. Auch
das gilt es zu beachten.
Die Haltung, wie sie in Lieder wie: „Ich
hab mich ergeben mit Herz und mit Hand dir Land voll Lieb
und Leben, mein deutsches Vaterland“; oder „Deutschland, Deutschland über alles“;
oder dem Flaggenlied der kaiserlichen Marine, in dem es im Refrain hieß: „Dir woll’n wir treu ergeben sein, getreu bis in den Tod, dir woll’n wir unser Leben weih‘n, ja
dir Flagge schwarz-weiß-rot“ zum Ausdruck kommt, ist für einen bibeltreuen
Christen unannehmbar. Sein Leben gehört Christus, keinem Volk, keiner Nation;
ihm hat er sich ergeben, hingegeben, ihm hat er sein Leben geweiht; er steht
über allem und jedem. Diese rechte Haltung hilft uns, nüchtern zu bleiben und
gegen Rassismus und falschen, übersteigerten Nationalismus uns zu wappnen.
Aus
anderen Kirchen:
Neue
Trauordnung in der westfälischen Landeskirche:
In der sogenannten „Evangelischen Kirche von Westfalen“ gilt seit dem 1.Januar
2020 eine neue Trauordnung, die von der Landessynode 2019 fast einstimmig
angenommen worden war. In der vorigen Ordnung hieß es: „Gott hat nach dem
Zeugnis der Heiligen Schrift den Menschen als Mann und Frau geschaffen und
beide in ihrer Verschiedenheit füreinander bestimmt.“ Jetzt heißt es, in treuem
Gefolge des gottlosen Zeitgeistes: „Gott hat nach dem Zeugnis der Heiligen
Schrift den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen und zur Gemeinschaft mit
sich und untereinander bestimmt.“ Aus dem „Lebensbund zwischen einem Mann und
einer Frau“ wurde nun ein „Lebensbund zwischen zwei Eheleuten“. (Nach: BWL –
Regionale Informationen Nr. 206, März-April 2020, S. 39) Wieder einmal hat ein sich
„Kirche“ nennender Religionsverein sich eindeutig gegen Gott und seine Ordnung
gestellt. Dieser Abfall von Schrift und Bekenntnis ist für die EKD und ihre Glied“kirchen“
ja inzwischen leider symptomatisch. Das Schlimmste dabei aber ist: Es ist
anscheinend kein Aufschrei darüber durch die Kirche gegangen, es ist nicht zur
Bildung freier Bekenntnisgemeinden als Antwort auf diesen Abfall von Gott und
seinem Wort gekommen. Das ist ein deutliches Zeichen für den furchtbaren
geistlichen Niedergang in diesem Land. Als in der Hannoverschen Landeskirche
nach der preußischen Besetzung des Landes und der reichsweiten Einführung der
Zivilehe die Trauformel – ohne Druck des Staates – in Anpassung an die Zivilehe
geändert wurde (die ja, das muss betont werden, nicht gegen die Bibel ist, denn
die Ehe ist eine weltliche, keine kirchliche Einrichtung, gehört in die
Schöpfungs-, nicht in die Heilsordnung, so dass die Art und Weise des
Zustandekommens der Ehe als einer lebenslangen Verbindung zwischen einem Mann
und einer Frau abhängig ist von der Kultur und ihrem Wandel in Zeit und Raum), da
war für die bibel- und bekenntnistreuen Lutheraner der Tropfen gefallen, der
endgültig das Fass zum Überlaufen brachte und sie bildeten um Theodor Harms die
Hannoversche Evangelisch-Lutherische Freikirche. Nichts dergleichen ist heute
zu hören, in einer Zeit, in der die Kirche sich schon seit langem von Bibel und
Bekenntnis verabschiedet hat, die Bibelkritik herrschend ist in der Kirche,
Sünde akzeptiert und inzwischen auch gesegnet wird, Gottes Ordnung in
vielfältigster Weise mit Füßen getreten wird.
Man beruhigt dann sein
Gewissen mit solchen Zusätzen wie dem, dass man ja die Trauung Homosexueller
nicht durchführen müsse, sondern dies nur dem Superintendenten zu melden habe,
der dann für die Durchführung der Trauung sorge. Das ist tatsächlich doch
nichts anderes als Heuchelei. Man selbst macht sich die Finger nicht schmutzig,
steht aber in Gemeinschaft mit solchen, die es tun. In Dänemark haben die
konservativen Kreise immerhin 2013 erklärt, dass sie mit all denen, die
Homosexuelle trauen oder selbst Homosexualität praktizieren, keine
Kirchengemeinschaft praktizieren. Nicht einmal das hat man in der BRD von
irgendjemand gehört. Hier kann nur gesagt werden: Flieht aus Babel!
Die weiteren Änderungen
in Bezug auf die Ehe mit Andersgläubigen sind nicht grundsätzlich zu
beanstanden (zumindest soweit sie im BWL-Blatt mitgeteilt wurden), wenn nur in
der Kirche weiter darauf aufmerksam gemacht würde, dass solche Ehen möglichst
nicht einzugehen sind.
Auswüchse der
Corona-Zeit in der ELKiB: Nachdem
die Landesregierungen Gottesdienste wieder zugelassen haben, mit der Auflage
eines Infektionsschutzkonzepts jeder Gemeinde, hat die Freiburger Gemeinde der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden (ELKiB, in
Kirchengemeinschaft mit der SELK) darin unter anderem festgelegt, dass
„gegebenenfalls Abendmahl stellvertretend durch die Pfarrerin am Altar
stattfindet, ohne Austeilung an die Gemeinde“ (Gemeindebrief S. 6), die
Gemeinde könne es „innerlich mitfeiern“ (S. 5). Das, was damit vermittelt wird,
ist nichts anderes als römisch-katholische Irrlehre, ist die unbiblische
Winkelmesse, auch wenn sie in aller Öffentlichkeit durchgeführt wird.
Tatsächlich liegt gar keine sakramentale Vereinigung vor, Christi Leib und Blut
sind nicht gegenwärtig unter Brot und Wein, weil die Elemente ja gar nicht
ausgeteilt werden. Es findet gar kein Abendmahl statt. (Warum man kein
Abendmahl in der Corona-Zeit richtig feiern will, ist unerfindlich, denn mit
Einzelkelch ist es allerdings durchführbar.)
Lebensrecht:
Linksregime
liberalisiert Abtreibung in Neuseeland: Die linke Regierung von
Jane Arden hat mit 68 gegen 51 Stimmen ein Abtreibungsgesetz durchgebracht, das
Abtreibungen ohne nähere Gründe bis zur Geburt zulässt. Auch Abtreibungen wegen
irgendwelcher Behinderungen, Krankheiten oder wegen des Geschlechts sind Tor
und Tür geöffnet worden. Die „Beratung“ kann auch per Facebook stattfinden. Die
Abtreibungen können überall durchgeführt werden, nicht nur von Ärzten. Das ist
eines der extremsten Kindermordgesetze überhaupt. Ardens Koalitionspartner
stimmte aufgrund des Drucks aus der Bevölkerung mehrheitlich gegen das Gesetz,
wirkte aber nicht darauf, das Gesetz überhaupt fallen zu lassen. (nach: Email Caroline Farrow, citizengo.org vom 17.03.2020)
Trump beendet
Zwang, eine Abtreibung vorzunehmen: US-Präsident Trump hat
eine Verordnung Obamas im Zusammenhang mit Obamacare, nämlich dass Ärzte und
medizinisches Personal wegen „Antidiskriminierung“ gezwungen werden konnten,
eine Abtreibung gegen ihren Willen vorzunehmen, aufgehoben. (nach: https://www.lifenews.com/2020/06/12/president-trump-finalizes-rule-stopping-obamacare-provision-forcing-doctors-to-do-abortions/)
Das ist wahre Freiheit, im Unterschied zu den linken Tyranneien in Europa, wie
etwa Norwegen, wo etwa Krankenschwestern gezwungen werden, am Massenmord an
Babys teilzunehmen oder widrigenfalls ihren Arbeitsplatz verlieren. Wenn es
nach der EU und den linken Kräften wie Linken, Grünen und SPD ginge, würde
diese Tyrannei ja europaweit herrschen.
UN will
Einsatz für das Leben kriminalisieren: Die UNO hat durch ihren
Sonderberichterstatter für Religions- und Glaubensfreiheit Ahmaad
Shaheed den traditionellen, auf den Glauben
gegründeten Werten, die das Leben auch der noch nicht Geborenen verteidigen und
dem biologischen Geschlecht den Kampf angesagt. Solche Überzeugungen seien eine
„Verletzung von Menschenrechten“. (nach Email von citizen.go vom 20.08.2020) Wenn diese Auffassung sich
durchsetzen sollte, würde sich die UN endgültig als antichristliche, satanische
Organisation outen. Damit würde die UNO sich zum Handlanger des
Marxismus/Neomarxismus machen.
Religionsfreiheit,
politisch-ideologische Tendenzen, Schulen:
SELK-Bischof kritisiert Begründung des Verwaltungsgerichts zum
Gottesdienstverbot: Der Bischof der
SELK, Hans-Jörg Voigt, hat die Begründung des Berliner Verwaltungsgerichts
kritisiert, mit der eine Klage gegen das
Gottesdienstverbot im Rahmen der Anti-Corona-Maßnahmen abgewiesen wurde. In der
Begründung war darauf verwiesen worden, dass der „Kern der Religionsfreiheit“
damit nicht verletzt sei, da es den einzelnen Personen unbenommen sei, auch
weiterhin zu privaten Erbauung eine Kirche zu besuchen oder sich im
Familienkreis zu erbauen oder auf elektronischem Weg einem Gottesdienst
beizuwohnen. Bischof Voigt erklärte, dass seine Kirche die Maßnahmen der
Regierung auch im Blick auf die Gottesdienste mittrage. Aber er betonte auch,
dass der öffentliche Gottesdienst und die öffentliche Abendmahlsfeier sehr wohl
zum „Kernbereich der Religionsfreiheit“ gehörten. Leider sei immer häufiger bei
Gerichtsurteilen in der BRD anzutreffen, dass die Religion als etwas rein
Privates, Innerliches betrachtet werde. Das sei gerade auch im Blick auf die
Abschiebung von Christen in Christenverfolgerstaaten zu beobachten. (nach: selk-news vom 16.04.2020) Es ist erfreulich, dass Herr
Voigt sich in seinem Schreiben an das Berliner Verwaltungsgericht so klar
geäußert hat; von den staatshörigen Großkirchen war ja nichts dergleichen zu
vernehmen. Die Beobachtung, die Herr Voigt machen musste, sollte allerdings
niemand verwundern. Das ist ja genau die Linie, wie sie seit der gottlosen,
antichristlichen Aufklärung von den liberalen Kreisen propagiert wird: Religion
sei Privatsache. Man erinnere sich auch daran, dass der linke Kandidat für die
EU-Wahl, Herr Schulz, die Religion aus dem öffentlichen Raum verbannen wollte.
Das geschieht durch die linken Kräfte ja systematisch seit dem Dammbruch mit
den Umstürzen 1917/18, wenn sie auch in der Weimarer Republik durch den
Widerstand von Zentrum und Deutschnationalen noch nicht so weit kamen, wie sie
kommen wollten. Aber das ist genau die Linie des neomarxistisch geprägten
Westens und auch einer Frau Merkel, die mehr und mehr Zivilreligiöses
durchsetzen will und Europa eben nicht als christlich ansieht, sondern neben
Golgatha meint, auch die Athen und Rom setzen zu müssen, so, als ob das
heidnische Athen irgendetwas mit unserer christlich-abendländischen Kultur zu
tun habe, so wenig wie das heidnische, brutale, imperialistische Rom. Denn die
Demokratie haben die europäischen Staaten nicht von den Griechen gelernt,
sondern von den Germanen, sie hat für die neuere Zeit ihre Wiege in England und
Island, nicht in Athen. Und den Rechtsstaat haben wir gewiss nicht von dem
brutalen und willkürlichen Rom, sondern eher von den Germanen und vor allem aus
christlichem Denken. Denn die römischen Herrenrechte, die sich leider seit dem
15. Jahrhundert durchgesetzt haben, sind nicht unbedingt vorbildlich und haben
gerade im deutschen Bereich eine weitgehende Umbildung erfahren, von den
Angelsachsen ganz abgesehen. Auch die gottlose Aufklärung kann keine Grundlage
für Europa sein, sie ist vielmehr ein Ausgangspunkt seines geistlichen und
geistigen Niedergangs.
Wirkungsmöglichkeit für religiöse Kreise an Hochschulen immer stärker
eingeschränkt: Die Studentenmission in
Deutschland (SMD) beklagt, dass die Betätigungsmöglichkeiten religiöser, vor
allem christlicher, Kreise an den Hochschulen sowohl von Hochschulleitungen als
auch von studentischen Einrichtungen und Studentenwerken immer mehr
eingeschränkt werde. An 18 Orten habe man zwar Übereinkünfte erzielen können,
an 13 aber nicht. Teilweise wird durch (linke) Studentenwerke die Religions-
und Meinungsfreiheit sehr stark eingeschränkt, indem nur noch für bestimmte
Themen und Gruppen Räume zur Verfügung gestellt werden. (nach: https://www.idea.de/gesellschaft/detail/christen-stossen-an-hochschulen-zunehmend-auf-gegenwind-112650.html) Es ist eindeutig, dass die BRD immer mehr auf dem Weg
in einen antireligiösen Laizismus ist, der tatsächlich verfasste Religionen
durch eine vom Staat geförderte Zivilreligion ersetzen will. Weltanschaulich
„neutral“ ist kein Staat, kann er auch gar nicht sein, da seine gesamte
Verfassung und Gesetzgebung auf einer bestimmten metapolitischen Grundlage fußt. Im Westen ist diese Grundlage in den letzten
Jahrzehnten eindeutig neomarxistisch und antichristlich umgeprägt worden.
CDU wählt Linksextremistinnen in Landesverfassungsgerichte: Die Wahl der linksextremen Barbara Borchardt in
Mecklenburg-Vorpommern zur Richterin im dortigen Landesverfassungsgericht, noch
dazu mit den Stimmen der CDU, hat auf Bundesebene für einige Aufregung gesorgt.
Inzwischen ist bekannt geworden, dass auch in Hamburg eine von den Grünen
vorgeschlagene Asylanwältin, die enge Kontakte zu linksextremen Kreisen hat,
nicht zuletzt auch der in der BRD verbotenen kommunistischen kurdischen PKK,
aber auch anderen vom Verfassungsschutz beobachteten Organisationen, bereits
zweimal, und zwar mit den Stimmen der CDU, zur Richterin ins dortige
Landesverfassungsgericht gewählt wurde. (nach: https://www.welt.de/politik/deutschland/article208616783/Auch-in-Hamburg-Verfassungsrichterin-mit-extremistischen-Kontakten.html) Das macht deutlich, wie stark die CDU bereits vom
neomarxistischen Denken der 68er geprägt ist.
Wer steht hinter der WHO? Die
„Weltgesundheitsorganisation“ ist aufgrund der Corona-Pandemie in die
Schlagzeilen gekommen, zum einen, weil sie zunächst die Pandemie und in
Ausbreitung in Rot-China verharmlost hat, dann die Vorgehensweise Rot-Chinas
über alles lobte, und schließlich, weil sie immer wieder auch ihre Meinung
ändert. Wer steht aber hinter dieser UN-Organisation, denen die USA nun die
Unterstützung entziehen? Sie wird keineswegs, wie das anfangs der Fall war,
ausschließlich von Mitgliedsstaaten der UN finanziell getragen, sondern im
Rahmen des neoliberalen Wahns wurde auch hier eine „Teilprivatisierung“ vorgenommen,
indem nun auch private Einrichtungen wie Stiftungen und Wirtschaftskonzerne zum
Etat beitragen. So beträgt allein der Anteil der
Melinda-und-Bill-Gates-Stiftung 12 %, derjenige der mit ihr verbundenen
Impforganisation 8 %; außerdem sind etliche Pharmakonzerne unter den
Geldgebern. Und da soll es keine Interessenkonflikte, keine Beeinflussung
geben? (nach: Ernst Wolff: Coronakrise, Finanzcrash, Profiteure: Die WHO und
die Rolle von Bill Gates, auf youtube.) Außerdem ist
zu bedenken, dass die WHO (ganz ähnlich wie die Gates-Stiftung) intensiv
weltweit Abtreibung fördert und massiv Druck auf solche Staaten ausübt, die
Abtreibung stark einschränken. Zudem treibt die Sexualisierung des Unterrichts
schon in der Grundschule voran und setzt sich für die menschenverachtende und
unwissenschaftliche Genderideologie ein. (nach: Email
Eduard Pröls, CitizenGo,
vom 24.05.2020)
Religionsfreiheit als Grundrecht wird immer mehr an den Rand gedrängt: In der BRD wird von den herrschenden Kräften das
Grundrecht auf Religionsfreiheit immer mehr an den Rand gedrängt und versucht,
es auszuhebeln. Wie der SELK-Pfarrer Dr. Gottfried Martens,
Dreieinigkeitsgemeinde Berlin-Steglitz, schrieb, wird sowohl im Umgang mit
christlichen Asylbewerbern als auch im Blick auf die freie Religionsausübung
während der Corona-Krise immer wieder und immer stärker versucht, die Religion
zu einer rein privaten Angelegenheit zu machen, sie aus dem öffentlichen Raum
zu verdrängen, sie von einem Grundrecht zu einem „persönlichen Bedürfnis“
herabzuwürdigen, das dann auch gegenüber anderen Dingen zurückstehen kann bzw.
in den eigenen vier Wänden ausgeübt werden kann, aber nicht außerhalb. Nicht
zuletzt mit diesem Ansatz werden immer wieder christliche Asylbewerber, nicht
zuletzt solche, die aus dem Islam zum christlichen Glauben gefunden haben, in
ihre Herkunftsländer abgeschoben (während Salafisten und andere Islamisten
bleiben dürfen), in den ihnen Verfolgung und Tod drohen. (nach:
Informationsbrief der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“. Nr. 322.
06/2020. S. 17-19)
Linker Irrsinn in den USA: Nach
dem gewaltsamen Tod des fünfmal vorbestraften Schwarzen George Floyd durch
rücksichtsloses Vorgehen eines weißen Polizisten ist es in den USA nicht nur zu
berechtigten Demonstrationen gegen die exzessive Polizeiwillkür in den USA
gekommen (die 2019 370 Weißen, 235 Schwarzen und 235 Latinos das Leben
kostete), sondern auch zu brutalen Übergriffen durch kommunistisch gesteuerte
Gruppen wie „Antifa“, „Black Lives Matter“
„Widerstand gegen Faschismus“. Es hat schon 17 Tote dabei gegeben, mehrheitlich
aktive oder ehemalige Polizisten. (nach:
Dem
Irrsinn wird nun noch die Krone aufgesetzt durch die Sprecherin des Kongresses,
Nancy Pelosi, Angehörige der Linksaußen-Partei „Demokraten“,
die u.a. dafür verantwortlich ist, dass bisher über 80 Mal im Kongress ein
Gesetz verhindert wurde, das Kinder, die ihre Abtreibung überleben, geschützt
werden. Sie will, dass die Statuen von Südstaaten-Generalen aus dem Kapitol
entfernt und Kasernen umbenannt werden, die nach Südstaaten-Generalen benannt
wurden. Selbst Statuen von Kolumbus sind nicht mehr sicher. (nach: https://www.welt.de/politik/ausland/article209364285/USA-nach-George-Floyd-Pelosi-will-Statuen-aus-Kapitol-entfernen-lassen.html) Das ist genau auf der (neo-)marxistischen Linie, die
Geschichte umzuschreiben, da ja die gesamte bisherige Geschichte böse gewesen
sei. Es wird völlig vergessen, dass es bei dem Kampf der Südstaaten nur
vordergründig um die Sklaverei ging, das war nur der Auslöser. Tatsächlich ging
es gegen den Zentralismus des Nordens, gegen die immer mehr um sich greifende
Aushöhlung der Freiheit der Bundesstaaten. Die wenigsten der Soldaten, die für
die Konföderation kämpften, hatten Sklaven. Auch im Süden wäre die Sklaverei
mittelfristig gefallen. Es wird auch völlig ausgeblendet, dass es die Sklaverei
und den Sklavenhandel ohne schwarze Mithilfe so gar nicht gegeben hätte. Denn
immerhin waren es zumeist ja Schwarze, die die späteren Sklaven eingefangen und
dann verkauft haben. Und man vergesse auch nicht die islamische Sklaverei,
wesentlich umfangreicher als die von Weißen, und auch wesentlich langlebiger,
bis in unsere Tage hinein.
Die
USA haben gewiss ein Rassismus-Problem, und zwar von Beginn an, denn die Horden
des Herrn Washington haben ja schon während des Krieges gegen Großbritannien
auch Massaker an Indianern verübt. Der Völkermord an den Indianern – immerhin
etwa zwei Drittel der indianischen Bevölkerung wurde im Laufe der Zeit
ermordet, bis heute müssen viele in Reservate faktisch als Bürger zweiter oder
dritte Klasse leben – ist bis heute nicht wirklich aufgearbeitet. Auch der
Rassismus gegenüber den Schwarzen begleitet die USA von Beginn an. Und seine
Beseitigung ist übrigens gerade an denen gescheitert, die sich heute als
Anwälte der Schwarzen gerieren: der sogenannten „Demokratischen Partei“. Denn
so lange die Republikaner im Süden die Macht hatten, hatten dann nach Lincoln
auch die Schwarzen dort eine starke Stellung, während die „Demokraten“, die
Partei der Sklavenbesitzer war. Erst als die Republikaner ihre schwarzen
Verbündeten wegen Absprachen in einem Präsidentschaftswahlkampf verrieten,
haben diese gemeint, sich mit ihren einstigen Herren arrangieren zu müssen.
(Man vergesse nicht, dass George Wallace, der lange Zeit
als Rassist Politik machte, zu den „Demokraten“ gehörte und rassistisch
agierte, weil er dadurch Mehrheiten bekam.)
Österreich will Internet-Zensur einführen: Die eher linksgerichtete österreichische Regierung
plant ein Zensurgesetz für das Internet, das sich an dem international hoch
umstrittene BRD-Netzwerkdurchsetzungsgesetz orientieren soll. Damit würde das
Recht auf freie Meinungsäußerung unter dem Schlagwort der „Hassrede“ massiv
eingeschränkt. (Wer legt eigentlich fest, was „Hassrede“ ist?) Reporter ohne
Grenzen hat das BRD-Gesetz als Angriff auf die Pressefreiheit bezeichnet. Der
UN-Menschenrechtsbeauftragte David Kaye bezeichnete es als völkerrechtswidrig,
da es gegen die Menschenrechte verstößt. Auch die anderen Kriterien, aufgrund
deren sogenannte „soziale Medien“ vom Staat gezwungen werden, Inhalte zu
löschen, sind sehr vage gehalten und öffnen damit der Zensur durch die
Regierung jede Tür. Gerichtliche Anordnungen für solche Maßnahmen sind ja nicht
vorgesehen. Auch in Österreich sollen, unter Androhung hoher Geldstrafen, die
Medien gezwungen werden, auf bloßen Verdacht hin Inhalte zu löschen. Eine
Beschwerde vor Gericht ist nicht möglich. Und die grüne österreichische
Justizministerin will sogar so weit gehen, gleich den gesamten Account zu
löschen. (nach: https://www.patriotpetition.org/2020/06/18/internet-zensur-verhindern-oesterreich-braucht-kein-netzwerkdurchsetzungsgesetz/) Auch in der BRD soll die Zensur weiter verschärft
werden, bis dahingehend, dass nicht nur Inhalte gelöscht, sondern die
IP-Adresse an die Kriminalpolizei weitergegeben werden soll. Der linke
Gesinnungsterror nimmt immer krassere Formen an.
Antirassistischer Irrwahn im Westen: Die durch den gewaltsamen Tod des Schwarzen George Floyd ausgelöste
Antirassismus-Welle nimmt im Westen immer bizarrere Gestalt an und zeigt die
ganze innere Hohlheit, den geistigen und geistlichen Verfall des westlichen
Systems. So will Uncle Ben’s Reis, eine Marke, die
auf ihrer Umpackung unter anderem den Kopf eines
schwarzen Mannes zeigt, das Bild ändern, denn es trage „rassistische
Stereotype“, was immer das auch sein soll. Pepsi Cola will beider
Frühstücksmarke Aunt Jamima,
die eine fröhliche junge Schwarze auf dem Bild zeigt, nicht nur das Bild,
sondern auch noch den Namen der Marke ändern, aus dem gleichen Grund. (nach: https://www.n-tv.de/panorama/Rassismus-Debatte-Uncle-Ben-s-aendert-Logo-article21853473.html?)
Weil
das Wappen des Stuttgarter Ortsteils Möhringen unter anderem den Kopf einer
Schwarzen zeigt, hat es jetzt eine Petitionskampagne gegeben, die die
Entfernung dieses Kopfes verlange, der an die Kolonialzeit erinnere. (https://www.tag24.de/stuttgart/lokales/stuttgartmoehringen-rassismus-online-petition-stadt-wappen-kopf-mohr-black-lives-matter-1547866) Der Irrsinn wird immer irrationaler und zeigt, wie
weit die linke Hetze und Geschichtsverfälschung schon gekommen ist.
In
Großbritannien betreiben linksextremistische Kreise eine Kampagne, um in
Manchester und Leicester die Statuen von Mahatma Gandhi zu entfernen. Sie
werfen ihm Rassismus und Sexismus vor, weil er sich in Südafrika gegen die
Vermischung der Inder mit den Negern ausgesprochen hatte sowie negativ über
Frauen. Wer sich gegen die Vermischung der Rassen ausspricht ist also in den
Augen der Linken ein „Rassist“. Dabei waren seine Äußerungen für die damalige
Zeit völlig normal. Und insgesamt waren seine Ansichten wie auch sein Wirken in
Südafrika für seine Zeit insgesamt sehr progressiv. (nach: https://www.freiewelt.net/nachricht/gandhi-statuen-sollen-abgerissen-werden-weil-er-angeblich-rassist-war-10081535/) Es ist gewiss richtig, dass Gandhi wesentlich
differenzierter gesehen werden muss, als das gemeinhin gerade im Westen, ganz
abgesehen von Indien, der Fall ist. Richtig ist auch, dass seine Einstellung zu
den Schwarzen der damaligen Zeit nicht von denen der Weißen unterschied, was
damals allerdings, wie schon gesagt, normal war. Wir können als Christen diese
Ansichten nicht teilen, müssen Menschen aber auch in ihrer Zeit und mit ihrer
Sünde und ihren Beschränkungen sehen, denn den vollkommenen Menschen gibt es
nicht. Seine Einstellung zu Frauen war, nach unserem christlichen Standpunkt,
tatsächlich untragbar, er sah sie als dumm an, als Wesen, die die sexuelle
Begierde bei Männern hervorrufen würden und daher selbst an Vergewaltigungen
schuld seien. Vergewaltigten Frauen sprach er das Recht ab, als Menschen
angesehen zu werden. (nach: https://www.focus.de/wissen/mensch/rassistische-zuege-und-frauenfeindlichkeit-heldenbild-broeckelt-gandhi-sah-vergewaltigte-frauen-nicht-mehr-als-menschen-an_id_7345145.html) Wenn bei Denkmälern entsprechende Vermerke gemacht
werden, kann man sie sehr wohl stehen lassen, sonst muss man alle abreißen,
weil es, wie gesagt, den vollkommenen Menschen nicht gibt.
In
der BRD wendet sich der linke Gesinnungsterror hinsichtlich der Denkmäler
momentan, unter anderem auch von der Parteizeitung der Linken, Neuen
Deutschland, angeheizt, gegen Bismarck, eine durchaus zwielichtige, umstrittene
Figur der preußischen und deutschen Geschichte. Sowohl in Hamburg (von den
Grünen unterstützt) als auch in Bielefeld ist die Entfernung des entsprechenden
Denkmals gefordert worden, unter anderem mit der Begründung, er sei durch die
von ihm geleitete Berliner Konferenz 1884/85 maßgeblich an der kolonialen
Aufteilung Afrikas beteiligt gewesen. (nach: https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/22805178_Antifa-Bielefelds-Bismarck-Statue-muss-weg.html)
Hier
wird der Charakter der Linken sehr deutlich offenbar: Eine brutale
Gesinnungstyrannei, das, was Marcuse ja mit „repressiver Toleranz“ bezeichnete,
die nur noch die linke Gesinnung anerkennt und alles andere diffamiert,
verleumdet, dagegen hetzt. Die gesamte Geschichte soll unter diesen linken
Vorzeichen umgeschrieben werden. Denn auch die Kolonialgeschichte muss
differenzierter gesehen werden, als das heute unter dem schwarz-rot-grünen
linken Vorzeichen der Fall ist.
Zensur im Internet: Im Vorfeld
des Wahlkampfes in den USA hat youtube an die 25.000
(!) Kanäle gelöst, sowohl solche, die angebliche „white
supremacy“ propagieren, wie solche, die eher
liberal-konservativ sind, aber für Trump. (nach: Meinungsfreiheit für Bürger
vom 04.07.2020). Hier zeigt sich, wie weitreichend die Zensur bereits in den
westlichen Ländern durchgesetzt wird, um alles, was dem linken Establishment
nicht gefällt, zu beseitigen. Auch Twitter löscht immer wieder Tweets von Trump
mit der Behauptung, sie würden Gewalt verherrlichen, während Tweets des
iranischen Ober-Ayatollahs Khamenei, die zur Vernichtung Israels aufrufen,
unbehelligt gelassen werden.
Grüner Gesinnungsterror nimmt zu:
In Baden-Württemberg gibt es bei den Grünen, die dort in einer grün-schwarzen
Linksregierung die Leitung haben, Überlegungen, Lehrer in den (staatlichen)
Schulen zu zwingen, sich den Schülern gegenüber zu ihrer „sexuellen
Orientierung“ zu äußern, ob sie es wollen oder nicht. (nach: Email
Initiative Familien-Schutz vom 01.08.2020) Der grüne Gesinnungsterror nimmt
immer groteskere Formen an und macht vor keiner Privatsphäre hat. Es ist an der
Zeit, dass der schwarz-rot-grüne Neomarxismus endlich gestoppt wir, bevor der
Marsch in den neuen Totalitarismus unumkehrbar wird.
Genderwahn in
Stuttgart:
Der linke grüne Oberbürgermeister Kuhn hat ein Dekret unterzeichnet, gemäß dem
„Sehr geehrte Damen und Herren“ nicht mehr verwendet werden soll, sondern
„Liebe Teilnehmende“ oder „Liebe Menschen“. Auch soll es keine Anreden „Herr“
oder „Frau“ mehr geben und ebenso keinen Mutter-Kind-Parkplatz. (nach: https://www.bild.de/regional/stuttgart/stuttgart-aktuell/geschlechtergerechte-sprache-stuttgart-schafft-damen-und-herren-ab-72183912.bild.html) Damit wird ein
weiterer Schritt getan in der Zerstörung der von Gott in der Schöpfung
vorgegebenen Geschlechterordnung und damit auch in der Zerstörung der
geschlechtlich angelegten Identität der Menschen – ein weiterer Schritt damit
auch, ein totalitäres linkes Regime zu installieren über Menschen, die über
keine wirkliche Identität mehr verfügen.
Systematische
Zerstörung der Ehe in Frankreich: Das Macron-Regime hat ein neues
Bioethik-Gesetz verabschiedet, das Frauen unter 43 Jahren generell eine
künstliche Befruchtung ermöglichen soll, auch wenn sie lesbisch oder
alleinstehend sind. Heterosexuelle wie auch homosexuelle Paare dürfen Samen-
oder Eizellspende in Anspruch nehmen, was die Tür zur Leihmutterschaft öffnet.
Damit wird faktisch die natürliche Elternschaft zerstört. Der Mensch wird damit
zum Rohstoffmaterial, die Identität des Menschen – und seine Abstammung gehört
dazu – massiv angegriffen. Allerdings muss das Gesetz noch durch den Senat, der
es noch stoppen könnte. Gegen das Gesetz hat es massive Proteste von „La Manif pour tous“
gegeben und auch von vielen römisch-katholischen Bischöfen. (nach: Email demo für alle vom
05.08.2020)
Vater bei Kindern
in lesbischen „Paaren“ soll abgeschafft werden: Die
SPD-Justizministerin Lamprecht hat einen Gesetzentwurf erarbeiten lassen, der
darauf hinausläuft, dass die zweite Frau in einer lesbischen Beziehung auch
„Mutter“ sein soll. (nach: https://www.familien-schutz.de/2020/08/20/kalkulierter-vaterverlust-justizministerin-will-sorgerecht-fuer-lesbische-paare-einfuehren/) Damit wird zum
einen der Begriff der Mutter ausgehöhlt. Zum anderen wird der tatsächliche
Vater völlig beiseite geschoben
und entrechtet, denn das Sorgerecht soll automatisch auf beide Frauen gehen.
Das ist der weitere Ausbau einer vaterlosen Gesellschaft, wie sie von den
linken Kreisen schon lange betrieben wird, mit allen Konsequenzen.
Linker
Totalitarismus will die Sprache verändern: Das Linksregime im Land Berlin aus
Linken, Grünen und SPD will durch immer neue Sprachregelungen das Denken, die
Einstellung der Menschen beeinflussen und so ihre linke Gender- und
Gleichheitsideologie durchsetzen. So soll es nicht mehr „Fußgänger“ heißen,
sondern „Zu-Fuß-Gehender“, nicht mehr „Verkehrsteilnehmer“, sondern
„Verkehrsteilnehmende“, nicht mehr „Asylbewerber“, sondern „Asylsuchende“ oder
„Schutzberechtigte“, Personen ohne Fahrschein in öffentlichen Verkehrsmitteln
sollen nicht mehr als „Schwarzfahrer“ bezeichnet werden, der Begriff ja
„rassistisch“. Das Regime hat ja ein „Diversity-Landes-Programm“
entworfen, durch das sogenannte „geschlechtsneutrale“ Begriffe durchgesetzt
werden sollen. (nach: https://www.freiewelt.net/nachricht/neue-wort-tabus-schwarzfahrer-ist-jetzt-rassistisch-10082470/)
Islam
und islamische Welt:
Türkei weist vermehrt Christen aus: In den vergangenen Jahren hat die Türkei etwa 200 ausländische
Protestanten ausgewiesen. Jetzt traf es die Frau eines türkischen
Staatsbürgers, der Pastor einer Gemeinde in Ankara ist und deren
Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wurde. Das Ehepaar hat drei Kinder, die
alle die türkische Staatsbürgerschaft besitzen. Ebenso verweigert die Türkei
vermehrt die Einreise oder Verlängerung des Aufenthalts für ausländische
Pastoren, auf die die türkischen Gemeinden angewiesen sind (?), da es in der
Türkei keine christlichen Seminare geben darf .(Aber warum sie dann nicht ohne
Seminar direkt vor Ort bzw. übers Internet ausbilden?) (nach: https://www.pro-medienmagazin.de/index.php?id=95136) Das ist eigentlich bei dem Islamofaschisten Erdogan
nicht zu verwundern. Letztlich will er wohl zurück zum Kalifat. Aber er handelt
nicht anders als die Merkel-BRD und andere europäische Länder (etwa Norwegen), die systematisch christliche Asylbewerber abschieben.
Islamische Straßenschlachten in Dijon: Von den offiziellen Medien weithin totgeschwiegen, da es sich um Gewalt
von Moslems handelte, ist es in Dijon, der Hauptstadt Burgunds, zu
bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen zwischen tschetschenischen und
nordafrikanischen Moslems gekommen, die mit Waffen und Fahrzeugen aufeinander
losgingen. Beide Seiten gehören kriminellen Vereinigungen an. Es kam zu
Brandstiftungen und Explosionen. Die gewalttätigen Ausschreitungen griffen so
sehr um sich, dass der französische Präsident Macron das Militär nach Dijon
schickte, um die Ordnung wiederherzustellen. (nach: https://www.wochenblick.at/bewaffnete-ausschreitungen-in-frankreich-militaer-marschiert-in-dijon-ein/)
Islamisierung Bosnien-Herzegowinas: In dem auf Druck der EU- und US-Imperialisten gebildeten und am Leben
erhaltenen Kunststaat Bosnien-Herzegowina wird vor allem die
römisch-katholische Minderheit immer mehr an den Rand gedrängt. Die Serben
orientieren sich an Serbien und Russland und erhalten von da auch
Unterstützung. Die Kroaten blicken eigentlich nach Kroatien und Slowenien, die
aber, wohl auf Druck der EU, sich kaum noch um sie kümmern. Die Moslems haben
während der Kämpfe radikale Moslems ins Land gerufen, die vor allem aus der
Türkei und von der arabischen Halbinsel gekommen sind und ihren radikalen Islam
mitgebracht haben und zunehmend in den Außengebieten der Ballungsräume leben.
Viele Kroaten, die nach dem Krieg in ihre Heimatdörfer zurückkehren wollten,
sind islamistischen Terroristen zum Opfer gefallen. Während die EU-Staaten
jährlich ein Gedenken an die Opfer von Srebrenica zelebrieren, wird an die
vielen Opfer, die die Kroaten zu beklagen haben – ganz Dörfer sind unbewohnt –
überhaupt nicht gedacht. (nach: https://paz.de/artikel/exodus-der-christen-a1257.html) Es wäre das Beste, diesen Kunststaat aufzulösen, so
dass die kroatische Herzegowina mit Kroatien und der serbische Teil Bosniens
mit Serbien vereint würde (ebenso wie das nördliche Kosovo, einschließlich des
Amselfeldes). Welchen Weg dann der muslimische Reststaat geht, stünde in dessen
eigener Entscheidung. Aber das entspricht leider nicht dem Denken in Brüssel
und Washington, wo das Selbstbestimmungsrecht der Völker regelmäßig mit Füßen
getreten wird.
[1] Spener: Theologische Bedenken. 4 Bde. Halle, 1701, in:
Carter Lindberg: The Third Reformation? Macon, GA: Mercer University Press.
1983. S. 139, in: Senkbeil, a.a.O., S. 18; Philipp S. Watson: Luther and
Sanctification. in: Concordia Theological Monthly. St. Louis, Mo: Concordia
Theological Seminary. April 1959. S. 243; Elmer L. Towns: Martin Luther On
Sanctification. Liberty University. Articles. Paper 14. http://digitalcommons.liberty.edu/towns_articles/14, S. 115
[2]
Ich denke da etwa an das Buch von Harold L.
Senkbeil: Sanctification: Christ in Action. 4th print. Milwaukee,
Wisconsin: Northwestern Publishing House.1992 oder Bryan Wolfmueller: Has
American Christianity Failed? St. Louis:
Concordia Publishing House. 2016; beides Bücher, die viele sehr gute
Darlegungen haben, aber in diesem Punkt schwach sind, bzw. vieles fehlt, gerade
bei Harold L. Senkbeil. Vgl. auch die Rezension zu: The Necessary Distinction.
St. Louis: Concordia Publishing House. https://infanttheology.wordpress.com/2017/09/09/previews-of-cphs-new-book-on-the-so-called-third-use-of-the-law/. Vgl.
auch Anm. 23.
[3] vgl. Jack Kilcrease: Gerhard Forde’s Doctrine of the
Law: A Confessional Lutheran Critique. Concordia Theological Quarterly. Vol.
75,1-2. January-April 2011. Fort Wayne, Indiana: Concordia Theological
Seminary. 2011
[4]
vgl. Thomas Berke: Gesetz und Evangelium in
evangelischer Perspektive. Homiletisch-Liturgisches Korrespondenzblatt. Neue
Folge. Nr. 62. 1998/99.
[5]
Dies wird besonders deutlich in Luthers
Erklärungen zum dritten Glaubensartikel. Vgl. auch: Watson, a.a.O., S.
244
[6] vgl. WA XI, I 69,11 ff; 70,20 f.; XLV 616,14 ff.; XVII
I 309,14 ff.; in: Watson, a.a.O.
[7] vgl. WA VII 575,28 f.; in: Watson, a.a.O., S. 245
[8] vgl. WA XXVIII 164,8 ff.; 173,1 ff.; XL I 137,19 ff.;
325,28 ff.; XXVII 2249,4 ff.; in: Watson, a.a.O.
[9] vgl. WA XX, 390,13 ff.; XXVIII 175,7; in: Watson,
a.a.O., S. 245-247
[10] vgl. WA L 626,15 ff.; in: Watson, a.a.O., S. 247. Es ist dabei zu bedenken, dass Sündenerkenntnis,
Traurigkeit über die Sünde, Verdorbenheits- und Verlorenheitserkenntnis
Wirkungen des Heiligen Geistes durch das Gesetz schon vor der Bekehrung sind,
während das Wirken des Glaubens durch das Evangelium zur Folge hat Abkehr von
der Selbstgerechtigkeit, vom Drehen um sich selbst; kurz, die grundsätzliche
Sinnesänderung, die Herz und Sinn im Glauben ganz auf Christus ausrichtet; auch
die Bekehrung des Willens einschließt, denn der zuvor unwillige Wille wird in der
Bekehrung willig gemacht.
[11] vgl. WA X I 228,6 ff.; in: Watson, a.a.O., S. 248
[12] vgl. Martin Luther: A Commentary on St. Paul’s Epistle
to the Galatians. ed. Erasmus Middleton.
S. 83; in: Towns, a.a.O., S. 116
[13]
vgl. Dr. Martin Luthers Sämtliche Schriften.
Hrsg. von Joh[ann] Georg Walch. Nachdr. der 2., überarb. Aufl. Bd. 10. Groß
Oesingen: Verlag der Lutherischen Buchhandlung Heinrich Harms. 1987. Sp. 1262
ff. (Zitierweise: Walch10). Martin Brecht hat hervorgehoben, dass sich an
dieser Predigt sozusagen zuerst die grundlegende reformatorische Entdeckung
Luthers – nämlich „dass in Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, uns von
Gott die Gerechtigkeit, Weisheit und Stärke umsonst geschenkt wird“ –
feststellen lässt, die er wohl Palmsonntag, 28.03.1518, gehalten hat, während
er noch im Februar desselben Jahres die Gerechtigkeit als Selbstanklage
bezeichnete. Vgl. Martin Brecht: Martin Luther. Sein Weg zur Reformation.
Berlin: Evangelische Verlagsanstalt. 1986. S. 222 f.
[14]
Pastor Jordan Cooper (American Association of
Lutheran Churches, AALC) hat auf dieser Grundlage die lutherische Lehre zu
Rechtfertigung und Heiligung dargelegt: Hands of Faith. Vgl. dazu die Rezension
unter: https://infanttheology.wordpress.com/2017/04/21/why-i-now-embrace-the-two-kinds-of-righteousness-a-review-of-jordan-coopers-hands-of-faith/
[15]
Walch10, Sp. 1264. Hier und da klingt noch die
römisch-katholische Sprache an („eingegossen“), aber die Grundlinie ist bereits
eindeutig.
[16]
ebd.
[17]
ebd. Sp. 1265 f.
[18]
ebd. Sp. 1266
[19]
ebd.
[20]
ebd.
[21]
ebd. Sp. 1266 f.
[22] ebd. Sp. 1268
[23] Uuras Saarnivaara: Luther Discovers the Gospel. Saint
Louis: Concordia Publishing House. 1951.
S. XIV
[24]
Dies wird nicht zuletzt deutlich durch
Begrifflichkeiten wie „so called Third Use of the Law“, wie sie selbst von
angeblich konservativeren Theologen, wie John T. Pless, verwendet werden und
auch in Veröffentlichungen des Concordia Publishing House’s vorkommen. Vgl.
dazu: https://infanttheology.wordpress.com/2017/09/09/previews-of-cphs-new-book-on-the-so-called-third-use-of-the-law/ Auch außerhalb der Missouri-Synode ist diese Lehre ja
verbreitet worden, nicht zuletzt durch Gerhard Forde. Vgl. zu dem Thema auch
den Vortrag von Jordan Cooper über „The Order of Salvation“: https://www.youtube.com/watch?v=rYtN2rHpT0A
[25]
Walch2, 9,181, in: Gottfried Hoffmann: Luther und
die Rechtfertigung. Oberursel: Pharma-Druck Inge Hartmann und Sohn. o.J.
(Oberurseler Hefte. H. 20.) S. 30: vgl. auch: WA XL II 34,10 ff.; XL I 225,15
ff.; in: Watson, a.a.O., S. 252
[26]
Walch2, 5,508 f.; in: Hoffmann, a.a.O., S. 31
[27]
Walch2, 11,1193 f.; in: Hoffmann, a.a.O., S. 29;
vgl. auch: WA XXXIX I 48,14; in: Watson, a.a.O., S. 251
[28]
BSLK, S. 460, III,13; in: Hoffmann a.a.O., S. 36
f.; vgl. auch: WA X I 325,14 ff.; in: Watson, a.a.O.
[29]
vgl. Walch2, 9,910f.; in: Hoffmann, a.a.O., S. 37
[30] vgl. Hoffmann, a.a.O.; Towns, a.a.O., S. 118
[31]
Hier liegt nämlich der falsche Ansatz der
römisch-katholischen Kirche, die Rechtfertigung und Heiligung vermischt, wie
auch von Teilen des Pietismus, für den der rettende Glaube der „in der Liebe
tätige Glaube“ ist. Auch im Bereich sich lutherisch nennender Kirchen hat diese
falsche Lehre, die bereits bei Osiander und Major im 16. Jahrhundert
auftauchte, sich ausgebreitet, nicht zuletzt durch Karl Holl und die von ihm
ausgelöste „Lutherrenaissance“ und durch Edmund Schlink und seine „Theologie
der lutherischen Bekenntnisschriften“, in der er diese falsche Lehre vertrat
(z.B. S. 140; 156 f.; vgl. dazu Hoffmann, a.a.O., S. 6 f. sowie Saarnivaara,
a.a.O., S. XV)
[32]
Walch2, 7,1826; in: Hoffmann, a.a.O., S. 35
[33]
vgl. WA XL I 229,15; in: Watson, a.a.O., S. 252;
und: Watson: Um Gottes Gottheit. Berlin: Lutherisches Verlagshaus. 1952. S. 191 f.; in:
Watson, a.a.O.; vgl. auch: Towns, a.a.O., S. 116
[34] Towns, a.a.O. (Übers. v. Hrsg.). Towns hebt sehr klar den theozentrischen Ansatz hervor,
der zeigt, dass auch die Heiligung ein Werk Gottes im Menschen ist (wenn auch
der Gläubige nachgeordnet mitarbeitet). Ausgangspunkt ist dabei das, was in der
Theologie als die unio mystica bezeichnet wird, die Einwohnung des dreieinigen
Gottes im Herzen des Gläubigen (Joh. 15). C.F.W. Walther hat die Bedeutung der
unio mystica für die Heiligung in seinen Predigten immer wieder hervorgehoben.
[35]
WA 39 I, 99,15-29; in: Hoffmann, a.a.O., S. 38
[36] vgl. Walch2, 9,493; in: Hoffmann, a.a.O., S. 43, und
Walch2, 11,1701, in: Hoffmann, a.a.O., S. 44; Martin Luther: Selected Works of
Martin Luther. IV. S. 153; in: Towns, a.a.O., S. 116 f.; S. 118
[37] vgl. Galatians, a.a.O., S. 134; in: Towns, a.a.O., S.
117 f.
[38]
vgl.
Walch2, 9,766; 1,948; in: Hoffmann, a.a.O., S. 39
[39]
vgl. Hoffmann, a.a.O.; S. 40. 42; WA VII 231,9; XI
I 427,11 ff; in: Watson, a.a.O.
[40]
vgl. Hoffmann, a.a.O., S. 39-42
[41]
Walch2, 9,363; in: Hoffmann, a.a.O., S. 40
[42] vgl. WA L 626,19-627,12; in: Watson, a.a.O. Man
bedenke, wie Luther ja bereits im Kleinen Katechismus in der Erklärung zum
dritten Glaubensartikel hervorhebt, dass es der Heilige Geist, der uns heilig
macht, und dabei beides hervorhebt: sowohl das rechtfertigende wie das
erneuernde Wirken des Heiligen Geistes.
[43] vgl. Ewald M. Plass (ed.): What Luther Says. St.
Louis: Concordia Publishing House. 1959. S. 723; in: Towns, a.a.O., S. 116
[44] vgl. WA 39 I, 94,20 ff.; in: Hoffmann, a.a.O., S. 44;
WA XL II 96,7 ff.; X I 1509,1 f.; in: Watson, a.a.O.
[45] vgl. WA XXXIX I 297,22 ff.; I 559,27 ff.; in: Watson,
a.a.O., S. 254
[46] vgl. WA XL II 104,10 ff.; in: Watson, a.a.O., S. 249
[47] vgl. Galatians, a.a.O., S. 500.502.522; in: Towns,
a.a.O., S. 121
[48] vgl. Galatians, a.a.O., S. 507.511; in: Towns, a.a.O.,
S. 121 f.
[49] vgl. WA XL II 96,33 ff.; in: Watson, a.a.O.
[50] vgl. WA XL II 102,16 ff.; 96,38 ff.; in: Watson,
a.a.O.
[51] vgl. WA XLV 654,21 ff.; in: Watson, a.a.O.
[52] vgl. WA L 642,1 ff., 28 ff.; in: Watson, a.a.O., S.
250
[53]
Beachte vor allem den vierten Teil im Hauptstück
von der Taufe. Vgl. WA L 624,30 ff.; 625,23 ff.; in: Watson, a.a.O.
[54] vgl. WA XXXIX I 146,12 f.; 289,29 f.; XL II 24,19; VII
59,30 f.; in: Watson, a.a.O., S. 256
[55] vgl. WA IV 350,15 f.; in: Watson, a.a.O., S. 257;
Towns, a.a.O., S. 119
[56] vgl. Galatians, a.a.O., S. 523; in: Towns, a.a.O., S.
121
[57] vgl. WA L 643,29ff.; XL I 574,14 ff; XXXVI 474,10 f.;
in: Watson, a.a.O., S. 253
[58] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 13; Video: Bryan
Wolfmueller: Has American Christianity failed? https://www.youtube.com/watch?v=v56JYNfHOnk
[59]
vgl. Senkbeil, a.a.O.; zu Spener s.a.: Spener: Theologische Bedenken. 4 Bde. Halle, 1701, in: Carter Lindberg: The Third
Reformation? Macon, GA: Mercer University Press. 1983. S. 139, in: Senkbeil,
a.a.O., S. 18
[60] vgl. ebd. S. 14 f.; Carter Lindberg: Pietism and the
Church Growth Movement in a Confessional Lutheran Perspective. in: Concordia
Theological Quarterly. Vol. 52.No 2-3. Fort Wayne: Concordia Theological
Seminary Press. 1988. S. 132 (Zitierweise: Lindberg: Pietism)
[61] vgl. Senkbeil, a.a.O.
[62] vgl. ebd. S. 16
[63] vgl. Wolfmueller, Video, a.a.O.
[64] vgl. Bryan Wolfmueller: Has American Christianity
Failed? St. Louis: Concordia Publishing House. 2016. S. 14
[65] vgl. ebd. S. 15 f.
[66] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 16 f.
[67] vgl. Curtis J. Holub: The Pietism of the New Evangelicals:
A Confusion of Justification and Sanctification. 1992. S. 4 (WLS essay files)
[68] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 17
[69] vgl. Arndt, zitiert bei Lindberg, a.a.O., S. 144; in:
Senkbeil, a.a.O., S. 18
[70] vgl. Wolfmueller, Video, a.a.O.
[71] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 17; Lindberg, Pietism,
a.a.O., S. 135
[72] vgl. Spener, zitiert bei Lindberg, a.a.O., S. 145, in:
Senkbeil, a.a.O., S.18 f.
[73] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 19 f.
[74] vgl. Lindberg, Pietism, a.a.O., S. 133 f.
[75] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 20; Lindberg, Pietism,
a.a.O.
[76] vgl. ebd.
[77] vgl. Spener,
Pia desideria. Übers. Von Theo. Tappert. Philadelphia: Fortress Press.1964. S.
117; in: Senkbeil, a.a.O., S. 21
[78] vgl. Lindberg, Pietism, a.a.O., S. 130
[79] vgl. ebd. S. 21 f.
[80] vgl. ebd. S. 22
[81] vgl. Holub, a.a.O., S. 4
[82] vgl. Lindberg, a.a.O., S. 151; in: Senkbeil, a.a.O., S.
22
[83] vgl. Senkbeil, a.a.O., S. 23
[84] vgl. ebd. S. 23 f.
[85] vgl. ebd. S. 24 f.; Harold
L.Senkbeil: Sanctification: Christ in Action. 4th. print. Milwaukee, Wisconsin:
Northwestern Publishing House. 1992. S. 13 ff. (Zitierweise: Senkbeil,
Sanctification)
[86] Senkbeil, Sanctification, a.a.O., S. 9
[87] Holub, a.a.O., S. 3
[88] vgl. Senkbeil, a.aO., S. 26
[89] vgl. ebd. S. 27
[90] vgl. ebd. S. 35
[91] vgl. Wolfmueller, American Christianity, a.a.O., S. 9
[92] vgl. dazu: Richard D. Balge: Pietism’s Teaching on
Church and Ministry. Wisconsin Lutheran Quarterly. Vol. 82,2. 1985. S. 248; in:
Holub, a.a.O., S. 6
[93] vgl. Wolfmueller, Video, a.a.O.; Wolfmueller, American
Christianity, a.a.O., S. 11-14; Senklbeil, a.a.O., S. 35 f.; Holub, a.a.O., S.
4
[94] vgl. Holub, a.a.O.
[95] vgl. Wolfmueller, Video, a.a.O.; Wolfmueller, American
Christianity, a.a.O., S. 17-20; Senkbeil,a.a.O., S. 37; Senkbeil,
Sanctification, a.a.O., S 8. 12
[96] vgl. Wolfmueller, Video, a.a.O.; Wolfmueller, American
Christianity, a.a.O., S. 20-22
[97] vgl. Evangelisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Heinz
Brunotte und Otto Weber. Bd. P-Z. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 1959.
Sp. 1672-1676
[98] vgl. dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Yoram_Hazony; sowie: https://www.nationalreview.com/magazine/2018/10/01/in-defense-of-nations-book-review/
[99] vgl. dazu: Das Große Bibellexikon. Hrsg. von Helmut
Burkhardt, Fritz Grünzweig u.a. 2. Sonderausg. Witten: SCM R. Brockhaus;
Gießen: Brunnen Verlag. 2009. Bd. 2. S. 1648; Karlheinz Rabast: Die Genesis.
Berlin: Evangelische Verlagsanstalt. 1951. S. 175; Carl Friedrich Keil:
Biblischer Commentar über die Bücher Moses. Bd. 1. 2., verb. Aufl. Leipzig:
Dörffling und Franke. 1866. S. 113
[100] vgl. Bibellexikon, a.a.O.
[101] vgl. ebd. S. 1648 f.; Hansjörg Bräumer: Das erste Buch
Mose. 1. Teil. 6. Aufl. Wuppertal: R. Brockhaus Verlag. 2009. (Wuppertaler
Studienbibel. Reihe: Altes Testament.) S. 200
[102] vgl. Bibellexikon, a.a.O.
[103] vgl. Hellmuth Frey: Das Buch der Anfänge. 8. Aufl.
Stuttgart: Calwer Verlag. 1977. (Die Botschaft des Alten Testaments. Bd. 1.) S.
134 f.
[104] vgl. Bibellexikon, a.a.O.
[105] Dass am ersten Pfingstfest, Apg. 2, die Apostel und
Jünger in den vielerlei Sprachen der anwesenden Juden aus vielen Völkerschaften
predigten, zeigt an, dass in Christus einst diese Ordnung wieder überwunden
werden kann, aufgehoben aber erst in der Herrlichkeit, in der diese Trennung
nicht mehr notwendig ist, während die Christen in der Zeit noch innerhalb ihrer
Völker leben, wenn sie auch Salz der Erde sein sollen.
Der große englische Rechtsgelehrte
und konservative politische Vordenker John Selden hat daher völlig zu Recht die
Bedeutung der voneinander abgegrenzten Gebiete und damit die Bedeutung der
Grenzen als zu respektierende Trennungslinien aus der Völkertafel abgeleitet
und hervorgehoben, die eine Grundlage für die Souveränität der Völker und ihrer
Staaten darstellen und eine Garantie für Ordnung und Frieden in der Welt. Vgl.
dazu: Abraham Berkowitz: John Selden and the Biblical origin oft he modern
international political system. Jewish Political
Studies Review. 6:1-2. Spring 1994. In: http://jcpa.org/wp-content/uploads/2012/11/john-selden.pdf
[106] vgl. Bibellexikon, a.a.O. S. 1648. Der hebräische
Begriff „goj“ wird im Deutschen (revidierte Lutherbibel) mit Volk übersetzt, im
Englischen und Französischen jeweils mit Nation. (vgl. King-James-Bibel oder
Louis Segond; im Deutschen übrigens auch in der Elberfelder Bibel)
[107] vgl. Frey, a.a.O., S. 139
[108] vgl. Bibellexikon, a.a.O., S. 1649
[109] vgl. ebd. Damit ist auch angezeigt, dass, auf
längere Sicht gesehen, es falsch wäre, den Volksbegriff allein auf die
Abstammung („Blut“) zu gründen. Auch Israel hat immer wieder Personen aus
anderen Völkern aufgenommen, die sich ihm angeschlossen haben, das heißt bei
Israel vor allem auch: die mit ihm Jahwe, den einzig wahren Gott, verehrten.
Sie wurden assimiliert, denken wir an die Verwandten Moses durch seine Heirat,
an Rahab und Ruth. Noch mehr gilt dies natürlich für die Völker außerhalb des
von Gott im Alten Bund besonders gesetzten Volkes Israel. Vgl. dazu auch
Kirchenlexikon, a.a.O., Sp. 1672 f.
[110] vgl. Frey, a.a.O., S. 143 f.
[111] vgl. Bibellexikon, a.a.O.
[112] vgl. ebd. S. 1649 f.
[113] vgl. Keil, a.a.O., S. 117; Rabast, a.a.O., S. 181 f.
[114] vgl. Rabast, a.a.O., S. 181 f. 186